Erste Handfeuerwaffe über einen 3D-Drucker hergestellt
Das wird wohl noch für einigen Diskussionsstoff sorgen, wenn sich dies tatsächlich später als praktikabel erweist. Forbes berichtet aktuell über den 25-jährigen Studenten Cody Wilson, der die erste Handfeuerwaffe hergestellt hat, die komplett aus einem 3D-Drucker kommt.
[werbung] Die gegründete Non-Profit-Organisation Defense Distributed hat die Waffe „Liberator“ aus 16 Einzelteilen zusammengesetzt. Dabei besteht die Waffe fast ausschließlich aus Plastik-Komponenten, bis auf einen hinzugefügten Nagel, der als Schlagbolzen dient. Zusätzlich hat man noch ein kleines Stück Stahl verbaut, damit die Waffe durch die Metalldetektoren erkannt werden wird, wie es ein US-Gesetz fordert.
Aktuell will man zunächst die tatsächliche Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit der Waffe testen. Sollte dies soweit erfolgreich sein, plant man die Pläne frei verfügbar auf ihrer Webseite für jeden zur Verfügung zu stellen. Genau hier wird es natürlich problematisch, schließlich kann dann auch jeder die Waffe herstellen und auch die eingebaute Erkennung für die Metalldetektoren prinzipiell verhindern.
Schlussendlich fallen mit der Produktion der Waffe daheim auch alle gesetzlichen Kontrollen weg: Keine Seriennummer und notwendige Registrierung bei einer Behörde. Alles kann in der Garage daheim hergestellt werden.
Es bleibt abzuwarten, ob die Waffe aus dem 3D-Drucker tatsächlich funktioniert, erste Politiker in den USA erwägen jetzt eine Verschärfung um Plastik-Feuerwaffen gesetzlich zu verbieten, nachdem sich jetzt herausgestellt hat, dass dies nicht nur bloße Science-Fiction-Theorie ist. Wilson selbst möchte einfach in Erfahrung bringen wie groß das Potential einer solchen Idee tatsächlich ist. [via]
Man sollte vllt. auch zu dem Projekt verlinken. Das ganze läuft nämlich schon eine weile und es gibt auch schon andere 3D Waffen. Leider sind bisher alle nach wenigen Schuss kaputt gewesen. Daher hier vllt die erste „marktreife“ 3d waffe. Übrigens soll es demnächst auch automatische Waffen geben. Die einzelnen Teile gibts schon zum Download.
http://defdist.org
// notice: dieser beitrag ist wertungsfrei. ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das ganze gut oder schlecht finden soll. verhindern wird man es zumindest nicht können.
Waffen sind Werkzeuge, sie sind nicht gut oder böse. Der Mensch dahinter ist es.
@Hendrik
das problem ist doch: gelegenheit macht diebe. es gibt viele die schnell ausrasten. wenn die dann gerade eine waffe einstecken haben ist das unheil vorprogrammiert.
vor so etwas habe ich mehr angst als vor geplanten taten. die wird man ohnehin nie verhindern können. wo eine nachfrage ist gibt es immer ein angebot.
ist ja nicht so, als ob man das nicht schon mit fräsen gekonnt hätte
@Captain Code
ich glaube nicht, dass alle 10-jährigen in der lage wäre mit hilfe einer fräse eine funktionsfähige pistole herzustellen. mit ’nem 3d drucker, die auf dem vormarsch sind und in den nächsten 5-10 jahren wohl bei den meisten verfügbar sein werden, ist das jetzt aber realistisch.
@vete pa la pinga: Ein wenig weit oben, dein Beitrag, aber zur Klarstellung: In Notwehr (und wenn es kein Exzess ist) mag man mit einer Armbrust wie mit jeder Waffe schießen dürfen, der Besitz erfordert in Deutschland dennoch einen Waffenschein! Anders nur Bögen.
