Geekom A8 im Test: Mini-PC mit dem neuen AMD Ryzen 9 8945HS

Der Geekom A8

Der Geekom A8

Kürzlich habe ich den Mini-PC Geekom A7 getestet, der meiner Ansicht nach das bisher beste Modell des Herstellers geworden ist. Doch irgendwie kommt Geekom nicht zur Ruhe, denn jetzt gibt es schon den A8, ein Nachfolgemodell. Für diesen kompakten Rechner setzt man erstmal den noch recht frischen Chip AMD Ryzen 9 8945HS ein. Ich habe mir auch dieses neue Gerät für euch angeschaut.

Man kann sich nun sicherlich darüber streiten, ob Geekom es nicht mit seiner Flut von Mini-PCs übertreibt, die teilweise sehr ähnliche technische Daten und auch Preise mitbringen. Hier soll sich aber jedermann eine eigene Meinung bilden. Ich möchte mich an dieser Stelle auf den spezifischen Geekom A8 fokussieren.

Technische Daten des Geekom A8

  • Mini-PC mit dem AMD Ryzen R9 8945HS
  • Betriebssystem: Windows 11
  • GPU: AMD Radeon 780M
  • RAM: 32 GByte DDR5 mit 5.600 MHz
  • Speicherplatz: PCIe-SSD Gen 4 mit 2 TByte
  • Schnittstellen: viermal USB-A (3x USB 3.2, 1x USB 2.0) zweimal USB-C (1x USB4 Gen 3, 1x 3.2), 3,5-mm-Klinke, Ethernet (2,5 GbE), 2x HDMI 2.0, SD-Kartenleser, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2
  • Maße: 112,4 x 112,4 x 37 mm
  • Lieferumfang: Mini-PC, Netzteil mit Kabel, HDMI-Kabel, Kurzanleitung, Wand- und Monitorhalterung mit Schrauben
  • Preis: 949 Euro

Ihr könnt den Geekom A8 sowohl via Amazon.de als auch direkt über den Hersteller erwerben, der Preis bleibt mit 949 Euro identisch. In beiden Fällen könnt ihr 5 % Rabatt erhalten. Dafür verwendet ihr direkt auf der Website von Geekom den Code „STPR5“ bzw. bei Amazon.de vielmehr „STPR5A824“. Dennoch ist der Preis durchaus eine stattliche Summe, für die man auch schon ein gutes Notebook bekommt. Kann dieser Mini-PC also mit ausreichend Alleinstellungsmerkmalen punkten?

Ausstattung und Verarbeitung des Geekom A8

Stellt man den Geekom A7 neben den neuen A8, dann ist klar zu erkennen, dass die Geräte sich zum Verwechseln ähnlich sehen. So hat der Hersteller für beide Modelle das gleiche Metallgehäuse verwendet. Das ist erst einmal nichts Schlechtes, denn es ist sauber verarbeitet und erinnert vage an den Apple Mac mini, welcher allerdings flacher, dafür aber wesentlich breiter und länger ist.

Vorne findet ihr zwei USB-A-Anschlüsse (3.2) einer davon mit Power Delivery, plus den Kopfhörerport. An der rechten Seite sitzt der SD-Karteneinschub. Rückseitig sind dann zweimal USB-C, zweimal USB-A sowie zweimal HDMI 2.0 und natürlich der Stromanschluss zu finden. Kensington Lock fehlt bei diesem Modell. Wollt ihr den Mini-PC im Übrigen auseinander nehmen, um etwa den RAM oder die SSD zu tauschen, müsst ihr die Gummifüße entfernen, denn darunter sitzen die entsprechenden Schrauben.

Der Geekom A7 neben dem A8 - man kann sie unmöglich auseinander halten.

Der Geekom A7 neben dem A8 – man kann sie unmöglich auseinander halten.

Ich denke da kann man kaum über die Vielfalt der Anschlussmöglichkeiten meckern, zumal für kabellose Verbindungen ja auch noch Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 stramm stehen. Ansonsten kann ich hier im direkten Vergleich mit dem Geekom A7 nichts Neues vermelden. Mir gefällt das Design optisch und haptisch.

Praxistest

Für die Performance sorgt hier der AMD Ryzen R9 8945HS mit der integrierten GPU Radeon 780M. Allerdings solltet ihr hier keine wirklichen Leistungssprünge gegenüber dem AMD Ryzen R9 7940HS aus dem Geekom A7 erwarten. Denn die Chips sind sich sehr ähnlich – auch im Verhalten in der Praxis. Die 32 GByte DDR5-RAM stammen im Übrigen von Crucial, das SSD von Acer. Es kommen also nicht etwa No-Name-Komponenten zum Einsatz. Der Stromverbrauch hat sich dabei in meinem Testzeitraum je nach Anwendung zwischen 70 bis maximal 90 Watt bewegt – das Netzteil ist also etwas überdimensioniert und kann bis zu 120 Watt liefern.

