Google: In Europa kann Android den Hersteller künftig Geld kosten


Spannende Geschichte, die sich da bei Google gerade auftut. Ihr erinnert Euch sicher an die Entscheidung der Europäischen Kommission, Google nutze seine Macht mit Android aus, weil Hersteller Google-Apps vorinstalliert mit ausliefern müssen, um Android kostenlos nutzen zu können. Mit der Argumentation zeigte sich Google nicht einverstanden, denn eigentlich erfüllt Android alle Punkte, die für einen stattfindenden Wettbewerb sprechen. Die Preise fallen, es gibt eine große Auswahl an Geräten und es wird schnell weiter entwickelt (schneller als die Hersteller Updates liefern, nur mal so angemerkt).

Während Google Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt hat, trifft das Unternehmen aber auch Maßnahmen, um den Forderungen der EU gerecht zu werden. So dürfen Hersteller, die Google-Apps anbieten wollen, künftig auch Geräte ohne jene, von Google liebevoll inkompatible oder geforkte Geräte genannt, herstellen. Allerdings nur für den europäischen Wirtschaftsraum.

Die zweite Änderung ist allerdings die spannende, denn sie könnte dafür sorgen, dass Android-Smartphones in Europa teurer werden. Google wird eine bezahlte Lizenzierung für Europa anbieten. Die Google Application Suite (Google-Apps abseits von Chrome und der Suche) wird aus Android ausgekoppelt und gesondert lizenziert. Google begründet dies damit, dass diese Bündelung der Apps es überhaupt erst ermöglicht hat, Android kostenlos anzubieten. Android selbst wird aber unterdessen kostenlos und Open Source bleiben.

Als dritte Änderung wird es Lizenzen für Chrome und die Suche geben, einzeln. Partner von Google werden außerdem neue Vereinbarungen bezüglich der nicht-exklusiven Vorinstallation und Platzierung von Chrome und der Suche erhalten. Wie auch vorher schon, können natürlich Konkurrenzprodukte ebenfalls mit vorinstalliert werden.

Ab dem 29. Oktober werden die neuen Regeln in Kraft treten, Google möchte seinen Partnern bei der Umstellung auch behilflich sein. Ich bin sehr gespannt, ob der Nutzer Auswirkungen dieser Änderungen spüren wird. Was meint Ihr?

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43 Kommentare

  1. Wenn ich das also richtig verstehe, führt die Entscheidung der EU Kommission dazu, dass Google auf Kosten der europäischen Nutzer noch mehr Geld als bisher schon verdient.

    Gut gemacht, liebe EU Kommission!

    • Nein, du verstehst es falsch.

      Hersteller A installiert keine Google Apps mehr vor und muss 5 Euro pro Gerät mit Android an Google abdrücken.

      Stattdessen kann er Bing vorinstallieren und bekommt dafür 7 Dollar pro Gerät von Google.

      Wenn Hersteller A den Verkaufspreis um diesen Preisunterschied oder zumindest einen Teil davon mindert, hast du sogar Geld gespart.

      Was aber am Ende dabei rauskommt, werden wir wohl erst später sehen

      • Die Google-Apps kosten Geld, nicht Android. Und kein Mensch in Europa will ernsthaft Bing vorinstalliert haben. Also müssen die Hersteller bezahlen.

  2. Martin Deger says:

    Ich vermute, dass die OEMs für die Google Apps bezahlen müssen, und dann etwa gleich viel bekommen, wenn sie die Google-Suche installieren. Im Endeffekt kommt es also auf das gleiche heraus, aber die OEMs könnten prinzipiell nur die Apps nehmen, und nicht die Suche.

