Google steckte Entwicklern angeblich hohe Summen zu, um sie im Play Store zu halten

Es gibt wieder ein paar pikante Details, die durch den Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple bzw. Google bekannt geworden sind. Demnach habe Google Entwicklern über eine Initiative, die intern als „Project Hug“ bekannt gewesen sein soll, hohe Zahlungen genehmigt, damit sie mit ihren Apps dem Play Store treu bleiben. Später soll Google die Initiative etwas neutraler als „Apps and Games Velocity Program“ betitelt haben.

Jenes Programm sei eine Reaktion darauf gewesen, dass Epic Games „Fortnite“ zunächst 2018 außerhalb des Play Stores veröffentlichte, um Googles Provisionen zu umgehen. Auch wenn Google den Prozess des Sideloadings für abschreckend hält, machte man sich offenbar Sorgen darum, dass sich mehr Nutzer als erwartet darauf einlassen könnten. Darum entschied man sich laut Behauptungen von Epic Games dafür, andere Entwickler mit Millionenbeträgen bei Laune zu halten. So wollte man verhindern, dass sie dem „Fortnite“-Beispiel folgen.

Auch machte man sich bei Google wohl Sorgen darum, dass Epic Games Deals mit Smartphone-Herstellern wie Samsung abschließen könnte, um den Epic Games Store dann vorinstalliert auf deren Geräte zu hieven. So eine Konkurrenz für den Play Store wollte man ebenfalls vermeiden. Google soll da Einnahmeverluste um 350 Mio. bis 1,4 Mrd. US-Dollar befürchtet haben, sollte Epic Games mit Partnern mit so einem Plan erfolgreich sein. Project Hug sollte dem laut internen Dokumenten direkt vorbeugen und Googles Dominanz sichern.

Google habe daher heimlich Deals mit 20 Top-Entwicklern abgeschlossen und Hunderte Mio. von US-Dollar an jene ausbezahlt, damit sie sich nicht von Epic Games beeinflussen lassen. Diese Strategie soll dann auch erfolgreich gewesen sein. Ein Google Sprecher wollte Project Hug nicht direkt kommentieren, bestätigte aber, dass Google Initiativen gestartet habe, um Entwickler zu unterstützen, damit sie mehr Kunden im Play Store erreichen. Das sei ganz normaler Wettbewerb und eine tolle Sache für Entwickler.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Das macht Google schon sehr, sehr lange. Die haben sich regelmäßig die Top-Apps im Apple Appstore angeschaut und sich proaktiv (!) bei den Firmen gemeldet, damit diese dann auch auf Android umgesetzt wurden. Da ist sehr viel „Entwicklungshilfe“ geflossen, materiell – aber auch mit fachlicher Unterstützung bei der Umsetzung. Die Info kommt von einem Betreiber einer Top-3 Mobility App. Ohne Gewähr 😉

  2. Nicht nur angeblich, ist doch klar das Sie sowas machen. Geld Probleme haben die ja nicht

  3. Super sache wenn wieder was an die Entwickler zurück geht.

  4. Ich wünsche mir mein Chef wurde das gleiche mit uns machen, mich bei Laune zu halten während wir seit 3 Jahren nicht mal eine Gehaltserhöhung bekommen haben.

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