Erster Blick auf den Valerion VisionMaster Pro 2: High-End-Projektor überzeugt mit brillanter Bildqualität
Der Heimkinomarkt bietet heute zwei grundlegende Optionen für großformatige Bildwiedergabe: Fernseher oder Projektoren / Beamer. Ich hatte die Möglichkeit, mehrere Wochen den TV gegen einen Laser-Beamer einzutauschen. Der VisionMaster Pro 2 von Valerion positioniert sich dabei als interessante Alternative im gehobenen Projektor-Segment. Mit einem Preis von 2.999 Euro bietet er Leistungsmerkmale, die man sonst nur von deutlich teureren Geräten kennt. Bevor wir zum Pro 2 kommen, sei erwähnt, dass es unterschiedliche Modelle gibt, die sich unterscheiden. Hier einmal die flotte Übersicht:


Erwähnenswert ist sicher, dass einige Modelle auch über Kickstarter starteten, Valerion sammelte über 10 Mio. Dollar ein. Wer damals mitgemacht hat, bekam den Beamer natürlich wesentlich günstiger. Dass der Beamer gut angenommen wurde, ist sicher für viele nachvollziehbar – es ist echt alles drin, was man sich so wünscht.
Die Verpackung des Geräts verdient besondere Erwähnung: Der Projektor wird in einem wiederverwendbaren Styropor-Behälter mit Verschlüssen und Tragegriff geliefert. Diese Lösung schützt nicht nur beim Transport, sondern eignet sich auch ideal zur späteren Aufbewahrung, falls ihr echt zu den Leuten gehört, die die Kiste jedes Mal abbauen. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Netzteil auch eine Fernbedienung, Batterien, ein Handbuch und ein Reinigungstuch.
Das Gerät präsentiert sich in einem, meines Erachtens, hochwertigen Gehäuse mit 14 galvanisierten Metallstreifen und Glasoberflächen. Mit Abmessungen von 25,9 x 18,5 x 21,6 cm und einem Gewicht von 7 kg ist der Projektor zwar transportabel, aber eher für die feste Installation gedacht. Die Verarbeitungsqualität zeigt sich auch in der robusten Konstruktion, die laut Hersteller einer Belastung von bis zu 100 kg standhält. Sieht retro aus, hat aber moderne Technik unter der Haube. Mag ich sehr.
Die technische Ausstattung überzeugt mich auf ganzer Linie: Ein RGB-Laser-System liefert eine Helligkeit von 3.000 Lumen und deckt 110 Prozent des REC 2020-Farbraums ab. Das Kontrastverhältnis von 15.000:1 (nativ 4.000:1) sorgt für brillante Bilder mit satten Schwarzwerten. Die native 4K-UHD-Auflösung ermöglicht Bilddiagonalen zwischen 40 und 300 Zoll (ca. 8 m), wobei die Bildqualität auch bei großen Projektionsflächen überzeugt (auf der Leinwand selbst konnte ich nur 150 Zoll testen, echtes Mäusekino ;)). Der Beamer ist wirklich unfassbar hell, das ist schon sehr krass. Selbst bei eingeschaltetem Licht, bzw. tagsüber im Raum war noch ein hervorragendes Sichterlebnis möglich. Aber ja, so richtiges Feeling entfaltet sich natürlich, wenn es dunkler ist.
Besonders praktisch, aber auch eigentlich Standard heutzutage sind die automatischen Einstellungsfunktionen: Autofokus, Keystone-Korrektur, Hinderniserkennung und Bildschirmanpassung erleichtern die Einrichtung erheblich. Die Bildqualität profitiert von HDR10+, Dolby Vision und einem speziellen Filmmaker Mode. Für Gamer interessant ist die geringe Latenzzeit von 15 ms bei 4K/60Hz. Zur automatischen Anpassung sei aber gesagt, dass ich auf meiner Testleinwand einige Male nachjustieren musste, um das für mich perfekte Bild zu bekommen. Wenn man den Beamer nach jedem Einsatz einpackt und später wieder aufstellt, sollte man ein paar Minuten einplanen, um das Ganze zu justieren. Da arbeitete die Software in meinen Augen nicht ganz perfekt.
