High-Definition-Schallplatten werden Realität

Heutzutage gibt es viele Wege, um seinen Alltag mit Musik zu versüßen. Sei es über Musikstreaming, Radio oder MP3- oder CD-Spieler, ja selbst Kassetten sind noch nicht ganz vom Markt. Auch die Schallplatte ist nach wie vor ein probates und sehr beliebtes Mittel, vor allem für Musikliebhaber. So wie es aussieht, wird man wohl bald auch Schallplatten mit High-Definition-Audio im Handel kaufen können.

Der CEO des österreichischen Start-ups Rebeat Innovation Günther Loibl teilte Pitchfork nämlich mit, dass man insgesamt 4,8 Millionen US-Dollar sammeln konnte, um ein Patent zu entwickeln, das 2016 eingereicht wurde. Dieses Patent beschreibt eine Methode, Schallplatten zu produzieren, die eine höhere Wiedergabetreue, einen größeren Klangumfang und eine längere Spielzeit haben als bisherige LPs.

600.000 US-Dollar sind bereits für eine Laser-Fertigung verwendet worden, welche die „Stempel“ herstellt, die für die Rillen in den Vinyl-Platten verantwortlich sind. Diese Stempel werden auf Basis von 3D-topografischen Karten der Audio-Dateien erstellt, was für eine sehr hohe Präzision und weniger Informationsverlust sorgen soll.

Das Ergebnis der Produktion ist eine LP, die 30 Prozent mehr Spielzeit, eine um 30 Prozent höhere Signalstärke und eine höhere Genauigkeit besitzt als bisher üblich. Dabei sind die Schallplatten dennoch mit den bisherigen Plattenspielern kompatibel.

Loibl spricht davon, dass man im Sommer 2019 erste HD-Platten in die Läden bringen will. Für Vinyl-Liebhaber ist das sicherlich eine sehr gute Nachricht.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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16 Kommentare

  1. Na endlich, Knistern in HD
    😉

  2. Haben die Scheißpressungen aus Tschechien vielleicht bald ein Ende.

  3. Sri Syadasti says:

    Dass das Ganze mit HD nicht viel am Hut hat, hat Loibl schon 2016 zugegeben:

    I totally agree, HD-vinyl is not the perfect term and so far it is the working title. HD-Vinyl has the advantage that everyone immediately understands what it is. But yes, we are looking for a different term for marketing.
    Regarding audio-quality: We are considering allowing the logo only for real HD/HR recordings. I agree that most of the vintage recordings will hardly match the frequency-range, not even when ‘re-vitalizing’ the audio-signal with analogue ‘magic-gear’.

    http://www.realhd-audio.com/?p=5622

    Langsam brauchen wir Vintage-Filter auch im Audio-Player mit Komfortknistern, Bandsalat, Kopiereffekt, Tonkopf der 10 Jahre lang nicht entmagnetisiert wurde, Tonabnehmer mit dem die Katze gespielt hat… die Möglichkeiten sind endlos. Natürlich muss man auch mitzählen, wie oft ein Stück gespielt wurde, um die Wiedergabequalität dynamisch degenerieren zu lassen.

  4. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb man Vinyl vorzieht. Die Dynamik ist mies, es knistert und knackt, wenn ein Staubkorn auf die Nadel trifft, und nach 25 Minuten muss man die Platte umdrehen. Da ziehe ich jeden Streaming-Dienst vor – CDs natürlich sowieso.

    • Das wird eher daran liegen wie man die Musik konsumiert, für mich wäre es auch nichts – aber ich setzte mich auch nicht hin und höre intensiv Musik, bei mir dudelt das nebenher beim Autofahren oder oder … Aber jeder wie er will 🙂

    • Dynamik ist bei guten Pressungen bestimmt besser als MP3. Wenn man seine Platten sauber hält, knackt auch nichts. Und ja, ist schon echt harte Arbeit, nach 25 Minuten mal vom Sofa aufzustehen und die Platte umzudrehen…..

      • Sri Syadasti says:

        UKW ~50dB, Cassette 40-60 dB, Platte 50-60 dB. Das entspricht etwa 10 Bit.
        CD und digitale Formate: 96 dB bei 16 Bit und 144 dB bei 24 Bit.

        Der Punkt ist einfach, dass die 50 dB in der Praxis meistens ausreichend sind.

        • Das hängt aber ganz stark von der Musik ab und wie dicht das Arrangement ist. Bei Rock kein Problem, bei Klassik braucht es schon einen physikalisch gut konzipierten Dreher und ein sehr authentisches System, das zugleich extrem viel kostet, so dass High Res Audio deutlich bessere Ergebnisse abliefert, als die Schallplatte. Die CD ist aufgrund der Quantisierung und der zumeist dadurch entstehenden harten Filterstufen bei der „Kühle“ kein wirklicher Vergleich, die Schallplatte klingt, gut gepresst vorausgesetzt, entsprechend organischer und eben analog. Die CD würde ich keiner Platte vorziehen, Aufnahmen in 24 Bit bei 96KHz hingegen schon. High Res, auch DSD/DXD im Übrigen, haben die Schallplatte für mich obsolet gemacht, ohnehin ist die Zeit physikalischer Tonträger gezählt. Ich würde heute nie mehr als 1.000 Euro für einen Plattenspieler inklusive System ausgeben, dabei wäre die DJ-Fraktion technisch dem HiFi-Krams überlegen, hier zahlt man bei gleicher Leistung ungleich mehr Geld. Die Geräte können dann nicht wirklich mehr, sehen aber wesentlich edler aus. Ab diesem Punkt muss man aufpassen, ob der Musikkonsument wirklich die Unterschiede hört oder psychologisch aufgrund der edlen Anmutung nur zu hören glaubt. Ein Trick vieler HiFi-Fachhändler… 😉 Es ist aber durchaus mutig, ein Patent für etwas einzureichen, das es aktuell schon gibt. Philips hat das mit der DCC versucht und ist kläglich gescheitert, weil es einfach besser zu nutzende Formate gibt. Es würde sicher niemand ein neues Schallplattenformat bevorzugen und wenn, dürfte die Fraktion der Interessenten so gering sein, dass ein Kosten-Nutzen-Faktor nie entsteht, Stichwort Investitionsrückführung. Anstatt das Patent zu fixieren, hätte man lieber das Geld in Immobilien setzen sollen, das wäre durchaus lukrativer.

