Intel RealSense: Abschied von den Computer-Vision-Kameras
Intel legt seine RealSense-Kameras für Computer Vision zu den Akten. Dabei hatte man erst im Januar 2021 ein neues Gerät zur sicheren Gesichtserkennung vorgestellt. Die Mitarbeiter der RealSense-Abteilung sollen sich fortan neuen Aufgaben innerhalb Intels widmen. Gleichzeitig teilt Intel mit, dass man alle Verpflichtungen gegenüber Bestandskunden natürlich noch erfüllen werde.
RealSense kombinierte Hard- und Software für Computer Vision. Anwendungsgebiete waren zum Beispiel die Robotik, aber auch Digital Signage und 3D-Scans. Über die Jahre zeigte man immer wieder beeindruckende Tech-Demos auf Messen wie regelmäßig der CES in Las Vegas, doch in der Praxis besetzte RealSense eine verhältnismäßig kleine Nische für sehr spezielle Anwendungen. Das reichte wohl nicht aus, um weitere Investitionen zu rechtfertigen. Laut Intel-CEO Patrick P. Gelsinger wolle sich Intel vielmehr auf sein Core-Geschäft konzentrieren, das sich eben primär um Prozessoren, Server und den allgemeinen PC-Markt dreht.
Die Einstellung von RealSense hatte sich schon vor etwa zwei Wochen abgezeichnet, denn da verließ der Kopf der Abteilung und General Manager der Intel Emerging Growth and Incubation Group, Sagi Ben Moshe, das Unternehmen nach 10 Jahren. Intel bewarb RealSense bisher als einfachen und schnellen Weg, um Produkte mit Computer-Vision-Fähigkeiten auszustatten. Xiaomi nutzt RealSense etwa für seinen kürzlich vorgestellten Roboter. RealSense bündelt Hard- und Software wie LiDar und Module für hochauflösende Bilder mit hohen Framerates. Auch Skeleton-Tracking war im Repertoire.
Offenbar wird Intel aber zunächst noch seine RealSense-Stereo-Kameras (D415, D435, D455) als Ausnahme für einen gewissen Zeitrahmen weiter anbieten. Zu vermuten ist, dass man da Bestände abverkauft und sicher noch eine Weile das Mindestmaß an Kundendienst liefert. Langfristig wird es insgesamt dann mit RealSense in der bisherigen Form vorbei sein.
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