Gimp 2.9/2.10: Vorschau auf kommende Funktionen
Nachdem Adobe doch nicht so spendabel ist, wie zunächst angenommen, lohnt sich ein Blick auf die freie Bildbearbeitungsalternative Gimp und dessen derzeitigen Entwicklungsstatus, wo wir einen ersten Einblick auf die geplanten Funktionen bekommen.
16/32-Bit-Support für Farbtiefen
Klingt zunächst relativ unspannend, ist aber ein großer Schritt in die richtige Richtung und ein häufig nachgefragtes Feature. Durch den viel größeren Farbraum können viel klarere Farbübergänge erstellt werden. Insbesondere wenn ihr Bilder mit vielen dunklen oder hellen Tönen habt, können mehr Details dargestellt werden.
Zwischen diesen Farbräumen soll eine fast verlustfreie Konvertierung von Farbräumen stattfinden.
Neues Werkzeug: Vereinheitlichtes Werkzeug zum Transformieren von Ebenen
Durch den Google Summer of Code hält das Unified Transformation Werkzeug in Gimp Einzug. Man muss jetzt nicht mehr mehrere Werkzeuge (rotieren, skalieren u.v.m.) nacheinander auf Ebenen anwenden, sondern kann dies alles in einem Schritt erledigen. Ist definitv eine Zeitersparnis und funktioniert bereits gut.
Deutlich bessere Bildqualität beim Skalieren
Die bisherigen Resultate beim Skalieren von Bildern war bisher alles andere als perfekt. Zum Teil waren die Resultate unscharf oder leicht zackig, weshalb die Entwickler hier klaren Verbesserungsbedarf erkannten. Daher wird es neue Skalierungsmethoden geben, sogenannte Sampler, die zu deutlich schärferen Resultaten führen sollen.
Derzeit sind 4 verschiedene Methoden geplant, umgesetzt sind jedoch erst 2:
- LoHalo, wenn ein Bild auf weniger als die Hälfte der Ursprungsgröße herunterskaliert wird
- NoHalo, wenn die Größe nicht merkbar verändert wird (zB beim Rotieren oder perspektivischen Verzerren)
- LoJaggy (noch nicht verfügbar), wenn das Endbild auf keinen Fall irgendwelche Zacken haben soll
- LoBlur (noch nicht verfügbar), wenn ihr ein richtig scharfes Resultat haben wollt
Diese basieren auf GEGL (Generische Graphikbibliothek) und soll vollständig in Gimp 3.0 Verwendung finden. Derzeit sammeln die Entwickler noch Geld, um weitere Funktionalitäten einbauen zu können. Ein gutes Beispiel für die unterschiedlichen Resultate findet ihr z.B. hier.
Weitere interessante Funktionen in Kurzform (Details bei Gimpusers):
- Mehr Direkt-Vorschau-Filter
- Hardwarebeschleunigtes Multithreading für Filter mit OpenCL
- GEGL basierte Filter und Plugins
- Neuer Filter: Farbtemperatur-Korrektur
Leider gibt es noch keinen konkreten Zeitplan, den man der Roadmap entnehmen könnte, man hofft auf eine Veröffentlichung für dieses Jahr. Allerdings ist dies lediglich eine ungefähre Angabe, bei Gimp können sich Projekte durchaus länger verzögern, wie es bei 2.8 auch der Fall war, durch die beschränkte Entwickleranzahl. [via, Quelle]
Ich hoffe es gibt dann auch ein eine „Automatisch“ Option beim skalieren der dann anhand der Bedingungen die oben stehen den richtigen Sampler auswählt. Bin nämlich momentan immer etwas überfordert welchen ich wählen soll.
eine batch-konvertieren und -umbenennen-funktion wäre auch schön..
Gimp ist schon eine größe und für den Heimbedarf allemal ausreichen. Ich schätze, ich würde viele der „nicht so guten“ Umsetzungen oder Probleme gar nicht erkennen.
@Dieter: wenn Du nicht soviel verändern willst, kannst Du für Batch-Konvertierung und Umbenennung irfanview nehmen. Geht alles in einem Zug. Bei der Konvertierung lassen sich Größe, Auflösung, Farbtiefe, Qualität und einiges mehr ändern.
Kompliziertere Sachen gehen allerdings nicht – aber sollte man sowas dann per batch machen?
Lieber Patrick, lieber Caschy, ich freue mich sehr, dass hier jetzt mehr über opensource und Verwandte Themen berichtet wird, eine willkommene Abwechslung
Gibt es mittlerweile eigentlich schon einen 1-Fenster-Modues bei Gimp? Das war immer mein größtes Ärgernis mit dieser Software.
@ Stefan Strohmer
Ja der ist schon dabei. Im Menu auf „Fenster“ und dann auf „Einzelfenstermodus“
@Stefan Strohmer: Ja gibt es, ich glaube seit 2.8.
schließe mich KK an, schön hier regelmäßig und in letzter Zeit vermehrt über OpenSource-Projekte zu hören.
GIMP müsste ich mal wieder spenden, finde es unheimlich toll und wichtig, dass es dieses Alternative zu Photoshop und Co gibt.
Danke für den informativen Beitrag!
Um Gimp als Ersatz für Photoshop zu präsentieren muss man bereits schon vorher einen richtig Tee haben, oder ? 😉
/lichtblitz
find . -name ‚FUD‘ -exec mv {} /dev/null \;