Die Anschlussvielfalt umfasst drei HDMI-Ports (2x HDMI 2.1, 1x HDMI 2.0), USB 3.2, USB 2.0, optischen Audioausgang und Ethernet. Drahtlos kommuniziert der Projektor über WiFi 6E und Bluetooth 5.2. Das integrierte Google TV-System ermöglicht den Zugriff auf Streaming-Dienste, wer das nicht mag, der kann auch etwas anderes benutzen, ich hatte beispielsweise lieber im Test meinen Apple TV am Valerian VisionMaster Pro 2. Interessant ist aber für Nutzer von Google TV, dass der Hersteller 4 GB RAM nebst 128 GB Speicher verbaut.
Ich habe hier schon einige Projektoren mit 2 GB gehabt, da machte die Benutzeroberfläche nicht immer Spaß. Das ist hier Gott sei Dank anders. Ebenso ist erwähnenswert, dass Valerion wirklich alles, was so geht, in den VisionMaster baut, inklusive Control4, Alexa, Google Home und sogar Apple AirPlay 2 und HomeKit-Unterstützung. 24- oder 48-Hz-Modus? Auch an Bord. An Ausgabe- und Zuspielmöglichkeiten wurde da also gedacht.
Etwas zur Technik in Kurzform:
- EBL (Enhanced Black Level): Die EBL-Technologie analysiert jede Szene und passt Laserleistung und Gammakorrektur an, um den Schwarzwert zu verbessern und den Kontrast zu erhöhen. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung des Kontrasts in dunklen Szenen, vergleichbar mit Projektoren mit einem nativen Kontrastverhältnis von 5.000:1 oder sogar 10.000:1.
- Schärfe und Auflösung: Dank des 0,47-Zoll-Chips von Texas Instruments und des XPR-Moduls liefert der Pro 2 eine scharfe UHD-Auflösung von 3840×2160 Pixeln bei 60 Hz.
- HDR und Dolby Vision: Der Pro 2 unterstützt HDR10+ und Dolby Vision und bietet dank Tone Mapping eine echt gute Leistung in diesem Bereich. Das Tone-Mapping optimiert das Bild basierend auf den Fähigkeiten des Projektors, was zu einer besseren Detailwiedergabe und einem höheren Dynamikumfang führt.
- Dark Detail: Die „Dark Detail“-Funktion verbessert die Detailgenauigkeit in dunklen Szenen, ohne den Kontrast oder Schwarzwert zu beeinträchtigen. Sieht man zwar, aber war jetzt für mich nicht das Killerfeature.
- 3D-Funktionalität: Der Pro 2 ist 3D-fähig und unterstützt alle gängigen 3D-Formate mit aktiven DLP Link-Brillen. Klappt, aber wäre für mich kein Beamer-Kaufgrund.
- MEMC: Der Pro 2 nutzt MEMC (motion estimation and motion compensation) für Frame-Interpolation bis zu 4K60Hz, was für eine flüssigere Darstellung sorgt.
- Vergleich mit anderem Projektor: Im Vergleich zum AWOL Vision LTV-3500 Pro bietet der Pro 2 ein minimal (!) schärferes Bild und eine etwas bessere Leistung in dunklen Szenen dank der EBL-Technologie.
- Kalibrierung: Der Pro 2 ist ab Werk gut kalibriert und bietet verschiedene Bildeinstellungen, um die Bildqualität anzupassen.
- Die Ultra Sharp Mode Option ermöglicht es dem Pro 2, sich effektiv in einen nativen 1080p-Projektor zu verwandeln.
