Hasselblad H6D-400c: Kamera für 48.000 US-Dollar knipst Fotos mit 400 Megapixeln

Der Hersteller Hasselblad trägt dick auf: Mit der Kamera H6D-400c schickt man ein Modell ins Rennen, das Fotos mit bis zu 400 Megapixeln aufnehmen kann. Ca. 2,4 GByte Speicherplatz soll dann eine erstellte TIFF-Datei groß sein. Streng genommen verbaut man allerdings einen Sensor mit „nur“ 100 Megapixeln. Über ein Verfahren namens Multi Shot können aber sechs Aufnahmen miteinander kombiniert werden, so dass ein Gesamtbild mit einer Auflösung von 400 Megapixeln entsteht. Dafür nutzt man eine Verschiebung des Sensors. Das Verfahren ähnelt Sonys Pixel Shift, das etwa für die A7R III zum Einsatz kommt.

Hasselblad erklärt das technisch gar nicht so unkomplizierte Multishot-Verfahren auch auf seiner Website. Vereinfacht kann die H6D-400c dank dieser Technik mehrere Bilder mit unterschiedlichen Farbinformationen kombinieren und so eine höhere Auflösung erzielen. Das Ergebnis sind TIFF-Dateien mit 16-bit und einer Auflösung von 23.200 x 17.400 Bildpunkten. Alternativ lassen sich aber auch Fotos mit „nur“ 100 Megapixeln knipsen und für jene die Farbdarstellung verbessern.

Falls ihr euch fragt, was der Overkill mit 400 Megapixeln soll bzw. wer für diese Kamera den ausgerufenen Preis von 48.000 Euro zahlen dürfte: Derart hochauflösende und detailreiche Bilder lohnen beispielsweise für Museen und andere Institutionen in denen die digitale Archivierung eine Rolle spielt. Aber auch für professionelle Fotografen im Bereich der Makroaufnahmen könnte die Hasselblad H6D-400c ein interessantes Werkzeug sein.

An der Kamera können die Speichermedien CFast 2.0 bzw. SD-Karten zum Einsatz kommen. Wer allerdings Fotos mit 400 Megapixeln aufnimmt, muss die Kamera zum Speichern via USB Typ-C mit einem PC verbinden. An der H6D-400c ist auch ein Touchscreen mit 3 Zoll Diagonale vorhanden. Die Kamera unterstützt zudem Wi-Fi. Es gibt auch eine App für Apple iOS, die Vorschauansichten anzeigen kann. Ergänzend sind an dem Gehäuse im Übrigen Ports für HDMI sowie Audio vorhanden.

Hasselblads Technik Multi Shot nimmt, wie bereits erwähnt, mehrere Bilder kurz nacheinander auf. Das verlangsamt den Aufnahmeprozess, so dass die Kamera sich weniger für bewegte Objekte und mehr für statische Inhalte eignet. Trotzdem kann die Kamera auch 4K-Videos aufzeichnen. Das dürfte allerdings eher eine Randnotiz sein, denn in dieser Preisklasse gibt es für Filmemacher weitaus geeignetere Modelle.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Gibt es Demo-Beispieldateien in voller Auflösung?

  2. Ob das jetzt eine 400MB-Bilddatei ist, weiß ich nicht. Aber beeindruckendes Ergebnis: https://www.shutterbug.com/images/1-Hasselblad-H6D-Sample.jpg

  3. Beispieldateien mit 2,4GB? Ich denke eher nicht, wäre aber auch interessiert 😉

  4. Sicherlich sinnvoll in der Medizintechnik oder High-End Astronomie – sehe aber eher keinen Verwendung in der Fotografie als solche. Auch nicht in der professionellen Arbeit mit Fotos für Print…

    Rein subjektiv gesehen, ein Spielzeug für Leute mit zu viel Kohle

  5. @Oliver2
    Kannst du mir mal ein Beispiel für die Nutzung in der Medizintechnik nennen?

  6. @Mo – Muss ich zugegebenermaßen raten und ich bin kein Arzt, erst recht kein Forscher. Ich könnte mir aber vorstellen, dass in der medizinischen Mikroskopietechnologie im µ Bereich Verwendung bestehen kann. Krebsforschung, Augenheilkunde, Neurochirurgie

  7. Auf der Produktseite kann man ziemlich in einen Käfer hineinzoomen – ohne GB Download..
    https://www.hasselblad.com/de-de/h6d-multishot/

  8. In der Krebsforschung bei malignen Hauttumoren kann ich mir das gut vorstellen. Auch in der Astronomie.

  9. e-leo1969 – das ist ein wirklich ganz ausgezeichneter Ansatz

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