Huawei MatePad Paper: E-Reader mit Pencil-Support vorgestellt

Im Rahmen des MWC 2022 hat Huawei einen Ebook-Reader der besonderen Art vorgestellt. So kommt das Huawei MatePad Paper mit einem E-Ink-Display sowie Stift-Unterstützung.

Im MatePad Paper steckt ein 10,3 Zoll (ca. 26 cm) großes E-Ink-Display mit 86,3 Prozent Screen-to-Body-Ratio. Es dient der Anzeige von PDF-Dateien oder E-Books und löst mit 1.872 x 1.404 Pixeln (227 PPI) auf. Das Display wird smart – je nach Inhalten – aktualisiert. So seien diverse Inhalte, auch GIFs, möglich. Neben E-Books werden auch Hörbücher unterstützt. Zwei Lautsprecher stecken im Gerät.

Nah an der Erfahrung auf dem Papier sei die Stift-Unterstützung. Denn: Die Oberfläche des MatePad Paper ist texturiert. Zum Einsatz kommt der M-Pencil der zweiten Generation. Der haftet magnetisch am Geräterahmen und bietet eine Latenz von 26 ms und 4.096 Druckstufen. Damit sei es problemlos möglich, auch Notizen in Dokumenten anzulegen.

Neu ist die Idee nicht. Spannend finde ich die Umsetzung beim Remarkable 2. Das würde ich gerne in die Finger bekommen. Mit einem Gewicht von 360 Gramm fällt das MatePad Paper sogar etwas leichter aus. Mit einer Dicke von 6,65 Millimetern muss man sich gegenüber dem Remarkable 2 allerdings geschlagen geben.

Auf dem Gerät rennt Harmony OS2. Es erlaubt den Zugriff auf Mails, den Kalender und Co. Hierzu bietet man diverse Widgets für den Homescreen an. Zudem erlaubt es auch einen Multi-Screen. So lässt sich der Bildschirm beispielsweise mit Dokument auf der einen Seite und Notizzettel auf der anderen Seite teilen. Für die Notizen bekommt man diverse Templates, sodass ihr die handschriftlichen Inhalte strukturiert festhalten könnt. In einem Meeting lässt sich auch eine Audioaufnahme auf dem Gerät anfertigen und im „Notizblock“ wiedergeben.

Genug von der krakeligen Handschrift? Dann könnt ihr jene auch mittels Schrifterkennung in Text umwandeln. Und sonst so? Notizen lassen sich auf Wunsch verschlüsseln. Im Powerbutton sitzt ein Fingerabdruckscanner, der dient auch zum Entsperren. Verzahnt mit Smartphone und Notebook sollen sich Inhalte fix austauschen lassen. Außerdem mit an Bord: ein Übersetzer. Spannend: Auch Drittanbieter-Apps seien kein Problem – im Rahmen des Huawei-Ökosystems (Stichwort: AppGallery).

Zu den technischen Details? Unter der Haube werkelt der hauseigene Huawei Kirin 820E. 4 GB Arbeitsspeicher sind vorhanden. Die Inhalte finden auf dem internen Speicher von 64 GB Platz. Wi-Fi 6 ist mit von der Partie (2×2 MIMO, 2,4 GHz und 5 GHz). Der 3.625 mAh große Akku soll 28 Tage im Standby durchhalten. Ansonsten verweist Huawei auf eine Laufzeit von bis zu 6 Tagen. Logisch, da profitiert man vom sparsamen E-Ink-Display. Binnen 1,5 Stunden ist der Akku dank 22,5-Watt-Aufladung wieder gefüllt. Aufgeladen wird mittels USB-C. Das gehört mit USB 2.0 allerdings noch zum alten Schlag. Dürfte bei den Inhalten auf dem Gerät aber sicherlich nicht stören.

Kostenpunkt des MatePad Paper: 499 Euro. Der M-Pencil der zweiten Generation im Wert von ca. 100 Euro sowie das Paper Folio Cover liegen dem Lieferumfang bei. Damit greift man auch preislich das Remarkable 2 an und dürfte jenem in vielerlei Hinsicht die Stirn bieten. Bis dato liegen noch keine Informationen zum Launchtermin hierzulande vor.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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22 Kommentare

  1. Ich bin sehr überrascht davon, dass die Akkulaufzeit trotz e-Ink so viel geringer ausfällt, als beim nach UVP deutlich günstigeren Standard-iPad.

