Krise in der Kinobranche: Weniger Zuschauer, steigende Preise und enttäuschende Blockbuster

 

Um ehrlich zu sein, wird das nachfolgende Thema kaum jemanden überraschen: Erneut heißt es aus der Kinowelt, dass die Branche vor allem hierzulande „in der Krise“ stecke. Was zu meinen Kindertagen noch wie ein zweiter Geburtstag wirkte, wenn es hieß „Komm! Wir gehen ins Kino“, ist heutzutage für viele Menschen eher Anlass zur Frage, ob es den dortigen Film nicht auch schon auf bekannten Streamingplattformen gibt. Corona war bekanntermaßen beinahe schon der Genickbruch für die Branche und erneut zeigt sich, dass das klassische Kino bei vielen Bürgern ausgedient hat.

Laut HDF KINO e.V., dem größten deutschen Kinoverband, werden 2024 voraussichtlich nur 90 Millionen Tickets verkauft. Das wäre der niedrigste Wert seit mindestens 30 Jahren und ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 118 Millionen verkauften Tickets im Jahr 2019. Die Gründe für diese Entwicklung seien dabei vielfältig. Der Medienwissenschaftler Klaus Goldhammer stellt fest, dass sich das Nutzungsverhalten insbesondere bei der jüngeren Generation verändert hat. Zudem sind die Ticketpreise gestiegen: Kostete ein Kinobesuch 2021 durchschnittlich noch unter 9 Euro, lag der Preis 2023 bereits bei 9,71 Euro. Auch der Streik der Hollywood-Schauspieler im vergangenen Jahr habe die Branche getroffen, da viele Produktionen verzögert wurden und somit gar nicht erst in die Kinos kamen.

Die Vorsitzende des HDF, Christine Berg, sieht einen weiteren Grund in der Qualität der Filme. Einige Blockbuster, wie die Fortsetzung von „Joker“, konnten demnach die Erwartungen nicht erfüllen und enttäuschten Publikum und Kritiker. Obwohl das Kino aktuell mal wieder vor großen Herausforderungen steht, geht Goldhammer nicht von einem Kinosterben aus.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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60 Kommentare

  1. Schwieriges Thema…
    Grundsätzlich gehe ich gerne ins Kino, aber… teuer, teilweise Heimkinoniveau, horrende Snackpreise.
    In Koblenz hats im Kinopolis im Februar gebrannt. die „alten“ großen Kinos mit großer Leinwand und gutem Sound sind seit der Zeit geschlossen. Auf Nachfrage, steht noch kein Wiedereröffnungstag fest. Stattdessen nur noch mittlere bis kleine Kinos. Hier wird leider nicht beim Preis unterschieden. Für 15+ EUR durfte ich mir Gladiator 2 in einem Kleinkino anschauen. Da kann ich mir das auch zu Hause am Fernseher anschauen, da ist es günstiger und das Erlebnis ist gleich, wenn nicht sogar besser. Das Erlebnis Kino mit großer Leinwand und gutem Sound war einmal.
    3D hats nicht wirklich gebracht, außer bei den Filmen, die auch wirklich in 3D gedreht wurden. Alles andere wurde ja nur nachträglich ver-3D-t und das war teilweise echt schlecht.

  2. Das diesjährige Kinoprogramm war aber auch echt schlecht.
    Als Highlight fällt mir nur Dune 2 und Deadpool ein.
    Aus reiner Verzweiflung überhaupt mal wieder ins Kino zu gehen, waren wir in Pulp Fiction und am „Zukunftstag“ in Zurück in die Zukunft.
    Ticketpreise und Essen sind für mich nebensächlich, wenn der Film gut ist.
    Aber die Filme werden immer schlechter. Mein letzter Besuch war Gladiator 2, der war ja kaum auszuhalten….

  3. InIn der Hoch-Zeit des Kinos hatte die Familie zuhause (wenn überhaupt) einen Röhrenfernseher mit 23 bis maximal 31 Zoll Farbbildschirm, PAL SD Auflösung und Mono Ton. Da war der Kinobesuch im Vergleich ein Erlebnis.

    Heute hat fast jeder Kinointeressierte mindesten 55 bis 65 Zoll oder mehr, HD oder 4K, Dolby Surround, Dolby Atmos, Soundbar oder gleich einen AV-Receiver.

    Wenn ich also auf meiner bequemen Couch, vor meinem 4K OLED 65 Zoll mit angeschlossener, externer Receiver/Dolby Atmos Anlage sitze, mit einem kühlen Getränk aus dem unerschöpflichen Vorrat meiner Küche, dann ist der einzige relevante Unterschied zu einem Kinobesuch die etwas spätere Verfügbarkeit von neuen Blockbustern bei den üblichen Streamingdiensten.

    Auf das „Gemeinschaftserlebnis“ Kino möchte man bei der mangelnden Kinderstube vieler Besucher oft lieber verzichten und die exklusiven Kinofenster und somit die Wartezeit werden selbst bei Blockbustern immer kürzer.

    Dazu kommt der Preis für einen Kinobesuch mit Extras mit der Familie. Dafür kann man sich alternativ fast ein Jahr Streaming 24/7 leisten.

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