Google schluckt das irische Startup Pointy
Google übernimmt zur Abwechlung mal wieder ein Unternehmen: So verleibt sich der Online-Riese das irische Startup Pointy ein. Welche Summe da über den Tisch gewandert ist, halten sowohl Google als auch Pointy unter Verschluss. Ein Abschluss des Deals wird schon für die kommenden Wochen erwartet.
Pointy hat seinen Hauptsitz in Dublin und erlaubt es Nutzern einzusehen, was Händler in ihrer Nähe auf Lager haben. Dafür hat man die sogenannte Pointy Box entwickelt. Ladenbesitzer können sie an ihrem Barcode Scanner anbringen und dann wird mitgeschnitten, was so verkauft wird. Daraus werden dann auch Schätzungen dazu abgeleitet, wann bestimmte Produkte ausverkauft sein könnten.
Jene Informationen können die Händler dann auf einer Pointy-Unterseite in ihrem Google-Geschäftsprofil unterbringen. Sucht dann ein Nutzer nach dem Geschäft, kann er dort auch erkennen, welche Produkte noch vorhanden sind. Google erklärt nun, dass Pointy seit Jahren ein wichtiger Partner gewesen sei, sodass die Übernahme nur logisch wäre. Pointy sei eine tolle Möglichkeit für kleinere Händler, um sich mit den Zusatzinformationen zum Lagerbestand von der Konkurrenz abzuheben.
Pointy konnte in der Vergangenheit mehr als 19 Mio. US-Dollar von diversen Investoren einsammeln, darunter auch der Google-Maps-Gründer Lars Rasmussen. Hinter Pointy stand unter anderem der Unternehmer Mark Cummins, der damit schon seine zweite Firma an Google abtritt. Auch sein Startup Plink wanderte schon in der Vergangenheit unter das Dach von Google. Letztere dürften Pointy auf lange Sicht wohl als eigenständigen Dienst einstellen und die Funktionen stattdessen direkt in die Suche und Google Maps integrieren.
Und was will Google mit dieser Technologie?
Clever von den Großen, sich vermeintliche Konkurrenz einzuverleiben bevor sie selbst wachsen können.
Mit direkter Konkurrenz zu Pointy hat dies eher weniger zu tun. Google hat die Dienste von Pointy in der Vergangenheit ja schon benutzt und ist anscheinend gut damit beraten gewesen, und bevor jemand anderes wie z.B. Apple denn Laden aufkauft und die Nutzung damit unmöglich macht, hat Google den Dienst eben gekauft.
Google hat sich also gegenüber Apple und Microsoft, oder auch gegen Amazon und eBay, wenn man so will.
Schade, dass die Startups sich immer kaufen lassen. Inovationen werden gekauft und eingestellt oder in die Konkurenzprodukte der Käufer eingebunden. Die kreativen Erfinder neuer Dienste lassen sich mit ein paar hunderttausend abspeisen und fühlen sih reich, während die Käufer dann Millionen machen und ganz nebenbei ihre Monopole weiter ausbauen.
Pfui!!!
@Thomas Höllriegl
Ich habe die Tage gelesen dass immer noch viele Leute zuerst bei Amazon schauen, wenn sie beabsichtigen, ein Produkt zu kaufen. Selbst wenn sie gar nicht direkt bei Amazon kaufen wollen, so nutzen sie die Seite doch als Info-Quelle und erste Anlaufstelle.
ABER über Googles-Shopping-Suche sollen auch schon 20% der Anfragen laufen und genau dafür ist dieser Dienst ja gut. Google kann seine Suchfunktion für Kaufinteressenten weiter aufzuwerten und so nebenbei noch an diese Daten kommen.
Google Shopping ist auch ein mieser Dienst. Zumindest hier, keine Ahnung wie es in den USA ist.
Ich nutze es seit einiger Zeit immer dann, wenn ich in Preisvergleichsuchmaschinen wie idealo suche und habe schon mehrfach ein besseres Angebot via Google Shopping gefunden, häufig aber auch anders herum das beste Angebot eben nicht bei Google… man kann das schlecht pauschalisieren, aber wenn Google sich da verbessert kann mir das nur recht sein. Ist nervig für sowas immer mehrere Seiten besuchen zu müssen.
Und wie kann man sich von der Konkurrenz abheben wenn etwas Standard wird? Das Gegenteil ist der Fall: Nun muss es jeder nutzen, nur um mitzuhalten!