Kino 2025: Marktforscher rechnen mit Wachstum
von André Westphal | 24 Kommentare
Die Kinobranche hatte es in den letzten Jahren alles andere als leicht. Die Pandemie sorgte für eine ausgewachsene Krise und danach folgten dann die Autoren– und Schauspielerstreiks. Für 2025 sagen die Marktforscher der Firma Gower Street Analytics (via Deadline) ein Wachstum von 8 % gegenüber 2024 voraus. Somit könnte es zu weltweiten Einnahmen von 33 Mrd. US-Dollar kommen. Für dieses Jahr rechnet man mit 30,5 Mrd. US-Dollar.
Allerdings läge man dann immer noch um ca. 14 % unter dem Durchschnitt der Prä-Pandemie-Jahre 2017 bis 2019. Auch hinter 2023 würde das nächste Jahr knapp zurückbleiben. Denn Wachstum gegenüber 2024 zu erreichen, ist wohl nicht die große Kunst. So sprechen Kritiker für dieses Jahr nämlich auch von der „Ära des Flopbusters“.
Damit spielt man auf viele teure Produktionen an, die in diesem Jahr gnadenlos an den Kinokassen versagt haben. Das wären 2024 beispielsweise Filme wie allen voran „Joker: Folie à Deux“, aber auch „The Crow“, „Borderlands“, „Kraven the Hunter“ oder „Madame Web“. Freuen konnte sich hingegen in diesem Jahr Disney. Nachdem man 2023 mit kommerziellen Gurken wie „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, „The Marvels“, „Wish“ oder „Haunted Mansion“ leben musste, schwang man sich 2024 mit „Deadpool & Wolverine“, „Alles steht Kopf 2“ oder „Vaiana 2“ zu neuen Höhen auf. Auch der frische CGI-Animationsfilm „Mufasa“ dürfte insgesamt recht erfolgreich werden, glaubt man bisherigen Prognosen.
2025 werden viele Franchises im Kino fortgesetzt
Für 2025 macht man sich auch Hoffnungen, weil viele bekannte Hollywood-Franchises fortgesetzt werden. Unter anderem sollen im nächsten Jahr neue Marvel-Filme starten, aber auch Fortsetzungen oder Ableger zu „John Wick“, „Jurassic World“, „Avatar“, „Mission: Impossible“, „Zootopia“ oder eben der Relaunch des DC-Filmuniversums in Form von „Superman“ von James Gunn.
Wie sieht es denn bei euch aus? Geht ihr noch gerne bzw. oft ins Kino? Oder zieht ihr vielleicht mittlerweile lieber das Heimkino mit Ultra HD Blu-ray bzw. 4K-Streaming vor?
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Ich verzichte gerne auf die Kino-„Atmo“ und warte einfach bis der Film zu Hause verfügbar ist (über Streamingdienst XY+). Preise im Kino für den Film, aber auch für Popcorn und Co. machen schon wenig Lust. Dazu hat man im Kino noch die Geräuschkulisse von Fremden oder das Smartphone-Licht. Der heimlichem Komfort (Pause wann man will oder verspulen(!), es ist gemüticher) hat man auch nicht. Dazu beginnt der Film nie direkt, sondern man bekommt irgendwelche Produktinfos, die man gar nicht wissen will.
Kino war für mich früher regelmäßig ein Ausgehgrund, aber mittlerweile überwiegen die Nachteile und ich kann zu Hause genug schauen.
Genauso bei mir – Einzig der neue Bully-Film könnte mich dies Jahr doch noch ins Kino locken, allein aus Retro-Gründen.
Das Problem ist doch, dass Filme schauen heute kein wirkliches Event mehr ist. Und dafür gibt es meiner Meinung nach zwei Hauptgründe: Immer schlechterer Content (Wiederholung, Sequel, Prequel Nr. 7485) und viel zu viel Content. Und dazu passt das von Dir vermisste Kino-Feature „Vorspulen“ ja wie die Faust aufs Auge.