  3. Natürlich ist es einfach hier die Schuld auf die EU zu schieben, allerdings ist das hier klarer weiterer Machtsmissbrauch von Google. Der Play Store wird bspw. nur zusammen mit Maps, Gmail und YouTube lizenziert und nicht alleine (lt. XDA) -> trotzdem Bündelung und Sicherung der Vormachtstellung. Außerdem verdient Google durch den Play Store ja wohl genug Geld um ihre Entwickler für Android zu bezahlen (plus ihre Werbeeinahmen durch YT, Maps und GMail).
    Das ist alles einfach nur eine Ausrede und man sollte da nicht drauf reinfallen. Die EU sollte da hart durchgreifen.

    • Woher weißt du denn was die Entwicklung von Android jährlich kostet? Google soll es also komplett verschenken? Wohl kaum. Viel mehr sollten sich die Tech-Riesen vom europäischen Markt zurückziehen und Europa mit Bing, DuckDuck und Vimeo und ähnlichem Schwachsinn alleine zurück lassen. Werden sie natürlich nicht tun. Die Idee wäre aber schön.

      • Ich stimme mit Andreas überein und verweise auf diesen guten Blog Beitrag, der zwar von 2011 ist, aber meiner Meinung nach immer noch gültig ist: alle Produkte von Google, insbesondere Android, dienen mehr oder weniger einzig und alleine dem Zweck, die Vormachtstellung im Werbe- und Suchgeschäft zu zementieren. Das ist der Grund aus dem Google Android gerne „komplett verschenkt“. Was würde wohl mit dem Unternehmen Google passieren, wenn auf hunderten Millionen von Android Geräten Chrome und Google Search nicht mehr die Default Einstellung wäre?

      • Darum geht es der EU doch gar nicht. Aber wieso kann man nicht Android + Playstore kostenpflichtig als OEM lizenzieren? Warum müssen zich Apps vorinstalliert werden und es gibt keinen Ausweg, egal was man Google finanziell auch anbietet? Der Kozern nutzt dabei sein Monopol aus und bietet trotz Nachfrage keine Alternativen, mit denen man genauso gut verdienen könnte, an. Außer die Hersteller zu nötigen nen eigenen App Store aufzubauen. Ein Mammutprojekt an dem Microsoft, Amazon, Blackberry und viele andere größere Konzerne bereits mit Anlauf gescheitert sind.

        Oh und wenn Google sich zurückzieht aus Europa, würden diese „Schwachsinn“-sdienste ihre Einnahmen vermutlich verhundertfachen und so drastisch wachsen, dass Google Schwierigkeiten hätte wieder den Markt zu erobern.
        Selbst wenn Google beispielsweise wieder nach China zurückkehrt…die Nutzer lieben inzwischen Baidu und ihre eigenen Serviceprovider. Der größte Konkurrent in der gesamten EU dürfte die tschechische Suchmaschine Seznam sein. Aber Russland & China laufen nicht. In Japan übernimmt Google dank Apple Deal mehr Marktanteile und auch das Wachstum in Südkorea kostet den Konzern einige Kraftanstrengungen gegen Naver. Kurz und knapp: Ohne Google geht Europa ganz sicher nicht unter.

        • Wenn Samsung Bloatware installiert und Apps, die sich schlicht nicht löschen lassen, dann ist das Ok. Wenn Google wertvolle Services freihaus anbietet, dann ist es ein Skandal. Und ja Unternehmen sind dazu da zu verdienen. Kann doch jeder sein eigenes Betriebssystem aufbauen. Gell Microsoft, oder so einen Mist wie Tizen. Warum macht das denn keiner? Weil Android eben die beste Möglichkeit ist und nichts kostet.

      • Selbstverständlich kostet die Android Entwickelung Geld,
        Android stellt das Grundgerüst für die Komplette Monetarisierung dar,
        von daher ist dein Kommentar nicht durchdacht …

  4. Nur um es zu verstehen:
    1. Android ist kostenlos, weil es mit den Google-Apps gebündelt kommt.
    2. Weil man nicht mehr bündeln darf, müssen die Apps, die für Google Geld verdienen, künftig bezahlt werden.
    3. Android, dass man nur durch die Bündelung kostenlos anbieten kann, bleibt weiterhin kostenlos.

