Künstliche Intelligenz: Handlungsempfehlung für die Bildungsverwaltung veröffentlicht
Die Kultusministerkonferenz hat zum Thema KI etwas Neues veröffentlicht. Generell meckert man ja gerne über die Schulen, wobei das sicher auch städte- und bundeslandabhängig ist. Vermutlich ist alles gar nicht so einfach, weil sich im Bereich Tech vieles flott ändert, da kommt nicht jeder mit. Und wie sehen die Handlungsempfehlungen für die Bildungsverwaltung im Umgang mit KI nun aus? Nun, in erster Linie sind da Lehrer gefordert.
Um Lehrkräfte effektiv auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Bildung vorzubereiten, sollten verschiedene Maßnahmen in allen Phasen der Lehrkräftebildung ergriffen werden, so die Empfehlungen. Zunächst sei es entscheidend, KI-Kompetenzen fest in die Lehrkräftebildung zu integrieren. Dies beinhaltet nicht nur informatische Grundlagen, sondern auch Aspekte der Medienbildung sowie pädagogisch-didaktische Einsatzszenarien von KI im Fachunterricht. Die Formate der Lehrkräfteprofessionalisierung sollten ebenfalls überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, ähnlich wie Leistungsüberprüfungen und Prüfungsformate für Schüler.
Lehrkräfte müssen demnach die technischen Grundlagen von KI verstehen und die damit verbundenen Chancen, Grenzen und Risiken adäquat einschätzen können. Dazu gehört auch eine Sensibilisierung für rechtliche Rahmenbedingungen und mögliche Risiken, um KI-Anwendungen positiv, kritisch und ethisch bewerten zu können. Angesichts der dynamischen Entwicklung von KI und anderer digitaler Bildungstechnologien müssen die Kompetenzanforderungen an Lehrkräfte regelmäßig neu bewertet werden. Dies erfordert die Entwicklung effektiver Verfahren zur Evaluierung und Weiterentwicklung digitaler und KI-bezogener Kompetenzen.
Die Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Sie sind verantwortlich für die Entwicklung von Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzepten und sollten ihren Auftrag entsprechend konkretisieren. Lehrkräfte sollten zudem ermutigt werden, sich kontinuierlich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen und sich als Lernende zu begreifen, die ihre eigene Rolle reflektieren und verändern. Dafür benötigen sie die notwendigen Ressourcen und Freiräume.
Zusätzlich sei es laut der Handlungsempfehlung wichtig, dass Lehrkräfte Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und Best-Practice-Beispielen erhalten, um den Einsatz von KI im Unterricht effektiv gestalten zu können. Die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und die Unterstützung von Forschungsvorhaben im Bereich „Generative KI-Anwendungen in Bildungsprozessen“ sind hierbei von großer Bedeutung. Die Länder sollten die bestehende Studienlage zu Intelligenten Tutoriellen Systemen und adaptiven Lernumgebungen systematisieren und die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen sowie Folgerungen für das Lernen und Lehren ableiten. Aktuelle Forschungsvorhaben zum Einsatz generativer KI-Anwendungen im Unterricht sollten katalogisiert und die Ergebnisse regelmäßig präsentiert werden.
Die Entwicklung von geeigneten Regulierungs- und Gestaltungskonzepten, die sowohl die Potenziale von KI als auch die Persönlichkeitsrechte von Schülern berücksichtigen, ist ebenfalls von großer Bedeutung, heißt es. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Bildungsadministration, Datenschutzaufsichtsbehörden, Forschungseinrichtungen, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Bildungsmedienanbietern von KI-Anwendungen seien unerlässlich, um eine innovationsoffene und vertrauenswürdige Nutzung von KI im Bildungsbereich zu gewährleisten.
Mal schauen, was da noch alles auf uns zukommt. Mein Sohn besucht die 5.te Klasse des örtlichen Gymnasiums, da ist natürlich das Thema KI noch kein wirkliches, aber man muss ja alles im Blick behalten.