Früher hat man sich wochen- oder gar monatelang auf bestimmten Content gefreut. Heute wechselt man Content wie die tägliche Unterhose. Man schaut und vergisst. Von Filmgenuss ist man mittlerweile Galaxien entfernt. Und somit braucht es auch kein Kino mehr, sondern es reicht das Kleinbild des TVs und die quäkende Soundbar für den heutigen Quantitätscontent.
Danke! Du beschreibst die heutige Wegwerfgesellschaft sehr gut, denn die hat auch vor der Unterhaltung keinen Halt gemacht. Ich gehe seit etwa 45 Jahren ins Kino und das bisschen Werbung davor (was auch zum Großteil einfach nur Trailer für kommende Filme sind) ist völlig ok und trägt zur Einstimmung bei. Wie du schon schreibst, es ist ein Event und mit auf dem Sofa gümmeln (was ich auch mache, keine Frage) nicht zu vergleichen. Durch solche „Events“ verkommt die Unterhaltung auch nicht zur Dauerdröhnung. Danke für deinen Kommentar, @Mule.
Man kann sich das Kino auch Schönsaufen und bei jedem „content“ in deinem Text einen Kurzen trinken.
Ah ja. Na dann Prost.
Ich denke eher 2025 wird der Untergang des Kinos besiegelt…
Das wird schon seit Jahrzehnten gesagt.
Ich gehe immer noch gerne ins Kino. Da kann von Blockbuster bis Arthouse alles dabei sein.
Allerdings schaue ich große Spektakel-Filme vielleicht eher zu Hause im 4K-Heimkino.
Ich bin ein regelmäßiger Kinogänger, die Atmosphäre ist unnachahmlichen. Ich liebe Sneaks.
Wenn man als kleine Gruppe gern Filme sieht, ist es günstiger, wenn man sich die BluRay holt, Markengetränke als Kiste kauft und sich Essen liefern lässt oder sogar gemeinsam kocht. Was dann noch übrig bleibt, kann man sparen und kann dann irgendwann ein echt gutes Heimkino-Setup davon kaufen.
Finde ich einziemlich unpassendes Argument: Statt auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, kauft man selbst Glühwein ein und macht ihn zu Hause warm. Statt Essen zu gehen, kocht man selbst. Statt ins Fitnessstudio zu gehen, kauft man sich für zu Hause eine Sportmatte usw.
Dienstleistung erbringen lassen kostet nummal mehr Geld, als wenn man die Dienstleistung selbst erbringt.
Nee, ich finde das schon nachvollziehbar. Das nicht vorhandene Kino Feeling/Event ersetzt man durch was „eigenes“. Wenn einem das „Drumherum“ nicht mehr zusagt, schafft man sei eigenes „Drumherum“. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Und um dein Fitness Studio Beispiel aufzugreifen. Wir haben unseren 95,- € Vertrag (pro Person icl. Sauna, Meridian Spa Hamburg) nach 10 Jahren gekündigt, weil sich immer mehr Arschlöcher ständig daneben benommen habe und die Geschäftsleitung (wie auch im Kino) nichts dagegen unternommen hat. Weil man es sich nicht mit einigen Kunden verscherzen will hält man lieber die Füße still. Nimmt aber in Kauf, dass treue Kunden dem Unternehmen dauerhaft den Rücken kehren. Neben der von dir zitierten Sportmatte haben wir noch ein Ergometer und eine Rudermaschine angeschaut. Angenehmes Trainieren ohne ständig von Vollpfosten genervt zu werden. Ach so, es sind mittlerweile so viele Kunden bei besagtem Unternehmen abgewandert, dass die sogar bei einem Zuhause anrufen und fragen ob man denen nicht ne zweite Chance geben will. Dabei haben die ja schon 50 Chancen gehabt …. die haben sie nur immer wieder ignoriert. Wie war das noch? Wer sich nicht anpasst stirbt aus, siehe Dinosaurier.
Ich finde mein TV-Bild besser als jedes Kino, allein deswegen gucke ich lieber zu Hause. Und da manche Menschen anscheinend das Hobby haben, nur ins Kino zu gehen um nervige Lebensmittel zu essen (was verboten sein sollte!), bleibe ich erst Recht fern, besonders bei diesen absurden Preisen von 16,- € in der letzten und 15,- € für die mittleren Reihen in unserem altbackenen Kino auf Stand von 2005.
