Krise in der Kinobranche: Weniger Zuschauer, steigende Preise und enttäuschende Blockbuster
von Benjamin Mamerow | 60 Kommentare
Um ehrlich zu sein, wird das nachfolgende Thema kaum jemanden überraschen: Erneut heißt es aus der Kinowelt, dass die Branche vor allem hierzulande „in der Krise“ stecke. Was zu meinen Kindertagen noch wie ein zweiter Geburtstag wirkte, wenn es hieß „Komm! Wir gehen ins Kino“, ist heutzutage für viele Menschen eher Anlass zur Frage, ob es den dortigen Film nicht auch schon auf bekannten Streamingplattformen gibt. Corona war bekanntermaßen beinahe schon der Genickbruch für die Branche und erneut zeigt sich, dass das klassische Kino bei vielen Bürgern ausgedient hat.
Laut HDF KINO e.V., dem größten deutschen Kinoverband, werden 2024 voraussichtlich nur 90 Millionen Tickets verkauft. Das wäre der niedrigste Wert seit mindestens 30 Jahren und ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 118 Millionen verkauften Tickets im Jahr 2019. Die Gründe für diese Entwicklung seien dabei vielfältig. Der Medienwissenschaftler Klaus Goldhammer stellt fest, dass sich das Nutzungsverhalten insbesondere bei der jüngeren Generation verändert hat. Zudem sind die Ticketpreise gestiegen: Kostete ein Kinobesuch 2021 durchschnittlich noch unter 9 Euro, lag der Preis 2023 bereits bei 9,71 Euro. Auch der Streik der Hollywood-Schauspieler im vergangenen Jahr habe die Branche getroffen, da viele Produktionen verzögert wurden und somit gar nicht erst in die Kinos kamen.
Die Vorsitzende des HDF, Christine Berg, sieht einen weiteren Grund in der Qualität der Filme. Einige Blockbuster, wie die Fortsetzung von „Joker“, konnten demnach die Erwartungen nicht erfüllen und enttäuschten Publikum und Kritiker. Obwohl das Kino aktuell mal wieder vor großen Herausforderungen steht, geht Goldhammer nicht von einem Kinosterben aus.
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Bei Preisen von 16€ zzgl Popcorn und Getränke landet man schnell bei 25€ pro Person, wer ist heutzutage bereit das zu zahlen?
Nur damit man dann nochmal 40min mit Werbung genervt wird.
Man sieht das Melken der Portmonees hat irgendwann nunmal ein Ende.
Und ich sage direkt dazu ich bin früher gerne in die Kinos gegangen.
Früher wars Parken bei uns am Kinocenter mal kostenlos, wenn man einen Film geschaut hat, heute 2,50/Stunde – bist auch schnell mal bei 7,50 bis 10€ extra.
Dann hab ich mittlerweile eine gewaltige Abneigung gehen die Multiplex-Kinopaläste, Massenabfertigung, teilweise mieser Sound, Bild geht so, zuviele Menschen an einem Ort, teilweise total runtergewirtschaftet.
Wenn Kino gehen wir nur noch in kleine Kinos im Umland, fahren dann aber auch gerne mal 30km dafür.
Wir waren vorletzte Woche noch in einem rechte neuen Kino nähe Düsseldorf, da hat sich jeder Euro gelohnt, neuste Kinotechnik für Sound und Bild, viel Lichteffekte, mega bequeme Sitze und der größte Saal gerade mal 125 Plätze.
Da hat sich die Fahrt und jeder Euro gelohnt. Der Kinobetreiber hat wirklich mal ein Erlebnis erschaffen, keine langweilige Filmvorführung.
( Parken war übrigens kostenlos im Parkhaus nebenan )
Monheim ist geil ne? 😀
Interessehalber, welches Kino war das? Ich wohne auch im Rheinland und bin für einen Tipp dankbar.
Wieso heutzutage, warum sollte man früher bereit gewesen sein das zu zahlen und jetzt heute nicht mehr. Und für das entsprechende Erlebnis sind jetzt 25 EUR doch nicht zu viel. Nerviger sind halt dann die anderen Leute die Telefonieren, Reden, Popcorn schmeißen, ect.
häh? wenn ich mot Frau und Tochter gehe, sind wir mit Snacks und Parken oft bei 70€+ für 2 Stunden mittelmäßiges auf die Leinwand glotzen.
Früher wäre ich auch eher bereit gewesen solche Unsummen zu zahlen, da ich mehr Geld an Ende des Monats zur Verfügung hatte, durch die extreme Inflation der letzten Jahre ist es mir eben nicht mehr möglich für solche „Luxus“ Ausgaben aufzukommen. Ich glaube das der andere Kommentar das ebenso meinte.