    • Blacky Forest says:

      Gemeint sind wohl 6 Tage, laut Homepage ohne Hintergrundbeleuchtung und ohne WiFi.
      Der Akku ist auf jeden Fall kleiner und das Gewicht recht niedrig. Dadurch ist es auch nicht direkt vergleichbar.

  2. Ich musste auch sofort an den Remarkable 2 denken 😉 Sein größter Minuspunkt, aus meiner Sicht, ist ja der nervige Zwang zu deren Cloud-Lösung. Sollte sich hier das MatePad Paper als Nextcloud-kompatibel (u.a. CardDAV und CalDAV) herausstellen, sind wohl alle Messen gelesen und es wird gekauft.

    • Rallimann says:

      Ich schleiche auch schon länger um den Remarkable 2 rum. Auch mich hat u.a. die kostenpflichtige Cloud bisher abgehalten. Durch die Anbindung an die App Gallery werden sicher diverse eigene Cloud Lösungen beim Huawei Gerät möglich sein, mal sehen was die Tests so sagen, aber die Tendenz geht ganz klar zum Kauf.

    • Philotech says:

      Ich habe den rM2. Wirklich ein sehr schönes Gerät, und im Rahmen seiner begrenzten Fähigkeiten auch wirklich gut. Ich schreibe darauf alles mit bei privaten und beruflichen Veranstaltungen aller Art.
      Außerdem kann man gut wie auf Papier vorhandene Dokumente mit handschriftlichen Notizen versehen.
      Man muss aber wissen, dass die Weiterverarbeitung kaum besser ist als bei Papier. Die OCR-Texterkennung funktioniert nur beim E-Mail-Versand und nicht auf dem Gerät. Praktisch kann man nur die Aufzeichnungen als PDF weitergeben, und das würde mit Scanner auch auf Papier gehen. Gegenüber Papier gewinnt man aber eine Ordnung durch Struktur (Verzeichnisse etc.)
      Mit dem jetzigen Abozwang hätte ich mir das Gerät vermutlich nicht gekauft. War halt damals quasi als Crowd Financer mit dabei, dadurch war das Gerät auch noch günstiger (mit Stift und der besseren Klapp-Hülle).

  3. Bis ich HarmonyOS las, war es praktisch schon gekauft. Als ich 6 Stunden Lesezeit las, hatte sich das vollkommen erübrigt.

    Sicherlich gibt es einen Markt für Tablets mit eink Display, aber einen aufgemotzten ereader mit Stift und Notizenfunktion (im Dokument oder außerhalb) wäre doch auch mal was. Dann aber natürlich auch mit dutzenden Stunden Lesezeit. Denn sonst kann man letztlich auch ein normales Tablet nehmen – aufgeraute Oberfläche hin oder her. Und ein iPad oder Samsung S6/S7 im Angebot ist auch nicht teurer (als der UVP).

    In bestimmten Branchen ist das sicher nutzbar, für mich persönlich ist es aber nichts.

    • 6h, das ist ein Fehler hier in Artikel. Korrekt und so kann man es bei Huawei nachlesen, sind es (bis zu) 6 Tage.

  4. paradoxus says:

    6h Laufzeit bei eInk? Ein Witz. Wofür ist das eInk-Display gut, wenn das Teil schneller an die Steckdose muß als mein Laptop oder ein iPad?? Schade, auf den ersten Blick interessant. Aber 6h und 499 Euro … nee.

    • Rallimann says:

      Das ist ein Fehler, es sind 6 Tage.

    • paradoxus says:

      Ah sechs Tage — das liest sich besser, nun Mal sehen, wie es mit PDF etc. zurechtkommt, ob es Formulare kann. Bei 500 Euro sind die Erwartungen doch sehr sehr hoch! Da ist die Luft dünn.

  5. wenns im Wesentlich nur um Bücher / Magazine und Notizen ankommt gibts auch noch den Kobo Eclipse -der ist von Größe und Gewicht her ähnlich und sogar 100 Euro weniger.
    Den Preis vom Huawei von 500 Euro halte ich für Privatnutzung nicht wettbewerbsfähig.

    • Philotech says:

      Der reMarkable kostet (gerade noch mal konfiguriert) mit der Klapphülle und dem besseren Stift (mit Radierfunktion) EUR 657, und dazu kommen noch EUR 8 pro Monat für die Connect-Funktionen. Dagegen ist doch der Huawei ein Schnäppchen (auch wenn da wohl noch die Hülle dazukommt).
      PS: Ich habe den reMarkable 2 und bin glücklich damit, habe aber dank Vorbestellung deutlich weniger bezahlt und habe auch ohne Abo alle Cloud-Funktionen.