Im Kino laufen einfach Filme. Früher war das (mit etwas Glück) eine Chance auf gute Unterhaltung.
Aber heute gibt es im Streaming auch Serien, bei denen sich jede einzelne Episode mit einem guten Film messen kann: bei der Story, den Schauspielern, dem Bild und den Effekten. Gute Filme lassen sich hingegen im Jahr an einer oder zwei Händen abzählen. Es wird nicht einfacher für die Kinos.
Ehrlich gesagt gehe ich nicht mehr so oft ins Kino. Wenn, dann muss es groß sein und die neuste Technik bieten. In Deutschland gehe ich sehr selten ins Kino, meist werde ich „mitgenommen“. Oft stört mich hier der geringe Reihenabstand, sodass man meist die Füße des Hintermanns im Rücken hat. Zudem ist es in deutschen Kinos oft recht dreckig.
Aber auch außerhalb Deutschlands fällt mir ein Kinobesuch immer schwerer. Vor ein paar Monaten lief in einem Land in fast allen Sälen „Madame Web“. Und kürzlich lief in einem anderen Land, in dem ich mich für ein paar Wochen aufhielt, vorwiegend „Kraven“. Und aktuell läuft z.B. im IMAX in Yongsan „Mufasa“.
Die Frage ist also, wofür ich überhaupt ins Kino gehen würde, selbst wenn die Umgebungsbedingungen stimmen. Dune war so ein Fall oder der neue Top Gun. Dune habe ich z.B. im CINECITTA in Nürnberg gesehen. Da macht die große Leinwand und die Soundkulisse im wahrsten Sinne des Wortes Stimmung.
Für 2025 sehe ich aber wenig Gründe, ins Kino zu gehen. Avatar 3? Vielleicht. Teil zwei war auch im Kino recht unterhaltsam. Demon Slayer? Habe ich mich satt gesehen. Captain America? You ain’t no Steve Rogers! Ballerina? Och nö. Jurassic World? Nur um zu sehen, ob das Franchise noch schlechter werden kann. Live-Action von Drachenzähmen? Equals „Filme, die niemand brauchte“. Thunderbolts? Ich bin jetzt schon am Fremdschämen! F4? Hello no! Ich könnte ewig so weitermachen. Viele Filme sind meiner Meinung nach entweder seelenlos oder lassen prognostisch eine vernünftige Story vermissen.
Meine Hoffnung liegt auf folgenden Filmen, für die ich dann wahrscheinlich auch ins Kino gehen werde: M:I – The Final Reckoning. Obwohl auch hier die Produktionshölle gerade am Laufen ist. 28 Years Later, weil die Schauspieler und der Trailer vielversprechend sind. Und vielleicht noch Mickey 17, weil der Plot so schön verrückt ist.
Ansonsten habe ich das Gefühl, dass 2025 besonders viele Fortsetzungen, Spinoffs und Reboots an den Start gehen. Das kann monetär funktionieren, wie man bei Disney ab und an sieht. Reizt mich persönlich aber gar nicht.
Der Trailer von 28 Jahre später ist einer der Besten, die ich seit langem gesehen habe. Da kriegt man ja beim Trailer schon Schnappatmung! Diese zählende Stimme…… könnte ich in Dauerschleife gucken.
Naja 2024 gab es nicht wirklich viel sehenswertes im Kino. 2023 war noch besser. Mal schauen was 2025 für Filme bereit hat.
Ich verzichte mittlerweile gern auf nachoknuspernde, dauerlabernde, tütenkisternde, handyguckende Teenies im Kino für teuer Geld. Eher warte ich ein halbes Jahr und streame den Bums.
Da sollten dann aber auch mal wieder richtige Blockbuster kommen. Seit Corona gefühlt nur noch wenig brauchbare Filme pro Jahr.
Abgesehen davon müssten die Kinobetreiber eine knallharte Politik bzgl. Störern im Kinosaal durchsetzen. Bin mittlerweile dazu übergegangen die meisten Filme nur noch im O-Ton zu schauen. Dort ist die Spawnrate von Talahons, Talahinen und Konsorten, die sich i.d.R. nicht zu benehmen wissen, um einiges geringer und das Filmerlebnis wird nicht getrübt.