Was mir jedoch aufgefallen ist: Der Geekom A8 wird ab Werk im Desktop-Betrieb deutlich lauter als der Geekom A7. Das ist schade, denn ich denke bei so einem Mini-PC wünschen sich die meisten Käufer auch ein leises System. Wurde der A7 erst unter höherer Belastung, etwa in Spielen, überdeutlich hörbar, erreicht der A8 schon bei leichter Belastung höhere Lautstärken. Vielleicht verschmerzt manch potenzieller Käufer jedoch die höhere Betriebslautstärke, wenn damit ein solides Leistungsplus einhergeht? Nun ja, das ist so eine Sache, wie euch auch meine Benchmarks zeigen können.

Tatsächlich erreicht der neue Geekom A8 mit seinem AMD Ryzen 9 8945HS keine besseren Ergebnisse als der Geekom A7 mit dem Ryzen R9 7940HS. Woran kann das liegen? Ich spekuliere, das liegt daran, dass Geekom bis auf den ausgewechselten Chip nichts am Design geändert hat. Und mit einer identischen Kühllösung gerät der A8 hier wohl letzten Endes zu schnell an seine Grenzen, sodass der neuere Chip drosseln muss, ohne seinen Vorgänger überflügeln zu können.

Wollt ihr ans Innenleben, müsst ihr unten die Gummifüße des Geekom A8 abnehmen.

Wollt ihr ans Innenleben, müsst ihr unten die Gummifüße des Geekom A8 abnehmen.

Das erklärt wohl auch das höhere Betriebsgeräusch: Geekom hat die Lüfter ab Werk aggressiver eingestellt, sodass sie schneller hochdrehen. Am Ende ist das nicht die filigrane Lösung, sondern eher eine Holzhammermethode. Unterm Strich ist der Geekom A8 auch beim Gaming deswegen dem A7 nicht überlegen, sondern liefert vergleichbare Ergebnisse. Soll heißen: Ältere 3D-Titel und weniger anspruchsvolle Games wie z. B. „Eiyuden Chronicle“ kann man schon mit dem Rechenknecht zum Laufen bringen und in annehmbaren Einstellungen zocken, 4K-Gaming für Triple-A-Games wie „Baldur’s Gate 3“ rückt aber natürlich in weite Ferne. Ich denke, das wird aber auch niemand von so einem Mini-PC erwarten.

Fazit zum Geekom A8

Der Geekom A8 ist aus meiner Sicht weniger ein vollwertiger Nachfolger und mehr eine Art Revision des A7, denn außer der CPU wurde im Grunde nichts geändert. Performance-Zuwächse konnte ich allerdings nur eingeschränkt vermerken, weil die Kühllösung zu sehr an ihre Grenzen gebracht wird. Das wirkt sich bedauerlicherweise auf die Lautstärke aus, denn der A7 arbeitet deswegen im Desktop-Betrieb deutlich leiser als der A8.

Leistungstechnisch bewältigen im Office- und Multimedia-Betrieb beide Mini-PCs im Grunde so gut wie alles, was ihr ihnen hinwerft. Für Core-Gaming oder fortgeschrittene Videobearbeitung eignet sich der Geekom A8 natürlich nicht, aber das kann man von so einem kompakten Rechner auch nicht ernsthaft erwarten. Optik und Haptik des Geekom A8 sind zum A7 1:1 identisch – also hervorragend.

Optik und Haptik des Geekom A8 überzeugen.

Optik und Haptik des Geekom A8 überzeugen.

Es gibt den Geekom A8 im Übrigen auch mit dem minimal schwächeren AMD Ryzen 7 8845HS und einer kleineren SSD mit 1 TByte. Der Preis sinkt dann von 949 auf 799 Euro. Hier müsst ihr selbst abwägen, wo ihr eure Schwerpunkte setzt. Für ähnliche Summen gibt es auch schon brauchbare Notebooks – die dann aber möglicherweise andere Nachteile haben, etwa bei den verfügbaren Schnittstellen.

Nun muss ich irgendwie ein Fazit zum Geekom A8 ziehen. Meine persönliche Meinung: Greift lieber zum günstigeren A7, der leiser und in der Leistung im Alltag genauso gut ist. Für sich genommen ist aber auch dieses Modell ein guter Mini-PC mit viel Leistung und ansprechendem Design.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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14 Kommentare

  1. Für mich kommen bei dem Formfaktor nur Zotac und Shuttle in Frage, da die bei mir entweder als HTPC+Server oder Desktop-Rechner eingesetzt werden, und das scheinbar die einzigen Marken sind, die halbwegs leistungsfähige Hardware in lüfterlosen Gehäusen verbauen können, z.B. Zotac ZBOX CI669. Es gibt nichts nervigeres als Lüftergeräusche 🙂

    Bei Highend-Hardware würde ich dann doch eher mindestens zu Midi-Gehäusen greifen um leise Kühlsysteme verbauen zu können.

