eufy Security S330 (eufyCam 3) im Test
In der letzten Zeit habe ich mir einige Kameras angeschaut. Parallel zu anderen Anker-Kameras habe ich mir aktuell einmal die eufy Security S330 (eufyCam 3) mit der HomeBase 3 vorgenommen. Da klotzt der Hersteller mit dem Schlagwort AI und vielen anderen smarten Sachen. Ein paar Eckdaten vorab: Bei der akkubetriebenen eufyCam 3 mit integriertem Solarpanel setzt man auf 4K-Auflösung, Infrarot-Sicht sowie „Color night vision“, was dafür sorgt, dass ihr auch Farbe in der Nacht sehen könnt.
Die Kamera hat ein Spotlight und ist nach IP67 für den Außeneinsatz zertifiziert. Wie die ursprüngliche eufyCam und die eufyCam 2 benötigt auch diese Version einen Hub für den Innenbereich, um die Verbindungen zwischen der Kamera, dem Smartphone und dem Netzwerk herzustellen.
In der Basis, der HomeBase 3, befinden sich 16 GB Speicher für Videoaufnahmen. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, 2,5-Zoll-Festplatten (HDD oder SSD) einzubauen. Ansonsten gibt es die üblichen KI-Gimmicks, also Gesichts-, Personen- und Fahrzeugerkennung. Hier einmal in der Würze der Kürze die Gegenüberstellung zur eufyCam 2, wobei eufy ja mittlerweile mehr Kameras im Angebot hat als überschaubar wäre.
Die Einrichtung der Kamera ist flott erledigt, sie wird an die HomeBase angebunden und somit mit der eufy-App verknüpft. Die Basis selbst kann per WLAN oder LAN angebunden werden. Bei großen Grundstücken muss man schauen, wie man das für sich macht: Die Kameras setzen scheinbar auf ein proprietäres Protokoll, um mit der Basis zu kommunizieren. 15 Meter Abstand Luftlinie waren aber locker zum Gartenhaus machbar, ohne dass ich da qualitative Probleme hatte.
Die Verarbeitung ist meines Erachtens sehr gut. Die Wandhalterung ist größtenteils aus Plastik und erlaubt die flexible Ausrichtung nach vorne oder auch zur Seite, sodass man eigentlich keine Probleme haben sollte, eine geeignete Position zu finden. Zu beachten ist natürlich, dass man sich bestenfalls ein sonniges Fleckchen aussucht, damit die Kamera während der Sonnenstunden auch geladen wird. Ich finde es bei Akku-betriebenen Kameras immer anstrengend, wenn ich da alle paar Monate den Akku wieder aufladen muss.
In der Box ist alles dabei, Basis, Kameras, Schrauben, Anleitungen und Aufkleber:
Zu beachten ist auch, dass ihr die Montagehilfe vielleicht nicht gleich überspringt, wenn ihr die eufy-Cam zum ersten Mal benutzt. Die Kamera sollte nämlich nicht zu tief montiert werden, also ab ca. 2 Meter Höhe mit einem leichten Winkel nach unten. Dann funktioniert die Erkennung am besten. Pro-Tipp aus eigener Erfahrung: Habt ihr aus irgendwelchen Gründen Büsche im direkten Sichtfeld vor der Kamera, dann sucht euch am besten einen anderen Platz oder sorgt dafür, dass ihr über die Privasphäreeinstellungen die Büsche ausspart. Warum? Im Dunkeln ist jedes nahe Objekt im Blickfeld ein Störer für Infrarot. Des Weiteren können sich bewegende Pflanzen die Erkennung negativ beeinflussen.
In der Basis kann man eine Festplatte verbauen:
Was erkannt werden soll, lässt sich in der App einstellen, auch die Aufnahmequalität und weiteres. Funktioniert wie gewünscht, man sollte aber bedenken, dass man mit der Kamera nicht unbedingt nachts Eingänge überwachen sollte, die 10 Meter entfernt sind. Da sollte man vielleicht schon näher ran, wenn man extrem gute Qualität bei den Aufnahmen braucht.
Nichtsdestoweniger: In der App kann man einstellen, wie empfindlich die Kamera auf Bewegungen reagiert. Das ist auf jeden Fall einen Tweak wert, da kann man noch einiges herausholen – ebenso könnt ihr unterschiedliche Aufnahmezeiten einstellen. Die S330 liefert bis zu 4K Qualität, da müsst ihr mal tagsüber und in der Nacht schauen, ob ihr das überhaupt benötigt. Für Testläufe lasse ich da immer diverse Szenarien bei mir durchrattern. Meistens langt auch eine geringere Auflösung, aber haben ist bekanntlich besser als brauchen – und beim Zoomen ist es vielleicht auch eine Ecke klarer.