Diese Frage in einem Tech-Blog zu stellen ist ungefähr so sinnvoll, wie nach einem E-Auto in einem GTI-Tuning-Forum zu fragen 🙂 Wenn man in einem Filmfreak-Reddit fragt, gibt’s dann natürlich auch andere Antworten.
Zum Glück gibt‘s also noch Kinos (und die wird es weiterhin geben!), die ein abwechslungsreiches und kuratiertes Programm jenseits des Superhelden-Mainstreams bieten, nicht dreckig sind (und tatsächlich bequem!), nur wenig bis gar keine nervigen Gäste haben und auch technisch mit dem Heimkino eines Durchschnittsbürgers locker mithalten können. Dort wird übrigens die fehlende Pausentaste und das abgeschaltete Handy für zwei Stunden als großes Plus gesehen. Aber klar, wenn’s nur um Actionspektakel, Leinwandkrach, Marvel und Co geht, bin ich voll bei euch – alles lame und extrem einfallslos, was da aus Hollywood kommt. Noch mal Jurassic Park, jetzt echt? Aber jenseits dessen gibt es sooo gute Filme, die gerade beim Gemeinschaftserlebnis besonders großen Spaß machen – z.B. bei THE SUBSTANCE erlebt.
Also, versucht es doch einfach noch mal mit dem richtigen Film im richtigen Kino.
Ich verzichte komplett und vollkommen schmerzfrei auf Kinobesuche. Lediglich meiner Frau zuliebe gehe ich mit in den Robbie Williams Film. Ich bin Streamingkunde und für weniger als 2 x Kino im Monat habe ich alle Anbieter auf 65 Zoll und 5.1 mit mehr Auswahl als ich je schauen könnte. Ich kann jederzeit pausieren, muss mich nicht über Werbung, grelle Smartphones und quasselnde Leute ärgern. Lediglich die tiefe Sonne kann mich im Winter etwas ärgern.
2 x Eintritt 31 €
2 x Popcorn & Co 25 €
1 x Parkhaus 6 € = 62 €
Die Auguren bauen auf eine selbsterfüllende Prophezeiung. Weder lohnt es sich vom Inhalt het und von der Atmosphäre schon gar nicht. Ich hatte früher in den 70ern und 80ern mein kleines Kino vor Ort oder auch in der Stadt und z.B. Police Academy damals im Kino mit Freunden unbezahlbar. Bekommst du heute nicht wieder, allerdings treffe ich mich mit nahezu gleicher Zusammenstellung immer noch des Öfteren daheim zu Kinoabend. Ich war beim Kino nie der technikfreak, es ging um die Atmosphäre mit Freunden und ja auch die große Leinwand, weil als Jugendliche hatten wir nicht viel 😉 Heute aber relativ bei 65″. Aber ich gönns jedem Jugendlichen, wenn er dort heute auch noch seinen Spaß findet.
Nun ja, eine selbsterfüllende Prophezeiung ist hier ja deshalb so bemerkenswert, weil man sich damit selbst etwas quasi einreden kann. Und wenn die „Experten“ an ihre eigene Prophezeiung glauben, wird das kaum die Kinos retten. Obwohl, wenn man sich aktuelle „Nachrichten“ anschaut, ist ja quasi Jedermann Experte für irgendetwas.
Aber selbst ohne Mertonsche Phänomene stehen die Aussichten gar nicht schlecht für das Kino im deutschsprachigen Raum. Denn nach einem logischen Knick zu Corona-Zeiten, wachsen Zuschauerzahlen und Umsätze von Jahr zu Jahr. Und auch die Prognose nach Marktanteil sieht gut aus. Zudem ist das Durchschnittsalter der Kinogänger zuletzt wieder angestiegen. Wenn ich mich recht erinnere, lag es bei 39-und-irgendwas-Jahren. Zusammenfassend sollten wir mit eigenen Prognosen vorsichtig sein. Denn auch wir bewegen uns hier in einer Bubble, die einem eine Wirklichkeit vorgaukelt, die dann erstaunlicherweise nicht eintritt. So sehr wir das auch hier beschwören mögen. 😉