Greenpeace-Studie: Bahnfahren ist meistens teurer als Fliegen

Das überrascht vermutlich nur wenige Leser: Eine Greenpeace-Studie hat die Preise zwischen Bahn- und Flugreisen auf 112 europäischen Strecken verglichen. Das Ergebnis: In der Regel fährt man mit der Bahn (71 %) zu einem höheren Preis. Rechnet man dann noch für sich hinzu, dass der Flug auch deutlich schneller sein dürfte, ist klar, warum viele Menschen dankend auf die Bahn verzichten, wenn es um längere Reisen geht.

Nur auf 23 der 112 analysierten Strecken kann die Bahn laut Greenpeace günstigere Preise anbieten. Das gilt nicht nur fürs Reisen ins europäische Ausland. Auch bei Reisen zu 31 Zielen innerhalb, von und nach Deutschland ist das Reisen mit der Bahn durchschnittlich rund 50 Prozent teurer als mit dem Flugzeug. Das ist schon eine harte Nummer, denn Bahnfahren ist deutlich klimaschonender als eine Flugreise. Doch bei so saftigen Preisunterschieden dürfte das Umweltbewusstsein bei vielen Menschen im Kopf nach hinten rücken.

Gerade wer kurzfristig verreisen will oder muss, wird bei der Bahn besonders zur Kasse gebeten. Das kennen insbesondere diejenigen unter euch, die öfter mal den ICE nehmen. Da kann man bei langfristiger Buchung von Sparpreisen profitieren. Wer aber kurzfristig bucht, zahlt selbst für verhältnismäßig kurze Distanzen rasch dreistellige Beträge.

Für den Preisvergleich recherchierte Greenpeace nach eigenen Angaben jeweils die niedrigsten Flug- und Bahnpreise für die einfache Fahrt auf  112 Routen zu verschiedenen Buchungszeiten. Um einen sinnvollen europäischen Vergleich zu gewährleisten, wurden die Preise ohne Bahncard und Vielflieger-Rabatte ermittelt. Vor allem Billigflieger waren meist günstiger als die Bahn. Greenpeace warnt hier, dass wir alle aber die Kosten dafür tragen – in Form des Klimawandels beispielsweise und weil Flugreisen immer noch subventioniert werden – etwa durch eine fehlende Kerosinsteuer.

Letztere fordert Greenpeace dann auch: 50 Cent pro Liter würden etwa in Europa für Steuereinnahmen von rund 46,2 Mrd. Euro sorgen. Die könnte man in die Infrastruktur der Bahn und günstigere Tickets stecken.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

101 Kommentare

  1. Mich interessiert das alles nicht, ich bin seit 20 Jahren nicht weiter weg gewesen als 300km und fahre alle Strecken mit dem Auto.

    Von daher egal. Aber, zwei Dinge fallen mir dann doch auf:

    1. Die Kommentare lassen sich ungefähr so zusammenfassen: „Dass, was ICH nutze, soll massiv unterstützt werden durch eine Belastung dessen, was ICH NICHT nutze.“
    Man muss sich schon mal wundern, dass keiner der Schreiber hier, die an sich eher den Eindruck einer höheren Bildung erwecken, mal argumentiert „Wie ein Staat und ein Gemeinwesen funktionieren“ statt “Ich, ich, ich!“

    2. Die AfD, die anscheinend in jedem Thema als Beleidigung herhalten muss, ist eine legale Partei, und Stand heute hat sie lt. Tagesschau 22% der Wähler hinter sich. Also ca. jeden vierten bis fünften Deutschen. Disclaimer: Mich inzwischen auch.

    Bei diesem Stand der Dinge noch irgendwie zu fordern, dass man die alle ausgrenzt, wegmoderiert, aussen vor lässt — das ist doch, bei allem Verständnis: Quatsch. Mal ehrlich – wenn die AfD nicht solche Vollpfosten wie den Höcke und Covidioten in ihren Reihen hätte, dann wäre sie bei DEUTLICH mehr als nur 22%, und da muss man sich schon fragen, ob man allen Ernstes jetzt schon Mehrheiten als Hatespeak wegmoderiert sehen will, und was /das/ dann noch mit Demokratie, Diskussion und einer offenen Gesellschaft zu tun hat.

  2. Inzwischen ist bekannt geworden, dass einige Aktivisten nicht nur bei Greenpeace aktiv sind / waren, sondern auch in Diensten von BlackRock stehen/standen. Sieht leider so aus, als wenn Greenpeace unterwandert wäre.

  3. Sebastian says:

    Mir ging es um den „Boden- und Ressourcenverbrauch“. Klar gibt es auch viele Straßen, Brücken etc für Autos. Die müssen aber auch Instand gehalten werden bzw könnten für Wohnraum, Freizeitparks, Landwirtschaft etc dienen. Zudem sind auch die wenigsten davon für „Höchstleistungen“ ausgelegt. Ein Jetpack hat auch schon die Infrastruktur (Luft) und ist beim Parken platzsparender. Es wirkte halt für mich, als ob das Argument nur für die Schiene gilt, nicht aber für die Straße.

    • Hallo Sebastian, Jetpack – ist das so realistisch wie Beamen? Ich persönlich hänge ja immer noch der Idee an, ein Flugzeug so zu bauen, daß es Energie nur noch für den Vortrieb braucht und seinen Auftrieb nicht dynamisch, also durch Geschwindigkeit und Luftströmung am Tragflächenprofil erzeugt – das kostet nämlich viel Treibstoff – sondern durch statischen Aufftrieb also einen Auftriebskörper der das Fluggerät dadurch in der Luft hält daß er mit einem medium ausgefüllt ist welches leichter als Luft ist. zeppelin heißt das ding. Mit Helium statt Wasserstoff füllen. Heute könnte man sowas wohl wirklich sehr sicher bauen und gerade für innereuropäische Strecken wäre es der Bahn überlegen weil umsteigefrei und von der Reisezeit schneller als ein Zug, wenn auch langsamer als ein Jet.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.