EU-Kommission wird wohl die Übernahme von Unitymedia durch Vodafone ablehnen
Im Mai 2018 wurde bekannt, dass Vodafone Unitymedia übernimmt. Allerdings regten sich rasch Zweifel, ob der Zusammenschluss der Unternehmen auch wirklich durch die zuständigen Kartellbehörden genehmigungsfähig sein würde. Zumindest United Internet meldete schnell Skepsis an. Offenbar behält die Konkurrenz nun auch recht: Denn es dringen Berichte durch, laut denen die EU-Kommission ihr Veto gegen die Übernahme einlegen werde.
Vodafone hatte ja bereits Kabel Deutschland übernommen. Von Liberty Media, also dem Eigentümer von Unitymedia, würde man das Kabelgeschäft in Deutschland und Osteuropa für 18,4 Mrd. Euro schlucken. Offenbar ist man bei den EU-Wettbewerbswächtern der Ansicht, dass durch die neue Übernahme dann der Wettbewerb in Deutschland und Tschechien ausgehebelt werde. Zwar sieht man in den ebenfalls von der Übernahme betroffenen Ländern Rumänien und Ungarn keine Probleme, das reicht jedoch nicht.
Laut Handelsblatt werde die EU-Kommission Liberty Global und Vodafone schon in Kürze mitteilen, dass man die geplante Fusion ablehne. Aktuell haben sich Vodafone und Unitymedia die Kabelnetze in Deutschland quasi regional aufgeteilt. Wäre die Übernahme durchgewunken worden, würde Vodafone mit seinem Kabelangebot zwei Drittel der Haushalte in Deutschland abdecken.
Vodafone hatte dennoch gehofft, dass der Übernahme zugestimmt würde, da die Angebote im Bereich Telekommunikation, speziell Kabel, Mobilfunk und Festnetz, immer stärker zusammenwachsen. Man hoffte auf diese Weise stärker gegenüber der Deutschen Telekom platziert zu sein. Neben United Internet hatte sich zuvor aber auch schon Telefónica Deutschland gegen die Übernahme positioniert. Nun bekommen die Kritiker offenbar auch ihren Willen. Offiziell bestätigt ist zwar noch nichts, das sollte aber dann wohl nur noch eine Frage der Zeit sein.
Eine Lieberalisierung des Kabelnetzes hätte ich mir lieber gewünscht. Man hat doch jetzt als Kunde schon keine Alternative (sofern man bei Kabel bleiben will oder wie ich muss) und Unitymedia kann machen was es will.
@Mr.C:
Da hast du Recht – sehe ich genau so. Vor allem ist weder der UM-Support besonders gut, noch die verkaufte/vermietete Hardware. Wer jemals mal den Horizon-Recorder in Betrieb hatte, weiß von was ich rede. Wenn das Teil mal stabil läuft, dann ist es ganz nice – aber die Betonung liegt auf „wenn“.
Würde mir in der Hinsicht auch Konkurrenz wünschen. Nicht umsonst sagt man „Konkurrenz beflügelt das Geschäft!“.
Gibt es den Horizon nicht schon länger? Hat sich das immer noch nicht eingespielt? Selbst die Telekom und Sky bekommen es mit ihren Plattformen hin.
@RGVEDA:
Also ich habe den aktuellen Horizon Recorder in der Version 2 und die Software wird auch regelmäßig aktualisiert durch UM. Man behebt schon regelmäßig kleinere Probleme und versucht das Gerät zu verbessern, aber naja, man ist weit von einem zufriedenstellenden Zustand entfernt. Habe oft den Eindruck, dass der Hauptfokus eher auf neue Software-Features liegt, nicht aber auf grundlegende Probleme wie z.b.:
-Freezes/Abstürze
-Fernbedienungs-Befehle werden teilweise extrem verzögert umgesetzt (10-20 Sek.)
