Google löscht bestimmte Orte aus dem Standortprotokoll

Google hat bekannt gegeben, dass man bestimmte Orte aus dem Standortprotokoll des Nutzers löschen wird, sofern er dieses aktiv hat.

Dazu gehören medizinische Einrichtungen wie Beratungsstellen, Heime für häusliche Gewalt, Abtreibungskliniken, Fruchtbarkeitszentren, Suchtbehandlungseinrichtungen, Kliniken für Gewichtsabnahme, Kliniken für kosmetische Chirurgie und andere.

Sobald die Systeme erkennen, dass jemand einen dieser Orte besucht hat, werden diese Einträge kurz nach dem Besuch aus dem Standortverlauf gelöscht. Die Ankündigung wurde nach Bekanntwerden der neuen US-Gesetze zum Thema Abtreibung veröffentlicht.

Diese Änderung wird in den kommenden Wochen in Kraft treten, Google selbst spricht in der Ankündigung nicht davon, dass es sich nur um eine US-Änderung handelt.

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19 Kommentare

  1. warum muss das aus dem Verlauf gelöscht werden? das lässt doch darauf schließen, dass Google da „undicht“ ist und andere den Verlauf sehen können, die es nichts angeht…oder verstehe ich da was falsch?

    • In den USA ist teilweise die Abtreibung illigal. Wenn der Staat Google zwingt, die Standortdaten herauszugeben um diese „Straftat“ nachzuweisen, ist es schon praktisch, wenn dich der Standortverlauf nicht mehr belasten kann.

    • Auch wenn es (für solche Fälle) hoffentlich noch nicht so weit ist in den USA, aber die Regierung kann die Herausgabe der Daten erzwingen. Und was gelöscht ist, kann Google nicht herausgeben.

    • Die Polizei stellt das Handy sicher, schaut nach und entdeckt den Besuch. Das ist aktuell ein hohes Risiko in den USA, weil in manchen Staaten die Abtreibung illegal ist und in manchen erlaubt.

    • 1. Jeder, der das entsperrte Handy in der Hand hat, kann den Verlauf sehen.

      2. Ein Gericht kann Google zwingen, das Standortprotokoll herauszugeben. Aber was gelöscht ist, kann auch nicht herausgegebenen werden.

  2. Ansich finde ich das eine sinnvolle Sache. Noch sinnvoller wäre es allerdings, den Standortverlauf gar nicht erst zu aktivieren.

    Wie genau ist der Verlauf und das Löschen? Es bringt mir nichts, wenn man sehen kann, dass ich zu einem dieser Orte hingegangen bin (oder zu einem Bahnhof in der Nähe, wo ich sonst nie hinfahre) und nach einer Stunden wieder zurück. Und Lücken sind auch sehr verdächtig.

    • Ich finde das Standortprotokol ziemlich nützlich und habe es häufig für die (nachträgliche) Zeiterfassung genutzt.

    • Peter Brülls says:

      „Es bringt mir nichts, wenn man sehen kann, dass ich zu einem dieser Orte hingegangen bin (oder zu einem Bahnhof in der Nähe, wo ich sonst nie hinfahre) und nach einer Stunden wieder zurück.“

      Mir schon. Allerdings habe ich das bei mir nur auf dem Gerät.

      „Und Lücken sind auch sehr verdächtig“.

      Verdächtig vielleicht, aber das reicht eben nicht.

  3. Ich finden Standortverlauf sehr gruselig. Will garnicht darüber nachdenken, ob Google trotz Deaktivierung, Daten darüber sammelt und wohin sie diese evtl. geben.

    • GooglePayFan says:

      Die Daten gibt Google nirgendwo hin.
      Ja, Daten werden gesammelt. Und anhand dieser Daten kann Google sehr genau Werbung schalten und kann damit „Werbeslots“ sehr gut verkaufen.

      Aber deine Nutzerdaten sind das wertvollste was Google hat, insofern wird Google die nicht an Dritte geben.

