EU: Konsultation zur „Daten-Maut“ gestartet

Photo by Sara Kurfeß on Unsplash

Das Thema wurde schon oft angesprochen: Große Konzerne wie Netflix, Google, Facebook und Co. sollen nach Ansichten von Telekommunikationsanbietern eine Daten-Maut an die Betreiber der Internetstruktur und der Netze zahlen. Seit heute offiziell: Die EU könnte sich eine Einführung eines solchen Entgelts vorstellen, klopft derzeit aber über eine Sondierungsbefragung Meinungen zu den potenziellen Entwicklungen des Verbindungssektors und seiner Infrastruktur ab. Beteiligen kann sich jeder.

Ziel sei es, Meinungen über die sich verändernde Technologie- und Marktlandschaft und deren mögliche Auswirkungen auf den Sektor der elektronischen Kommunikation einzuholen. Außerdem geht es um die Art der Infrastruktur und die Höhe der Investitionen, die Europa benötigt, um in den kommenden Jahren die digitale Transformation anzuführen.

Die digitalen Märkte und insbesondere die Konnektivitätsmärkte stehen vor transformativen Technologie- und Marktentwicklungen, so die Konsultation. Dazu gehören die Datenspeicherung in der Cloud, der Übergang zum Edge-Computing, die Nutzbarkeit des Metaverse, künstliche Intelligenz, virtuelle Realität und mehr. Darüber hinaus sind diese Entwicklungen nicht von der schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage im weiteren Sinne isoliert.

Daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um den Konnektivitätssektor im Rahmen einer Konsultation zu untersuchen und die Ansichten der Beteiligten darüber einzuholen, wo der Sektor der elektronischen Kommunikation steht und wo er sich in Zukunft befinden wird und sollte, so die Meldung.

Die Sondierungskonsultation ist Teil eines offenen Dialogs mit allen Beteiligten über die mögliche Notwendigkeit, dass alle Akteure, die vom digitalen Wandel profitieren, einen fairen Beitrag zu den erforderlichen Investitionen leisten.

Vermutung: Sollte so etwas kommen, dann wird es natürlich auf den Verbraucher umgelegt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Äh, die Diensteanbieter haben bei irgendeinem Provider A selbst einen Internetzugang und bezahlen den. Traffic von diesem Provider A zu Endkundenprovidern B wie z.B. der Telekom wird zwischen den Providern entweder per Peering oder Transit abgerechnet. Wollen die Endkundenprovider B jetzt zusätzlich bei den Diensteanbietern die Hand aufhalten, statt sich das von ihren Vertragspartnern A bezahlen zu lassen? Auf den ersten Blick erscheint mir das vergleichbar, als wenn man Autobahnmaut nicht nur von den jeweiligen Fahrzeugnutzern verlangen würde, sondern auch von den Fahrzeugherstellern.

    • Alles eine Frage der Lobbyaufwände 😉

    • Der Vergleich hinkt allerdings. Die Nutzung einer vorhandenen Autobahn – ja, wird durch die Maut abgedeckt, die Kosten amortisieren sich irgendwann und die Einnahmen sind(sollten) höher als die Instandsetzungskosten sein. Der Ausbau eines neuen Fahrstreifen oder gar einer neuen Strecke hat aber ganz andere Dimensionen, die die übliche Maut nicht abdeckt.
      Ist ja genauso wenn du in eine Kleinstadt ziehst, die überall schon Glasfaser hat oder eine wo ein Ausbau gemeinschaftlich bestellt werden muss. Im ersteren Fall kannst du Gigabyteweise downloaden für einen vielleicht sehr günstigen Tarif, im Letzteren musst der Ausbau von allen getragen werden und die ersten Jahre sind die Tarife auch ganz sicher nicht günstig.

      • Nach der Logik müsste ja keiner mehr was ausbauen oder irgendwo investieren. Das ist ein Henne Ei Problem. Willst du Kunden anbinden, dann bau aus und sie zahlen. Nach deiner Logik müssten die Kunden erstmal zahlen und dann wird ausgebaut. Oder was möchtest du vermitteln? Ich habe auch noch nichts von höheren Tarifen gehört für frisch ausgebaute Gebiete …

        Zum Thema: Wegelagerer #2 nach dem „Leistungsschmutzgesetz“

  2. Das ist Aushebelung der Netzneutralität. Außerdem verteuert er für den Verbraucher den Zugang zum Internet.

  3. Thomas Hahn says:

    Resultat:

    YouTube wird die Werbeschaltung so penetrant machen, dass man um ein Abo kaum noch rumkommt und das wird dann auch gleich noch erhöht…

    Soziale Netzwerke werden auch nicht ihre Dividende herabsetzen und wege notfalls durch Werbeplatzierungen in Free-Versionen oder halt Abo…

    Die restlichen Videoplattform werden auch wieder die Preise anziehen…

    Dann kann man sich dann überlegen, ob man nur noch E-Mails und so abruft, wohl bei dem Preisen hier in Deutschland die Provider freut, ja kaum Traffic noch haben oder ob man mehr für die ganzen Dienste bezahlt, damit die Provider noch ein Stück vom Kuchen abbekommen…

  4. Wüsste nicht das Zeitungsverleger Geld für den Ausbau der öffentlichen Straßen bezahlen weil Sie ja durch Ihre Ware das Straßenverkehrsnetz belasten, das selbe gilt natürlich auch für Autohersteller.

    Das hier so getan wird als sei das Internet etwas anderes.
    Jahrzehnte hat sich die Telekom dumm und dämlich verdient und den Ausbau verpennt und jetzt hält man schön die Hand auf.

  5. Ich mach gerade die Umfrage und bekomme das hier zum Download angeboten: Exploratory_consultation_privacy_notice.docx – Eine Word Datei! Wie soll man das alles ernst nehmen?
    Dann ein Haufen hochtrabende Fragen die nur an Insider gerichtet sind.

    • Die Informationen zum Datenschutz liegen in einem sehr verbreitetem Format vor, das aber für diesen Zweck ungünstig ist. Schlecht und kritikwürdig, aber kein Beinbruch und hat mit dem Sinn der Umfrage nichts zu tun.
      Dass Sie die Umfrage inhaltlich nicht verstehen, ist aber ein ganz anderes Problem….

  6. Anscheinend haben einige EUrokraten ein neues Angriffsziel im Krieg gegen die Bürger ausgemacht. Das Internet muss für die breite Masse eingeschränkt werden. Dort passiert unkontrolliert zu viel dummes Zeug. Den schwarzen Peter bekommen die Unternehmen, die ihre Dienste über das Internet anbieten. Die EU kassiert eine „Maut“ und die Unternehmen werden diese Zusatzkosten schon bei ihren Kunden eintreiben. Wer sich dann den Medienkonsum via Internet nicht mehr leisten kann, der muss sich eben auf den Abruf von e-Mails oder das, was die EUrokraten unter „Universaldienst“ verstehen, beschränken.

  7. Aha Wegelagerei die Zweite. Nach dem „Leistungsschutzrecht“ geschrieben durch die Lobby, kommt nun das „Leitungsschutzrecht“ weil wir ja alle wissen das die Internetautobahn stark mit dem physischen Platz zu kämpfen hat und nicht einfach ausbaubar ist. Auch bauen die Provider nur aus weil sie so gutherzig und spendabel sind, die würden sich nie von beiden Seiten der Leitung bezahlen lassen für die Nutzung. Kann man sich nicht ausdenken so was, oh warte, die Telekom kann das.

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