Tom & Jenny, da sprecht Ihr mir beide aus der Seele : meinen letzten Kinofilm hab ich mir 2009 gegönnt, AVATAR in der Abendvorstellung. Da war der Start um 20:30, los ging der Film um 21:15. Übelst ausgesteuerter Ton (entweder viel zu laut oder viel zu leise), da die Klimaanlage verrückt spielte – es waren teilweise 18°C im Saal. Dann quasselten ausgerechnet in der Reihe davor/dahinter die Mitseher, sodass ich den Film eigentlich erst dann später auf BD gscheit anschauen konnte.
Das war für mich mein persönliches Ende von Kino – und bin seitdem mit meinem Heimkino durchaus zufrieden, denn da quasselt mir keiner in die Szene (und falls ja, wird die Szene einfach wiederholt – bei mehrfachen Dazwischen-Quasseln gibts nen Platzverweis 😉 ), ich kann dazu futtern, was ich im Haus hab (zur Not auch mal Ente-Rotkohl-Knödel 😉 ) und auch mal aufs Klo gehen …
Auf die soziale „Zwangs“-Interaktion mit mir Fremden, welche das Erlebnis „Kino“ mit dem Besuch einer Stammkneipe verwechseln, kann ich daher gut verzichten und hol das gelegentlich beim Besuch einer Bar etc. einfach nach ….
es gibt genau zwei Gründe, warum ich nicht mehr ins Kino gehe. Der erste, und wichtigste Grund ist, dass die allermeisten Filme absolute Grütze sind. Der zweite Grund ist, dass es immer mehr Kinobesucher gibt, die keinerlei Anstand haben und offenkundig auch keine Erziehung genossen haben.
Deswegen gehe ich eigentlich nur noch ins https://berlin.premiumkino.de bei passendem Film.
Keine Chipstüten, ausreichend Platz oderEssen, Trinken und $ im Séparée.
So sieht’s leider aus.
Habe kürzlich zum ersten Mal Leute rausschmeißen lassen. Da hat das Personal nicht lange gefackelt. Kommt angeblich immer öfter vor.
Ich gehe wirklich gerne ins Kino – aber kann das zumindest aus meiner Sicht bestätigen. Donnerstagabend, 17:30 Uhr. Vaiana 2. Ein Disney-Film. Man würde vermuten: Ein Zugpferd. Der Saal war dann aber doch ziemlich leer.
Wenn nicht gerade ein Marvel-Blockbuster läuft (Deadpool x Wolverine war recht voll, Anime-Filme von Ghibli und Shinkai sollte man, wenn man sie früh nach der Premiere oder zur Premiere schauen möchte, auch immer vorher reservieren), dann sind die Säle echt leer. Dass das an den Kinobetreibern nagt, kann ich nachvollziehen.
Streaming-Anbieter taten dem Kino vorher schon weh. Durch Corona und die damit durchgeführten Experimente von früheren Releases außerhalb des Kinos hat sich das noch einmal deutlich verschlimmert. Da helfen Aktionen wie der Kinotag oder die aktive Werbung für den Kulturpass für 18-Jährige auch nur bedingt…
Das auch im Kino die Preise steigen, ist dann doch nachvollziehbar. Weniger Leute kommen, auch hier steigen die Kosten durch höhere Gehälter (auch wenn das überwiegend vermutlich studentische Aushilfskräfte sind).
Die Zeiten der Megakinos sind vorbei. Aus der Not sollte man eine Tugend machen. Nach meiner Erfahrung funktionieren Club-Kinos nämlich dann doch noch recht gut. Kleinere Säle, Service am Platz – den Kinogang zum Erlebnis machen. Wer bestehen will, muss sich halt anpassen.
Ja, die Aussagen überraschen nicht. Ich sehe mir auch lieber einen Film auf meinem 75er im Wohnzimmer an als im Kino zwischen rülpsenden, furzenden, hustenden und auf Kommando lachenden Ar***geigen. Zudem kostete als ich Kind war das Ticket 5 Mark. Und in anderen Ländern wie z.B. den USA schleppen die Leute ihre eigenen Taschen voll Popcorn mit ins Kino aber hier wird man quasi zwangsverpflegt, so als wenn man nicht auch schon die Eintrittskarte bezahlt hätte. Dann kostet jeder Mist wie Überlänge, 3D, guter Klang und haste nicht gesehen extra. Nein danke, da sage ich lieber Sofa, ich komme….
