EU-Kommission: Aktuelle Roaming-Regelung sei ein voller Erfolg
Wer sich ins EU-Ausland verirrt bzw. es bereist, kann seine deutsche SIM-Karte bzw. seinen Tarif weiterhin nutzen und bleibt erreichbar. Denkt man einige Jahre zurück, dann konnte das wegen hoher Roaming-Gebühren aber im Zweifelsfall arg teuer werden. Dem schob man seitens der EU-Kommission 2017 einen Riegel vor. Nun blickt man zurück auf die Regelung und bewertet sie als vollen Erfolg für alle Parteien.
Innerhalb der EU ist es seit Mitte Juni 2017 möglich, auch im Ausland SMS und Telefonanrufe sowie mobile Daten zu nutzen, ohne zusätzliche Kosten befürchten zu müssen. Die Juncker-Kommission feiert das dann auch als einen ihrer wichtigsten Erfolge im digitalen Bereich. So gibt man an, dass sich die mobile Datennutzung seitdem bei Reisenden innerhalb der EU verzehnfacht habe, wenn man mit dem Jahr vor der Einführung der Regelung vergleiche.
Am höchsten fiel sie im Sommer 2018 aus – zu jenem Zeitpunkt war sie sogar zwölfmal höher, als vor der Einführung der sogenannten „Roam like at Home“-Regelung. Doch auch das Telefonieren im EU-Ausland hat zugenommen und es gebe nun fast dreimal so viele Anrufe. Nicht nur Kunden sollen profitieren: Für Mobilfunkanbieter seien als Folge der neuen Regelung ebenfalls die Preise beim Roaming-Austausch gesunken, sodass die Provider sich nun ebenfalls nicht plötzlich verausgaben müssen.
Die EU-Kommission sieht sich in ihrer Entscheidung bestätigt, denn mittlerweile sei der Hunger nach mobilem Datenvolumen, eben auch im EU-Ausland, enorm gewachsen. Man wolle bei der bisherigen Regelung daher auch weiterhin bleiben. Fest steht, dass sie bis Juni 2022 in Kraft bleiben wird. Aber auch darüber hinaus werde es Sinn ergeben, sie aufrechtzuerhalten. Denn es sehe nicht danach aus, als ob es im Markt wesentliche Veränderungen geben werde, welche eine Anpassung oder Abschaffung notwendig machen könnten.
Falls ihr euch näher dazu belesen möchtet, findet ihr auch hier dazu ein PDF der EU-Kommission – mit 98 Seiten. Eine kürzere Zusammenfassung mit 17 Seiten ist auch hier als PDF zu finden.
Naechster Schritt: Das ganze global ausweiten. Wenn Unternehmen wie die Telekom und Vodafone globale Skaleneffekte nutzen duerfen, sollte das Gleiche fuer die Kunden gelten. Ein Telekom-Kunde sollte also weltweit kostenloses Roaming in allen Netzen nutzen koennen, an denen die Telekom beteiligt ist (z.B. Telekom USA, oder Vodafone India bei Vodafone-Kunden, Telefonica South America bei O2-Kunden etc.).
Problem ist das T-com US anders aufgestellt ist als T-com D oder T-com Austria oder T-com Rumänien…
Das ist richtig cool!! Ich liebe die EU.
Nur das der Datenhunger im Ausland um Welten besser abgedeckt ist als in D.
In Ganz Europa kann man per Roaming-Regelung günstig seine SIM-Karte nutzen …
In Ganz Europa? Nein!
Das von unbeugsamen Schweizern bevölkerte Land im Herzen von Europa hört nicht auf, dem in seine Telefonnetze verirrten Reisenden/Nachbarn teure Gebühren abzuverlangen.
Niemand spricht von ganz Europa, wenn er „EU“ sagt….
In der Schweiz kommt es halt auf den Provider an, ob und wieviel man draufzahlt.
Lustiger Nebeneffekt dieser Regelung: je nach Provider und Vertrag kann es durchaus passieren, dass ein innerdeutsches Gespräch teurer wird als ein Anruf auf die gleiche Nummer aus dem Ausland – bei Roaming ist der Preis gedeckelt, im eigenen Netz nicht….