    Ich verstehs nicht.

    • Android AOSP ist Open Source und kostenlos. Google Android mit den Services und Gapps ist proprietär und bislang nur deshalb kostenlos, weil Google die Bündelung vorschreibt.

      • So weit, so klar. Und weil die Entwicklung Geld kostet, bietet man Android weiterhin kostenlos an?

        • 1. Das meiste Geld verdient Google mit Google Search (bzw der Werbung darüber).
          2. Bisher mussten die Hersteller die Suche mitliefern, wenn sie den PlayStore auf ihren Geräten haben wollen. Dadurch konnte die Entwicklung von Android mehr oder weniger querfinanziert werden.
          3. Die EU verbietet nun diese Bündelung, Google muss einen anderen Weg finden.
          4. Eine Möglichkeit wäre, Android kostenpflichtig zu machen. Gäbe vermutlich einen riesen Shitstorm und die vermutlich notwendigen Lizenzumstellungen sind wohl auch nicht so problemlos. Ist also suboptimal.
          5. Eine andere Möglichkeit ist, den PlayStore kostenpflichtig zu machen. Das ist etwas subtiler, kommt am Ende aber mehr oder weniger auf das selbe Ergebnis, da die meisten Hersteller eher nicht darauf verzichten wollen.
          Optional: Den Herstellern Geld dafür geben, dass sie auch die Google Suche installieren, evtl in selber Höhe wie die Gebühren für den PlayStore. Ergebnis ist dann, das sich im Endeffekt nicht viel ändert, die Forderungen der EU aber erfüllt sind. Natürlich können die Hersteller sich aber auch Angebote von anderen Such-Anbietern machen lassen.

          Logisch?

  5. Link zum Blog Artikel „The Freight Train That Is Android“
    http://abovethecrowd.com/2011/03/24/freight-train-that-is-android/

  6. Echt ungerecht. Ein Eierphone gibts schließlich auch nur mit dem ganzen Apfel-Gesülz. Logisch, denn ohne dieses ganze Zusatzgedöns wäre ein Smartphone ja nur ein Telefon mit ohne Smart. Aber warum Google dafür eine Strafe zahlen soll, andere Hersteller aber nicht, begreifen wahrscheinlich nur gewisse Lobbyisten. Ich hoffe es findet sich ein Richter, der in der Berufung für Gerechtigkeit sorgt.

    • Für iPhone gibt es nur einen Hersteller, nämlich Apple. Für Android-Phones gibt es eine Menge Hersteller. Damit die aber den PlayStore nutzen dürfen, müssen sie all die anderen Google-Apps auch installieren. Und das ist, was bemängelt wird. Dass den Herstellern vorgeschrieben wird, welche Apps sie nutzen müssen.

      • Sie müssen diese Apps gar nicht nutzen. Die Hersteller könnten auch ganz einfach darauf verzichten, auf ihren Geräten Android mit dem Playstore anzubieten, und schon müssten die anderen Google Apps auch nicht installiert werden.

        • Merkst du was… weil die Hersteller eine App – nämlich den Play Store – nutzen möchten, werden Sie zum Rest auch gezwungen. Obwohl Google ja daran verdient wenn viele Geräte mit Play kommen. Das ist Missbrauch. Und das kritisiert die EU zurecht.

          Den Apple-Vergleich kann man hier stecken lassen. Der trifft doch gar nicht zu, weil Apple niemanden zu etwas verpflichtet. Eigene Geräte, eigenes OS. Bei Windows rege ich mich auch nicht darüber auf, dass ich Word nicht deinstallieren kann.