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Wenn es in der Lehrkräftebildung eingeführt werden soll, dann sind das gewissen Zeiträume, bis Ausbildung in der Schule ankommt.
Datenschutzrechtliche und urheberrechtliche Probleme verhindern bisher den offiziellen Einsatz an Schulen. Als Lehrer hat man bisher auch von keinem Dienstherren (Kultusministerien) einen Zugang zu KI Angeboten bekommen. Kostenpflichtige Angebote müssen selbst bezahlt werden. Dann kommt aber wieder der Datenschutz und das Urheberrecht ins Spiel. Das muss von den Kultusministerien erst geklärt werden, damit Rechtssicherheit einkehrt.
Es wird leider bei solchen Lippenbekenntnissen bleiben, weil die Ministerien das nicht klären werden (können).
Zugestimmt!
> Nun, in erster Linie sind da Lehrer gefordert.
Die Lehrer in meinem Umfeld sind da gut informiert und nutzen KI regelmäßig (auch für dienstliche Zwecke). Das Problem ist die Rechtssicherheit.
Vielleicht gibt es ja bald einen Erlass dazu oder eine eigene KI für die Bildungscloud. /s
Wie konnten nur die anderen Lehrer ohne KI Jahrzehnte lang unterrichten?
Am Wissen wird es damals nicht gelegen haben, heute aber schon.
Das Ergebnis dieser desolaten Ausbildungsstrategie können wir immer mehr sehen.
Wie ein User vor kurzem hier schrieb, muss eh nur noch das Notwendigste gelernt werden, weil die meisten Sachen, die Technik es bereits besser kann. Bei solchen Aussagen kann man doch nur den Kopf schütteln. Das Ausbildungssystem, das Deutschland bekannt und berühmt gemacht hat, wurde langsam abgeschafft. Wir sind dann nicht mehr besser als die anderen westlichen Staaten. Macht halt jeder, worauf er gerade Lust hat. Wir werden nach unten durchgereicht. Da wird die KI auch nicht mehr helfen.
Ich bleibe dabei, wer schreibt, der bleibt und das fängt und er Tafel und im Heft an und nicht am Whiteboard, Powerpoint und Tablet. Einige Länder steuern bereits zurück, was gut ist.
Hallo Ike, auch wenn ich Deinen Pauschalaussagen wie „wir werden nach unten durchgereicht“ nicht zustimmen kann:
Mit den letzten sätzen hast Du m. E. völlig recht: „Ich bleibe dabei, wer schreibt, der bleibt und das fängt und er Tafel und im Heft an und nicht am Whiteboard, Powerpoint und Tablet.“
Elementare Kulturtechniken, dazu zähle ich auch Kopfrechnen, schriftliches Rechnen Erlernen von Memorier-Techniken, wie Auswendiglernen und freies Vortragen von Gedichten und prosatexten, ggf, mit verteilten Rollen, bis hin zur Erarbeitung eigener Experimente in Sachkunde und naturwissenschaftlichen Fächern, und deren Aufbau, demonstration und Erklärung vor dem Plenum – und zwar dinglich, also ohne Video oder Beamer.
Gute, für Dritte ohne Probleme lesbare handschrift , das Verfassen von Texten die für Dritte einen Inhalt leserlich zusammenfassen.
All das erst einmal _ohne_ Technologie, also ganz analog.
Anlage eigener Wissenssammlungen in karteien oder ordnern, ich meine Ordner in die man Papier einheftet.
Erst dann stufenweise mechanische – rechenstab – und dann elektronische Verfahren.
Diese und andere, nicht auf Technologie gegründete Verfahren des Wissenserwerbs und grundlegender Verfahrensweisen sind m. E. elementar für echte Bildung.
Richtig kochen und wirtschaften lernt man ja auch nur dadurch, daß man Grundprodukte selbst einkauft, vorbereitet also reinigen, zerkleinern, würzen, und dann zu garen.
