Google schmeißt die Privacy Sandbox über Bord

Erinnert sich noch jemand an das Hickhack rund um Werbung, Drittanbieter-Cookies und Co. bei Google? Damals führt das Unternehmen die Privacy Sandbox ein, eine Initiative, die darauf abzielte, die Privatsphäre der Nutzer im Internet zu schützen, während gleichzeitig die Funktionalität der Online-Werbung aufrechterhalten wird.
Nach der Ankündigung, dass Chrome weiterhin Drittanbieter-Cookies unterstützen wird, folgt nun das Quasi-Aus: Ein Großteil der Privacy-Sandbox-Technologien wird eingestellt. Anthony Chavez, seines Zeichens Vice President of Product Management der Privacy Sandbox bei Google, hat in einem Blogbeitrag die Details bekanntgegeben.
Nach Auswertung des Feedbacks aus der Branche und aufgrund der geringen Akzeptanz werden zentrale Komponenten wie die Attribution Reporting API, Topics und Protected Audience komplett aufgegeben. Auch der IP-Schutz und die Personalisierung auf dem Gerät fallen diesem Kahlschlag zum Opfer.
Google will sich künftig verstärkt darauf konzentrieren, schlechte Web-Erlebnisse zu bekämpfen. Publisher sollen außerdem mehr Kontrolle über ihre First-Party-Daten bekommen. Wie genau das aussehen soll, bleibt allerdings noch im Dunkeln. Die schrittweise Abschaltung der verschiedenen Komponenten wird in den kommenden Monaten erfolgen. Details dazu will Google über die eigene Entwickler-Website kommunizieren.
Google betont, weiter an Datenschutzverbesserungen für Chrome, Android und das Web arbeiten zu wollen – nur eben nicht mehr unter dem Privacy-Sandbox-Label.
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Brave Browser und gut.
Wer diesen fragwürdigen Laden wirklich unterstützen möchte und undirekt auch noch das Quasi-Monopol von Chromium und damit die Einflussnahme von Google aufs Web insgesamt ausbauen möchte, kann das ja machen. Vorausschauender wäre die Nutzung von Firefox und Derivaten.
Leider ist unter Android Firefox keine gute alternative.
Von https://grapheneos.org/usage#web-browsing
„Avoid Gecko-based browsers like Firefox as they’re currently much more vulnerable to exploitation and inherently add a huge amount of attack surface. Gecko doesn’t have a WebView implementation (GeckoView is not a WebView implementation), so it has to be used alongside the Chromium-based WebView rather than instead of Chromium, which means having the remote attack surface of two separate browser engines instead of only one. Firefox / Gecko also bypass or cripple a fair bit of the upstream and GrapheneOS hardening work for apps. Worst of all, Firefox does not have internal sandboxing on Android.“
Ist ja ganz nett, was man beim GrapheneOS Marketing so zusammengeschrieben hat, aber das ist doch total konstruiert. Oh, Schlimm schlimm, der Zuwachs der „attack surface“ durch eine zweite Engine. 😀
Firefox auf Android ist der einzige Browser der volles uBlock Origin unterstützt.
…und ich hab gar nichts gegen Brave. Klar, der Krypto-Mist ist sketchy, aber Brendan Eich ist cool. Es ist gut, dass er ne Alternative aufgebaut hat, als man ihn bei der Mozilla Foundation gecancelt hat. Firefox der Browser ist ziemlich cool, die Mozilla Foundation ist hart woke. Würde ich niemals für Geld spenden.
Diesen Schritt bin ich auch gegangen (weil meine lieblings Extensions abgestellt wurden).
Firefox ist ganz gut, und ich habe die Migration überlebt. Das einzige was bissl blöd ist, dass es nicht so simpel ist mehr als ein Profil zu haben, bzw. dahin zu wechseln.
Ich kenne about:profiles, allerdings hätte ich gerne die Möglichkeit „am Optionsmenu“ zwischen den Profilen zu wechseln, oder sie irgendwie eindeutiger zu erkennen. (Bei chrome kann man dazu fensterfarben verwenden)
Das mit den Profilen hat Mozilla im aktuellen Release ganz frisch etwas schöner gemacht: https://support.mozilla.org/de/kb/profile-management
Wenn Mozilla den Firefox endlich mal mit einem vernünftigen Konzept weiter entwickelt, dann können wir drüber sprechen. Mobile, vollständig verschlafen nein danke.
Als ob Mozilla nicht mittlerweile auch genau so fragwürdig wäre… also wenn dann lieber direkt mit den Derivaten anfangen.
Wo?
Chromium und seine Ableger, nach Manifest V3 und diesem hier doch nur Werbe- und Tracking- freundliche Browser. Oder übersehe ich da was?
Bleibt eigentlich nur Firefox und seine Derivate, selbst wenn der FF nicht perfekt ist.
Safari. Nicht der beste Browser. Wirklich nicht der beste Browser. Aber kein Chromium. Und Firefox, sorry, die machen alles außer Browser, v.a. mobil eine Katastrophe.
Hier macht Safari nur bei Facebook hin und wieder Probleme, ansonsten läuft der mittlerweile zufriedenstellend. Erweiterungen wie uBlock Origin Lite, Adguard und andere gibt es auch genug.
Safari ist doof, läuft auf den meisten Systemen nicht. Wer auf Vendor Lockin und Monopolisten steht, gut. Wer auf Freiheit möchte, sollte von Safari die Finger lassen.
sehe ich ähnlich.
Wer keine Chromium spezifische Anwendungen im Web laufen hat ist mit Firefox besser bedient
Und damit Chromium inklusive aller Nachteile daraus.
„Publisher sollen außerdem mehr Kontrolle über ihre First-Party-Daten bekommen.“
Genau. Wen interessieren schon die dummen Nutzer und ihre Privatsphäre. Google halt.
„schlechte Web-Erlebnisse“ damit sind ja leider nicht die Kunden gemeint, sondern die Werbetreibenden, sieht man ja an der neuen werbe-api, größte downgrade überhaupt gewesen aus Sicht der User!