Google Pixel 7a im Test: Mehr als Mittelklasse
Google hat diese Woche mit dem Pixel 7a ein neues Mittelklasse-Smartphone präsentiert. Da haben die Preise mittlerweile ebenfalls angezogen und so müsst ihr für euch genau entscheiden, ob 509 Euro für dieses mobile Endgerät attraktiv wirken. Denn: Für 599 Euro bei Google oder auch 549 Euro bei Drittanbietern gibt es schon das „normale“ Google Pixel 7. Ich konnte schon rund zwei Wochen so meine Erfahrungen mit dem Pixel 7a sammeln und will euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.
Als kleiner Background: Ich stehe der Pixel-Reihe von Google etwas kritischer gegenüber als der Rest des Blog-Teams. Beispielsweise würde ich mir in Sachen Kamera-Hardware von Google etwas mehr Mut wünschen, so gut die Software da sein mag. Trotzdem wollte ich mir mal wieder ein Google Pixel genauer anschauen und sogar überdenken, ob ich es zu meinem Daily Driver machen könnte. Derzeit bin ich da mit einem Xiaomi 12 Pro unterwegs.
Technische Eckdaten des Google Pixel 7a
- Display: 6,1 Zoll, OLED, 2.400 x 1.080 Pixel, 90 Hz, HDR10, Corning Gorilla Glass 3
- Betriebssystem: Android 13
- SoC: Google Tensor G2
- GPU: ARM Mali-G710 MP7
- RAM: 8 GByte
- Speicherplatz: 128 GByte (UFS 3.1)
- Dual-Hauptkamera: 64 (Weitwinkel, OIS) + 13 (Ultra-Weitwinkel) Megapixel
- Frontkamera: 13 Megapixel
- Akku: 4.385 mAh
- Schnittstellen: 5G / 4G LTE, Nano-SIM plus eSIM, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, NFC, GPS, USB-C (3.2 Gen 2)
- Maße / Gewicht: 152 x 72,9 x 9 mm / 193,5 g
- Besonderheiten: Wireless Charging, Stereo-Lautsprecher, Under-Display-Fingerabdruckscanner, Schutz nach IP67
- Preis: 509 Euro
Viele meiner Grundbedürfnisse deckt das Google Pixel 7a nämlich ab. Zum Zocken brauche ich das Smartphone nämlich nicht, da komme ich anderweitig unter. Wichtig sind mir vor allem die generelle Performance im Alltag, die Kamera und natürlich der Bildschirm. Kann dieses Mittelklasse-Phone da punkten?
Ausstattung und Verarbeitung des Google Pixel 7a
Das Pixel 7a a nutzt eine Rückseite aus Polycarbonat. Da fällt natürlich der sogenannte Visor, zwar in Metall-Optik, aber ebenfalls aus Plastik, gut auf. Ich verstehe, dass dieses Design nicht jedem gefällt. Aber: In Kombination mit einer Schutzhülle, die ich heutzutage so oder so bei jedem Smartphone für unabdingbar halte, funktioniert das Konzept. Ich habe während des Tests ein offizielles Case von Google genutzt, das so abschließt, dass das Pixel 7a eben auf dem Tisch liegen kann. Der Balken steht also nicht hervor.
Umgewöhnen musste ich mich, da ich jahrelanger Xiaomi-User bin und dort rechts am Gehäuse oben der Lautstärkeregler sitzt – und darunter der Powerbutton. Das ist beim Pixel 7a eben genau umgekehrt. Unschön: Ein Ladegerät legt Google dem Smartphone nicht bei. Wie Apple würde Google hier sicher vom Klimaschutz schwadronieren, der wahre Grund dürfte aber sein, dass man so einiges an Kosten einsparen kann. Ich finde das aus Nutzersicht ärgerlich.
Das Pixel 7a ist nach IP67 wasserdicht und beherrscht jetzt auch kabelloses Laden. Das Google Pixel 7a lässt sich kabellos mit 7,5 Watt auf dem offiziellen Pixel Stand der zweiten Generation laden – mit anderen Qi-Ladegeräten mit 5 Watt. Kabelgebunden sind es 18 Watt – nicht sehr rühmlich.
