ING Deutschland: Ende der Verwahrentgelte in Aussicht gestellt

Das klingt vermutlich für zahlreiche Kunden viel zu gut, um wahr zu sein: Die ING Deutschland stellt Privatkunden ein Ende der Verwahrentgelte (Strafzinsen) in Aussicht. Diese Aussage traf Nick Jue, Vorstandschef der ING Deutschland gegenüber dem Handelsblatt, gar sprach er davon, dass dies ein Versprechen sei.

Bislang verkaufen die ganzen Institute die Verwahrentgelte ihren Kunden mit der Aussage, dass die Europäische Zentralbank Strafzinsen von den Banken fordere. Derzeit liegt dieser Einlagensatz bei minus 0,5 Prozent, es gibt aber auch Berichte, dass die Banken selbst gut durch die Weitergabe an den Kunden verdienen würden. Nun ja.

Laut Handelsblatt wolle die Notenbank ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren, die erste Zinserhöhung könnte dann nach Schätzungen der ING im vierten Quartal 2022 erfolgen. Im ersten Quartal 2023 könnten dieser Prognose zufolge die Minuszinsen für Banken der Vergangenheit angehören. Wäre dies der Fall, so würde man auch den Kunden die Verwahrentgelte streichen. Immerhin eine konkrete Aussage der ING.

In einer Handelsblatt-Umfrage vor wenigen Tagen hatten wohl nur 6 (alle aus dem Sparkassen- und Genossenschaftslager) von 20 deutschen Instituten mitgeteilt, dass sie die Verwahrentgelte aufgeben, sobald die EZB ihre Minuszinspolitik beendet.

Bei der ING zahlen Kunden ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent für Einlagen oberhalb 50.000 Euro. Rein rechnerisch kann man hier aber 100.000 Euro einlagern, denn es gibt ja das normale und das Extra-Konto.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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28 Kommentare

  1. Habe zwar nicht soviel Kohle das es mich betrifft aber es ist gut wenn sie es schnell an die Kunden weitergeben sollte die ZBank ihre Zinspolitik ändern

  2. Dann steigt eben zufällig an diesem Tag die Kontoführungsgebühr um ein paar Euro…

    • Fruchtzwerg says:

      Zum Glück gibts kein Bankenmonopol. Genau wie nach und nach (fast) alle auf den „Strafzins“-Zug aufgesprungen sind, werden sich auch alle wieder gegenseitig unterbieten wenn man mit dem Geld der Kunden anderweitig Rendite erwirtschaften kann.

  3. Extra Konten gibt es nur wer schon eins hat. Neukunden kriegen keins.

    • Das lese ich anders. Auf der ING Seite steht „Für alle, die schon Kundin oder Kunde bei uns sind.“, was ich interpretiere als: Du musst schon ein anderes Produkt der ING haben, um ein Extra Konto zu eröffnen. am naheliegendsten wäre da ein Girokonto.

      • Habe zuletzt jemanden an die ING angeworben. Er hat laut meinem aktuellen Kenntnisstand ein Extra-Konto erhalten. Das ist etwa 2 Wochen her.

        Denke also auch, dass man weiterhin als Neukunde ein Konto erhält. Wäre auch schwachsinnig es nicht kostenlos mit anzubieten 😀 Je einfacher das „weg Sparen“ von Geld ist, desto mehr Kunden nehmen es auch wahr.

        Ich z.B. habe Geld auf meinem Extra-Konto gelagert nur aus dem Grund, weil ich nicht auf mein Geld verzichten kann, wenn ich meine kurzfristigen Ziele erfüllen möchte. Da ist mir das Risiko leider zu hoch, es „sinnvoller/effektiver“ anzulegen.

  4. waaaaas, wegfallende „Gebühren“ werden an die Kunden weitergegeben? Was kommt als nächstes, pünktliche S-Bahnen?!

  5. Man kann bei der ING 2 Extra-Konten zum Girokonto eröffnen. Somit könnte man bereits jetzt bis zu 150.000€ ohne einen Cent Verwahrentgelt „anlegen“.

