Konsolenspiele bleiben in Japan bei Jugendlichen beliebter als Mobile Games

Mit Mobile Games wird immenser Umsatz generiert – so dröge die meisten Titel sind und euch zu Klickvieh degradieren wollen. Zumindest bei großen Marken wird größtenteils nur möglichst simples Gameplay um Mikrotransaktionen herum gestrickt und alles darauf hin optimiert, eine gewisse Spirale aus Lust und Frust zu erzeugen, die euch zu In-App-Käufen motiviert. In Japan haben die Jugendlichen darauf aber immerhin etwas weniger Lust, als auf Konsolenspiele.

So kommt eine Untersuchung von Niko Partners zu dem Ergebnis, dass in Japan 72 % der befragten Jugendlichen an Konsolen zocken. „Nur“ 64 % spielen an mobilen Endgeräten und sogar nur noch 15 % an PCs. Vermutlich spielt da ein gewisser Lokalpatriotismus hinein, denn schließlich stammen Videospiele-Urgesteine wie Nintendo und Sony aus Japan. Allerdings kann der sogenannte „Japan Youth Gamers Report“, den Niko Partners jährlich veröffentlicht, auch fehleranfällig sein.

Denn befragt wurden nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch 300 Elternteile von Spielern im Alter von sechs bis 18 Jahren. Dazu befragte man 90 Spieler zwischen 16 bis 18 Jahren direkt. Dabei zeigten auch die Eltern eine deutliche Präferenz: Sie sehen ihre Kinder lieber an Konsolen als an mobilen Endgeräten spielen, weil sie dann nach eigenem Empfinden mehr Einfluss auf die abgerufenen Inhalte ausüben können bzw. besser mitbekommen, was die Kids zocken.

Auch wenn die japanischen Spieler Konsolen bevorzugen bzw. weniger von ihnen mobil zocken: Im Schnitt spielen sie 7,9 Stunden in der Woche an mobilen Endgeräten und 6,5 Stunden an PC oder Konsole. Zusätzlich hat man herausgefunden, dass die japanischen Jugendlichen ein großes Interesse an westlichen Games haben, sodass es da viel Potenzial auf dem Markt gibt. Ebenfalls kam bei der Studie heraus, dass im internationalen Vergleich japanische Eltern mit höherer Wahrscheinlichkeit einen positiven Eindruck vom Gaming haben und / oder auch selbst gerne spielen. Ich nehme an, das verschiebt sich aber auch in Europa bereits.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Naja, bei 90 Jugendlichen kann man kaum von Repräsentativität sprechen. Und wenn man die Altersgruppen ausweitete auf z. B. alle unter 30 Jahren, wären die Smartphone-Gacha-Glücksspiel-Apps (als Videospiele will ich die nicht mal mehr bezeichnen) unangefochten an der Spitze.

    Dass der PC in Japan eine recht geringe Rolle spielt, ist keine Überraschung. PC-Gaming hatte in Japan nie die Bedeutung, die es in Nordamerika oder Europa hat; japanische Entwickler entwickeln primär für japanische Konsolen von Sony und Nintendo und tun sich mit PC-Ports, die primär für den westlichen Markt sind, teils bis heute schwer. Und wenn man weiß, auf wieviel Quadratmetern und mit welchem Einkommen der durchschnittliche Japaner lebt, dann überrascht es kaum, dass sich nur wenige einen großen, kostspieligen Selbstbau-PC in die Wohnung stellen.

    Interessant wäre auch, welche Art von Spielen wie populär sind. Da japanische Jugendliche allein durchs Schulsystem wenig Freizeit haben und dieser Umstand später im Berufsleben wiederkehrt, liegt der Gedanke nahe, dass Casual-Games, Spiele, in der ein Durchgang relativ wenig Zeit (< 50 h) braucht, und dann noch Live-Service-MMOs, wo man pro Tag nicht viel machen muss, wesentlich verbreiteter sind als große RPGs, wo man jeweils 100 Stunden und mehr braucht, um sie nur einmal durchzuspielen.

  2. Für mich konkurrieren Konsolen/PC und Telefone überhaupt nicht.

    Konsole: Erlebnis für das ich mir Zeit nehme.
    Telefon: Zeitvertreib wenn man wartet und Leerlauf hat.

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