Übrigens muss ich dem Fingerabdruckscanner leider Probleme attestieren: Ich hatte viele Fehlerkennungen – von 10 Versuchen schlagen 2 fehl. Hier sollte Google noch mit einem Update nachhelfen. Ansonsten ist das Google Pixel 7a ein echter Handschmeichler und fühlt sich deutlich leichter an, als das Gewicht von 193,5 g auf dem Papier suggeriert.
Benchmarks und Leistung
Das Google Pixel 7a arbeitet mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz und setzt auf den Tensor G2 als SoC, der auch in den Geschwistermodellen Pixel 7 und Pixel 7 Pro steckt. Kollege Mamerow fertigte anno dazumal für seinen Bericht zwar keine Benchmarks an, mit denen ich vergleichen könnte, meine Ergebnisse enthalte ich euch aber nicht vor.
Flaggschiff-Niveau ist das freilich nicht. Greife ich etwa mal Geekbench 6 heraus, dann steht das zuletzt von mir getestete Gaming-Smartphone, das Asus ROG Phone 7 Ultimate, da bei protzigeren 2.004 / 5.716 Punkten in den Single- und Multi-Core-Tests. Im Compute-Test sind es da 8.947 Punkte. Da sind die erreichten Werte des Pixel 7a von 1.430 Punkten im Single-, 3.407 im Multi-Core plus 4.726 Punkte im Compute-Test doch eher bescheiden.
Aber es zählen ja nicht nur synthetische Benchmarks. Im Nutzungsalltag trumpft das mobile Endgerät mit Reaktionsfreude auf, was sicher auch am schnörkellosen Android ohne überladenen Hersteller-Launcher liegt. Alles reagiert pfeilschnell und auch die Akkulaufzeiten sind besser, als ich gedacht hätte. Über den Tag kommt man locker, bei aktivierten 90 Hz für den Screen werdet ihr aber jeweils am nächsten Tag dann doch aufladen müssen.
Eine Besonderheit und ein spezieller Pluspunkt der Pixel-Modelle ist natürlich die saubere Android-Version. Zumal es einmal im Quartal die sogenannten Feature-Drops von Google gibt. Neue Funktionen erreichen die Pixel-Modelle als erstes, es gibt regelmäßige Updates und eine Garantie auf 5 Jahre Sicherheits-Updates. Da kann einzig und allein Samsung als Dritthersteller mithalten. Obendrein sind am Pixel 7a natürlich zwar Googles Apps vorinstalliert, sonst aber keinerlei Bloatware. Also: kein Facebook, kein „PUBG“, kein Booking.com – ein sauberes System. Ab Werk ist übrigens die Gestensteuerung als Standard aktiv – ihr könnt aber auch das klassische Home-Menü in den Settings zurückholen.
Display und Kamera des Google Pixel 7a
Was uns zum Display führt: Ergattert ihr ein Pixel 7a und wundert euch anfangs über die Darstellung: Ab Werk drosselt Google den Bildschirm auf 60 Hz. Ihr müsst die 90 Hz also erst einmal aktivieren. Kuriose Entscheidung, wie ich finde. So wird der erste Eindruck etwas geschmälert. Ansonsten löst der OLED-Bildschirm mit 2.400 x 1.080 Pixeln auf, unterstützt HDR10 (kein Dolby Vision) und ist tatsächlich etwas heller als bei Vorgängermodellen.
Um dies auszureizen, müsst ihr aber die adaptive Helligkeit aktivieren. Geht ihr manuell ans Werk, bleibt das Bild selbst auf dem maximal einstellbaren Niveau deutlich dunkler, als das, was automatisch möglich ist. Im Übrigen könnt ihr mit dem Pixel 7a z. B. auch YouTube oder gar Disney+ oder Netflix mit HDR einspannen. Außerdem könnt ihr euch zwischen der Farbwiedergabe „adaptiv“ und „natürlich“ entscheiden.
Google setzt bei der Dual-Kamera auf 64 (Weitwinkel) + 13 Megapixel (Ultra-Weitwinkel). Mir fehlt da natürlich eine Telephoto-Linse, denn die nutze ich persönlich wesentlich häufiger für den verlustfreien Zoom als die Ultra-Weitwinkel-Funktion. Google behilft sich da mit dem sogenannten Super Res Zoom. Dafür nutzt man quasi die volle Sensorauflösung ohne Pixelbinning und nimmt dann als Bild nur einen Ausschnitt. Die Qualität kann erstaunlich gut sein, aber nur dann, wenn wirklich sehr, sehr viel Umgebungslicht vorhanden ist.