      Übrigens sammelt auch Apple Nutzerdaten. Und gibt diese ebenfalls nicht weiter. Apple schaltet zwar keine Werbung, nutzt deine Daten aber um die Produkte „besser“ zu machen.
      Wobei „besser“ nur heißt, dass man die Nutzer noch enger ins Ökosystem fesseln möchte um jedes iPhone für 200€ mehr zu verkaufen…

  4. Also für mich wirkt das wie performative Paranoia. So wie damals als alle lustig fanden so zu tun als stürze die US in einen Bürgerkrieg wenn Trump verliert. Strategisch und intellektuell unehrlich.

    Grundsätzlich ist aber natürlich ein gesteigertes Bewusstsein für das enorme Missbrauchspotential dieser Standortdaten sehr bgrüßenswert.

    • Du hast die Ereignisse am 6. Januar anscheinend übersehen. Da waren die USA sehr nahe an einem Bürgerkrieg.

      • Kaktus317 says:

        Vor allem geht sowas offensichtlich „schneller“ als man denkt bzw. Es passieren Dinge, die man vor einigen Jahren noch nicht erwartet hätte. Schau dir die Ukraine an und das Säbelrasseln bei den Ost Nato Staaten. Unschöne Welt.

      • Ja, so der Mythos – ohne Frage. Und der wird in aller Regel mit einer Agenda im Hinterkopf verbreitet. ..also z.B. wie schrecklich Trump doch war, wie sehr die politische Kultur der US Schaden genommen hätte, etc.

        Es gab sogar Betreiber, die vor der Wahl ihre Läden verrammelt haben, einfach nur um die Agenda weiter zu treiben. 😀

        Unparteiisch gesehen war das alles Quatsch. Es gibt bis heute keinen Anhaltspunkt dafür, ein Bürgerkrieg sei zu irgendeinem Zeitpunkt sehr Wahrscheinlichkeit gewesen.

        • Ja genau … „unparteiisch“ … war jetzt nicht das erste Adjektiv, welches mir im Zusammenhang mit deinem Namen in den Sinn kam.

  5. Sag ich nicht says:

    Was genau wird gelöscht, in welchemUmfang? (Mal abgesehen davon, dass es besser wäre wenn erst gar nichts aufgezeichnet wird)
    Es ist nämlich gar nicht „verdächtig“ wenn der Standort zb. von zu Hause aus bis 100m vor einer dieser Einrichtungen endet und dann ein paar Stunden später wieder 100m entfernt von dieser Einrichtungen fortgesetzt wird. Was hat man dann wohl in der Zeit in diesem „schwarzen Loch“ gemacht? Hmm …
    Wer also seinen Standort aus gutem Grund „verbergen“ will, ist wohl besser beraten, den Standort bereits zu Hause zu deaktivieren und sich dann auf den Weg zu machen.

  6. Mobilfunk-Standort-Daten. Google muss da nicht als Rächer der Enterbten einspringen. Vielleicht ist es ja auch ein aktive Verschleierung von Straftaten. Was ich für richtig oder falsch halte spielt keine Rolle. Ich mag es nicht wenn Unternehmen die Vormundschaft übernehmen oder politische Entscheidungen im Sinne des einen und/oder gegen den anderen treffen.

    • Die Formulierung hier ist etwa missverständlich, aber an anderer Stelle ist zu lesen, dass diese Löschfunktion erst aktiviert werden muss.
      Heise zitiert wie folgt:

      „Das Standortprotokoll ist eine Einstellung des Google-Kontos, die standardmäßig deaktiviert ist“, führt Fitzpatrick dazu aus. „Für diejenigen, die es aktivieren, bieten wir einfache Steuerelemente wie das automatische Löschen an, damit die Nutzer jederzeit Teile oder alle ihrer Daten entfernen können.“

      Also nicht Bevormundung durch Google, der User kann selbst entscheiden.

  7. Kaktus317 says:

    Prostitution ist in den meisten Bundesstaaten der USA auch verboten und die Bordelle werden doch auch seit Jahren nicht aus dem Verlauf gelöscht? Ich bin gespannt was unter „und andere“ fallen wird…

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