Facebook entwickelt VR-Headsets in Brillengröße

Aktuelle VR-Brillen kranken vor allem an zwei wesentlichen Problemen: Die Auflösungen sind immer noch zu gering, sodass der Fliegengitter-Effekt weiterhin stört. Außerdem sind die Headsets immer noch viel zu klobig. Facebook Research arbeitet offenbar an einer Lösung für das zuletzt genannte Problem. In einem Blog-Beitrag stellt man entsprechende Prototypen vor.

Die Facebook Reality Labs (FRL) haben dabei mehrere technische Meilensteine erreicht und zeigen als Ergebnis eine VR-Brille, die nur so groß wie eine übliche Sonnenbrille ist. Das geringere Gewicht kombiniert mit den kompakten Maßen könnte folglich deutlich komfortablere VR-Erfahrungen ermöglichen.

Das Design, das ihr auf den Bildern hier seht, zeigt aber ein Proof-of-Concept-Gerät. Das Display ist bei diesem Exemplar nur 9 mm dick, das Field-of-View sei vergleichbar mit anderen VR-Brillen. Dabei will man sogar auch eine verbesserte Bildqualität erreichen und arbeitet an der Einbindung höherer Auflösungen und eines erweiterten Farbraums (Wide Color Gamut).

Um die Komponenten des Displays zu verkleinern setzte Facebook laut eigenen Aufgaben auf holografische Technologien und Polarisation. Dadurch konnte man vermeiden, große Komponenten aus gebogenem Glas oder Plastik zu verwenden, die bei konventionellen VR-Headsets notwendig sind, weil der Bildschirm so nahe am Auge ruht.

Nun ist aber natürlich die Frage, wann derlei Techniken reif für den Massenmarkt sein könnten. Das dürfte leider wohl noch viele Jahre dauern. So weist Facebook darauf hin, dass die Technologien für kleinere und dünnere VR-Brillen mit hohen Auflösungen und Wide Color Gamut vielversprechend seien, es sich aktuell aber eben vor allem um eines handele: ein Forschungsprojekt. Bis man da also wirklich ein Produkt vorstellen könnte, dürfte es noch sehr lange dauern.

Immerhin erhalten wir hier aber einen Ausblick auf die Zukunft von Virtual Reality. Ich selbst denke, bevor derartige, kompakte VR-Brillen erhältlich sind, wird der ganze Bereich auch eine Nische bleiben. Facebook scheint da aber auf dem richtigen Weg zu sein.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. EIn anderer wichtiger Faktor für die Verbreitung ist der Preis. Sonys VR Headset liegt bei 230 Euro, was Ok ist und deshalb ist ihr Marktanteil bei VR Headset auch 43%. (Vernünftige) PC-Headsets fangen immer noch bei 400 Euro an, was zu teuer für ist, vor allem wenn man die Hardware einrechnet die man für den Betrieb benötigt.
    Der Fortschritt im Bereich VR ist relativ langsam, jedenfalls meinem Empfinden nach. Auch wenn ich Facebook als Firma (und Produkt) nicht besonders mag, ist es gut das sie hier die Entwicklung antreiben. Vermutlich getrieben von der langfristigen Vision in 10-15 Jahren den „virtuellen sozialen Raum“ zu beherrschen.

  2. Das Hauptproblem ist die Nähe zum Auge. Mit einfacher Bilddarstellung ist es da nicht getan. Das kann jeder selbst ausprobieren. Einen Zentimeter vor dem Auge ist fokussieren unmöglich, wenige Zentimeter mehr und es geht, wenn auch noch anstregend für das Auge. Wenn man auch noch bedenkt, dass auch noch verschiedene Blickrichtungen auf das Display möglich sein müssen, ohne zu verzerren, kann man sich eine Vorstellung von der Aufgabe machen.

  3. OT:
    @caschy warum sind bei dem post zum corona warn app update eigentlich die kommentare deaktiviert?

    • Es geht halt nicht, etwas zu kritisieren, was vom Mainstream beklatscht wird. Das stört das Bild.
      Nannte man früher auch Zensur.

      • Falsch, Zensur wäre es, wenn der Staat die Kommentare deaktiviert hätte. Das hat damit nichts zu tun.

  4. Als Optiker erstaunt mich die einfache Brillenkonstruktion. Nichts verstellbar, bin gespannt wie da der Tragekomfort sein wird.

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