          • Sri Syadasti says:

            Bei der Ouvertüre 1812 verhindert die Wiedergabe von der CD zumindest, dass die Nadel ohne den Rest des Tonabnehmers durch die Gegend eiert. 😀

            Wenn es rein um die Wiedergabe in den eigenen 4 Wänden geht, reicht 16/44,1 völlig aus. Wenn man den vollen Dynamikumfang hören will, muss man die Lautstärke mindesten so laut aufdrehen, dass die leisesten Passagen lauter als der Grundgeräuschpegel des Zimmers sind. Wenn man da 30-40dB ansetzt und die 96dB noch dazu kommen ist das mehr als genug um das Ohrenschmalz aus dem Gehörgang zu blasen. Das ist ja auch einer der Gründe, weswegen SACD und DVD-Audio nur noch in Nischen dahinvegetieren. Der einzige echte Vorteil ist die Mehrkanalfähigkeit.

            In https://people.xiph.org/~xiphmont/demo/neil-young.html ist in epischer Breite beschrieben, warum 16/44,1 reicht und 24/192 qualitativ sogar schlechter sein kann.

            Mittlerweile liegt bei mir alles als flac auf der Platte und fürs Auto konvertiere ich das bei Bedarf in mp3.

    • Vinyl hat eben seinen ganz eigenen Scharm . Vielleicht mit einem alten Auto vergleichbar.

  5. Warum Vinyl?

    Es ist die Haptik – das Zelebrieren – die Wertschätzung – einfach eine Emotion. Allerdings würdei ich von HD-Vinyl in die Kategorie von sauerstoffgesättigten Lautsprecherkabeln einordnen.

    • Würde ich nicht sagen. Ein Laser kann beim Cut genauer arbeiten als ein mechanischer Stichel.

      • Sri Syadasti says:

        Das behebt aber nicht die prinzipiellen Probleme der Platte: Geometrische Abtastverzerrungen, schlechte Kanaltrennung, nichtlinearer Frequenzgang, statische Aufladung, Einschränkungen im Innenbereich.

        Davon mal abgesehen hatte man das Rauschen, Knistern und Rumpeln schon vor 40 Jahren praktisch eliminiert: https://www.radiomuseum.org/forum/das_cx_stoerunterdrueckungssystem_der_cbs.html
        Hat sich halt nicht durchgesetzt…

        Für mich passen aber vor allem die 30% längere Spieldauer UND 30% höhere Signalstärke nicht zusammen. Ersteres braucht eine längere Rille und letzteres braucht breitere Rillen. Ob ich die mit Superduperhitech oder nem Stemmeisen ins Vinyl kratze bleibt sich recht egal. Es gab auch schon Platten mit 1 Std Spielzeit pro Seite, das war die sozusagen analoge Variante der 16kbps MP3 Datei 😀

  6. Anderer Max says:

    „Dynamik ist bei guten Pressungen bestimmt besser als MP3.“
    Ach, die alte Legende? Das liegt dann daran, dass der Master aus dem Studio für LP nen anderen Mix hat, als für CD / alle anderen Medien. Und das macht man, weil die LP eben so dynamikschwach ist, dass man da noch mal nachbessern muss.
    Das was Sie als „Dynamik ist besser“ beschreiben, ist vermutlich übrigens das genaue Gegenteil: Kompression. So kriegt man das LP Signal noch etwas lauter auf’s Vinyl.

    Ich mag den LP Sound selbst gerne und zelebriere das auch.
    Nur sollte man sich echt nicht täuschen lassen: Das ist uralte, rückständige, verlustbehaftete, dynamikschwache Technik! Und nein, ein Röhrenverstärker macht es nciht besser! 😉

    • Sri Syadasti says:

      > Kompression. So kriegt man das LP Signal noch etwas lauter auf’s Vinyl.

      Vinyl ist davon (mit Ausnahme der Singles und Sampler) weniger betroffen. Da setzen die physikalischen Gegebenheiten Grenzen. Bei digitalen Medien fallen die weg und deswegen gingen die Loudness wars erst in den 90ern so richtig los. Mittlerweile wird es allerdings wieder besser.

      In der Praxis ists dann halt wirklich oft so, dass eine LP besser klingt als eine CD. Nirvanas
      Nevermind 20th anniversary remaster ist da ein recht drastisches Beispiel. Vielleicht kommts ja 2021 zum 30jährigen wieder in einer hörbaren Version raus. Warum soll man das nur einmal verkaufen, wenn mans auch 427635879659346 Mal kann?

  7. A: „Die CD ist aufgrund der Quantisierung und der zumeist dadurch entstehenden harten Filterstufen bei der „Kühle“ kein wirklicher Vergleich.“
    B: „Ab diesem Punkt muss man aufpassen, ob der Musikkonsument wirklich die Unterschiede hört oder psychologisch aufgrund der edlen Anmutung nur zu hören glaubt.“

    Und dazu Ohren, die 48kHz (Abtastrate 96kHz) hören (jenseits der Fledermaus) und eine Musikanlage, die eine Dynamik von 24bit wiedergeben kann.

    Finde den Fehler! :-)))))

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