Google Transparency Report für Deutschland: mehr Löschungen und Anfragen auf Kontoeinsicht

Vor über zwei Jahren startete der Google Transparency Report. Dort wird unter anderem regelmäßig veröffentlicht, wenn zum Beispiel Behörden eines Landes Daten bei Google anfordern oder Löschungen in Auftrag geben. So kann man zum Beispiel genau einsehen, was in Deutschland so zur Löschung beantragt wird. Bilder, Videos – alles mögliche eben – oftmals fallen Löschanfragen in den Bereich von Porno- oder Nazi-Stuff in Deutschland.

Mittlerweile veröffentlicht Google diesen Report zwei Mal im Jahr und der aktuelle Bericht zeigt klar: Löschanfragen der Behörden steigen. In der ersten Jahreshälfte gab es demnach rund 21.000 Anfragen seitens Behörden aus der ganzen Welt. Diese Zugriffszahlen visualisieren, wenn Landesbehörden auf Daten von Google-Konten zugreifen wollen.

Auch die Löschanfragen stiegen in diesem Jahr sprunghaft. 1791 Anfragen wurden gestellt, die 17.746 zu löschende Inhalte betrafen. Ich habe mal einen Blick in die Statistiken geworfen. Good ol‘ Germany liegt auf einem Platz 5. Platz 1 hat die USA, gefolgt von Indien, Brasilien und Frankreich inne. In Deutschland wurde Zugriff auf 2007 Konten erbeten, 39 Prozent ist hierzulande der Prozentsatz der Datenanfragen, denen vollständig oder teilweise nachgekommen wurde.

Löschungen betrafen übrigens auch die Google Suche. Es ging ja durch die Medien, dass die bekannte Frau eines Ex-Politikers gewisse Suchanfragen gelöscht haben wollte. Und so heißt es offiziell im Bericht für Deutschland:

Aufgrund einer gerichtlichen Verfügung haben wir acht Suchergebnisse mit Links zu Websites, auf denen angeblich die Ehefrau eines Politikers verleumdet wird, gelöscht.
Getrennt davon haben wir eine gerichtliche Verfügung zur Löschung von 111 Suchergebnissen mit Links zu Websites erhalten, deren Inhalte gegen Markenrechte verstoßen sollen. Wir sind diesem Ersuchen nicht nachgekommen und haben keine Inhalte entfernt, da die angegebenen URLs keinen Zusammenhang mit dem in der Verfügung genannten Löschungsgrund besaßen.

Und auch YouTube ist in Deutschland betroffen:

Von der BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) erhielten wir ein Ersuchen um Löschung eines YouTube-Videos, das anstößige Sprache im Zusammenhang mit der Polizei enthielt. Wir haben die Anzeige des YouTube-Videos in Übereinstimmung mit den örtlichen Gesetzen eingeschränkt. Außerdem erhielten wir zwei Ersuchen des von den Jugendschutzbehörden beauftragten Unternehmens Jugendschutz.net, 316 Videos wegen angeblicher Verletzung des deutschen Jugendschutzgesetzes sowie anderer geltender Gesetze zu entfernen. In Übereinstimmung mit der örtlichen Gesetzgebung haben wir die Anzeige einer Mehrzahl dieser Videos in Deutschland eingeschränkt.

Im Vergleich stieg die Anfrage nach Löschungen um 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Denkt euch euren Teil 😉

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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3 Kommentare

  1. @caschy

    ex-frau? nö. ex-politiker! 😉

  2. Da hab ich schön den Nostradamus inne Tasche gehabt @steven 😉

  3. „From January to June 2012, the following countries made the most requests to remove content:

    • Turkey (501)
    • United States (273)
    • Germany (247)
    • Brazil (191)
    • United Kingdom (97)“
    http://www.rawstory.com/rs/2012/11/13/google-report-reveals-world-government-requests-for-private-data-rising-sharply/

    Turkey? Aha.

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