          • Das ist überhaupt kein Missbrauch, die Hersteller könnten sich auch entscheiden, den Playstore nicht zu installieren. Das wollen sie aber nicht, weil sie genau wissen, dass sie mit dem Playstore mehr Geräte verkaufen. Dann aber sollten sie auch bereit sein, die übrigen Bedingungen zu akzeptieren. Wenn man das eine will, muss man manchmal das andere mit In Kauf nehmen, so ist das nun mal im Leben. Man kann sich eben nicht immer nur die Rosinen rauspicken. Und dass die EU das kritisiert und auch noch lächerlich hohe Strafen ausspricht, ist einfach nur albern. Vor allem aber würde sich nichts ändern, wenn es anders wäre. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Nutzer in nennenswertem Umfang auf Alternativen zurückgreifen würden. Wenn die Google Apps nicht auf dem Handy installiert werden, wird die Masse der Nutzer ganz einfach diese Apps nachinstallieren. So bleibt am Ende für den Nutzer nur zusätzlicher Aufwand und an der Marktsituation ändert sich gar nichts.

            • Okay. Du merkst es nicht. Die GApps sind nicht erforderlich damit der Play Store funktioniert und trotzdem werden sie dem Hersteller aufgezwungen. Ja. Aufgezwungen. Natürlich könnten Sie auf den Play Store theoretisch verzichten… aber Google nutzt hier klar die Reichweite aus um auch andere vielleicht nicht so aktiv genutzte Google Apps auf möglichst viele Smartphones zu bringen. Und das wird zurecht angemahnt.

            • Ah Chris R., du freust dich sicher auch darüber, wenn du unter Windows nur noch Bing nutzen kannst, oder?

  7. Coole Aktion, wenn ich das richtig verstanden habe, daß Lizenzpartner von Google künftig neben lizenzierten Androiden auch solche mit nackten AOSP verkaufen dürfen, was sowieso keiner will, sowie das derzeitige Softwarepaket gegen vermutlich sehr wenig Geld oder das Minimalpaket Chrome & Suche. Mit anderen Worten, auch mit für die EU gelockerten Zügeln ändert sich gar nix.

  8. Was wird aus den „Google apps“ (maps, notes, docs, …) die ich bei meinen custom roms (z.B. lineage) immer nachinstalliere? Verstehe ich es richtig, dass diese bald lizensiert werden müssen? Dann wars das schienbar mit custom Roms.

    Das wäre/ist ein sehr bedauerlicher Nebeneffekt.

  9. Ich kann einen VW Golf auch nur mit einem Radio von Blaupunkt und Reifen von Continental kaufen. Da habe ich auch meine Wahl. Wie bei den Apps kann ich das später tauschen.

  10. Die EU so: du hast deine Marktmacht missbraucht.
    Google so: was denn? Es gibt doch noch Apple, die haben sogar riesige 14%. Und Geräte, die für jedermann günstig sind.
    Die EU so: du hast den Wettbewerb bei Suchmaschinen behindert.
    Google so: was denn? Es gibt doch Wettbewerb, schau nur wie viele Smartphonehersteller es gibt.
    Die EU so: du hast den Herstellern Geld gegeben, dass sie exklusiv die Google Suche installieren.
    Google so: was denn? Auch viele Europäer haben es genommen.
    Die EU so: du hast den Herstellern verboten auch Geräte ohne Google Services herauszubringen, wenn sie welche mit rausbringen wollten.
    Google so: was denn? Es verdienen doch viele verschiedene Leute Geld mit Android.

    Diese Verteidigung ist doch ein Treppenwitz.

  11. Einen neuen VW Golf kann ich auch nur mit einem Radio von Blaupunkt und Reifen von Continental kaufen. Kann ich wie bei den Apps dann später tauschen.

    • Nun ein Auto ohne Radio kann man ja noch hinnehmen. Aber ein Auto ohne Reifen wäre schon ziemlich unpraktisch. Das ist wie wenn du sagst: Ich kann mein Pixel auch nur mit Display von Samsung und Kamerasensor von Sony kaufen.

      YouTube, Google Mail oder auch Google Maps sind doch gar nicht erforderlich, damit Hard- oder Software funktionieren.

