Gut oder schlecht? Apple räumt im App Store auf

App Store Artikel AppsDer App Store von Apple, obwohl er nach wie vor der beste App Store da draußen ist, ist er bei weitem nicht mehr so gut, wie er einmal war. Es gibt unzählige Apps, nicht alle sind auf aktuellem Stand. Gerade für Menschen, die direkt nach Apps suchen, ergibt sich so das Problem, dass sie eventuell auf Apps zurückgreifen, die dann nicht mehr so richtig funktionieren. Nun kündigt Apple den Entwicklern eine Aufräumaktion an, ein andauernder Prozess, der die Qualität im App Store wieder etwas anheben sollte.

Apple hat auch einen Zeitplan, am 7. September – dem Tag von Apples Keynote zum neuen iPhone und iOS 10 (und was sonst noch kommen mag) – geht es los. Ab diesem Zeitpunkt werden vorhandene Apps auf Funktionalität, dem Einhalten der Review Guidelines und Aktualität geprüft. Findet Apple ein Problem mit einer App, wird der Entwickler kontaktiert und kann dann entsprechend reagieren.

Apps, die mit einem Update „gerettet“ werden können, dürfen im App Store verweilen. Crasht eine App jedoch beim Start, wird sie sofort aus dem App Store entfernt. 30 Tage hat ein Entwickler Zeit, um seine App zu fixen, sonst wird sie auch bei Funktionalität entfernt.

Apple empfiehlt den Entwicklern außerdem, Apps regelmäßig upzudaten und mit neuen Inhalten zu versehen, interessant sind zudem die neuen Review Guidelines, die sich so lesen als würde Apple noch strenger Apps prüfen, die in den Store wollen. So wird Apple künftig zum Beispiel Apps ablehnen, die „aussehen, als wären sie in ein paar Tagen zusammengeschustert worden“ oder „die hochgeladen werden, um seinen Freunden sein Erstlingswerk zu präsentieren.“

Außerdem werden Apps abgelehnt, die eine Linie überschreiten. Apple sagt hier sogar recht deutlich, dass man diese Linie erst sieht, wenn sie denn überschritten, das klingt schon sehr willkürlich. Eine objektive Bewertung, ob eine App gut oder schlecht ist, ob sie Linien überschreitet oder nicht, das alles liegt in der Gunst Apples. Das ist ein sehr interessanter Schritt, der sicher für einigen Unmut bei Entwicklern sorgen wird. Vielleicht auch bei Nutzern, die so potentiell weniger Apps zur Verfügung haben, die sie herunterladen können. Schließlich braucht nicht jede App einen Hochglanzanstrich, oftmals reicht es tatsächlich aus, wenn sie einfach „funktioniert“, also das erledigt, was sie soll.

Versucht man, Apps durch den Review-Prozess zu schmuggeln, oder Daten von Nutzern abzugreifen, werden die Apps nicht nur entfernt, sondern der Entwickler wird ebenfalls gesperrt. Hartes durchgreifen, von dem der Nutzer, der sich nur ab und an mal eine App lädt, vermutlich nicht allzu viel mitbekommen wird, vielleicht sogar schneller zu den Apps findet, die er sucht.

Aber dass Apple hier ganz klar sagt, dass das Unternehmen praktisch willkürlich entscheiden kann, welche Apps bleiben dürfen und welche nicht, hat schon einen bitteren Beigeschmack. Der Gesamtqualität wird es erst einmal gut tun, auf lange Sicht könnte es Entwickler aber auch verunsichern. Was ist wenn man lange Zeit in die Entwicklung einer App gesteckt hat und Apple diese dann nicht so wirklich gefällt? Man kann für alle Seiten nur hoffen, dass Apple hier mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl rangeht als so manches Mal, wenn Apps eventuell unberechtigt entfernt wurden.

Was sagt Ihr zu den Neuerungen? Ich bin gespalten, Rückkehr zu mehr Qualität – sie hat in letzter Zeit tatsächlich immer mehr nachgelassen – ist sehr begrüßenswert, aber ich befürchte wir werden künftig erst einmal wieder vermehrt von vermeintlich unberechtigten Löschungen oder gar nicht erst „in den App Store lassen“ lesen.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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30 Kommentare

  1. „Schließlich braucht nicht jede App einen Hochglanzanstrich, oftmals reicht es tatsächlich aus, wenn sie einfach „funktioniert“, also das erledigt, was sie soll.“

    Und genau das halte ich für den falschen Ansatz. Mit diesem Ansatz bekommt man genau das was zu einem sehr großen Teil im Google Play Store zu finden sind. Apps die zwar prinzipiell funktionieren, aber derart lieblos dahin gerotzt wurden, dass es keinen Spaß macht diese zu benutzen.