-Die ganze Software-Oberfläche ist allgemein sehr träge und ruckelig
-1-2 Mal im Monat lässt der Recorder sich nicht mehr einschalten (Erst wieder lauffähig nach Stromtrennung)
Das Problem dabei ist: Der Horizon Recorder ist eigentlich ein richtig tolles überzeugendes Gerät wenn man zwischendurch mal keine Probleme damit hat, aber die mangelnde Stabilität macht alles kaputt. Man muss halt immer mit irgendein Problem rechnen. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich das Gerät jemals zwei Wochen am Stück ohne Probleme nutzen konnte. Ich kenne auch kein Horizon-Recorder-Nutzer im Freundeskreis, der KEINE Probleme damit hat – die klagen alle über die gleichen Probleme.
In der Hinsicht (Stabilität) ist dieser Magenta-Receiver/Recorder von der Telekom eindeutig besser. Wie du schon richtig sagst, das bekommt die Telekom besser hin.
Also liegt es nur an der Software? Die Hardware ist kompetent genug? Daran scheitert es ja auch mal gerne.
10-20 Sekunden sind echt krass! 1-2 Sekunden wären ja noch ok…wobei das heutzutage auch echt viel ist.
@RGVEDA:
Das ist eine sehr gute Frage, die ich dir noch nicht mal 100% beantworten kann. In der Vergangenheit konnte UM viele Probleme über Softwareupdates beseitigen, von daher gehe ich mal davon aus, dass die Probleme größtenteils von der Software stammen bzw. ausgelöst werden.
Aber ich bin optimistisch, denn die Version 1 war damals noch deutlich schlimmer in der Fehleranfälligkeit. Die neue Version 2 ist also schon ein ordentliches Upgrade hahaha.
Ich denke es liegt auch an der Hardware, welche falsch bemessen ist. Das sieht man meiner Meinung nach an den drei TV Tunern. Vielleicht wollte man in den 90ern noch TV gucken und noch zwei weiteren Sendungen aufnehmen, aber heutzutage? Eher geringer Nutzen. Dafür aber mieses WLAN verbaut.
Denke das sie bei CPU / RAM es ähnlich falsch dimensioniert haben. Wenn ich nur schaue, wie warm das Gerät im Standby wird…was da ein Strom verschwendet werden muss. Nutzt man aber anderen Standby Modus, braucht die Kiste 1-2min zum starten und das Internet wird verlangsamt!
Die Entwicklung eines Nachfolgers wurde wohl in Anbetracht der Fsion nicht weiter ernsthaft verfolgt.
Korrekt !!
Kann die Argumentation zumindest teilweise nicht nachvollziehen. Als Ex-KabelDeutschland Kunde bzw. nun halt Vodafone hatte/habe ich eh keine andere Möglichkeit. UnitiyMedia ist in meinem Raum nicht als Alternative vorhanden und andersherum ist es ebenfalls so……
Wäre echt schade. Hatte auf eine Genehmigung unter bestimmten Auflagen, wie z.B. Zugang zum Netz für Dritte gehofft.
Das hätte ich auch befürwortet. Ich hab mit Vodafone keine Probleme, bin seit fast 20 Jahren Mobilfunkkunde. Wäre der Zusammenschluss gekommen wäre die Telekom aus Wettbewerbsgründen gezwungen worden, endlich mal das Glasfasernetz auszubauen.
So aber macht sie sich keine Mühe.
Bin bei Unitymedia Kunde und der Kundenservice ist ausbaufähig.
Ein Glück.
Ich wüsste nicht, was ich täte, wenn ich mal mangels DSL gezwungen wäre, zu Vodafone zu müssen. Da wäre man deren Willkür ausgeliefert.
Dann ist es natürlich sehr viel besser, dass du jetzt aktuell nur der Willkür von Unitymedia ausgeliefert bist.
Ich persönlich kann das Problem nicht verstehen. Wenn die beiden Unternehmen bisher irgendwie in Konkurrenz stehen würden, wäre das ja etwas anderes, aber so? An der Wettbewerbssituation würde sich doch überhaupt nichts ändern.
[…] Ich persönlich kann das Problem nicht verstehen. […]
Kannst du nicht, oder willst du nicht? Allein das macht nämlich schon einen Unterschied.
