Google möchte versehentliche Klicks auf mobile Werbeanzeigen verhindern

Beim Klick auf eine Werbeanzeige auf Webseiten oder in Apps sind drei Parteien involviert. Der Nutzer, der eine Anzeige anklickt, der Werber, der für diesen Klick bezahlt und der Webseitenbetreiber oder App Publisher, der für diesen Klick bezahlt wird. Von einem versehentlichen Klick profitiert nur Letzterer, für den Nutzer ist es meist ärgerlich, weil er eigentlich nicht klicken wollte und nun der Arbeitsfluss unterbrochen ist. Der Werber hat vom unbeabsichtigtem Klick ebenfalls keinen Vorteil, ihm entstehen dadurch nur Kosten – ohne Aussicht auf Profit.

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Um solche Klicks einzudämmen, hat Google an den Erkennungsmechanismen für Klicks auf Anzeigen, die über AdWords ausgeliefert werden, gefeilt. Drei verschiedene Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass es zu weniger versehentlichen Klicks kommt, positiv für Werber und Nutzer.

1. Klicks an Rändern von Anzeigen werden geblockt: Die Ränder von Werbeanzeigen mit Bild sind nicht mehr klickbar. Google macht zwar keine genauen Angaben, wie weit vom Rand entfernt geklickt werden muss, lässt aber wissen, dass ein Klick zentraler erfolgen muss. Nur dann wird auch der Klick ausgeführt.

2. Klicks auf App-Icons werden geblockt: Fullscreen-Werbung in Apps, die wiederum andere Apps bewirbt hat meist in der Nähe des App-Icons (der beworbenen App) das magische x zum Schließen der Anzeige. Ein versehentlicher Klick auf das in der Nähe befindliche App-Icon führte dann in den entsprechenden App Store. Dies kann nun nicht mehr passieren, Klicks auf das App-Icon zählen nicht, man muss den Call-to-Action Button (meist „Free“, „Install“ oder „Download“) klicken, um in den App Store geleitet zu werden.

3. Verzögerung bis zur Klickmöglichkeit: Anzeigen müssen erst eine Weile (auch hier nennt Google keine genauen Parameter) auf dem Bildschirm angezeigt werden, bevor sie überhaupt geklickt werden können. Gerade mobil kann dies einen enormen Unterschied machen. Lädt eine Seite recht langsam und man klickt schon einen Link, während plötzlich eine Anzeige erscheint, hat man meist Pech gehabt. Dies sollte mit der neuen Verzögerung nicht mehr passieren.

Ich bin der Meinung, dass dies durchaus willkommene Änderungen sind. Gerade In-App-Werbung ist für den Nutzer häufig eine reine Pest und führt eher häufiger als selten zu Fehlklicks. Dies ist sicher durch die Entwickler der Apps nicht ganz unbeabsichtigt, immerhin kassieren sie pro Klick, für den Nutzer ist es einfach nur nervig und für den Werber, gerade wenn es um App-Installs geht, sehr teuer. Feiner Zug von Google, oder?

(Quelle: AdWords)

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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12 Kommentare

  1. Schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe sowas in der Art wird auch in den mobilen Chrome integriert.
    Es gibt nichts schlimmeres wie die fake Play Buttons, die nur Werbung öffnen und dann erst den echten Play Button anzeigen, nachdem man raufgeklickt hat.

  2. Sehr gut. Wobei ich kaum noch Werbebanner in Apps habe. Wenn möglich, zahle ich lieber für die werbefrefreien Versionen, wenn ich eine App wirklich benutze.

  3. Stimmt. Ich habe auch praktisch keine In-App-Werbung mehr. Man muss sich ja nicht jeden Schrott installieren.

    Eine Seuche ist dagegen immer noch nervige Werbung auf manchen mobilen Webseiten. Aber dagegen gibt es unter Android gottseidank genug Adblocker oder Browser mit entsprechenden Plugins.

  4. Ja, die passieren mir öfter als mir lieb ist.

  5. Mich stören auf einigen Webseiten die scheinbar nicht genutzten Bereiche am Rand. Da klicke ich gerne mal rein, um das Fenster zu aktivieren, um dann mit der Tastatur zu scrollen etc. Natürlich liegt da, wenn man dort den Werbeblocker nicht aktiv hat, gerne mal Werbung drunter.

  6. Gute Entwicklung, wundert mich, dass ausgerechnet Google das anstrengt, die würden ja schließlich auch von unabsichtlichen Klicks monetär profitieren.

  7. Was soll dieser Rotz … ?
    Einfach keine Werbung anzeigen/platzieren und die Banane ist geschält …
    Spart nen haufen Gehirnschmalz …

  8. Rotz auf der Wiese says:

    Root und gut. Wer einen Adblocker installiert hat braucht sich um diesen Müll keine Gedanken zu machen. Auch diese Seite ist nur mit Adblocker zu ertragen.

  9. Das ist schon mal eine gute Entwicklung in die richtige Richtung.
    Besser wäre es natürlich auf solche unseriösen Werbeformen komplett zu verzichten und Verstöße hart zu ahnden (sofortiger Ausschluss aus dem Werbenetzwerk). Wenn es im großen wieder nur unaufdringliche Werbung geben würde und seriöse Werbeformen dann würde sich das Problem mit den Adblockern schnell wieder erledigen.

  10. Feiner Zug ja. Aber dann verliert Google ja seine sämtlichen Einnahmen? 🙂 Ich habe noch nie gehört, dass mal jemand irgendwann, irgendwo absichtlich auf einen Werbebanner geklickt hätte. Das ist doch immer ein Versehen?

  11. Ein Schritt in die richtige Richtung und zwar für beide Seiten.
    Ich als Kunde muss nun gezielt drücken um die Werbung zu sehen.
    Für den Werbetreibenden bedeutet dass das er Kunden auf seine Seite bekommt die sich für das interessieren was er anbietet.
    Das wäre für mich ein Grund damit ich bei google Werbung schalte.
    Ich hatte es einmal mit add words ausprobiert, hatte aber nach kurzer Zeit ungewöhnlich viele Klicks und keinen spürbaren nutzen.
    Warum soll ich also für nutzlose Klicks zahlen?

  12. @Rotz auf der Wiese:

    Du hast tatsächlich recht. Gerade mal uBlock deaktiviert und einen Schreck bekommen. Oben ein fetter Flashbanner, rechts und links wilde Sozial-Buttons (Facebook, Youtube, Twitter, G+, Likein, … also das volle Programm). Zusätzlich noch zwischen Überschrift und Text Werbung. Zusätzlich noch zwischen Text und Kommentare Werbung… ein hevoragendes Beispiel, warum ich den AdBlocker nicht deaktiviere.

    PS: Über die Werbung am Ende der Seite sowie rechts in der Sidebar allein täte ich mich ja gar nicht beklagen. Denn diese stört im Gegensatz zu den anderen Werbeflächen den Lesefluss nicht.

    PPS: Zum Glück gibt es ja noch den Lesemodus im Firefox. Der macht seine Arbeit eigentlich auch ganz gut und unterdrückt den Müll an allen Rändern.

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