Display-Technologie:
– Projektionstechnologie: DLP (Digital Light Processing)
– DMD-Chip: 0,47-Zoll Texas Instruments mit XPR-Technologie
– Auflösung: 3840 x 2160 (4K UHD)
– Lichtquelle: Triple RGB Laser
– Helligkeit: 3.000 ISO-Lumen
– Kontrastverhältnis: 4.000:1 nativ, 15.000:1 dynamisch
– Farbraum: 107 % Rec. 2020, 110 % BT.2020
– HDR-Unterstützung: Dolby Vision, HDR10+, HLG
– Wurfverhältnis: 0,9–1,5:1
– Bildgröße: Bis zu 300 Zoll
Gaming-Funktionen:
– Eingangsverzögerung: 4 ms bei 1080p/240Hz
– Variable Bildwiederholfrequenz: Ja
– ALLM (Auto Low Latency Mode): Ja
– Unterstützte Bildwiederholraten: 24p, 48p, 60p, 120p, 240p
Konnektivität:
– HDMI: 2x HDMI 2.1, 1x HDMI 2.0 (eARC)
– USB: 1x USB 3.0, 1x USB 2.0
– Audio: 3,5 mm Audioausgang
– Netzwerk: 100 Mbit Ethernet (RJ45), WiFi 6e
– Bluetooth: Version 5.2
– Digital Audio: Sony/Philips Digital Interface
Physikalische Spezifikationen:
– Abmessungen: 25,9 x 18,5 x 21,6 cm
– Gewicht: 7 kg
– Eingebaute Audio: 2x 12W DTS Virtual:X Lautsprecher
– Geräuschpegel: 28–32 dB
Die Tonwiedergabe überraschte mich positiv: Zwei integrierte 12-Watt-Lautsprecher liefern einen erstaunlich guten Klang. Für audiophile Ansprüche steht eARC mit Dolby Atmos und DTS-X zur Verfügung. Wer sich so ein Gerät holt, möchte vielleicht auch vielleicht ein Mehr an Sound haben.
Im Praxisbetrieb beeindruckt der VisionMaster Pro 2 grundsätzlich durch seine Laufruhe. Mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 93 Watt arbeitete er in meinem Testlauf alles ab. Die HDR-Darstellung setzt meines Erachtens Maßstäbe in dieser Preisklasse, besonders die erweiterte Schwarzdarstellung überzeugte mich. Getestet habe ich auf einer 120-Zoll-Akustikleinwand AWOL Vision Cinematic+ ALR. Ihr habt die Spezifikationen gesehen: Es ist wesentlich mehr möglich.
In der praktischen Nutzung mit verschiedenen Zuspielern wie Apple TV, FireTV-Stick und diversen Spielekonsolen zeigt der Projektor seine Stärken. Die native 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) liefert bei 60 Hz gestochen scharfe Bilder. Wer höhere Bildwiederholraten benötigt, kann die Auflösung entsprechend reduzieren – bei Full HD sind sogar 240 Hz möglich.
Besonders beeindruckend ist die HDR-Wiedergabe mit Dolby Vision. Die Kombination aus der RGB-Laserlichtquelle und dem ausgefeilten Tone Mapping sorgt für intensive Farben und echt gute Kontraste. Gerade bei HDR-Inhalten entfaltet der Projektor sein volles Potenzial und liefert regelmäßig echte „Wow-Momente“ auf der großen Leinwand. Klar, meine Bilder hier im Blog geben keinen ganzen Eindruck, ihr müsst da meinen Aussagen Glauben schenken. Details, Farben, Schwarzwerte und so – geil.
Da fragt man sich schon manches Mal, warum man überhaupt ins Kino geht. Wie ich oft sage: Hätte ich ein anderes bauliches Setup, würde bei mir sicher auch dauerhaft ein Beamer zum Einsatz kommen und nicht nur zum Test. Am Ende stehen derzeit 3.000 Euro, was als Summe viel Geld ist – aber meines Erachtens für das Modell gerechtfertigt ist.
Und wer etwa sparen will: Ich glaube, der Plus 2 von Valerion könnte auch vielen reichen. Unterm Strich bleibt für mich: In dieser Preisklasse dürfte es, Stand jetzt, kaum etwas Vergleichbares geben. Das ist ein Sahnetörtchen mit Kirsche. Hab ich denn gar nichts zu bemängeln? Wenig. Die Fernbedienung reagiert am besten, wenn man sie direkt auf den Beamer richtet. Auch, dass das automatische Justieren das eine oder andere Mal meine Leinwand nicht ganz erkannt, ich also manuell eingreifen musste, ist ein kleiner Punkt.
