Google will mit dem News Lab die Zukunft der Medien gestalten

Google hat sich einmal mehr eine neue Spielwiese geschaffen. Diesmal ist das Ziel kein geringeres als die Zukunft der Medien zu gestalten. Google hat es sich auf die Fahne geschrieben, wichtige Informationen jedem zugänglich zu machen und dabei auch sicherzustellen, dass News in den Medien zu einer besser informierten, demokratischeren Gesellschaft führen – weltweit.

NewsLab

Das Google News Lab soll die Anlaufstelle für Journalisten sein, um zusammen mit Google und Unternehmern an der Zukunft der Medien zu arbeiten. Das Ganze soll über drei unterschiedliche Wege auf die Beine gestellt werden. Erstens wird Google sicherstellen, dass die Tools für alle zugänglich sind. Dann will Google Daten-Sets an die Journalisten verteilen, damit diese damit arbeiten können. Und als dritten Faktor will man Programme anbieten, die auf den heute bestmöglichen Industriestandards (im Medienbereich) aufbauen.

Google bietet bereits heute viele Ressourcen für die Recherche, angefangen bei YouTube, bis hin zu den neuen Google Trends, die letzte Woche vorgestellt wurden. Im News Lab findet man verschiedene Bereiche, die einem dabei helfen sollen, eine Story von Anfang bis Ende einfach umzusetzen, indem man die von Google bereitgestellten Tools nutzt. Research, Report, Distribute und Optimize sind die Unterkategorien, jede von ihnen kommt mit mehreren Anleitungen, wie sich bestimmte Tools am besten nutzen lassen. Gleichzeitig erfährt man, wie man durch den Einsatz dieser Tools von ihnen profitieren kann.

Auch bei YouTube hat Google neue Bereiche eingeführt, die in Richtung Journalismus gehen. Aber nicht nur dort, mit First Draft, Witness Media Lab und YouTube Newswire sind Kanäle für eine schnelle Berichterstattung entstanden, die Inhalte nicht nur von Journalisten, sondern auch von Bürgerreportern liefern. Also normale Menschen, die newsträchtige Inhalte bieten können.

Das News Lab ist ein globaler Ansatz, Google stellt hierfür zu Beginn Teams in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland ab, die dann quasi für die Schulung der Redaktionen verantwortlich sind. Google ist der Meinung, dass die mediale Zukunft nur dann richtig gestaltet werden kann, wenn Journalisten und Technologen zusammenarbeiten. Etwas überraschend finde ich, dass Deutschland mit bei den Startländern ist. Gerade hierzulande sind Journalisten und Google nicht gerade die besten Freunde. Stichwort Leistungsschutzrecht.

Interessant ist die Vorgehensweise von Google dennoch. Man bindet Journalisten quasi an die eigenen Tools, sichert auf diese Weise also die Nutzung der Google-Tools. Etwas weiter gesponnen könnte Google so aber auch die Nachrichtenwelt beeinflussen, eben genau über diese Tools. Schwierig wird es dann, noch unabhängig zu berichten, wenn man sich auf Tools verlässt, die theoretisch jederzeit manipuliert werden können. Auf der anderen Seite ist es natürlich großartig, dass Google auch solche Schritte geht, gerade die Medien befinden sich seit dem Internet in einem großen Wandel, alles ist viel schneller, der Konkurrenzdruck unglaublich groß.

(Quelle: Google)

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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4 Kommentare

  1. „Embedded Journalists“ haben wir ja bereits vor 25 Jahren kennengelernt, wie der unabhängige Qualitätsjournalismus darunter gelitten hat ist ebenfalls bekannt. Was hier auf uns zukommt weckt die Befürchtung einer durchdringenden Zensur.

  2. Naja, @Cole, wo findet sich den heute „unabhängiger Qualitätsjournalismus“ (und wer entscheidet, was hier Qualität ist und was nicht?). Printmedien müssen auf ihre Anzeigenkunden hören, Fernsehsender ebenso. Die öffentlich-rechtlichen müssen auf ihre Anzeigenkunden hören UND als „Staats-Sender“ in dessen Rohr tröten. Alle müssen die Nachfrage bedienen und die besteht zum größten Teil eben aus „Bauer sucht Frau“, Fussball und Germanys next Topmodell…Vielleicht eröffnet sich ja mit einer solchen Aktion wie von Google eine ganz neue Form der Berichterstattung. Wäre ja mal was.

  3. Volker Schmidt says:

    ,,Einem dabei helfen […], eine Story umzusetzen“, das kann wohl nur ein
    anderer Mensch, ein Lehrer. Der eine mag den brauchen, der andere nicht.
    Bestimmt haben ,,die von Google bereitgestellten Tools“ nicht diese Position.

    Es scheint einen großen Markt für das Umformulieren von Texten zu geben.
    Zumindest bekomme ich bei der aktuellen Jobsuche diesen Eindruck. Als
    “Scientific Writer“ kann man sich locker mit einem Artikel eine Tasse Tee
    verdienen, kann mit etwas Glück sogar Europäische Teetassen-Preise
    zugrundelegen.

    Alle anderen Journalisten sollten sich von Google’s Ansatz provoziert sehen,
    finde ich.

    Gestehen wir Google zu, daß sie mit Journalismus eigentlich nichts zu tun
    haben.

    (Die Zusammenarbeit mit Journalisten und Technologen ist eine gute Idee.
    Autoren, also kreative Schreiber oder solche, die dokumentarisch
    etwas zu erzählen haben, sollten natürlich die Technologien kennen, die sie
    einsetzen und auch helfen, die weiterzuentwickeln.)

    Mögen die Journalisten, die sich aus Google’s Werkzeugkasten bedienen, nicht
    vergessen, daß die Tools von einem Technologie-Unternehmen
    bereitgestellt werden, das klar abgegrenzte Interessen hat.

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