Mich interessiert der Preis eigentlich nicht und ich gehe ab und zu gerne ins Kino, achte aber darauf, dass die Technik stimmt, sonst kann ich auch zu Hause gucken. Zum einen habe ich seit Jahren ein Heimkino mit Dolby Atmos und zum anderen kommen keine Filme, die ich sehen will. Dune 1 und 2 finde ich klasse, im Kino und zu Hause geguckt, mehrfach. Dieser ganze überlange mit Effekten überladene Avengers Mist lässt mich einschlafen. Der Fokus der Kinofilme liegt doch eher beim Ausschlachten von erfolgreichen ersten Teilen. Vielleicht liegt es auch am hohen Anspruch der Zuschauer. Dazu kommt auch, dass man zu schnell ins Streaming bringt. Früher war Kino ein Event, weil es zu Hause die Technik nicht gab, aber auch häufig frische Ideen am Start waren. Naja, schade.
Kino war vor 20, 30 Jahren noch ein Event. Kann mich noch gut erinnern an meine ersten Filme im Kino.
Aber heute? Wo sind die Blockbuster von damals? Wann war Kino das letzte Mal wirklich innovativ?
Dazu ist heutzutage nur der Öffentliche Nahverkehr unangenehmer als ein Besuch im Kino.
Ich wohne hier recht ländlich und muss zum nächsten modern eingerichteten Kino ca. 25 km einfache Strecke zurück legen.
Blockbuster kosten dann auch schon mal 16 € Eintritt, dazu ein bißchen Popcorn und ein Getränk und schon bewegt man sich einschließlich Fahrkosten schon im Bereich 25-30 € für einen Kinobesuch.
Da kann ich mir ein paar Monate später sogar locker eine BluRay kaufen und gemütlich zu Hause anschauen (von Streaming oder Online-Ausleihe gar nicht erst zu reden).
Ich gehe schon noch gelegentlich ins Kino, aber dann muss mich der Film ganz besonders interessieren (was natürlich eine Frage des individuellen Geschmacks ist).
Zuletzt war das bei Godzilla Minus One der Fall.
Wenn man sich halt gegen alles wehrt, bei Cinfinity macht ja auch kaum jemand mit…
Mal ganz davon abgesehen, dass wir in Zeiten der xten Neuauflage / Fortsetzung leben und die Filme gefühlt immer generischer sind / werden, ist MEIN PERSÖNLICHER Genickbruch ein anderer.
Seit vielen Jahren verändert sich das Verhalten der Menschen in Richtung „ICH ICH ICH“ und ebenso hat ein Verlust der Benimmregeln in der Gesellschaft stattgefunden. Selbstverständlich zeigt sich das auch schon seit vielen Jahren im Kino und das war letztendlich für mich das ausschlaggebende Kriterium. Ich mag keine hellen Bildschirme, lautes Gequatsche, überzogen lautes Essen und Schlurfen während eines Film. Ich finde das Verhalten „da draußen“ fast jetzt schon unerträglich und der Gipfel ist noch lange nicht erreicht (meiner Meinung nach). Was kommt z.B. als nächstes nachdem da draußen jeder schon mit dem Lautsprecher telefoniert, dass das alles über eine Bluetooth-Box passiert?
Daher vielleicht mal ein Appell an die, die sich vielleicht angesprochen fühlen: lasst uns wieder zurück zum Miteinander und zum aufeinander Rücksicht nehmen. Es wäre so schön…. 🙁
Da kann ich nur Japan empfehlen. Da ist es genau so. Sehr Achtsam und rücksichtsvoll.
Mich hat es auch immer im Kino aufgeregt, bis ich selbst einen Eimer Popcorn und einen Einmer Cola gekauft habe. Danach war ich ganz entspannt und die anderen Popcornfresser haben mich nicht mehr gestört.
Ich kann es nur empfehlen.
Ich glaube, dass das Problem nicht unbedingt der Ticketpreis ist. Mich verstören eher die hohen Preise beim Zubehör, also Popcorn, Chips und Getränke. Die aufgerufenen Preise sind absurd hoch und da die Kinoleute am Ticket fast nichts verdienen, müssen sie wohl auch so hoch sein. Etwa die Hälfte vom Ticket geht an den Verleih, der HDF will einen Anteil haben und Versicherungen etc. sowie Technikupgrades kommen auch noch hinzu. Im analogen Zeitalter haben Projektoren und Verstärkertechnik 20 Jahre und länger Geld verdient. Verschleißteile waren die Lampen und einige mechanische Komponenten. Die Digitaltechnik verkürzt diese Zyklen dramatisch. Nicht nur, weil sich Technik und Produktionen rasend schnell weiterentwickeln, sondern auch, weil der Zuschauer diesen Follow-up erwartet. Es wird vermutlich immer Kino geben, doch die Landschaft wird sich verändern. Letztlich ist das Kino selbst eine wirksame Werbemaschine für das Produkt Film und die Promiszene. Diese Szene wird auf den roten Teppich nicht verzichten wollen.
