EU-Kommission schlägt Vorschriften für die Verfügbarkeit von Smartphone-Ersatzteilen vor

Ein neuer Vorschlagsentwurf der Europäischen Kommission in Brüssel sieht vor, dass Ersatzteile für Smartphones für die Nutzer leicht und vor allem ausreichend lange genug verfügbar sein müssen. Als Teil einer laufenden Untersuchung von Elektroschrott hat die EU-Kommission nun eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, die sich mit der „Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für Mobiltelefone“ befassen.

Nach Informationen der Financial Times sehen die Vorschläge unter anderem vor, dass etwa 15 verschiedene Bauteile mindestens fünf Jahre lang nach der Einführung des Smartphones verfügbar sein müssen. Außerdem sollen die Akkus mindestens 500 volle Ladungen überstehen, ohne auf unter 83 % ihrer Kapazität zu sinken.

Obendrein sollen die Handys laut Vorschlag ein Energieeffizienzlabel tragen, ähnlich wie bei Waschmaschinen und Geschirrspülern, auf dem die Lebensdauer des Akkus und andere Eigenschaften wie die Sturzfestigkeit angegeben sind.

Die EU erhofft sich davon längere Lebenszeiten bei Smartphones. Sicherlich ein frommer Wunsch, den man in der Beispielrechnung mit angibt. Eine Verlängerung des Lebenszyklus aller in der EU verkauften Smartphones um fünf Jahre würde laut einer Studie des Europäischen Umweltbüros, einer Nichtregierungsorganisation, Emissionen in Höhe von etwa 10 Millionen Tonnen CO2 einsparen – das entspricht in etwa dem Ausstoß von 5 Millionen Autos.

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4 Kommentare

  1. Krümelmonster says:

    Es ist technisch gar kein Problem, aktuelle Smartphones auch 4-5 oder mehr Jahre zu halten. Das ist doch von hiesigen Kunden aber gar nicht in der Masse gewünscht. Oft sind Ersatzteile auch verfügbar, aber bei 3-4 Jahren alten Smartphones nicht mehr wirtschaftlich. Nur weil die EU die Teile einfacher verfügbar machen will, werden sie deswegen nicht preisgünstig angeboten werden.

    Irgendwie verstehe ich zwar oft den Gedanken dahinter, die Ideen kommen mir aber dennoch weltfremd vor, als wüsste man gar nicht, wie Märkte funktionieren und wie Kunden ticken.

    • Das mit „wird aber nicht von der Masse gewünscht“ glaube ich nicht. Vielleicht die Masse der Leute, die Du kennst oder in deren Blase Du bist.

      Für viele Menschen ist das Smartphone ein Arbeitsteil, das kann so lange laufen wie es nur geht. Wenn es nicht herunterfällt oder zu langsam wird. Ein gutes Smartphone ist teuer, gerade in der heutigen Zeit freut man sich, wenn man nicht aberhunderte Euro ausgeben muss.

      „Früher“ standen die Leute tagelang an, um ein neues iPhone oder Galaxy zu bekommen. Heute wird das, wenn überhaupt, nur nebenslächlich in der allegemeinen Presse erwähnt.

  2. Dann gehört meines Erachtens auch dazu, daß es eine Pflicht zu 5 Jahren Sicherheitsupdates gibt.

    Und zwar alle, die der OS Hersteller veröffentlicht – und nicht nur einige, die gerade im engen Zeitbudget des Hardware-Herstellers liegen ….

    Eher sogar 7 oder 8, denn mit dem letzten gekauften / eingebauten Ersatzteil (kurz vor Ablauf der 5 Jahre) soll das Smartphone ja auch noch eine Zeit lang länger (sicher) laufen.

    • Nachtrag:

      Und wenn so Dinge wie

      „API Level des OS wurden in diesen 5 Jahren der Teileverfügbarkeit derart geändert, daß viele Apps nur noch mit neueren OS-Versionen laufen “

      der Fall wären…..

      …. müssten in den 7 oder 8 Jahren auch OS-Updates verpflichtend sein.

      Vielleicht sogar 10 Jahre für OS- und SIcherheitsupdates – wobei dann in den letzten 2 oder 3 Jahren eine Gebühr in Höhe von maximal XX% des ehemaligen UVPs genommen werden darf (XX = z.B. 10 %).

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