    • Schlechter Vergleich. Bei Autos sind üblicherweise keine Dritten beteiligt, die Karossen von einem Hersteller kaufen und den Rest selber reinbasteln. Ausserdem stammt bei nem VW die Bereifung und das Radio von anderen Herstellern, nicht von VW. Und VW hat sowieso keine Quasi-Monopolstellung bei Autos.

  12. Hab jetzt zu diesem Thema noch keine eigene Einschätzung/Meinung, brauche den Playstore & einige GApps nicht zwingend, allerdings ist die Bedienung via „OK Google“ manchmal ziemlich praktisch.

  13. Ich vermute, dass es letztlich genauso ausgehen wird, wie mit den N-Versionen von Windows: Hat vermutlich nie irgendjemand gekauft, aber die EU hat ihre liebe Ruh, weil der Bürger damit dann auch Windows ohne Media Player kaufen könnte (statt einfach eine andere Software zusätzlich zum Media Player zu installieren).

  14. Die EU Kommision sollte sich lieber mal um wichtigere Dinge Gedanken machen anstatt für solche Diskussionen bzw. Entscheidungen unsere Steuergelder zu verschwenden !!!!

    Das einzige was sinnvoll wäre ist das jede Google App deinstallierbar wäre.

    Bin selber Apple User, aber frage mich ehrlich warum dann nicht auch gegen Apple vorgegangen wird. Im Vergleich zu Google/Android hat Apple schließlich ein richtiges Monopol in meinen Augen.

    Natürlich kann man mittlerweile auch einige vorinstallierte iOS Apps deinstallieren, aber man ist trotzdem weit mehr an Apple gebunden wie auf jedem Android Smartphone.

    • Witzbold, ein Marktanteil von, wieviel ist es gerade 17%?? ist doch kein Monopol.

    • Immer dieser absolut sinnvolle Vergleich mit Apple. Die iPhones haben einen respektablen Marktanteil – richtig. Es ist aber noch immer ein Unterschied ob ich meine eigene Hardware UND Software zusammenschustere, oder ob ich ein Betriebssystem entwickle, was auch von anderen Herstellern genutzt wird und dadurch auf einen Marktanteil von gut 80% kommt. 4/5 des Marktes nutzen Android-Smartphones und die meisten werden zwecks Reichweite dazu gegängelt GApps zu installieren. Ja bla bla bla sie müssen ja nicht und bla…
      Ein Monopol ist es zwar nicht – aber die Marktmacht von Android ist enorm und Google nutzt sie aus.

      Und das ist Aufgabe einer Behörde dafür zu sorgen, dass Unternehmen und Konzerne die zu viel Marktanteil haben diese Marktmacht nicht ausnutzen, weil sie am Ende eben auch ein Nachteil für den Verbraucher werden kann. Es gibt da auch negative Beispiele, wo das Kartellamt versorgt (vielen Dank für die Splittung der Bundesligarechte – nicht), aber hier versucht man zurecht zu regulieren.

      Und Google macht Kindergarten draus.

      • …„die Marktmacht von Android“ ist schon falsch, denn es geht um das Softwarepaket aus Google-Diensten, das Google den Herstellern zur Auslieferung mit Android anbietet. Die könnten genauso AOSP plus f-droid.org anbieten, ohne von irgendeiner Marktmacht erdrückt zu werden. Tun sie aber nicht, weil die Verbraucher Komplettversorgung wollen, wie beim iPhone auch, und deshalb wird auch kein Hersteller diese neuen Pakete von Google vertreiben und supporten. Kindergarten? Vielleicht, aber dann hat die EU angefangen mit 4.34 Milliarden Euro Geldbuße für vorinstallierte und auch per PlayStore einfach austauschbare Software. Und am schlimmsten ist meines Erachtens dieser Dauerbeschuß der EU gegen Google im Dienste des Kampfes reaktionärer europäischer Verleger wie Mathias Döpfner gegen das liberale Geschäftsmodell der Werbefinanzierten Umsonstkultur.