Dieses Jahr war ich nur in Deadpool drin. Das restliche Programm war jetzt nichts was mich ins Kino lockt.
Die paar guten Filme reichen mir dann auch im Heimkino.
Die Filmindustrie hat das gleiche Problem wie die Gaming Industrie.
X Wiederholungen, Remakes und Fortsetzungen nach Schema F.
Um von der Belanglosigkeit abzulenken wird „Modern Audience“ darüber gestreut.
Im Ergebnis wird weniger konsumiert, auch weil man weniger Geld für unwichtiges übrig hat.
Und wenn man überlegt wie erfolgreich Blockbuster wie das Star Wars Franchise hingerichtet hat, braucht man sich auch nicht wundern.
Das Vertrauen ist weg und jeder Kino Besuch will wohl überlegt sein.
Kino ist tot. Da schaue ich lieber zuhause auf 100 Zoll und habe meine Ruhe.
Die Trilogie von Der Herr der Ringe war ein Mega Event damals im Kino, Terminator 2 oder Aliens, Gladiator oder Die Hard.
Es gibt immer noch ein paar nette Blockbuster im Kino, aber die Qualität hat echt nachgelassen, sie Star Wars, Joker 2 oder Gladiator 2.
Wer will sich das im Kino antun?
Ich jedenfalls nicht.
Terminator 2 war seinerzeit in einem Kino in Bonn der Hit gewesen. Als Arnie in den Stahl runtergelassen wurde… den Daumen nach oben…die Terminator Musik…und ALLE Leute im Kino sind aufgestanden und haben applaudiert. Das habe ich persönlich vorher und nachher nie wieder erlebt.
Im Metropol?
Die Preise sind immer noch zu günstig, als dass es den Teil der Gesellschaft draussen hält, weshalb ich auch nicht mehr ins Kino gehe.
Abgesehen der belanglosen Filme.
Gehen auch echt nur noch selten hin. Wir zahlen pro Ticket ~16€ und dann noch Werbung ohne Ende? Von den Popcorn und Getränkepreisen fange ich erst gar nicht an.
Mittlerweile schauen wir, fast, nur noch die Anime nights im CinemaxX an.
Ich war bestimmt schon seit mehr als 10 Jahren nicht mehr im Kino. Früher war der Kinobesuch noch etwas Besonderes. Er war damals schon nicht billig, wenn man das ganze Drumherum rechnet. Die wenigsten Kinobesucher werden damals wie heute „nur“ ins Kino gegangen sein, um sich einen Blockbuster oder einen Kultfilm anzuschauen. Kino war eben was Besonderes. Die hochwertige Ausstattung der Kinosäle, das Ambiente und auch die Menschen, die man beobachten konnte. Nach dem Film gings noch ins Restaurant und oft hat man das ja auch mit Freunden gemacht.
Heute lädt man den Freundeskreis zum Heimkinoabend ein oder trifft sich bei denen, die den größten Flatscreen und das beste Soundsystem ihr Eigen nennen. Jeder bringt was mit und im Anschluss kann man auch noch gemeinsam um die Häuser ziehen oder den Abend gemütlich ausklingen lassen. Man sucht sich das Volk, von dem man umgeben sein will, heutzutage anders aus. Nicht zuletzt spielt auch die Ausgabenseite eine Rolle. Dies vermutlich nicht vorrangig.
Ich war ein regelmäßiger Kinogänger. War jeden Samstag im Kino. Dann kam Corona und seit dem sind die Filme einfach nicht mehr so gut. Das Kino ist teurer geworden. Man hat sich an Streaming gewöhnt…
Hin und wieder kommt ein Film ins Kino, wo ich kurz nachdenke, ob ich dafür ins Kino gehe… der zweite Gedanke ist dann… ne dann kaufe ich mir lieber die 4k Disc oder schaue es im Stream.
Und der wichtigste Punkt für mich ist, dass in meinem Freundeskreis niemand mehr bereit ist ins Kino zu gehen. Und alleine war ich nur extrem selten im Kino und alle Punkte, die ich aufgeführt habe, lassen mich zögern.