    Von daher finde ich es gut, dass Apple hier weiterhin strenge Kriterien anlegt um auch weiterhin ein sehr hohes Maß an Qualität im App Store zu gewährleisten. Sie übertreiben es in manchen Punkten zwar definitiv, aber lieber so als ähnlich katastrophale Zustände wie im Play Store.

  2. @Steffen
    Nach dem Kommentar von elknipso musst du deine Aussage aber umdrehen, oder 😉
    „Immer wieder lustig finde ich ja den Sachverhalt, dass sich Apple App Store Nutzer über den Play Store aufregen. Warum eigentlich?“

  3. @zinullamobile
    Habe mir deine App im Store mal angeschaut und ich glaube kaum das es an den fehlenden Covern liegt…
    Die App sieht wie zu ICS Zeiten erstellt und seitdem nicht angefasst aus.

    Guck dir mal Kore oder so im Vergleich an, so soll eine App aussehen!

  4. @Max: Entschuldige wenn wir bei deinem heiligem Blog was kritisiert haben. Ich lese gerne den Blog hier, und dass ist genau das was mich immer wieder dazu veranlasst den Herrn Sascha Ostermeier und nur ihn zu kritisieren. Manchmal muss man sich der Kritik stellen und auch etwas aus ihr lernen. Aber jedem das seine.

    Es scheint mir das heute für alles die Ausrede benutzt wird, es ist ja nur ein Blog. So nach dem Motto, es ist ja nur ein Kind, es darf das.

  5. Mimimimi, ein Blogautor hat einen wertenden Satz geschrieben der Apple in gewisser Weise lobt. Lasst uns darauf rumreiten, wir mögen diese Art von lobender Erwähnung nicht.

    @He
    Es besteht ein Unterschied zwischen Apps die durch ihre bloße Nutzung Daten abwerfen und die gesammelt werden können, und Apps die versuchen andere persönliche Daten abzugreifen die sie nichts angehen.

    Review Guidelines kann jeder hier nachlesen:
    https://developer.apple.com/app-store/review/guidelines/#objectionable-content
    Und bei Gelegenheit mal mit denen Googles vergleichen:
    https://play.google.com/about/restricted-content/
    Ich finde es nicht verwerflich wenn man versucht seinen Laden von Hasspropaganda, Verleumdung von Minderheiten etc. frei zu halten.

    Sicher ist der Prozess willkürlich. Wie will man sonnst beispielsweise zwischen Islam-kritischer Satire und rechter Polemik unterscheiden?

  6. @Kalle: Ein anderer Blog über welchen ich gerne mecker das er zu Apple-freundlich ist: beschreibt das ganz trocken was Apple vor hat, weil es jetzt kein besonders spannendes Thema ist oder hat zB die Überschrift: „Samsung recalls Galaxy Note 7 worldwide due to exploding battery fears“ anstatt „Samsung Akku-Desaster“.
    Also es geht auch anders wenn man möchte

  7. @Ralf: Na auf die weitere Ausführung deines Arguments (Ich freue mich ganz auf deinen Blick über den Tellerrand) bin ich gespannt oder endet es schon da? Unabhängig davon das es wohl einfach ein unglaublich nicht passendes Argument ist, welches im Zusammenhang mit dem Thema keinerlei Sinn ergibt.

  8. @Ralf: Die du würdest es sowieso nicht verstehen Antwort bedeutet insbesondere dass da deine Argumentation endet und das man dich einfach dabei erwischt hat wie du etwas behauptest ohne es untermauern zu können. Ist jetzt nicht sonderlich schlimm und kommt in Zeiten von Internet und sozialen Netzwerken recht häufig vor. Die Leute fühlen sich einfach zu nichts mehr wirklich verpflichtet. Ein schönes WE und nicht vergessen wenn man was behauptet sollte man auch wissen warum man das tut.

  9. @Tidi
    Deine Überschrift von The Verge ist auch nicht viel besser. Im Gegenteil. Schliesslich ist das kein Recall sondern eine freiwillige Austauschaktion für Kunden die sich melden. The Verge Apple-freundlich? Die Seite war schon nach dem ersten Jahr auf dem absteigenden Ast, spätestens mit dem Weggang von Joshua Topolsky und der Übernahme von Nilay Patel. Da schreibt ja jetzt sogar Mossberg Clickbait-Bullshit.
    Aber egal, wenn man weltweit Chargen zurückhalten und den Verkaufstart verzögern muss, während zur gleichen Zeit LG, Sony, Apple, etc die sogenannten Flagschiffe ankündigen bzw liefern, kann man schon von einem kleinen Desaster sprechen.

  10. Joshua ist der ultimative eingebildete Schnösel-Hipster. Ist leider ganz und gar nicht mein Fall. Nilay ist mir da wesentlich sympatischer.
    Auch wenn ich zugeben muss das TheVerge immer weiter sich von IT an sich entfernt und mehr eine Lifestyle Webseite sein möchte.

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