Facebook und Universal Music Group wagen einen historischen Schritt
Facebook und die Universal Music Group (UMG) haben ein internationales Abkommen abgeschlossen, das man in der Tat zur Abwechslung als historischen Schritt deklarieren kann: Denn die Nutzer der sozialen Netzwerke Facebook und Instagram dürfen in Zukunft Musik der Universal Music Group verwenden, ohne befürchten zu müssen, dass in den nächsten Tagen eine Abmahnung eintrudelt. Auch Inhalte für die Oculus-Plattform sind in dem Abkommen eingeschlossen. Laut der UMG gelte das Abkommen nun einige Jahre und betreffe unter anderem nutzergenerierte Videos und weitere „soziale Erfahrungen“.
Einige Details bleiben aber noch ein wenig vage. Konkret schreibt die UMG in ihrer Mitteilung:
[color-box color=“gray“ rounded=“1″]„Im Rahmen dieser Partnerschaft werden die Nutzer in der Lage sein Videos mit lizenzpflichtiger Musik hochzuladen und ihre Musik-Erfahrungen auf Facebook, Instagram und Oculus zu personalisieren, während sie Videos mit Familien und Freunden teilen. Mit der Zeit wird sich die Funktionalität noch erweitern. Damit soll es möglich sein, auf eine enorme Musiksammlung über eine Bandbreite sozialer Features zuzugreifen.“[/color-box]
Gemeinsam wollen Facebook und die Universal Music Group zudem noch nicht näher konkretisierte Musik-Funktionen bzw. -Produkte auf den Plattformen und Diensten von Facebook etablieren – auch im Messenger. Ziel sei es, auf diese Weise innovative Wege zu finden, um die Künstler der UMG und die Nutzer der sozialen Netzwerke einander näher zu bringen.
Bei mir werden übrigens auch ein wenig Erinnerungen an MySpace wach: Ältere Semester wie ich erinnern sich vielleicht an das mittlerweile leergefegte Netzwerk, in dem sich auch etliche Bands tummelten und über den Musikplayer teilweise exklusiv neue Songs und Alben vorstellten. Mitglieder von MySpace konnten sich zudem Profilsongs anlegen, welche Besucher dann automatisch zu hören bekamen. Wichtig ist jedoch: Die Nutzer dürfen für Videos vorerst nur Ausschnitte aus Songs nutzen – nicht komplette Tracks.
Google bzw. YouTube dürften nun sicherlich aufhorchen: Denn Musik bzw. dessen Lizenzierung für Videomacher ist eines der großen Probleme auf der Videoplattform von Google. Allerdings ist nun nicht unwahrscheinlich, dass auch Google nach ähnlichen Abkommen mit UMG oder auch anderen Plattenfirmen streben wird. Für die Nutzer kann das alles nur von Vorteil sein.
Damit ist der Grundstein gelegt, ein echter YouTube-Konkurrent zu werden. Ich würde mir echt wünschen, dass Facebook und Amazon hier richtig aufdrehen, damit Google endlich nicht mehr mit seinem Video-Monopol machen kann, was es will.
Ob das für den Nutzer alles nur von Vorteil sein kann, könnte fraglich werden, wenn UMG den Hahn für YouTube zudreht, um Nutzer zum Konsum der kastrierten Songs der anderen Plattform zu bewegen…
Und wenn das Abkommen mal nicht verlängert oder in die Brüche geht?
Werden dann meine Videos wie bei YT rückwirkend gesperrt?
Das sind alles immer nur kurze Freuden. Ich will die Lizenz dauerhaft für erstellte Inhalte in der Zeit.