Niemand lernt kochen indem man Fertiggerichte in die Mikrowelle steckt oder in einen Thermomix.
Genau das – vorproduzierte geistige Fertignahrung – ist das was einem im Netz oder über Chat-KI-Systeme angeboten wird. Geistiges Fastfood. Das gehört nicht in die Schule, und wenn dann sicher nicht in die Grundschule.
Die Kommentatoren wissen ja nicht mal, was ein Whiteboard ist (Tafel mit Stiften) oder wollen argumentieren, dass Kreide schlauer macht als Stifte? Vielleicht selbst zu viel Kreidestaub eingeatmet? 😉
Das deutsche Bildungswesen hat ganz andere Probleme. Es liegt nicht „am […] PowerPoint“, so viel power hat der nämlich gar nicht, schon gar nicht für die Schüler. Das Problem fängt bei den Eltern und dem sozialen Umfeld der Schüler an, verschlimmert sich über unser dreigliedriges, sozial ungerechtes Bildungssystem und gipfelt darin, dass die Lehrer jedes Jahr mehr Aufgaben bekommen, die sie übernehmen sollen. Weil kein Geld und keine Leute da sind für Bildung.
Aber neiiiiiin, die pöse Digitalisierung ist schuld!!!11 An allem. Und generell alles, was man nicht versteht. Und Schule soll ja auch nicht aufs Leben (mit Digitalisierung, vorsichtig geschätzt mit sehr viel mehr davon bei Schulabgang im Vergleich zum Schulbeginn gebräuchlich war). In der Schule sollen sie… Schule machen?!
Sorry für die Polemik. Aber Feuer mit Feuer und so… Und setzt euch mal ne Maske auf, wegen des Kreidestaubs. 😉
Also bei uns gibt’s Zugang zu einer kostenlosen, datenschutzkonformen KI für Lehrer. Das liegt dann wieder an unserem tollen föderalistischen Bildungssystem, dass das bei euch noch nicht angekommen ist.
Ferner gibt es auch schon Datenschutzkonforme Anbieter, wie zB SchulKI.
Weitaus schlimmer finde ich da Aussagen von Bildungsministern, dass man in naher Zukunft ja die Stunden der Lehrer hoch setzen könne, weil die KI ja einen Großteil derer Arbeit machen wird. So will man dem Lehrermangel entgegenwirken. Und nein, diese Aussage ist keine KI Halluzination, sondern traurige Wahrheit.
KI dürfte das nächste Thema werden, das bei der Bildung in Deutschland verschlafen wird. Während in den Schulen noch diskutiert wird, wendet die Wirtschaft es schon fleißig an.
KI ist schon das Thema. Es ist ein Buzz-Word. Du kommst als Lehrer:in gar nicht mehr vorbei. Sämtliche Fortbildungen und Plattformen für Unterrichtsmaterial und -hilfen nutzen „KI“. Verschlafen wird da gar nichts.
Eine Nutzung findet in Schulen schon längst statt. Allein ist es trotzdem kein Heilmittel, sondern Tool/Hilfsmittel/Unterstüzung. Dazu ist wie überall: Engagierte/interessierte Lehrkräfte nutzen es, manch andere nicht.
Was wird denn tatsächlich verwendet? KI als Überbegriff sagt ja gar nichts aus. Also wird irgendeine fertige KI-Anwendung verwendet, die Frage ist dann was genau. Auch mit RAG lügen (halluzinieren) LLMs noch, was das Zeug hält. Das wird zwar besser dennoch kommt da viel Unsinn zurück. Wenn der Prompt eine einfache Frage ist, werden die Antworten egal in welchem LLM teilweise abenteuerlich. Also gehört mal definiert was da gemacht werden soll. Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Kinder/Jugendlichen/jungen Erwachsenen besser über das Thema unterrichtet würden. Dazu müssen die Lehrkräfte aber auch entsprechend weitergebildet werden.
Einfach eine Handlungsempfehlung zu schreiben, hilft leider nichts.