Ein Waffenschein würde sowieso nicht benötigt werden, wenn dann eine Waffenbesitzkarte. Aber auch das wird in diesem Fall nicht benötigt, da eine Armbrust auf der rechtlichen selben Stufe wie ein Luftgewehr steht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Armbrust#Rechtliche_Situation_in_Deutschland
Freie Menschen tragen waffen, nur Sklaven tragen keine!
wen interessiert, ob es verboten wird oder nicht, wenn man die dinger daheim herstellen kann? Oo die debatte wird an einem völlig falschen hebel angesetzt…
@JSG, Hendrick, Andre
das war sokratische Ironie. Mich interessiert vor allem, wie die Entwicklung von 3D Druckern sich entwickeln kann und ob es sogar dadurch Gesellschaftliche Veränderungen geben kann
Ich halte das mit dem Waffen ausdrucken für eine Kampagne der Industrie um 3D Drucker für den Heimbereich zu diskreditieren und zu illegalisieren. Die sehen zukünftig ihre Gewinne wegbrechen wenn sich diese Dinger breit durchsetzen und noch viel besser und günstiger werden und steuern so frühzeitig dagegen um die Politik zum Verbot zu zwingen.
Waffen kann man wohl recht einfach bauen (Achtung, in Relation sehen), vA wenn es mit 3D Druckern klappen sollte. Was jedoch schwieriger sein sollte, ist die Munition.
Meiner Meinung nach sollte man, auch in Hinsicht auf die „beknackten“ Waffengesetze in den USA, die Waffen Waffen sein lassen, und die Munition auch nur auf Waffenschein hin verkaufen. Und das so sau teuer, dass niemand auf die Idee kommt mal eben am Wochenende 1000 Patronen zu kaufen um „im Wald auf Rehe zu schießen“.
Jetzt gibt es die Fortsetzung der Geschichte, nämlich den Praxistest:
http://www.forbes.com/sites/andygreenberg/2013/05/05/meet-the-liberator-test-firing-the-worlds-first-fully-3d-printed-gun/
Da bin ich ja mal auf Svens Kommentar gespannt 😉
@fly:
Warum sollte Munition sauteuer verkauft werden? a) lässt sich Munition auch selber herstellen und b) warum sollten Sportschützen u.ä. gestraft werden?
Leute,
verlasst Euch drauf, bald wird es 3D-Drucker geben welche Metallatome oder andere Elemente zusammensetzten. Alles nur elektrostatische Molekülverbindungen. Dann baue ich mir meinen KOMPUTHERCHIP selbär und das Konzernmonopol(y) ist vorbei. Natürlich drucke ich mir dann auch einen ganz ganz großen 3D-Drucker aus, für mein Haus.
@brick:
Jepp,
und jetzt gibt es auch einen dokumentierten Test bei dem es keinen Journalisten der heiß auf seine Story ist und Projetleiter, nämlich der australischen Polizei. Tja, zwei Waffen ausgedruckt und mit 9mm (= .38 cal) abgefeuert. Das ganze lässt sich auf Youtube bewundern. Resultat: Beide male zerlegte es die Pistole.
Und btw. falls jetzt jemand auf die Idee kommt und sagt, aber die Patrone wurde abgefeuert: ja, richtig. Das tut eine Patrone auch dann, wenn ich da mit einem Nagel auch einfach so feste draufhaue.
Das ganze ist nichts anderes als ein dämlicheres Experiment als manche Amis es schon jahrelang machen, in eine Metallstange eine Patrone packen und hinten drauf hauen. Wenn man etwas Glück hat und der Druck nicht stand hält, fliegt einem das Ding um die Ohren, super.
Die Stabilität des Kunststoffs wird wohl in absehbarer Zeit nicht ausreichen um den Kräften bei der Abgabe eines Schusses stand zu halten. Aber für die Zukunft kann es durchaus kritische werden.
Die Stabilität gibt nach, habe es heute selbst mal getestet. Trotzdem gilt es, dass mit einem kritischen Auge zu beobachten. Wenn man Unfug im Sinn hat, kann man dazu sicherlich auch auf anderem Weg sich Materialien beschaffen von daher breche ich da nicht in totaler Panik aus.
Leider wird es nicht zu verhindern sein das wie mit fast allen Erfindungen auch hier etwas schreckliches gemacht werden kann.
@ Ralf
ich denke nicht das es an der Qualität der Kunststoffe scheitert. Die Technik ist hier ( in diesem Fall eher leider) schon sehr weit. Wenn wer auf diese Art zu einer unregistrierten Waffe kommen will wird er es leider schaffen.