Intel bringt neue Einstiegs-Prozessoren „Apollo Lake“
Intel hat seine neue Low-Cost-Plattform Apollo Lake offiziell eingeführt, welche die Reihe der Atom-Prozessoren für Notebooks fortführt. Apollo Lake nutzt sowohl neue CPU-Kerne namens „Goldmont“ als auch neue Grafikkerne. Jene sind Ableger der Gen9, welche auch die aktuellen Intel Skylake befeuert. Die Grafikkerne sollen nicht nur mit mehr Effizienz und Leistung glänzen, als Vorgängergenerationen, sondern auch beispielsweise HEVC und VP9 für Videos unterstützen. Apollo Lake ist kompatibel zu DDR4, DDR3L und LPDDR3 / LPDDR4 Arbeitsspeicher.
Außerdem lassen sich mit Intel Apollo Lake SATA- PCIe-x4- und eMMC-5.0-Speicherlösungen verwenden. Auch die Schnittstelle USB Type-C ist in Kombination mit Apollo Lake nutzbar. Die Chips entstehen im 14-Nanometer-Verfahren und sollen ab dem zweiten Halbjahr 2016 in ersten Geräten werkeln. Was weitere Einzelheiten zum Design der SoCs betrifft, hält Intel sich derzeit noch recht bedeckt. Es liegen bis zu vier Goldmont-Kerne pro Prozessor nahe. Zur Verlustleistung (TDP) schweigt Intel derzeit noch und beruft sich nur allgemein auf verbesserte Akkulaufzeiten im Vergleich mit beispielsweise Cherry Trail.
Da Intel sich wünscht, dass die Systeme immer dünner werden, rät der Hersteller in Kombination entweder Laufwerke im M.2-Formfaktor oder aufgelöteten eMMC-Speicher zu verwenden. Auch für die Wi-Fi-Schnittstelle rät Intel zu verlöteten Lösungen. Im Sinne kompakter Systeme empfiehlt Intel als Überraschung zudem kleinere Akkus einzuspannen, da Apollo Lake mit vielen Stromspartechniken ohnehin die Laufzeit verlängern könne. Schenkt man Intel Glauben, sollen Systeme auf Basis von Apollo Lake zudem sehr günstig werden. Dabei können die SoCs nicht nur in Notebooks zum Einsatz kommen, sondern auch in All-In-One-PCs und Tablets.
Intels Referenzdesign für Apollo Lake ist aktuell ein 2-in-1-Notebook mit einem Bildschirm mit 11,6 Zoll Diagonale und 1920 x 1080 Bildpunkten, 4 GByte LPDDR3-1866-RAM, einem M.2-SATA-SSD mit 64 GByte und einem M.2-Wireless-Modul für Wi-Fi 802.11 ac sowie optionalem M.2-LTE-Modem. Auch das übliche Brimborium an Sensoren, Schnittstellen und Kameras ist mit von der Partie. Laut Intel spiele man den Herstellern demnach mit Apollo Lake absolut in die Hände und mache vielseitige Designs zu günstigen Preisen möglich.
Erste, konkrete Prozessor-Modelle sollen in der zweiten Jahreshälfte 2016 auf Basis von Apollo Lake vorliegen. Sie werden sich in die Marken Celeron und Pentium einfügen. Chancen sieht Intel für die neuen SoCs vor allem in Cloudbooks, also Einstiegs-Notebooks mit Fokus auf Web-Anwendungen, 2-in-1-Designs und günstigen All-In-Ones. Natürlich liegt es dann aber in den Händen der Partner, was sie mit Apollo Lake in der Praxis anstellen.
Dann dürfte die Hardware des Surface 4 ja fix sein. Hoffentlich wird nicht wieder ein lahmer EMMC Flaschenhals als Speicher verbaut.