Französischer Provider sperrt Werbung in ihren Routern
Free.fr, ein französischer Internetprovider, hat ein zunächst unscheinbares Softwareupdate für seine Router veröffentlicht, welches aber einiges an Tragkraft besitzt. In einem Blogpost verkündete man die testweise Aktivierung eines Werbeblockers auf ihren Freebox-Routern.
Bisher gab es keine offizielle Begründung für dieses Vorgehen. Anbieter von Web-Werbung dürften darüber wenig erfreut sein, könnte es doch die Werbeeinnahmen deutlich senken. Vermutet wird, dass der Provider zukünftig dafür bezahlt werden möchte, wenn er Werbung durchlassen soll, was natürlich einen Eingriff in die Netzneutralität bedeuteten würde.
Dies betrifft neben den großen Verlagen aber auch alle Betreiber, die mit Werbung einen Teil ihrer Kosten decken möchten. Inzwischen hat man den Werbeblocker wieder deaktiviert und man hat zu einem allgemeinen Treffen eingeladen. Ich bevorzuge es eher, wenn der Nutzer selbst über eine Installation eines solchen Adblockers entscheidet und auf welchen Seiten er diesen einsetzen möchte.
Eine Whitelist hat man bisher nicht eingebaut. Manche Webseiten blockieren jedoch regelrecht einige Funktionen, wenn man den Werbeblocker nicht abschaltet, oder wenn man eine Seite einfach unterstützen möchte fehlt diese ebenfalls. [via]
Ist echt eine interessante Geschichte. Vor allem finanzieren sich die meisten Seiten über Werbung. und viele Nutzer haben einen Adblocker installiert. Da habe ich mich schon öfters gefragt, wie sich das rechnet
>und viele Nutzer haben einen Adblocker installiert.
das glaube ich nicht. das sind eher die, die es nicht mehr ertragen haben und/oder vielleicht ein kleines bisschen technischen grundverstand haben. alle anderen müssen eben umso mehr werbung ertragen.
Doch es gibt eine Begründung für das Vorgehen:
Google verbraucht in Stoßzeiten fast den ganzen Traffic mit seinen Diensten wie YouTube. Der ISP müsste seine Leitungen teuer ausbauen, sieht aber nicht ein, dass er die ganzen Kosten tragen muss, wenn Google als milliardenschweres Unternehmen nur Werbeeinnahmen kassiert, sich am Ausbau aber nicht beteiligen muss.
Ich stelle die These auf, dass Leute die einen Ad-Blocker installiert haben Werbung derart ablehnen, dass diese siich ohnehin nicht davon beeinflussen lassen, geschweige denn einen Werbe-Link klicken. Somit entsteht dadurch auch kein Schaden. Wird dies allerdings in Routern gleich verankert, ist es ein ganz anderer Tatbestand. Ich finde das nicht gut, unabhängig von der Netzneutralität. Wie ist es eigentlich rechtlich? Ist es nicht im Endeffekt kostenloses Erschleichen von Leistungen wenn man, egal auf welchem Weg, Werbung maschinell ausblendet?
Unabhängig vom Thema: der Router auf dem Bild sieht einfach geil aus.
Für Caschy habe ich AdBlock auf dieser Seite komplett angeschaltet und klicke ab und zu mal auf ein Banner damit die Kasse bei ihm klingelt. Das mache ich aber nur für ausgesuchte Blogs, alles andere wird nur mit AbBlock und Ghostery geladen.
Routerseitig möchte ich so etwas aber keinesfalls, ich bestimme selbst wo ich Werbung sehen möchte.
ist das wirklich so, das cashy echte dollares ($$$. und bitte ein klingelingeling-geräusch) verdient, bloss, weil ich auf einen werbe-link auf diesen seiten klicke?
das wäre ja ein einfaches unterstützen 🙂 da schreib ich mir mal eben schnell ein script für, denn der adblocker ist seit 1990 in dauerbenutzung.
@Bad Wolf: Genauso mache ich es auch. Ist das mindeste, was man für ein großartiges Angebot tun kann.
Sollten hier alle nachmachen.
Eine Blockierung direkt im Router halte ich auch für den völlig falschen Weg.
@Matthias & Bad Wolf
das habe ich auch mal gemacht, bis ich dann eines Tages eine Trojanermeldung bekam, wie auch ein paar andere hier. Keine weitere Stellungnahme. Also hab ich den AdBlocker wieder aktiviert. Ob das tatsächlich aus der Richtung kam weiß ich natürlich nicht… 🙁
Also ich meine mal gelesen zu haben, dass der Anteil von AdBlock-Nutzern im unterem einstelligem Bereich liegt.
IT-Blogs und Newsseiten haben da natürlich ein bisschen die A-Karte, weil eher IT-Affinere Nutzer die Zielgruppe sind…
@Christoph: Trojaner als Drive-By-Downloads kommen normalerweise nicht über reguläre Werbebanner wie sie hier zu sehen sind. Das war dann wohl eher ein IP-Scan nach offenen Ports der die Meldung ausgelöst hat.