EU-Ministerrat stimmt neuer Batterie-Verordnung zu

Der EU-Ministerrat hat gestern eine Verordnung verabschiedet, mit der die Nachhaltigkeitsvorschriften für Batterien und Altbatterien verschärft werden sollen. Zur Erinnerung, die EU meint hier mit Batterien generell Akkus und Akkumulatoren. André hat das schon vor einem Monat genauer beschrieben. Nun ist die Verordnung verabschiedet und wird in den nächsten Tagen vom Rat und dem Europäischen Parlament unterzeichnet und tritt dann 20 Tage nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.

Die EU hat noch eine Informationsgrafik veröffentlicht, in der die wichtigsten Punkte noch einmal erklärt werden. Wer die Verordnung lesen möchte, kann dies hier tun. Ausgenommen von der neuen Regelung sind „abwaschbare Geräte, die regelmäßig Spritzwasser, Wasserstrahlen oder Unterwasserbedingungen ausgesetzt sind“ sowie „professionelle medizinische Bildgebungs- und Strahlentherapiegeräte“. Zu ersten Gruppe gehören auch Smartwatches und Smartphones, die mindestens spritzwassergeschützt sind.

Die neuen Vorschriften zielen darauf ab, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, indem Batterien während ihres gesamten Lebenszyklus reguliert werden. In der Verordnung werden daher Anforderungen für das Ende der Lebensdauer festgelegt, einschließlich Sammelzielen und Verpflichtungen, Zielvorgaben für die Verwertung von Materialien und der erweiterten Herstellerverantwortung.

Im Rahmen der Verordnung wurden Sammelziele für Gerätealtbatterien für die Hersteller festgelegt (63 % bis Ende 2027, 73 % bis Ende 2030) und ein spezifisches Sammelziel für Altbatterien für leichte Verkehrsmittel eingeführt (51 % bis Ende 2028 und 61 % bis Ende 2031).

In der Verordnung ist das Ziel festgelegt, bis Ende 2027 50 % und bis Ende 2031 80 % des Lithiums aus Altbatterien zu verwerten, was in Abhängigkeit von den Marktentwicklungen und technologischen Entwicklungen sowie der Verfügbarkeit von Lithium durch delegierte Rechtsakte geändert werden kann.

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5 Kommentare

  1. paradoxus says:

    Wäre schon froh, wenn ich nicht 20km fahren müsste, um LiPo & Co loszuwerden. Mit Öffentlichen ist der Werkstoffhof gar nicht erreichbar. So lange keine sinnvolle Sammel-Infrastruktur vor Ort besteht (nein, nicht irgendwelche Supermärkte, die ich abmessen muss, um mein Recht auf Rückgabe durchzusetzen), wird das alles leider oft weiterhin in der schwarzen Tonne landen. Ich kann’s den Leuten nicht verdenken.

    • War früher das gleiche mit den Energiesparlampen. Und dann wundert man sich, warum der Quecksilberanteil im Restmüll so hoch ist

  2. Franz Mühleisen says:

    Na bravo ausgerechnet die Smartphones welche mit für den meisten Elektro-Schrott verantwortlich sind werden von der Regel ausgenommen. Wie bescheuert kann man sein…

    • Ja genau. Das fühlt sich an, als ob die Lobby Industrie noch schnell vorher den Passus reingebracht hat.
      Jetzt werden alle Hersteller ihre Geräte IP zertifizieren lassen, damit die Vorschrift nicht greift.
      Totaler Schwachsinn mal wieder -.-

  3. Autsch, das tut weh:

    In der verlinkten Grafik sollen Nachfrage und Preise über Würfel dargestellt werden. Zur Darstellung des (angenommenen) Preisverfalls von 50% hat man schlicht einen kleineren Würfel mit der halben Kantenlänge dazugezeichnet, wohl mit der Idee, dass eine halbe Kantenlänge auch das halbe Volumen ergibt. Könnte. Vielleicht. Hoffentlich. …

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