Welchen Kamerasensor Google einsetzt, belässt das Unternehmen übrigens offen. Bei Tageslicht knipst das Smartphone jedenfalls richtig gute Bilder, die zwar in Sachen Detailreichtum und Dynamik in meinen Augen nicht mit den Fotos eines Xiaomi 12 Pro mithalten können, aber dafür eine natürlichere Farbgebung zeigen. Google steuert HDR da im Übrigen automatisch, im Grunde müsst ihr euch keine Gedanken machen. Knipsen und ein gutes Bild bekommen – so läuft es und so soll es ja auch sein.
Selbst der Nachtmodus ist gut zu gebrauchen, zumal man nicht so extrem lange stillhalten muss. Auch wer also zittrige Hände hat, wird noch ein paar Bilder zustande bringen. Die Langzeitbelichtung hingegen erfordert es, dass ihr die das Google Pixel 7a einige Sekunden ruhig haltet. Ihr könnt so z. B. beim Fotografieren einer Straße schöne Effekte erzielen. Selfies mit dem Google Pixel 7a gehen in Ordnung und profitieren ebenfalls von Googles Kamera-Software.
Ein paar Einschränkungen gibt es bei Videos: Dem Google Pixel 7a fehlt der Kinomodus der Pixel 7 und Pixel 7 Pro. Zudem könnt ihr keine bewegten Bilder mit HDR aufzeichnen. Was ich noch anmerken möchte: Ich schieße gerne Porträtaufnahmen und da liefert das Pixel 7a eine sehr schöne, kräftige Tiefenunschärfe. Dennoch finde ich Möglichkeit, die Stärke des Bokehs nach der Aufnahme anzupassen, sehr umständlich über Google Fotos zu erreichen und in den Tools auszugraben. Das kann etwa mein Xiaomi 12 Pro deutlich schneller und leichter über die Galerie.
Fazit
Das Google Pixel 7a ist in seiner Preisklasse, speziell was die Kamera betrifft, ein erstklassiges Smartphone. Die Akkulaufzeiten gehen in Ordnung, die Aufladung ist nach aktuellen Maßstäben aber zu langsam. Was die Leistung betrifft, so reicht das Gebotene voll und ganz aus, wenn ihr nicht gerade Gamer seid. Vor allem das saubere Android ist ein echter Segen und wirklich reaktionsschnell und aufgeräumt. Zumal man sich bei Google auf zeitnahe Updates freuen kann.
Schwierig wird es, behält man im Kopf, dass das Pixel 7 nur ca. 40 Euro teurer ist. Es bietet die bessere Verarbeitung und eine minimal bessere Kamera. Das Design des Pixel 7a dürfte zudem Geschmackssache sein – die Ränder um den Screen fallen recht dick aus und der Balken an der Rückseite gefällt auch nicht jedem. Obendrein ist der Fingerabdruckscanner etwas zickig. Dass kein Ladegerät im Lieferumfang beiliegt, ist aus meiner Sicht ebenfalls ein Kritikpunkt und reine Profitmaximierung.
Dennoch liegt mit dem Google Pixel 7a ein fast durch und durch ausgereiftes Smartphone vor, das zeigt, welchen Unterschied die Software machen kann – nicht nur bei der Systemoberfläche, sondern z. B. auch bei der Kamera. Sollte ich also in Zukunft in der Mittelklasse ein Gerät empfehlen, wäre das Pixel 7a definitiv unter den Kandidaten.
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Die Akkulaufzeit ist sehr mau vom Pixel 7a ,das laden ebenfalls, nur 18 Watt Kabel und 5 Watt Wireless Charging, Revers Wireless hat es noch nicht mal,irgendwie verschenktes Potenzial,da bleibe ich lieber bei meinem Nothing Phone 1, das kann wenigstens 33 Watt Kabel geladen werden, 15 Watt Wireless und 5 Watt Revers Wirelesss Charging .