Handy- und andere Verträge nur noch mit 12 Monaten Vertragslaufzeit?

Diverse Berichte einiger Medien suggerieren momentan, dass in Zukunft Handy-Verträge nur für einen Zeitraum von 12 Monaten gelten. Das hört sich natürlich erst einmal gut an. Ist aber nur die halbe Wahrheit. Zuerst einmal ist es so: Es gibt momentan noch keinen Gesetzentwurf dafür – denn diesen hätte man online einsehen können. Es gab lediglich ein Interview mit Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (SPD) in der BILD.

Lambrecht sagte demnach: „Lange Vertragslaufzeiten und in den AGB versteckte automatische Ein-Jahres-Verlängerungen sind ärgerlich und teuer. Mit solchen Klauseln binden Unternehmen ihre Kunden oft unbemerkt und hindern sie an einem Wechsel zu günstigeren und attraktiveren Angeboten. Wir werden die zulässigen Vertragslaufzeiten verkürzen und stärken somit die Wahlfreiheit der Nutzer.“

Es geht hier übrigens nicht nur um Handy-Verträge, sondern grundsätzliche Verträge für Dienstleistungen. Zeitungs-Abos, Sportstudio – all diese Dinge sollen auf 12 Monate gedeckelt werden, wird der Vertrag nicht gekündigt, so soll er sich auch nur um maximal 3 Monate verlängern – nicht wie bisher um die typischen 12 Monate.

Mittlerweile hat das Justizministerium wohl bestätigt, dass es einen Gesetzentwurf dafür vorbereitet. Aber auch dies muss nichts heißen, es sind einige Schritte notwendig, bis etwas nationales Recht wird. Zu begrüßen wäre es für den Kunden natürlich. Denn nicht nur die oben beschriebenen kürzeren Vertragslaufzeiten könnte es geben, sondern auch Kündigungszeiten von einem Monat. Ob die Medaille eine Kehrseite hat? Gut möglich. Um mehr Planungssicherheit zu bekommen, könnten sämtliche Vertragsanbieter Preise erhöhen.

Was sagt ihr denn dazu? Fühlt ihr euch mit 24-Monats-Verträgen irgendwie beschränkt oder gar genötigt?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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87 Kommentare

  1. Grundsätzlich zu begrüßen, da die nur deutlich angezeigten Preise für die ersten 12 Monate, bei 24 Monatesverträgen klar betrügerische Absicht haben. Nur ändert das vielleicht nur, dass künftig der Preis der ersten 6 Monate angezeigt wird. Und nicht zuletzt, sind Politiker nur Lobby-Vertreter. Je nachdem wer die stärkere hat, wird sich durchsetzen. Und das sind niemals die Bürger.

  2. Den Freenet Funk Vertrag kann man täglich kündigen und bietet 30GB für 21€, bzw. Flatrate für 30€ – das bietet sonst kein anderer so günstig.
    Und spart euch das Gemeckere, ich habe die O2-Funkzelle hier auf dem Dorf für mich allein und die Umgebung ist auch gut ausgebaut.

    • Das ist schön für dich, aber im Gesamten betrachtet hat O2 einfach das mit Abstand bescheidenste Netz Deutschlands. Dann kann man da auch drüber meckern 🙂
      Nur weil du eine Zelle direkt nebenan hast gilt das kaum für jeden. Und der Preis ist halt manchmal nicht alles.
      Außerdem… was hat das mit dem Thema zu tun?

  3. Thiemo Schuff says:

    Moin,
    mich erschreckt es, das jemand von „versteckten 1 Jahres Verlängerungen“ spricht. Das kann nur Junge Leute betreffen, denen die entsprechende Lebenserfahrung fehlt.
    Bei jedem Vertrag sollte man doch automatisch über laufzeit, kündigungsfrist und verlängerung nachdenken um diese vergleichen zu können.
    Ich hoffe Frau Lambrecht hat die Formulierung nicht auf Ihre persönliche sicht bezogen, sondern aus der sicht von Jugendlichen die ab 14 Jahren die ersten eigenen Verträge abschließen.

    Ich persönlich würde es begrüßen, wenn es statt der aktuell öfteren 24 Monate nur noch maxinal 12 Monate lange Laufzeiten geben dürfte. Die Vertragsverlängerung um 12 Monate, ist kein Problem. – Ich kündige Verträge meinstens schon direkt nach Vertragsbeginn, falls ich noch unsicher bin ob ich den in einem Jahr noch haben möchte.

  4. Mit 24-Monats-Verträgen habe ich kein Problem, für die entscheide ich mich ja dann bewusst. Die Verlängerung von weiteren 12 Monaten, wenn ich eine Frist von 3 Monaten verpasst habe, ist manchmal ärgerlich. Wenn ich’s verbummel, bin ich aber selbst schuld.

    Bei vielen Diensten ist ein Jahresbetrag günstiger als beispielsweise 9 Monate einzeln zu bezahlen, z. B. Amazon Prime. Wenn eine Verlängerung von 12 Monaten nicht mehr erlaubt wäre, könnte es schon schwierig mit Jahresverträgen werden. Da wäre es mir lieber, wenn eine Wahlmöglichkeit verpflichtend wird, damit dann jeder selbst entscheiden kann, ob er eine Verlängerung um 12 Monate zu einem günstigeren Tarif oder nur um 3 Monate mit (leichtem) Aufpreis wünscht.

  5. Mein Sportklub Abo (Deltha Fitness) läuft nur 12 Monate) mein Festnetz und Mobilfunkvertrag und der Sky Vertrag hingegen läuft 24 Monate. Mehr Leistung kann man allerdings auch während der Laufzeit kostenlos bekommen, während ein Downgrade mit Gebühren verbunden ist. Service Provider bieten aber schon länger Tarife mit monatlicher Kündigung an. Ich habe mit 24 Monatstatifen keine Probleme.

  6. Ich persönlich Frage mich wie die Regierung das umsetzen will. Das ganze verstößt nämlich eigentlich gegen eine der bedeutendsten und wesentlichsten Regeln der Gesetzes: Die Vertragsfreiheit.

    • was ist mit der vertragsfreiheit der kunden? leider stehen mir nicht alle vertragsarten mit fairer 1 jahres-option oder weniger zur auswahl. durch die gängelung der anbieter kann ich mich nur zwischen langen knebelverträgen und kastrierten discounterangeboten entscheiden.

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