Joyor S5 ABE (2024): Großartig gedämpfter E-Scooter im Test
Anbieter von E-Scootern gibt es mittlerweile, genau wie bei E-Bikes, wie Sand am Meer. Wenn man sich an einem Tag mit gutem Wetter dann mal in der Innenstadt für eine Weil auf eine Bank setzt und das Geschehen beobachtet, kann dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle erkennen – viele sehen sich dennoch sehr ähnlich. Das hierzulande wohl eher unbekannte Unternehmen Joyor hat nun aber mit seinem Joyor S5 ABE (2024) ein Modell am Start, das dank ABE-Zulassung auch auf deutschen Straßen unterwegs sein darf und allein beim Design, am Ende aber auch mit seinen Specs punkten kann. Mir wurde der S5 ABE (2024) freundlicherweise von geekbuying.com für den nachfolgenden Testbericht zur Verfügung gestellt.
- Marke: Joyor
- Typ: Elektroroller
- Modell: S5
- Farbe: Schwarz
- Motor: 500W
- Standardbelastbarkeit: 120 kg
- Material: Aluminiumlegierung
- Geschwindigkeit: 20 km/h (begrenzt)
- Reichweite: 40–55 km
- Bremsen: Scheibenbremsen vorne und hinten
- Tempomat-Funktion: nicht in DE
- Spannung: 48 V
- Batterie: 13 Ah (624 Wh); Ladezeit: 6 – 7 Stunden
- Reifengröße: 10″ Luftreifen
- Display: Multifunktions-Farb-LCD mit einem USB-Anschluss
- Produktgewicht: 22,1 kg
- Paketgröße (L x B x H): 115 x 61 x 52,5 cm
- Packungsinhalt:
- 1 x Elektroroller
- 4 x Schrauben
- 1 x Inbusschlüssel
- 1 x Ladeadapter
- 1 x rechtliche Erklärung
- 1 x Schnellstart-Anleitung
- 1 x Garantiekarte
- 1 x Benutzerhandbuch
- Herstellerpreis: 799 Euro (oft rabattiert)
Zuerst einmal ist der Joyor S5 ABE also ein handelsüblicher E-Scooter mit der typischen Maximalbelastung von 120 kg. Die Reichweite von bis zu 55 km (unter Idealbedingungen) gehört auch eher zum Standard, die Maximalgeschwindigkeit ist für den hiesigen Markt natürlich auf 20 km/h beschränkt. Der 500W-Motor soll das maximale Gewicht auch noch bei Steigungen bis zu 15° transportieren können, der fest verbaute Akku wird über den mitgelieferten Ladeadapter aufgeladen.
Mit knapp über 20 kg ist der Joyor S5 ABE nun nicht unbedingt ein Leichtgewicht, das man über längere Strecken durch die Gegend trägt. Aber das widerspricht auch eher dem Gedanken eines E-Scooters, der will stattdessen gefahren werden und ist dann eher schnell zusammengeklappt im Bus oder der Bahn verstaut oder kann für den Urlaub im Kofferraum untergebracht werden.
Der Aufbau gestaltet sich ziemlich unkompliziert. Eine bebilderte Anleitung hilft aber dabei, alle nötigen Unklarheiten zu beseitigen. Räder oder Bremsen sind alle schon vormontiert, ihr müsst hier also nur noch dafür sorgen, die letzten Handgriffe zu tätigen und am Ende den Griff auf die für euch ideale Höhe einstellen. Die einzelnen Bauteile, darunter auch die Scheibenbremsen, die Schaltung, das große Display, selbst die Klingel, machen allesamt einen sehr wertigen Eindruck, der auch nach den ersten knapp unter 100 Kilometern mit dem Roller erhalten bleibt.
Was mir hier am Joyor S5 ABE aber vor allem sehr gut gefällt, sind die beiden gedämpften Achsen, die erst einmal vor allem sehr robust daher kommen, zudem aber eben auch das Fahren auf unebenen Flächen enorm gut abfedern können. Mein morgendlicher Weg zur Arbeit führt knapp 9 Kilometer entlang diverser, teils völlig maroder Bremerhavener Straßen. Zuvor fahre ich noch ein kurzes Ende über einen Feldweg, der auch nicht unbedingt durchgehend gut befahrbar ist. Hier macht sich die aktive Federung des Scooters schon sehr gut bemerkbar, wenngleich sich natürlich noch lange nicht Unebenheiten damit ausgleichen lassen.
Ihr könnt ihr drei Stufen schalten, je nachdem, wie hoch die maximale Geschwindigkeit ausfallen soll. Bergab und mit Rückenwind wurden hier und da dann auch mal 22 bis 23 km/h erreicht. Kurz eingeworfen, auch wenn ich mal behaupte, dass das Problem nicht vom Roller ausgeht: Das Versicherungsschild will hier partout nicht an der dafür vorgesehenen Stelle am Scooter halten, doppelseitiges Klebeband hat das Problem dann beseitigen können. Demnach scheint hier nicht das Material am Scooter das Problem zu sein, sondern eher der Klebstoff des Versicherungsschilds – ich wollte es nur nicht ungemeldet lassen.
Die Beleuchtung lässt sich durch Gedrückthalten des Powerschalters hinzu- und wieder abschalten, jene leuchtet dann ausreichend hell, um auch mal bei Dunkelheit loszukönnen und vor allem gesehen zu werden. Statt einer starren Leuchte an der Lenkerstange setzt der S5 ABE auf eine Lösung knapp über dem Schutzblech des Vorderrads, die sich dann auch nachträglich noch gut justieren lässt.