Die Kamera liefert bei Tag ein sehr gutes Bild und auch bei Nacht (schwarz-weiß oder mit Strahler) ist das Bild sehr gut. Anwender können die Bilder vergrößern, um nähere Details zu erhalten, und sie können die Bilder / Videos über die App herunterladen.
Bei der App muss ich mich wiederholen. Während die Kamera wirklich gut ist, müssen sich eufy-Nutzer aller Cam-Preisklassen auf die eufy-App verlassen. Grundsätzlich ist diese in Ordnung, aber es gibt auch Dinge, die ich bemängele. Wenn man nur eine Kamera hat, wird man sicherlich weniger Probleme haben als Leute, die mehrere eufy-Cams in der App verwalten. Je nach Ausstattung kann das anders sein.
Grundsätzlich kann man Geofencing nutzen, was bei mir in all den Jahren immer so halbwegs funktioniert hat. Es sind aber auch Zeitpläne und verschiedene Modi möglich, wann welche Kamera wie reagiert. Das ist schon besser gelöst als bei Ring und Konsorten – ja, es übertrifft sogar fast die Möglichkeiten von HomeKit (nativ unterstützen die eufy Security S320 und die HomeBase 3 übrigens kein HomeKit).
Hat man mehrere Kameras im Mix, so werden diese trotz HomeBase-Kompatibilität in der App separat angezeigt. Wer mehrere Modelle hat, muss die Modi für jede Modellklasse einzeln einstellen (eine S330 wird also anders behandelt als eine Indoor Pan & Tilt). Leider gibt es auch keine Schaltfläche: ALLES AUF ALARM UND WEG. Das ist dann nervig, wenn man in die App muss und vielleicht zwei Modellklassen manuell einschalten will.
Im besten Fall passt man das alles immer der Umgebung an. Auf einem umzäunten Grundstück brauche ich wahrscheinlich keine Bewegungsbenachrichtigung, wenn ich zu Hause bin, aber abends oder in meiner Abwesenheit sieht das anders aus. Ansonsten muss man sich überlegen, dass man vielleicht in den verschiedenen Modi die Bewegungsbenachrichtigung zeitweise ausschaltet, das geht auch.
Die S330 kommt im Zusammenspiel mit jeder Menge KI daher, sie kann also Nutzer am Gesicht erkennen. Das kann dafür sorgen, dass bei Personen, die dem System bekannt sind, keine Benachrichtigungen ausgesendet werden, wenn die Überwachung aktiv ist. Da habe ich gemischte Erfahrungen gemacht, auch nach längerer Lernphase. Ab und an wurde da etwas falsch erkannt, sodass bekannte Personen falsch einsortiert wurden. Da kann man dem System aber händisch beibringen, dass es etwas falsch gemacht hat.
Hilft bei meinem Nachbarn und mir aber nur bedingt, wenn uns die Kamera aus etwas weiterer Entfernung erkennt, wir haben beide eher wenig Haar und einen Bart – und so wird mein Nachbar auch mal als ich erkannt, obwohl er locker 20 cm größer als ich ist. Das ist aus meiner Sicht aber nicht unbedingt ein Beinbruch, denn unbekannte Personen wurden bislang nicht als bekannte erkannt.
Auch mit der Akkulaufzeit hatte ich keine Probleme, die Kamera war auch an den dunkleren Tagen nicht einmal ansatzweise leer zu bekommen, wobei die dunklen Tage ja erst vor uns liegen. Grundsätzlich mache ich mir da aber keine Gedanken.
Unterm Strich:
Hervorragende 4K-Videoqualität (die normalen Ring-Kameras schauen sehr traurig aus), Offline-Aufnahme, kabelfrei, keine Abos (nur optional), Gesichtserkennung und sogar die Option zur KI-Erkennung bei Menschen, Tieren und Fahrzeugen – die eufy S330 (eufyCam 3) hat alles. Alle Funktionen, die Anwender von einer Premium-Außenkamera erwarten, sind vorhanden, einschließlich intelligenter Warnmeldungen, der eben erwähnten Gesichtserkennung, einem Scheinwerfer- und Sirenenwarnsystem und Sprachsteuerung.
Die Basisstation sollte allerdings von 16 GB aufgerüstet werden, um sie nützlicher zu machen. Alternativ muss man bei häufigen Ereignissen von Hand den Speicher leeren. Apple HomeKit oder IFTTT werden hier nicht unterstützt, aber die Kamera funktioniert mit Alexa- und Google-Assistant-Sprachbefehlen und -Routinen. Und: Das Paket hat mit 549 Euro natürlich einen hohen Preis, wie ich finde. Hausbesitzer, die noch PoE und so legen können, fahren vielleicht mit einem anderen System besser.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Mich würde interessieren bis wie viel Grad Celsius Minus diese Kamera deklariert werden, gibt es dazu irgend eine Angabe in der Betriebsanleitung?
