Gesundheits-Apps auf Rezept: Kosten steigen trotz fraglichem Nutzen

Apps auf Rezept. Die sind laut Krankenkassen teuer und wohl oft nutzlos – hört man recht regelmäßig. Natürlich immer von den Kassen selbst, denn diese tragen die Kosten ja (somit die Versicherten). Wie der aktuelle Bericht des GKV-Spitzenverbandes aufzeigen soll, entwickeln sich die Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) nicht wie erhofft. Seit ihrer Einführung im September 2020 wurden zwar 861.000 dieser „Apps auf Rezept“ verschrieben, wofür die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt 234 Millionen Euro aufwenden mussten. Besonders bemerkenswert sei der massive Kostenanstieg von 71 Prozent allein im Zeitraum 2023 bis 2024.

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis, äußert sich besorgt über diese Entwicklung. Besonders kritisch sieht sie, dass mehr als 80 Prozent der zugelassenen Apps zunächst ohne nachgewiesenen Nutzen in die Versorgung gelangen. Von den aktuell 68 gelisteten DiGA konnten nur 12 direkt bei der Aufnahme einen konkreten Nutzen nachweisen.

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Die Preisgestaltung entwickelt sich dabei zu einem weiteren Problemfeld. Der durchschnittliche Herstellerpreis ist von ursprünglich 411 Euro auf mittlerweile 541 Euro gestiegen – ein Plus von 32 Prozent laut Bericht. Einzelne Anwendungen erreichen sogar Preise von 2.077 Euro, ohne dass ihr Nutzen bereits belegt wäre. Diese Entwicklung belastet die Beitragszahler erheblich.

Der GKV-Spitzenverband fordert nun dringend Änderungen am bestehenden System. Zentral dabei ist die Forderung, dass künftig nur noch Anwendungen bezahlt werden sollen, deren Nutzen und medizinische Notwendigkeit eindeutig nachgewiesen sind. Zudem sollen verhandelte Preise bereits ab dem ersten Tag der Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis gelten. Besonders bei Apps höherer Risikoklassen wird eine strengere Nutzen- und Risikobewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) als notwendig erachtet.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. Ich hatte mal so ne App und es war der reinste Bullshit. Da wird richtig dick Geld mit Müll gemacht. Typisch für dieses kaputte System.

  2. Ich arbeite selbst bei einer Krankenkasse, aber der Sinn von DiGAs hat sich mir nie erschlossen. Apps sollen gegen Depressionen helfen? Finde ich zweifelhaft.

  3. Da gibt es aber noch so viel mehr. Wichtig finde ich Migränetracker mit Beratungsfunktion. Apps für Freunde der gepflegten Panikattacke etc., aber die Abomodelle sind oft unnötig un reine Abzocke für das Gebotene.

  4. Ich nutze gerne die Gympass-App. Wenn ich diese oder die Urban Sports App auf Rezept bekommen könnte, wäre es super, denn so kostet mir das Abo 45€ mtl., bei Urban Sports wären es 60€ mtl.

  5. Tja…Inflation. Kannste nichts machen. ~270€ pro App übrigens…das sind zwei Jahre Tinder Gold.

  6. Die Kassen haben sich das doch selbst ekngebrockt? Vermutlich gehofft, Geld zu sparen…

  7. Wieso bezahlen die Kassen für die Apps, wenn deren medizinischer nutzen nicht nachgewiesen ist? Dann könnten die Krankenkassen auch direkt die kosten für IGL übernehmen. Da wird ja auch behauptet, dass der medizinische Nutzen nicht richtig nachgewiesen wurde. Wenn ich mich nicht irre.

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