Der integrierte Tempomat funktioniert hierzulande leider nicht, ist vom Gesetzgeber aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen. Jener erspart Nutzern in anderen Regionen auf langen Fahrten, dass sie durchgehend die teils recht unangenehme Daumenhaltung beibehalten müssen; feines Anfahren oder Bremsen mit der Motorbremse ist dann aber natürlich nicht möglich.
Mit knapp 1,90 m Größe und einem Gewicht, das die maximale Belastung des Rollers (mit Kleidung und Gepäck) dann doch gut auszureizen weiß, kommt der S5 ABE aber dennoch ausgesprochen zuverlässig und schnell auf Touren. Allerdings leidet unter mir natürlich auch die maximale Reichweite, die hier eher in Richtung der 40 km grenzt, die der Hersteller als Mindestreichweite angegeben hat. Mit 70 kg Körpergewicht, Rückenwind, bergab und auf perfekt asphaltierten Wegen, könnten sich mit Sicherheit auch die bis zu 55 km erreichen lassen. Wenn ich aber nachmittags von der Arbeit nach Hause komme, ist nach 18 bis 20 km Fahrt nur noch gerade so die halbe Batteriekapazität vorhanden. Hierbei zieht dann aber natürlich auch das Licht morgens noch zusätzlich am Akku.
Etwas mehr Kritik muss ich aber an der Bremse üben, wobei es hier nicht darum geht, dass sie nicht ausreichend kräftig ziehen würde. Ganz im Gegenteil: Während der ersten 30 Kilometer Strecke ziehen beide Bremsen derart schnell und stark, dass sich nicht einmal ansatzweise vorsichtig bremsen lässt, ohne dass man gefühlt kurz vorm Überschlag steht. Hier musste ich enorm aufpassen, die Bremshebel nur minimal und vorsichtig zu betätigen, das Bremsen fand dann aber dennoch eher abrupt statt. Mittlerweile hat sich das Ganze aber eingespielt, nun lässt sich gezielt die Geschwindigkeit reduzieren und im Notfall kann ich stark in die Bremsen greifen, muss mich dann aber auch gut festhalten.
Das soll’s aber jetzt auch erst einmal als Eindruck zum Joyor S5 ABE (2024) gewesen sein. Vielleicht kann man noch erwähnen, dass sich das große Farb-LC-Display sehr gut ablesen lässt, sofern die Sonne nicht direkt draufknallt. Die Klingel läutet ausreichend laut, dass man schnell wahrgenommen wird. Das Zusammenklappen des Rollers geht sehr schnell vonstatten, beim Aufklappen rasten die Sicherungen äußerst stabil ineinander ein. Der vom Hersteller ausgerufene Preis von knapp 800 Euro ist mit Sicherheit nicht ohne, geht meiner Meinung nach für das hier gebotene aber größtenteils klar. Zudem sollte man bedenken, dass solche Scooter häufig rabattiert angeboten werden, zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Berichts liegt der Verkaufspreis des Joyor S5 ABE (2024) bei 627,57 Euro. Mich hat am Ende vor allem die Verarbeitung und die Federung des Modells überzeugt.
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Den Lenker hätte man noch erwähnen können, der scheint eine normaler Fahrradlenker zu sein. Und das gefällt mir sehr, vor allem da er breiter ist als der Standard-Mist und austauschbar zu sein scheint, so wie auch der Vorbau. Bietet so vielleicht auch eine höhere Kompatibilität zu Anbauteilen, aber da kenn ich die sonstigen Durchmesser nicht.
Wie schnell fährt der denn „Bergauf“ bzw. wenn mal etwas Steigung da ist? Immer noch die 20-22 km/h?
Jupp, kommt er. Fällt evtl mal auf 20/19 ab für nen Moment, aber das ist kaum spürbar.
Ich wohne demnächst auf einem höheren Berg mit ordentlich steiler Straße. Zur Arbeit muss ich täglich zur Bahnhof. 3km entfernt.
Welcher Scooter unter 1.000€ kommt auch steiler Straßen hoch. Gleichzeitig braucht es bergab gute Bremsen. Reichweite eher unwichtig. Im Zweifelsfall lieber leichter.
Habe ein epowerfun 2 kleinste Modell.
Bremsverhalten der ebremse ist mit etwas Feingefühl meistens sehr gut. Zur Not gibt es noch ne normale bremse die sehr kräftig ist.
Berg auf hängt es von der Steigung ab.
Ist es nicht zu krass schafft er durchaus 10-18km/h
Wird es steiler kommt der teils nur noch auf 5 km/h
Kann den persönlich sehr empfehlen. Aber besser die Variante mit Federung.
Vermisse, wie bei anderen Scootern, eine vernünftig stabile Öse, um das Ding zu sichern, wenn man parkt.
Oder übersehe ich was?
Für den Preis (und Versicherung sowie Strom) kann ich mir locker 3 Jahre eine Flatrate bei einem Leihanbieter holen.
Ich fahre echt viel Roller (praktisch jeden Tag), aber der Wille mir einen eigenen zu kaufen kommt einfach nicht auf.
Ist mir auch alles zu teuer und zu schlapp von der Power her und wenn ich dann noch warten und versichern und laden muss… maximal unattraktiv.
Wenns mals was für 300-500 Euro gibt, was wirklich gut ist, so wie jetzt die 1.000-2.000 Euro Modell. Dann ja. Gilt aber auch für eBikes. Als ob ich so viel Geld für ein Fahrrad ausgebe. Hab mir gerade dafür für 300 Euro ein neues gekauft, mit dem ich jetzt im Sommer wieder zur Arbeit fahren kann.
Hallo, gibt es schon Erfahrungsberichte wie weit er wirklich kommt im Alltag? Ich habe einen Arbeitsweg von a20 KM und wenn er 50km kommt würde es ja reichen