  6. „Das [Remarkable 2] würde ich gerne in die Finger bekommen.“

    Wenn es da nur eine Möglichkeit gäbe…

    Scheinbar ist man es hier nicht mehr gewohnt, dass man Dinge gegen Geld kaufen kann…

    • Felix Frank says:

      Was ne quatschige Aussage. Ich kann schlecht alles rauf und runter bestellen, worauf ich eben mal spontan Bock hab. Insbesondere zu so nem Kostenpunkt. Klar kann ich das Ding bestellen, ist mir aber schlicht zu teuer für meinen Usecase und doppelt sich in gewissen Punkten ja zum iPad. Zudem gibt es Dinge, die mich auf dem „Papier“ stören. Stichwort: Abo.

    • Ist die Influencer-Krankheit.
      Dabei könnte er es sich sogar refurbished für 299 Takken besorgen:
      https://remarkable.com/store/remarkable-2/

  7. reMarkable 2 Bekommt man bereits an 299€ inkl. Garantie

  8. Ich habe das Remarkable2 mit standard Stift. 130 eur für Stift mit Radiergummi ist einfach zu übertrieben.
    Nutze einen Lamy Hack und den Lamy EMR Stift und das klappt soweit wunderbar.

    Leider werden viele Funktionen nur mit Cloudfunktionalitäten unterstützt.
    Diese nutze ich aber nicht, da ich das Teil zu 99% beruflich nutze.
    Hier wäre interessant wie Huawei das umsetzt.
    Was ich schon cool finde ist, dass man Notizen mit Finderabdruck verschlüssen kann.
    Ich halte das mal im Blick.

    • Ich hab auch ein Remarkable 2. Und so sehr ich die Hardware mag, das Preis-Leistungsverhältnis ist komplett unterirdisch. Es taugt halt wirklich nur als digitaler Notizblock. Und selbst da hat es quasi null Vorteile gegenüber dem analogen Vorbild. Das Blättern ist (technik-bedingt) langsamer als in einem Schreibblock. Eine Suchfunktion über handschriftliche Notizen gibt es nicht. Zum Lesen taugt es nicht: Die PDF-Darstellung ist komplett unflexibel, Kontrasteinstellung u.ä. existiert nicht. Andere Formate als PDF nimmt es nicht. Es würde sich als Ebook-Reader anbieten, geht auch nicht. Beleuchtung ist ebenfalls Fehlanzeige. Um Daten mit Microsoft oder Google zu synchronisieren werden Abogebühren fällig (bei Remarkable!).

      Insofern finde ich Remarkable vollkommen jenseits von Gut und Böse. Bisher hatten sie halt ein Alleinstellungsmerkmal. Ich hoffe Huawei macht das ordentlich. Und zumindest auf dem Papier wirkt das erstmal so. Dann kann Remarkable dicht machen.

  9. Ich habe ein BOOX Note Air2. Haben mich wegen Cloudeinschränkungen gegen das Remarkable 2 entschieden und bin sehr zufrieden damit. Android 11, Google Play vorhanden, 64 GB RAM, sehr schnelle Bildschirm Refreshzeiten lange Laufzeit, blättert superschnell um (für ein E Ink) und vor allen ein super Schreibgefühl mit dem beigefügten Stift. Seitdem habe ich keine Zettelwirtschaft mehr 😉 Leider kostet dies auch 499,99 Euro

    • Kann ich nur unterschreiben. Bin sehr zufrieden mit meinem Note Air2. Laut einigen Rezensionen vom Schreibgefühl besser als das RM2

  10. Hab mein rm2 zum Glück noch über kickstarter gekauft. Deshalb günstiger und mit ohne Abo. Zu den jetzigen Konditionen würde ich es nicht mehr kaufen. Aber missen möchte ich es nicht! Was manchmal unpraktisch ist – die fehlende Beleuchtung. Gerade bei Vorträgen Mitschriften im Dunklen z verfassen ist nicht so toll. Als eBook reader kann ich auf die Hintergrundbeleuchtung gern verzichten. Ich lese selten dort wo kein Licht ist. Geht mit Buch auch nicht…
    Trotzdem käme das Huawei nie in Betracht! Hab einmal den Fehler gemacht und ein, damals neues und nicht günstiges, Tablet der Firma gekauft. Ende vom Lied: Verarbeitung topp, Display gut bis sehr gut, Akkulaufzeit naja, Ladegeschwindigkeit unterirdisch, OS völlig vermurkst, Updates max. zwei im Jahr und nach zwei Jahren ist Schluss. Schade um das Geld…

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