FireChat: Mesh-Netzwerk-Messenger erhält private Offline-Chats
FireChat hatten wir bereits hier im Blog thematisiert. FireChat ist quasi ein „Off-the-Grid“ Messenger, der für die Nutzung keine mobile Internetverbindung braucht, sondern via andere Nutzer von FireChat, lokaler Netzwerke, Bluetooth und WLAN ein Mesh-Netzwerk aufspannt. Somit kann man sich mit anderen Nutzern in der näheren Umgebung austauschen, ohne auch nur ein Kilobyte des Datenvolumens anzukratzen.
Klar gibt es auch die normale Nutzungsweise über mobile Daten, um mit anderen Nutzern zu kommunizieren, aber das „Nearby“-Feature hebt den Messenger dann doch von der Konkurrenz ab. Das dieses Feature nicht nur für den privaten Plausch zwischendurch sinnvoll ist, sondern auch teilweise unumgänglich ist, zeigt das Beispiel Türkei, wo die staatliche Zensur die Verwendung vieler sozialer Netze verbietet.
Leider hatte der Messenger bislang einen Nachteil: FireChat war bislang lediglich für die allgemeine Nutzung in Chatrooms ausgelegt. Ein 1:1 Privatchat fehlte. Das ändert sich mit der aktuellen Version von FireChat für iOS und Android, denn der Messenger erhält endlich eine Offline-Privatchat-Funktion. Auch hier kann ein Mesh-Netzwerk via Bluteooth, lokaler Netze und WLAN-Netze initiiert werden, ohne mobile Daten nutzen zu müssen.
Laut TechCrunch nutzt FireChat hierfür das Store and Forward-Prinzip, beziehungsweise zu Deutsch das Teilstreckenverfahren, bei der die Chat-Daten über eine Zwischenstation wie beispielsweise einen Router gesendet werden. Hier werden die Daten dann zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt an das gewünschte Ziel, also Eure Kontaktperson, weitergeleitet. Dabei sollen die Entwickler aber auch an eine nicht näher aufgeführte Verschlüsselungstechnologie gedacht haben, um die Nachrichten zu schützen.
Das Teilstreckenverfahren hat leider auch den Nachteil, dass die gesendeten Nachrichten mit einer Verzögerung von etwa 10 Minuten erst zugestellt werden können. Dies auch nur vorausgesetzt, dass mindestens fünf Prozent der Bewohner in der Stadt den Dienst nutzen, da sich die Nachricht ja über diese entlang hangelt.
[appbox googleplay id=com.opengarden.firechat] [appbox appstore id719829352]
Nice , alle messenger sollten ueber ein mesh laufen statt Facebook Server…
Hallo Pascal,
klingt eigentlich ziemlich genial, so sollten an sich alle Messenger verfahren.
Das Beispiel mit der Türkei wurde ein wenig verzerrt dargestellt. In der Türkei ist kein soziales Netzwerk aktuell gesperrt, alle sind zugänglich. Was du meinst, waren gerichtliche Anordnungen, wenn ein z. G. ein Tweet gegen Gesetze verstößt und veranlasst wurde, diesen zu sperren. Die Gerichte setzen lediglich die vom Parlament verabschiedeten Gesetze um. Wenn du türkisch kannst, schau dir mal die Diskussionen und Verleumdungen an. Die Türkei und alle anderen Länder auch, müssen noch Lösungen finden, wie sie solche globalen Problematiken angehen können.
Ein anderes Beispiel für den Vorteil von solchen Mesh-Netzwerken sind große Menschenansammlungen. Konzerte, große Demos o.ä., bei denen die Mobilfunknetze an die Kapazitätsgrenze stoßen und zusammenbrechen.
Deshalb war FireChat auch zuletzt bei den Protesten in Hongkong so populär. Überwachung spielt da aber natürlich auch eine Rolle.
Würde Sinn machen bei einem Messenger der ähnlich verbreitet ist wie WhatsApp oder Facebook Messenger. Ansonsten ist das doch eher sinnbefreit. Ich habe probehalber mal „Hoccer“ installiert, dem die Stiftung Warentest ja sehr zugeneigt ist. Aber mehr als ein paar Hansels gleichzeitig habe ich da noch nie gesehen. Das ist doch Kasperletheater at it’s best. Und man darf auch fragen: Wo ist das Geschäftsmodell für die Entwickler?
Für Festivals könnte das ganze sinnvoll sein allerdings habe ich schon damals versucht ohne Internet damit zu chatten, total nutzlos hat überhaupt nicht funktioniert, zudem fände ich s ganz nett wenn man mitbekommen könnte wie wo das app verbunden ist mit anderen Handys