Instagram führt den Kampf gegen Cybermobbing fort

In sozialen Netzwerken herrscht manchmal leider auch ein rauer Tonfall. Wer sich bei Facebook, YouTube oder auch bei Instagram in den Kommentaren umschaut, entdeckt da des Öfteren alles andere als freundliche Bemerkungen. Das kann für Nutzer auch zu einer erheblichen Belastung werden – gerade für Jugendliche, die viel auf Kommentare zu ihren Bildern geben. An diesem Punkt will Instagram mit neuen Maßnahmen einschreiten.

Laut Instagram sei es dabei besonders wichtig sich für jüngere Nutzer einzusetzen: Jene leiden häufiger unter Online-Mobbing, melden es aber dennoch seltener. Ich denke das dürfte auch am Gefühl liegen nicht „die Petze“ sein zu wollen. Außerdem kann man in seiner Klassengemeinschaft dadurch noch weiter abrutschen, wenn man sich sichtbar Hilfe holt, statt quasi den Mund zu halten oder zu kontern. Kennen viele von euch sicher aus der eigenen Schulzeit noch.

Instagram versucht es stattdessen auf einem anderen Weg und appelliert an das Gewissen der User: Erkennt man über künstliche Intelligenz, dass jemand gerade einen rüden Kommentar absondern möchte, erscheint eine Nachfrage, ob derjenige das wirklich so in Ordnung findet – siehe Screenshot oben. Wer wirklich ein Arschloch ist, lacht sicherlich in dem Moment drüber und postet seinen Mist dennoch. Aber manch einer überlegt es sich vielleicht noch einmal. Laut Instagram habe man in Tests festgestellt, dass diese Strategie tatsächlich manchmal fruchte.

Zusätzlich ist es möglich, Konten nun einzuschränken, statt sie komplett zu blockieren. Warum man das so handhaben sollte? Auch hier geht es um Jugendliche, die laut Instagram manchmal Angst hätten einen Bully komplett zu blockieren, ihm nicht mehr zu folgen oder ihn zu melden, weil das die allgemeine Situation noch für sie verschlimmern könnte. Auch das kann ich nachvollziehen, denn an Schulen kann das sicherlich dazu führen, dass es dann im Real Life noch mehr Ärger für Jugendliche gibt, die nur versuchen friedlich durch den Schulalltag zu kommen.

Hier will Instagram mit einem neuen Feature zum Einschränken von Konten bald nachhelfen. Wer die Funktion nutzt, schränkt die Sichtbarkeit von dessen Kommentaren ein. Nur noch derjenige, der eingeschränkt hat und der eingeschränkte Nutzer sehen dann z. B. dessen Kommentare – aber keine anderen User mehr. Es ist aber auch möglich dann einzelne Kommentare durchzulassen. Eingeschränkte Personen können auch nicht mehr sehen, wenn ihr bei Instagram seid oder ihre Direct-Nachrichten gelesen habt.

Insgesamt mag das auf einige von euch vielleicht ein wenig merkwürdig wirken, ich denke aber für jüngere Nutzer sind das durchaus gute Maßnahmen, die vielleicht etwas Spannung bei Instagram rausnehmen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Fritz Mukula says:

    „Wer wirklich ein Arschloch ist, lacht sicherlich in dem Moment drüber und postet seinen Mist dennoch.“

    Nachdem diese Aussage rein subjektiver Natur ist und damit ebenfalls als Beleidigung gewertet werden kann, stellt sich direkt die Frage, ob hier nicht mit zweierlei Maß gemessen wird?

    • Wenn man die mobbenden Arschlöcher und diejenigen, die sich denen entgegenstellen, auf eine Stufe stellen will, dann ist das sicher zweierlei Maß.
      Ansonsten eher nicht.

    • Peter Brülls says:

      Eine Beleidigung muss ein erkennbares Opfer haben. Entweder eine Person oder eine Gruppe. Ist hier nicht gegeben.

  2. Lustig, dass Instagram mehr gegen Mobbing unternehmen möchte, aus meiner Sicht aber für eine nicht-existierende Scheinwelt sorgt, die für heranwachsende Kinder und Jugendliche verstörend sein kann, bevor überhaupt jemand aktiv gemobbt wird.

    Bei Instagram geht es in der Regel nur um Likes, und die erzielt man größtenteils nur mit Sachen wie „Schaut mal, wie schön mein Auto, Pool, Urlaub, Haus ist“. Das Negative bleibt dementsprechend auf der Strecke, was aber AUCH zum Leben dazugehört. Mit dieser Scheinwelt weckt man Erwartungen und zeichnet das Bild von einem Leben, dass der normale durchschnittliche Mensch niemals führen wird/kann. Bin mir nicht so sicher, dass jedes Kind oder jeder Jugendliche dagegen resistent ist.

    Klar, gibt es auch anderen und vor allem sinnvollen Content bei Instagram, aber dennoch würde ich einfach mal dreist behaupten, dass 80/90% aller Instagram-Accounts der Selbstdarstellung und Bestätigungs-Suche dienen – eine Fake-Welt.

  3. Den Mobber nicht sperren, sondern ihm einfach nur die Bestätigung verweigern, indem niemand auf ihn eingehen kann. Gar nicht mal so unklug.

  4. Wenn man einen Kommentar meldet, sieht doch niemand, wer ihn gemeldet hat?

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