  15. Irgendwie fühle ich mich, wie auf dem falschen Planeten, wenn ich hier so lese, wie viele und wie hart diese Googles Marktmacht und sein mafiöses Verhalten auch noch verteidigen. Als ob Konkurrenz giftig wäre oder als ob Google eine Art Wohltäter wäre … zur Erinnerung: Google verdient mit Werbung, und in diesem Zusammenhang mit den Daten seiner Nutzer, Geld und Android ist nur eines der Vehikel für diese Gelddruckmaschine. Klar baut Google den Druck jetzt über andere Wege (also die Geräte-Hersteller) auf, rechtlich haben sie verloren, dann nimmt man halt einen Umweg, um die geldbringenden Apps zu erzwingen, nicht das Google mal den Überblick über seine Schäfchen verliert.

    • Daß Du Dich auf dem falschen Planeten fühlst, liegt daran, daß Du glauben willst, bei den 4.34 Milliarden Euro Bußgeld ginge es nur um vorinstallierte Maps und um Wettbewerbschancen anderer Anbieter. Die Gegenargumente interessieren Dich nicht, daß Google seinen Kartendienst mit Werbung finanziert wie Apple mit hohen Hardwarekosten, so daß Zielscheibe der EU die Werbefinanzierte Umsonstkultur für alle ist – effektiv die letzte große liberale Sozialpolitik seit Trittins Dosenpfand oder ObamaCare, denn dank Google gibt’s bessere Dienstleistungen als auf teuren iPhones selbst auf Smartphones unter €100. Ich will dieses Bezahlschranken-Netz nicht, das reaktionäre Kräfte in Europa mit ihrem Google-Bashing etablieren wollen, denn ich will nicht darauf reduziert werden, sowas wie BILD als vermeintlichen „Qualitäts-Journalismus“ kaufen zu sollen, um auf Facebook mitreden zu können, zumal der britische Guardian ohne Bezahlschranke sogar seine Reichweite erhöht hat. Wer diese Freiheits-feindliche Stoßrichtung der EU unter dem Deckmantel des Wettbewerbschutzes nicht erkennt, tut mir leid und ist irgendwie ein Fall für DonaldDaters.com

      • „Freiheitsfeindliche Stoßrichtung der EU“???? Das liest sich, als würden neben russischen jetzt auch Google-Bots die Kommentar-Spalten verseuchen.

        Denk mal drüber nach, dass es zwischen Googles Geschäftsmodell (garantiert keine Freiheit, kein ernsthaftes open source, Nutzerdaten verkaufen … ) und Bezahlschranken doch noch einiges mehr im Internet gibt.

        Es wäre ja auch in Ordnung, wenn du für dich sagst, dass du Google gern nutzt und mit deren Geschäftsmodell vollkommen einverstanden bist. Aber du begibst dich im hiesigen Niveau-Limbo nach ganz unten und versuchst nichtmal mehr eine differenzierte Sicht auf das Thema zuzulassen.

        • Informiere Dich einfach über den Krieg, den Mathias Döpfner schon gegen die analogen Umsonst-Tageszeitungen geführt hat und seit 2010 erklärtermaßen gegen die Gratiskultur im Netz führt, daß er auf Ackermann-Sausen diskret Zugang zur Macht hat, so auch schon das Leistungsschutzrecht durchgesetzt hat, und dann weißt Du, daß es hier um freien Wettbewerb nicht die Bohne geht, denn an Google gäbe es einiges zu kritisieren, vor allem die Intransparenz bei der Datenverwendung, aber hier geht es um eine vollig unverhältnismäßige Geldbuße mit vorgeschobenem Grund: Es geht um europäische Eliten, die im Feudalismus steckengeblieben sind und wutschnauben, daß Google mit liberalen Freiheiten auch noch viel Geld verdient.

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