Intel leidet unter dem schrumpfenden PC-Markt

In der Corona-Krise ging es zunächst für den PC-Markt aufwärts. So rüsteten viele Anwender ihren Rechner auf, um sich fürs Home-Office zu wappnen. Doch diese Zeit ist nun vorüber und entsprechend gehen die PC-Verkaufszahlen wieder zurück Als Ergebnis musste Intel nun bei den Verkaufszahlen von Consumer-Prozessoren ein Minus von 25 % hinnehmen. Doch nicht nur Intel wird laut den Quartalszahlen getroffen, der gesamte PC-Markt schrumpft zusammen.

Vergleicht man den PC-Markt 2021 mit 2022, dann gibt es bisher ein Minus von 12,6 % bei den Auslieferungsmengen. Intel musste auch hinnehmen, dass die Einnahmen im zweiten Quartal 2022 um 22 % fielen – auf 15,3 Mrd. US-Dollar. Gewinne blieben keine über, stattdessen fuhr man ca. 500 Mio. an Verlusten ein. Um gegenzusteuern, will Intel die Preise seiner Prozessoren im Herbst erhöhen. Ob das Abhilfe schafft oder die Verkaufszahlen weiter nach unten drückt, muss sich zeigen.

SemiAnalysis übt harsche Kritik am aktuellen Intel-CEO Pat Galsinger, der Aktionären weiter hohe Dividenden zusichert, aber dafür temporär Geld beim Ausbau der Intel-Fabs einspart. Die aktuellen Verluste haben aber vielmehr auch andere Ursachen: Intel steigt ja mit seiner Arc-Reihe in den Markt für Notebook- und Desktop-GPUs ein, um direkt mit AMD und Nvidia zu konkurrieren. Das kostet freilich sehr viel Geld für Forschung, Entwicklung, Fertigung, Vertrieb, Marketing und Co. Schon jetzt musste Intel zudem einräumen, dass man das vorherige Ziel, 4 Mio. GPUs im Jahr 2022 auszuliefern, verfehlen werde.

Dennoch will man mit der GPU-Sparte 2022 auf Einnahmen in der Höhe von 1 Mrd. US-Dollar kommen. Einiges verspricht man sich wohl auch davon, für andere Firmen als Chip-Auftragsfertiger zu agieren. Da arbeitet man ja nun etwa mit MediaTek zusammen. Profitieren wird Intel in diesem Zuge auch vom CHIPS Act in den USA, der Chipherstellern insgesamt einen Topf von 52 Mrd. US-Dollar verspricht. Große Teile dieser Subventionen wird sich Intel sichern.

Ergänzend hat Intel noch seinen Rückzug aus der Sparte für Optane-Speicher bestätigt. Auch mit Drohnen hat man inzwischen nichts mehr am Hut. Für das zweite und dritte Quartal 2022 rechnet Intel weiterhin mit schlechten Zahlen, sieht sich dann aber ab dem Q4 2022 im Aufwind.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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18 Kommentare

  1. „Doch diese Zeit ist vorüber“? Man rüstet seinen Computer auf und dann ist er ersteinmal für ein paar Jahre top. Wenn man schlau ist, locker 10-15 Jahre..

    Mal abgesehen davon, dass ich bis heute nicht verstehe, warum Leute ihre PCs für Home-Office aufrüsten, ist es doch ein Arbeitsgerät, das der AG verantwortet – nicht nur aus Datenschutzgründen.

    Das ist halt das Problem an unserem derzeitigen Wirtschaftsystem: Wachstum Wachstum Wachstum. Es wird erwartet, dass Leute funktionierende Hardware wegwerfen, nur um die Maschine am Laufen zu halten.

    • Ich kenne niemanden, der funktionierende Hardware wegwirft. Jeder verkauft die…..

    • 10-15 Jahre kannst Du vergessen, aber 5 Jahre sind mit einer aktuellen Konfiguration sicher problemlos drin.

      • mein MacBook ist 10 Jahre alt. Sieht aus wie neu und hat genügend Power für die nächsten 5 Jahre. Für Office und Dev Projekte. Die Hardware wird nicht mehr wirklich so viel schneller, wie das noch vor Jahrzehnten der Fall war. Selbiges kann man mittlerweile beim Smartphone Markt beobachten.

        Klar, wir reden hier nicht von der letzten Gamer High-end Hardware. Aber das ist ja ein Office Rechner ohnehin nicht.

        Wenn man neue Hardware kauft, dann nur wenn defekt, oder aus Spaß.

        • Ja ja, träum weiter. Ich weiss, wie lahm ein 10 Jahre altes MacBook im Vergleich zu den aktuellen Geräten ist. Wenn es DIR reicht, dann ist das ok, aber das Gewafel von „nur Gamer brauchen das“ ist einfach nur peinlich.

        • Vor allem sicher ist er nicht mehr weil Apple auch verdienen will und keine Updates mehr bringt.

      • Es stimmt schon was arg sagt. Ich habe ein Thinkpad von 2008, Neupreis damals etwa 3000€. Das funktioniert noch super mit Windows 11. Das einzige was ich gemacht habe war ein BIOS Mod eingespielt damit 4GB RAM unterstützt werden, eine SSD und ein neuer Akku.