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Danke, hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm (bzw. Leinwand). Bei den etablierten Herstellern scheint es seit vielen Jahren gefühlt null Innovation zu geben, und so habe ich irgendwann das Interesse an Beamern verloren. Dieses Gerät hat es aber in sich, muss ich mir mal näher angucken.
Toll aber preislich zu teuer wie ich finde. Auch bin ich der Meinung, dass 4GB Ram in der heutigen Zeit genauso wenig ausreichend sind wie 128GB Speicher.
Gerade wo die Apps größer werden oder mehr dazu kommen, sollte hier das Doppelte bei beiden als Standart gelten oder noch besser der RAM modular erweiterbar sein, wie man es von Laptops kennt. So schwer solle dies nicht sein.
Selbiges gilt in meinen Augen für Smart TVs. Hier wäre es in meinen Augen gut, wenn man durch eine kleine Klappe an der Rückseite an die RAM könne und an einen Slot zur Erweiterung des Speichers.
Wird es nie geben aber ich denke ich wäre nicht der einzige der dies begrüßen würde
Was meinst du wie der RAM am TV ausschaut?
Wie Riegel am PC?
Vergesst nicht, dass man eine gute Leinwand braucht.
Danke für den super Test! Ich freue mich schon auf den vorbestellten MAX 🙂 für $2300 hoffentlich nochmals einen tick besser! testest du den hier dann auch?
Hab den auch gebacken und freu mich schon auf Mai…. für 2300 ziemlich konkurenzlos…
Wer sich seit Jahren mit Projektoren im Detail befasst, kann zum Valerion sagen: Ja, kein schlechter Projektor aber auf der anderen Seite ist der Hype dennoch nicht gerechtfertigt. Der native Kontrast entspricht mal wieder wie üblich bei allen chinesischen Herstellern nicht der Wahrheit (liegt wie bei den DLPs üblich bei 1:1.500) und der gehypte EBL ist überhaupt keine Innovation, sondern bei anderen Herstellern wie bspw. Epson, JVC und Sony Standard und dies mit den üblichen Schwächen wie bspw. Pumpen bei kritischen Szenen.
Wie gesagt ein guter Beamer, aber nüchtern betrachtet nicht der Überflieger wie es der Hersteller und die Influencer-Szene glaube machen möchte.
Hinzu kommt, dass die Leinwandauswahl nicht einfach ist, da bei RGB-Lasern Laser-Speckle auftritt. Daher sind hier gerade Kontrastleinwände meist kontraproduktiv.
hatte mich vor 2 Jahren auch für einen Laserbeamer (Epson) entschieden. Mit Installation, neuer DENON Verstärker, Leinwand etc. kam da eine 5stellige Summe bei heraus.
Insbesondere die Leinwand (automatisch, motorisiert) trägt da einem sehr hohen Anteil am Gesamtpaket. Das haben viele nicht im Blick. Aber Qualität kostet da eben extra.
Meinen alten Panasonic 4K TV habe ich behalten. Für die fixen Nachrichten zwischendurch muss ich so nicht den Beamer und die Leinwand bemühen. Die fährt punktgenau vor dem TV herunter,
Also ich habe ich bis dato nicht bereut, so viel Geld zu investieren. Meine Frau und ich freuen uns jedesmal auf den gemütlichen Fernsehabend. Wer es sich leisten kann und den Platz hat, sollte sich einen Beamer zulegen. Das Kino sieht uns nie wieder.
Bitte nochmal genau schauen…
Es ist keine native 4K-Auflösung, sondern nur FullHD- mit EShift.
Wenn ich richtig informiert bin, kommt die technische Basis des Geräts von Hisense (C2 Serie) und wurde in der Hauptsache nur softwareseitig von Valerion optimiert.
Also, die Bildbeispiele überzeugen mich jetzt nicht davon, dass man hier wirklich ausgewogene Bildqualität bekommt. Meines Erachtens wirken die Farben viel zu kalt und blaulastig. Kann aber auch sein, dass es an Caschys Leinwand oder Aufnahmegerät liegt.
Zudem macht das Gerät den Eindruck, als wäre es bei uns schnell ein Staubfänger, der zudem schwer zu reinigen ist. Glatte Oberflächen hätten da doch evtl. Vorteile.