Google erklärt Reader-Abschaltung mit verändertem News-Konsum

Googles Entscheidung den eigenen Reader zum 1. Juli abzustellen brachte dem Konzern von vielen Seiten scharfe Kritik, die ihre täglichen News über RSS-Feeds konsumieren. Bisher gab Google für die Entscheidung keine klaren Angaben, vielfach wurde die mangelhafte Monetarisierung des Dienstes und eine stärkere Integration in Google+ als Gründe vermutet.

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In einem Interview mit Wired beantwortet Richard Gringras, Googles Senior Director für News and Social Products, die Frage nach den Gründen und führt die veränderte Art und Weise des alltäglichen News-Konsums an. Diese hat sich seit Start des Google Reader im Jahr 2005 und heute deutlich geändert.

“As a culture we have moved into a realm where the consumption of news is a near-constant process. Users with smartphones and tablets are consuming news in bits and bites throughout the course of the day — replacing the old standard behaviors of news consumption over breakfast along with a leisurely read at the end of the day.” 

Für Google konsumieren wir heute News längst nicht mehr nur zu gewissen Zeiten zum Frühstück oder am Abend, sondern wollen ständig über die wichtigen Nachrichten informiert bleiben. Diese alte Methodik ist für Google zu passiv, in dem man sich selbst durch die Links wühlen muss und die interessanten Geschichten selbst finden muss.

Google plant daher eher den Weg, wie man ihn bereits mit Google Now geht. Die wichtigen Nachrichten sollen euch einfach zur richtigen Zeit aufschlagen, ohne dass ihr danach lange suchen müsst. Über die verschiedenen Dienste, allen voran natürlich Google+, finden die Nachrichten den Weg zu euch, zumindest in Googles Idealvorstellung. Hier hatte man zur letzten Google I/O bereits den Anfang gemacht und beispielsweise automatische Hastags eingeführt, wo ihr schnell Informationen zu den selben Themen bekommt.

Für den Durchschnittsnutzer, der mit RSS nie wirklich etwas anfangen konnte, mag dieser Schritt eventuell noch in die richtige Richtung gehen. Aktuell kann ich mich aber noch nicht mit diesem Modell anfreunden, sicher wird Google hier aber in nächster Zeit auch noch weitere Verbesserungen in ihre Produkte einfließen lassen. Solange bleibe ich bei dem klassischen RSS-Reader, bei denen die Alternativen inzwischen zum Glück recht zahlreich sind.

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24 Kommentare

  1. Google ist ein Anzeigenkonzern. Benutzer von Google Reader bekomme nie Anzeigen zu Gesicht. Er verbraucht enorm viel Traffic und Google verdient nichts dran. Es ist also nur konsequent den Reader abzuschalten.

  2. Hätten sie nur Geld verlangt statt den dienst zu schließen, ich hätte augenblicklich 5€ im Monat dafür bezahlt. Kein anderer Dienst ist mir so wichtig wie meine RSS Feeds. Vor allem wegen der Synchronisation von gelesenen Inhalten, zwischen Smartphone, Tablet und PCs.

  3. Fallout Boy says:

    Sehe das wie OxKing. Gerne hätte ich etwas für den Reader gezahlt!

    Das im Artikel Auffällige ist für mich der Satz „Google plant daher eher den Weg, wie man ihn bereits mit Google Now geht.“. Das klingt für mich zuerst mal so, als ob Google noch keine vernünftige Alternative hat, aber schon mal den Reader ausknipst.

    Und wenn mans nochmal intensiv liest, lese ich persönlich heraus, dass Google denkt, mir sagen zu wollen bzw. zu können, wie ich Informationen aufnehmen soll. Wieso sonst „plant man eher den Weg“ (für den User), wie man (Google selbst) ihn mit Google Now (bereits) geht“. Und so eben gerade nicht, meine Freunde!

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