Leider konnte ich nichts darüber finden, eigentlich klingt das interessant, aber ohne diese Werteangaben ist mir das zu wage, wenn es hier im Winter -25°C bis – 30°C hat und ab und auch mal -40°C und kälter.Bateriebetrieben ist.
Ich habe das Set auch seit gestern. Was ich vermisse, ist die Bewegungserkennung am Abend zu einer bestimmten Zeit einzuschalten, aber eben nur, wenn ich sie am Tag irgendwann manuell abgeschaltet hat. Ich vergesse es dann oft, die Kameras am Abend wieder einzuschalten. So muss ich einen Zeitmodus nehmen, der tagsüber zwar aufzeichnet, aber keine Nachrichten sendet. Bei Arlo hatte ich mich mit IFTTT beholfen (geht mit EUFY nicht) und Blink hat es eingebaut. Eine kleine Hilfe ist,, dass man die Kameras für eine einstellbare Zeit „schlafen“ legen kann. Doch das muss man pro Kamera einstellen. Ach ja: 2 Ipads mag die App auch nicht. Ich muss mich bei wechselseitiger Nutzung immer wieder am anderen Ipad neu anmelden (?).
Und dann kommt der mögliche Einbrecher mit Störsender und das ganze Security System ist für die Katz, weil die Kameras nicht mehr an die Basis funken.
Meine Erfahrung mit eufy sind, dass sie nur 1 Jahr Garantie geben und danach kann man nix mehr erwarten. Von meinen 2C Outdoor Cams war nach etwas über einem Jahr die Beleuchtung defekt. Eufy hatte nie geschrieben, dass sie mir da leider nicht helfen oder austauschen können, da zu alt.
Unter dem Aspekt habe ich mir die billigen Solo indoor Cams außen (unterm Dach) montiert. Die bieten viel für das Geld (unter 40€) und wenn sie defekt sind ist nicht viel verloren.
Dann wäre der Händler der Ansprechpartner, was er eigentlich immer ist. Gutachten im Rahmen der Gewährleistung müssen vom Verkäufer übernommen werden, wenn ein Produktmangel nachweisbar ist. Wenn z.B. Wasser in der Kamera ist, wäre das ziemlich wahrscheinlich.
Bitte verbreite keine so offensichtlichen Falschinformationen Samson. Der Händler trägt die Beweislast 1 Jahr (früher waren es mal 6 Monate). Danach ist es umgekehrt. Hätte im konkreten Fall des ausgelaufenen Garantie Jahres also exakt keinen Unterschied gemacht und damit hätte sich wohl ein signifikanter Anteil der Händler geweigert etwas auszutauschen.
Das wird bei Amazon ja auch immer schwieriger. Die leiten mich gleich zu eufy weiter. Aber danke für den Tipp, probier ich nochmal
Ohne „nie“ 🙂
Viele Hausbesitzer laden Einbrecher durch hohe Zäune/Sichtschutz geradezu ein, ungestört an ihrem Haus zu werkeln.
Naja, mal will ja nicht auf dem Präsentierteller sitzen. Und selbst wenn man von der Straße das Grundstück einsehen kann gibt es eine Rückseite, die nicht so leicht einsehbar ist. Auch Lichtschächte für den Keller laden ein, aber bei den Grundstückpreisen wird eben auch der Keller teilweise zum Wohnraum
Mir fehlt die Information, ob Homekit Secure Video unterstützt wird – für mich ein Killerfeature. Leider gibt es nur sehr wenige Kameras, die das unterstützen 🙁
Akku-Cams unterstützen kein HomeKit. Man könnte mit Homebridge arbeiten, evtl. Scrypted.
Hi caschy, toller Bericht. Ich kann dazu nur sagen, ich nutze diese seit Oktober 2 x S330 und 1 x S220 im Verbund. Seitdem war nur eine die häufiger Verkehr im Sichtfeld hat bei 73% Akku. Die andern nicht unter 80% Akku gefallen. Also alle drei müssen auch bei dunklen Tagen, nicht geladen werden.
Ich habe gesehen das du in einem Menü bist, bei dem man einstellen kann, dass man Benachrichtigung ignorieren kann, bei bekannten Personen. Wie kommt man in dieses Menü? Das habe ich bei mir (Android) noch nicht gefunden?
Basis > Einstellungen > Benachrichtigung > Benachrichtigung ignorieren
Kann man bei den Eufys auch ein Einzelbild abfragen? So zum Beispiel Klingel wird gedrückt und es wird eine Nachricht mit Bild vie Telegramm geschickt. Per RTSP komme ich da irgendwie nicht dran. Per Onvif kein Proplem.
Servus!
Können die Kameras auch unter der Decke eines Vordachs angebracht werden?
zum Befestigungsmodul müssten die Kameras dann 90° abgewinkelt werden. Kann ich auf den Fotos nicht zweifelsfrei erkennen,