Fernsehen ohne Fernbedienung wird gewünscht, sagt eine Bitkom-Studie
Laut einer aktuellen Bitkom-Studie wünschen sich mehr und mehr Couch-Potatoes neue Bedienungsmöglichkeiten für ihre Flimmerkiste herbei. Jedenfalls antworteten rund 30 % der befragten TV-Nutzer ab 14 Jahren, dass sie ihren Fernseher gerne per Sprachsteuerung bedienen würden. Wie „gut“ das heute funktioniert, nun ja, darüber bereiten wir lieber den Mantel des Schweigens. Aber offenbar besteht hier Ausbaupotential, wenn die Sprachsteuerungen in Zukunft verlässlicher und präziser arbeiten könnten. Immerhin 25 % der befragten TV-Fans können sich zudem vorstehen ihre Mattscheibe mit Smartphone oder Tablet zu steuern.
Über Infrarot-Schnittstelle funktioniert das ja bereits heute – an meinem Honor 6 Plus kann ich sowohl meinen Blu-ray-Player als auch meinen Plasma bedienen. Allerdings ist das über dessen Oberfläche deutlich umständlicher als direkt über die angepassten, mitgelieferten Fernbedienungen. So wundert es dann auch nicht unbedingt, dass laut Bitkom-Studie insgesamt trotzdem 86 % der Befragten angeben, dass sie ihren TV mit der klassischen Fernbedienung auch weiterhin bedienen möchten. Anscheinend kann man sich eben vor allem als Ergänzung die Sprachsteuerung oder mobile Endgeräte vorstellen.
Via Gestensteuerung würden nur 18 % der befragten TV-Nutzer das Programm wechseln wollen. Rumhampeln vor dem Fernseher ist offenbar nicht mehr so im Trend wie noch zu den Glanzzeiten der Nintendo Wii. „Eine intuitive Bedienung des Fernsehers mit Sprachbefehlen oder Gesten erhöht die Benutzerfreundlichkeit der Geräte“, meint dennoch Bitkom-Experte Timm Lutter und ergänzt „Sie machen eine Fernbedienung früher oder später überflüssig.“
Dem kann ich mich keineswegs anschließen: Ich habe Sprachsteuerungen, die Bedienung über mobile Endgeräte und z. B. den meinem Plasma-TV beiliegenden Touch-Controller ausprobiert: Letzten Endes war das zwar alles netter Spielkram, kam aber schlichtweg nie an die schnörkellose Schnelligkeit einer klassischen Fernbedienung heran. Denn selbst, wenn ich mir mit einer Spracheingabe vielleicht einen oder sogar zwei Arbeitsschritte spare, drücke ich die Tasten an der Remote dennoch dreimal so schnell.
Vielleicht bin ich aber auch nur zu alt für den Sch…, denn speziell in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen haben sogar vier von zehn Befragten geantwortet, dass sie gerne plappernd den Fernseher steuern wollen. Gut, hätte ich in jenem Bezug mehr Erfolgserlebnisse bzw. mehr Effizienz beobachten können – ich wäre etwas mehr zugeneigt. Warten wir eben einmal die Zukunft ab.
Grundlage der Bitkom-Studie ist eine Befragung von 1014 deutschen Bundesbürgern im Alter ab 14 Jahren. Laut Bitkom ist die Umfrage repräsentativ – was aber nichts aussagt, da dies kein wissenschaftliches Gütekriterium ist, wie jeder Statistiker an dieser Stelle amüsiert grinst. Der Titel der Umfrage lautete „Wie würden Sie Ihren Fernseher in Zukunft gerne bedienen?“. Genau die Frage reiche ich dann gerne an auch weiter. Meine Antwort lautet so langweilig wie aus dem Gelesenen bisher abzuleiten: mit der ollen Fernbedienung.
zu 95% nutze ich meine Fernbedienung, ansonsten die Sony App auf dem Handy, wo ich vom EPG direkt den Sender antippen kann um das Programm zu wechseln (schaltet dann auch schneller um, da er nicht auf weitere Eingaben wartet). Oder um aus der „Ferne“ den TV auszuschalten (weil die Fernbedienung nicht zur Hand ist).
Andere Möglichkeiten fände ich persönlich zu umständlich.