Geht mir auch so. Ich war echt oft im Kino aber seit Corona gefallen mir die meisten neuen Filme auch nicht mehr.
Zudem Disney und Co ja die Zuschauer erzogen hat im Streaming zu schauen.
Disney/Marvel-Filme + 3 Monate = Disney+.
Pixar Filme nur noch bei Disney+
Und Apple und Amazon ziehen hier gleich
Bestes Beispiel: Red One – Alarmstufe Weihnachten. Kinostart im November, soll zu Weihnachten schon beim Prime Video inkludiert zu sehen geben.
Und von Kinopremieren bei den Kauf/Leihdiensten macht es nicht besser.
Wir waren schon ewig nicht mehr im Kino – schliessen uns Meinungen anderer hier an. Schlechte Filme, wahnsinnig überteuert, fehlender Anstand und Rücksicht. Dann lieber gemütlich daheim, gerne auch mit Freunden. Wesentlich angenehmer und vor allem: sozialer.
Ich reih mich hier mal ein. Ich war früher (vor 2020) wirklich oft im Kino. Fast jede Woche. Auch da war es schon nicht günstig, unter der Woche schon über 10 Euro, WE hab ich da schon gemieden, nicht nur wegen den Aufschlägen, auch weil zu voll. Unter der Woche war es selbst da aber schon teils leer.
Ich brauche zu nem großen Kino hier 30min mit dem Auto auf dem Land. Aber das Kino war trotzdem schon in die Jahre gekommen, was da schon zb an den WCs zu sehen war. Parken war zwar umsonst, Getränke und Popkorn extrem teuer wie hier schon mehrfach erwähnt. Beließ man es nicht nur beim Ticket, waren für den Abend schnell 30 Euro weg und ich selten vor 23 Uhr oder eher später zu Haus. Werbung etc. Und auch da wurden die wirklich guten Filme schon weniger.
Ich hab mir in 2021 nen Heimkino in nen freien Raum im Haus gebaut. 3m breite Leinwand. Ich kann den Film anfangen wann ich will, kann pausieren oder nicht, und bin auch früh im Bett, wenn ich das möchte. Und muss mich nicht mit fremden Menschen rumärgern. Besonders der Punkt ist ein immer wichtigerer für mich. Preislich komm ich auch viel besser weg. Außerdem gibt es jeden Tag die Option auf OTon (ok, früher war mir das noch egal).
Ja. Ich bin auch älter geworden. Konnte Dinge reflektieren und mir überlegen, ob ich das so noch will oder nicht. Bin einfach nicht mehr bereit die obigen Punkte (und weitere) auf mich zu nehmen. Das war das Ergebnis. Deadpool vs Wolverine war mein erster Film seit 2020 im Kino, dafür dann aber auch in HH Freunde besucht und nen besonderes Kino gewählt. Hat auch Spaß gemacht. Trotzdem. Pläne, alsbald einen weiteren Film im Kino zu sehen, habe ich nicht. Mit gefällt die zuhause Variante inzwischen einfach besser. Was ich vor Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Prioritäten und Ansichten ändern sich halt.
Schlechte Filme, vom Sound völlig kaputt (viel zu leise stimmen was zu viel zu lauten Effekten und Musik führt bis über meine Schmerzgrenze), viel zu viel Geld (Eintritt, Parken), aufgewärmtes Popcorn (ja, ich habe die Lieferungen gesehen; fertiges Popcorn kommt in den Schau-Ofen und wird leicht aufgewärmt als Poppe es frisch aus dem Topf) zu völlig überzogenen Preisen und nach all dem eine Werbe-Schau am Anfang die gefühlt länger als mancher cleverer Kurzfilm ist?
Ich habe vor Jahren nein gesagt. Zweimal war ich noch in einem kleineren privaten Kino (Marsianer und Gravity), war ein schönes Erlebnis. Ich wüsste aber nicht, dass es danach etwas gegeben hätte, was ich hätte sehen wollen im Kino.
Ist halt auch blöd wenn man älter wird und schon viel gesehen hat. Hat man das Hollywood Schema einmal durchschaut und die Heldenreise verstanden, kann man quasi alle Filme seit mindestens 2000 übereinander legen oder vorhersagen.
Es ist an der jungen Generation zu entscheiden was sie schauen wollen und wo – ich bin da wohl raus.
Besonders die vorgeschaltete Werbung empfinde ich als Frechheit und respektlos gegenüber meiner Zeit. Wäre der Film komplett kostenlos könnte man über 30 Minuen Werbung vorab diskutieren, jedoch sicherlich nicht wenn ich dafür viel Geld bezahlt habe.