      • wenn du direkt Highend kaufst sind 10 Jahre kein Problem (im Home Office sowieso), die Zeiten sind vorbei als man 1 m al im Jahr MB & CPU und alle halben Jahre die GPU wechseln musst um aktuelle Spiele etc. ruckelfrei zu zocken. (läuft da den auch Crysis? ;-P)

        Klar wenn du Low/Midrange kaufst musst du früher aufstocken …. aber selbst das dauert Jahre.
        Aktuelle Highend merkst du lediglich im Benchmark nen unterschied zu alter Highend, selbst Features bekommt man fast keine Neue.

        Ich hab hier auch noch ein System EVGA SR-2 mit 2x X5690 (12Kerne 24 Threads) 128 GiB Ram und 2 AMD Radeon RX Vega 64 … und keine aktuelle Software bringt das System an seine Grenzen und das System ist von ca 2012!

        Einmal richtig investieren und lange Ruhe haben oder knausern und immer wieder aufrüsten! Letztendlich sparst du dabei nix: ersteres legst halt gleich ne Stange Geld hin letzteres in mehreren Raten.
        Die Zeiten in der man aber alle 2 Jahren aufrüsten musste sind definitiv vorbei.

  2. Im Artikel fehlt noch der Hinweis, dass Apple kein Intel-Kunde mehr ist.
    Der Umsatz ist auch noch weggebrochen – und tut sicher weh.

    • Nein, das war nicht mal mehr im Bereich 5 Prozent wie vielleicht früher.
      Der Markt bricht komplett ein, nicht nur PC sondern alle Consumer Produkte. Frag mal die großen Shops. Da sind ca. 80 Prozent Bestellungen weggebrochen, und das obwohl in den letzten Monaten schon alles nicht mehr gut lief. Da hat man vor 1-2 Jahren z.B. 100x eine bestimmte Wasserkühlung verkauft im Monat, heute 5-10. Ähnlich bei TV Geräten, Gehäusen, etc.
      Wer das Geld hatte, hat sich auch das teure Zeug gekauft und braucht jetzt nichts mehr. Wer mein Geld dafür hatte, der hat jetzt erst recht keins mehr.

      • der PC Markt stirbt … das höre ich seit ich denken kann! selbst Zu Amiga Zeiten gab es das Geschwafel schon.

        Unbegrenzter Wachstum ist halt ein Märchen und das merken die Händler/Hersteller nun … pleite gehen die deswegen noch lange nicht!

    • Und noch mehr tut weh, dass der ehemalige Intel-Kunde Apple nicht nur weggebrochen, sondern sogar Konkurrent wurde, der mit seiner ersten M1-CPU Intel bereits das Fürchten gelehrt hat. Die x86-Plattform ist tot, Intel wird kaum Marktführer bleiben können, wenn die meisten bisherigen Kunden früher oder später zu ARM-CPUs wechseln.

  3. 10 Jahre geht für einen Multimedia/Office PC problemlos, sofern die Ausgangskonfiguration nicht die schlechteste ist. Grund einer Aufrüstung war bei mir eine Feature-Sache. Bei meinem alten Ivy Bridge Xeon konnte ich leider nicht nativ von einer NVMe SSD booten. Die Performance hatte mir im Prinzip noch gereicht.

  4. Weltweit explodiert die Inflation also ist kein Geld für Hardware da, ganz simpel. Es stehen extrem hohe Umlagen vor der Haustür, vielen Dank Herr Habeck, bei vielen in der Höhe eines PCs und vielleicht sogar noch mehr, also fehlt das Geld am Ende das man nicht für Konsum ausgeben kann. Das Problem mit den Hohen Energiekosten gibt es in vielen Ländern der Welt.

    • Klar weil die Ampel in acht Monaten Regierungszeit für den ganzen BS mit Inflation Krieg und Teuerung Schuld ist. Und weil die Inflation sich ja auf Deutschland beschränkt. Was muss man denn geraucht haben um so ein einfaches Weltbild zu haben?

      • Das sind die Menschen die nicht um zwei Ecken denken können und dann auf so Populisten wie von CDU/CSU reinfallen…

      • In Kombination mit den Aussagen „Weltweit explodiert die Inflation also ist kein Geld für Hardware da“ und „Das Problem mit den Hohen Energiekosten gibt es in vielen Ländern der Welt.“ muss man sich erst Recht die Frage stellen, was das „vielen Dank Herr Habeck“ aussagen soll.
        Wahrscheinlich noch nach dem Staat rufen, der für alles was teurer wird einen Ausgleich zur Verfügung stellen soll, sich dann aber über die steigende Staatsquote und steigende Steuern aufregen.
        Ganz so, als ob der Staat eigenes Geld hat.

  5. Also ich hab mit auch nen neuen PC gerade zusammengebaut, allerdings auch für Gaming und zum Rendern, bzw. für meine freiberuflichen Aktivitäten. Der neue i9 ist in Benchmarks gerade mal doppelt so schnell wie mein alter i7 von 2014. Der i5, den ich gekauft habe 50% schneller. Ich denke Intel und AMD treten anders als Apple auf der Stelle.

    Am Ende war für mich eher DDR5 und die RAM Geschwindigkeit das größte Upgrade. Bei der GPU ist die Leistung etwa 7 mal besser. Bei der M.2 ist der Sprung auch immens. Bei ner alten CPU kannst aber zurzeit echt lang bleiben, bis sich da mal wieder mega was tut.

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