    • Bin seit 14.02.22 Girokonto-Neukunde bei der ING.
      Neben dem Girokonto wird nur ein weiteres Konto angeboten (Extra Konto/Sparkonto).
      Bei meinem Versuch ein zweites Extra Konto/Sparkonto zu eröffnen kam die Meldung, dass ich bereits die mögliche Anzahl an Konten erreicht habe.

      Man kann also nicht mehr als 2 Konten bekommen.
      Es sei denn, man eröffnet ein zweites Girokonto mit jeweils ein Extra Konto (Sparkonto).

      • Gilt aber nur für NeuKonten. Ich hab 5 Unterkonten (zur Organisation) und somit theoretisch 300.000,- frei. Dann würde ich allerdings in Rente gehen 😉

    • Das ist für viele eine wertvolle Info.

    • Danke, als Altkunde direkt beantragt und genehmigt bekommen

      • Ich bin seit 2018 Kunde, leider kann ich kein weiteres Extra Konto anlegen. Bei mir kommt die Meldung das ich bereits das maximale habe. Giro, Extra und Depot. Ein zweites Extra Konto wäre schon cool, aber kein Beinbruch.

  6. Sehr gut. Das ING Konto benutze ich momentan nur als Sparkonto. Ich überweise jeden Monat alles was vom Gehalt übrig ist (zum Glück immer mehr als 700€ als lediger Kinderloser 😉 ) und es bleibt kostenlos. Ich schaue kaum rein, damit ich nicht anfange irgendwelche Sachen zu kaufen, und lebe sparsam, da ich auf dem Sparkassenkonto nur wenig Geld habe. Wenn jetzt auch nocht das Verwahrentgelt entfällt, wäre das extrem geil

    • Beschäftige Dich mal mit MSCI World ETFs (z.B. A1JX52). Die Hälfte Deiner monatlichen Überweisung ins Depot, die andere Hälfte aufs Extra Konto. Damit hast Du immer Geld verfügbar (Extra-Konto) und trotzdem auch Geld angelegt (ETF-Depot). Gerade im Moment lohnt es sich, mal zu schauen.

    • Na ja geil ist was anderes, extrem geil was extrem anderes.

    • therealThomas says:

      Sofern das Geld längere Zeit nicht benötigt wird, wäre es vielleicht auch eine Option, es passiv an der Börse anzulegen mit weltweit diversifizierten ETFs (oder auch nur einer, das reicht auch schon). Dann wird das Geld mindestens mal nicht weniger wert und in den allermeisten Fällen kommt noch ein ordentlicher Gewinn bei rum 😉

    • z.B. A2PKXG

  7. Wer sein Geld freiwillig in so großen Summen auf einem Konto ohne Zinsen liegen lässt, verliert sowieso schon alleine durch die Inflation jedes Jahr Geld. Daher sollten die meisten Kontoinhaber die Strafzinsen sowieso nicht erreichen, sofern sie nicht mehr als 6 Nettogehälter einfach auf dem Konto rumliegen lassen, ohne es anderweitig anzulegen.

  8. Das Ende der Verwahrentgelte ist vom Verhalten der EZB abhängig. Ob Mme. Lagarde sich tatsächlich für eine Zinsanpassung entscheidet steht in den Sternen. Vielleicht steht ja auch eine Ablösung der EZB-Präsidentin an, weil sie bislang sämtliche Forderungen nach einer geldpolitischen Normalisierung in den Wind geschlagen hat? Das EZB-Ziel, die Inflation auf 2% zu begrenzen, hat Mme. Lagarde jedenfalls nicht erreicht und sieht in einer auf mehr als 5% angestiegenen Inflationsrate in Europa, im Gegensatz zu anderen Mitgliedern des EZB-Präsidiums, kein Problem und damit keine Notwendigkeit möglichst bald an ihrer Geldpolitik etwas zu verändern. Das belastet auf Dauer die Verbraucher und die Finanzwelt.

  9. Die Verwahrentgelte sind doch eher ein Theoretisches Problem.
    Warum sollte ich mehr als 50 T€ auf dem Giro parken?
    Da fallen mir selbst als Privat Person zahlreiche Möglichkeiten ein, damit das Geld für mich arbeiten kann.

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