Marktmacht kann man ausnutzen. Unternehmen in der Größenordnung eines Vodafone-Konzerns tun das gewöhnlich auch, wenn man es nicht rechtzeitig unterbindet. Kann man blauäugig natürlich auf sich zukommen lassen und mögliche Konsequenzen dann beweinen, wenn sie einen wider Erwarten plötzlich doch betreffen. Erfahrungsgemäß bleibt
Und die Willkür der Telekom ist besser die dir viel geld abnimmt für Leitungen die Hauptsächlich von der post stammen und die der Steuerzahler bezahlt hat
Da kann man mal wieder sehen wie wenig Ahnung die Leute in Brüssel von der aktuellen Situation in Deutschland haben. Wir habe keine Chance uns einen Kabelnetzbetreiber auszusuchen. Es würde sich absolut nichts ändern wenn es nur noch einen Anbieter gäbe. Wenn die den Wettbewerb fördern wollten müsste die regionale Aufteilung verboten werden – aber auch das würde keinen Mehrwert bringen weil weder VF noch UM in Regionen ausbauen würden wo sie derzeit noch nicht sind. Maximal bei großen Neubauprojekten.
Ob man Kabelnetze ohne weiteres für Dritte zugänglich machen kann weiß ich nicht.
Sehe ich genau so wie du!
Das Kabelnetz ist keine wirklich zukunftssichere Technologie und dazu standen UM und VF auch bisher nicht in konkurrenz.
Bei uns z. B. gibt es zum Bezug von Internet Telekom Klingeldraht (VDSL2-Vectoring) oder Kupfer-Coax (DOCSIS 3.0 derzeit) von UM. Hätte also keine Auswirkung auf den Kunden wenn der Kabelanschluss dann von Vodafone käme.
Wenn die EU die Übernahme tatsächlich stoppen sollte wäre das mal wieder ein klares Zeichen für die Lobby-Politik in der EU.
Ich war schon die ganze Zeit gegen die Übernahme von Unitymedia Deutschland ganz einfach es würde gerade im Kabel und Internet Bereich nur ausbremmsungen geben und der Ausbau würde nicht wirklich voran kommen und da Vodafone ehh ihre ganzen Versprechungen was Thema Gigabit Internet nicht einhalten kann und in privaten Kabel Kunden Segment Versprechungen gemacht werden die nicht eingehalten würden der Kundenservice wehre noch schlechter als wie er jetzt schon ist !!!Ihr braucht euch doch bloß Mal die jetzige Zufriedenheit im Bereich Kabel Internet bei Trust Pilot anzuschauen wie viele Unzufriedene Kunden es gibt von daher !!!
Nicht nachvollziehbar. Denn was würde sich ändern? Vodafone Kabel tritt in ihrem Verbreitungsgebiet als Konkurrenz zu DSL (Telekom oder Resellern wie 1und1 etc.) auf. Unitymedia macht das gleiche in ihrem Verbreitungsgebiet. Vodafone und Unitymedia stehen in keiner direkten Konkurrenz, da sich ihre Verbreitungsgebiete nicht kreuzen.
Klar stehen sie in direkter Konkurrenz.
Hier in Frankfurt z.B. kann ich sowohl Unitymedia, als auch Vodafone DSL buchen. Das wäre dann zukünftig hinfällig. Man kann davon ausgehen, dass Vodafone das komplette DSL-Geschäft aufgeben würde, wenn die Übernahme genehmigt würde.
Das stimmt leider nicht ganz. DSL von Vodafone läuft über die Leitung der Telekom. Die freuen sich natürlich wenn der Deal mit Unitymedia nicht zustande kommt. Für den Kunden macht es keinen Unterschied, von daher wäre die Entscheidung ein Fehler von den Behörden aus Brüssel.
„Aktuell haben sich Vodafone und Unitymedia die Kabelnetze in Deutschland quasi regional aufgeteilt.“
Das alleine HÄTTE NIEMALS GESCHEHEN DÜRFEN, da hat schon die Komission versagt…
Dazu überhaupt das Vodafone KD aufkaufen durfte, aber die Komission versagt in einer Tour, Kartelle werden x-fach gebildet und Konkurenz durch Behörden gar verboten, siehe 4G, 5G Lizenzvergaben, und trotz Rechtliche Abmachungen keine Strafen gegenüber den Käufern, Staat versagt in einer Tour.