  2. Deine Vermutung zur unzureichenden Kühllösung ist korrekt, gibt einen detaillierteren Testbericht bei igor’s lab dazu. Form ging wohl vor Funktion.

  3. Bei 949€ hab ich aufgehört zu lesen, da ist man mit einem Mac Mini deutlich besser bedient. Muss ja nicht der neute sein aber meiner mit M1 schlägt den locker

    • Der Ryzen hier hat einen Cinebench R23 MC Wert von 17129. Ein M1 erreicht nur 7650 Punkte, ein M3 Pro mit 15209 hat etwa das Niveau eines 8945HS!

      Und ein Mac mit dem M3 Pro kostet dann auch weit über 1000 Euro.

    • Black Mac says:

      Und du hast neben der höheren Rechenleistung (aktuell M2) …

      … einen flüsterleisen bis unhörbaren Rechner
      … ein integriertes Netzteil
      … u.a. zwei Thunderbolt 4 Anschlüsse
      … kein Windows an der Backe

      Und da sagen einige Leute immer noch, Macs seien viel teurer als vergleichbare PCs. Aber hey! Immerhin wurde dieser PC vom Aussehen des Mac mini ganz doll “inspiriert”.

      • Wo soll der M2 bessere Rechenleistung haben? Kommt Mal aus eurer Marketing-Traumwelt raus.
        Dafür hat man das eingeschränkte MacOS an der Packe und eine sehr eingeschränkte GPU.
        Wie sieht das bei einem Mac mit Speicherupgrades aus?

    • Ich würde auch ganz sicher zum Mac Mini greifen, aber der Preisvergleich hinkt etwas durch die hier verbauten 32GB RAM und die 2TB SSD. Konfigurier mal einen Mini damit und man kommt preislich in ganz andere Sphären, auch wenn ich persönlich bei Desktoprechnern eher mit externen USB-C-SSD arbeiten würde.

  4. Mit knapp € 1.000,- erschließt sich mir der Einsatzbereich nicht. Eventuell in Offices, oder dgl. Die NUCs haben mir immer als überdimensionierte Arbeitstiere im Haushalt mit leicht finanzieller Schmerzgrenze gefallen. Aber sowas ist mir da jetzt echt für sowas zu teuer.

    • Solche Dinger werden auch gerne als Home-Server verwendet. Wobei das Gerät für meine Zwecke dafür auch zu teuer und überdimensioniert wäre.

      Habe mir vor einem Jahr ein NUC 11 Essentials Kit mit Celeron N5105 als Home-Server geholt und da 32 GB RAM und 1 TB SSD verbaut. Laufen auf Basis von Proxmox wunderbar 3 Ubuntu Server und ein Windows 11 als VMs drauf und es ginge noch mehr, 50% vom RAM sind noch frei.
      Natürlich nicht für High-End Anwendungen, doch für normale Server- und Clientaufgaben total ausreichend und kostet 2/3 weniger.

      Außerdem freunde ich mich nur schwer mit den chinesischen Rechnern an. Sollen ja kaum mit BIOS-/UEFI-Updates versorgt werden und wer weiß, was da in der Firmware noch so drin steckt. – Ich weiß, Aluhut und so, aber ja, ich bin da etwas skeptisch. Dann wenigstens lieber nur den Amis ausgeliefert sein, da kommt man sowieso nicht drum herum 😀

      • Fürn Homeserver tut’s nen gebrauchter Pc, viel billiger und in jeder Leistungsklasse zu haben.

        • Das kommt drauf an, welche Erwartungen man bezüglich (niedrigem) Stromverbrauch, besonders im Idle hat und welche Lärmbelastung man in Kauf nehmen will. Umso älter der gebrauchte PC, umso ineffizienter in der Regel.

    • Man muss die Marke kennen, hohe UVP und starke Rabattaktionen sind da üblich. Den ähnlich starken A7 gab es vor kurzen um die 650 Euro.
      Natürlich mit Import usw. kann man bei anderen Marken noch etwas rausholen.
      Ich persönlich würde eher zu Minisforum greifen, finde ich optisch schöner.

  5. Ich denke die beste Wahl wäre die Variante mit AMD Ryzen 7 7840HS.
    Gleiche Zen-Generation, minimal weniger Takt, die KI-Kerne werden im Alltag sowieso nicht genutzt.

  6. Bei einem Preis um die 1000€ fangen ja schon Gaming PC`s an. Die haben neben einer potenten CPU auch noch eine leistungsfähige GPU. Für Home oder Desktop gibt es doch mehr als ausreichende Systeme für um die 500€.
    Also für mich wäre das bei dem Preis außen vor, da ja nicht mal Lüfterlos.

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