Erste Handfeuerwaffe über einen 3D-Drucker hergestellt
Das wird wohl noch für einigen Diskussionsstoff sorgen, wenn sich dies tatsächlich später als praktikabel erweist. Forbes berichtet aktuell über den 25-jährigen Studenten Cody Wilson, der die erste Handfeuerwaffe hergestellt hat, die komplett aus einem 3D-Drucker kommt.
[werbung] Die gegründete Non-Profit-Organisation Defense Distributed hat die Waffe „Liberator“ aus 16 Einzelteilen zusammengesetzt. Dabei besteht die Waffe fast ausschließlich aus Plastik-Komponenten, bis auf einen hinzugefügten Nagel, der als Schlagbolzen dient. Zusätzlich hat man noch ein kleines Stück Stahl verbaut, damit die Waffe durch die Metalldetektoren erkannt werden wird, wie es ein US-Gesetz fordert.
Aktuell will man zunächst die tatsächliche Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit der Waffe testen. Sollte dies soweit erfolgreich sein, plant man die Pläne frei verfügbar auf ihrer Webseite für jeden zur Verfügung zu stellen. Genau hier wird es natürlich problematisch, schließlich kann dann auch jeder die Waffe herstellen und auch die eingebaute Erkennung für die Metalldetektoren prinzipiell verhindern.
Schlussendlich fallen mit der Produktion der Waffe daheim auch alle gesetzlichen Kontrollen weg: Keine Seriennummer und notwendige Registrierung bei einer Behörde. Alles kann in der Garage daheim hergestellt werden.
Es bleibt abzuwarten, ob die Waffe aus dem 3D-Drucker tatsächlich funktioniert, erste Politiker in den USA erwägen jetzt eine Verschärfung um Plastik-Feuerwaffen gesetzlich zu verbieten, nachdem sich jetzt herausgestellt hat, dass dies nicht nur bloße Science-Fiction-Theorie ist. Wilson selbst möchte einfach in Erfahrung bringen wie groß das Potential einer solchen Idee tatsächlich ist. [via]
Das sind keine Neuigkeiten. Es gab im Netz wochenlang eine 3D-Druckvorlage für ein Sturmgewehr zum Download. Die konnte man vollfunktionsfähig machen, indem man ein paar frei erwerbbare Originalersatzteile einbaute. Soll mehrere 100 Schüsse standhalten, gibt auch youtube Videos von dem Teil.
Naja bei den Ammies sollte das ja keinen Unterschied machen da darf ja jedes Kleinkind rumballern mir richtigen Waffen.
ob Plastik-Feuerwaffen in den USA verboten werden hängt von der us-amerikanischen Waffenlobby ab. Eine Verschärfung der Waffengesetze hat sie ja erfolgreich verhindert…..
Jedoch könnten die Plastik-Waffen die Umsätze und Gewinne der Waffenlobby vermindern:
http://www.tagesschau.de/ausland/houstonwaffenlobby100.html
Mhhh, ich würde gerne wissen wie stabil der „Lauf“ ist, denn wenn es drinne richtig wummst, dann zerplatzt einem das Ding doch in der Hand.
Sicher kann man dies mit ein paar Handgriffen (Arbeitsgängen) noch stabilisieren, aber ohne „Mehrkomponenten“ Bauweise – also nur als Kunststoff – wird das Teil eine einmal Waffe sein, zumindest für diejenigen, die ihre Hand behalten wollen.
Weiß jemand gegenteiliges zu berichten?
@macheath202:
Es ging hier nur um den sog. „Lower-Receiver“, das ist das genehmigungspflichtige Teil in den USA. Ausschließlich das wurde hergestellt.
@namerp:
Das ist Unsinn, das ist von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich.
———–
Ich sehe hier generell kein großes Problem. Jeder mit etwas handwerklichem Geschick und einer Drehbank kann problemlos eine Schusswaffe herstellen, das ist dann zwar keine Präzisionswaffe die man auf 1000m verwenden kann, aber für böse Buben reicht das auch so völlig aus.
Abgesehen davon kann man auch problemlos auf dem Schwarzmarkt Waffen erwerben.
Ich würde mir ja mehr Sorgen um Drehbänke und CNC-Fräsen machen als um Plastik-3D-Drucker.
Was kostet eine echte Waffe auf dem Schwarzmarkt? Mehr als ein 3D Drucker?
@Hartmut: Pistole kriegt man in Deutschland für ~ 500-600 Euro auf dem Schwarzmarkt. Je nach Zustand teilweise auch deutlich günstiger.
Muss man eigentlich alles tatsächlich machen, was möglich ist?
Und dann immer diese stereotype Ausrede, man wolle lediglich die Grenzen des Machbaren austesten.
Solche Leute haben meiner Ansicht nach ganz andere Probleme als das Potenzial eines 3D-Druckers.
BTW: Wenn ich Wilson richtig verstehe, geht es ihm darum, die Möglichkeiten des 3D-Druckers auszutesten, nicht um das Potenzial, das die Idee, eine Pistole zu drucken, hat.
@Hendrik
Weder das Thema „hier“ noch mein Kommentar bezog sich auf den „Lower-Receiver“. Es gab vor Monaten eine 3D-Druckvorlage eines fast vollständigen Sturmgewehrs, welches bei youtube in Aktion zu sehen war.
Gibts für dier 3d Drucker eigentlich verschiedene Plastik-„treibstoffe“ ? – kann mir nicht vorstellen, dass eine sorte allen Anforderungen genügt. Zumindest als Waffenwerkstoff sollte der zumindest thermisch ziemlich resistent sein, was aber wohl im Widerspruch zum Herstellen ist, soweit ich weiss wird das Druckplastik im 3d Drucker erhitzt (?).
Jedenfalls, ich würd meiner Hand so ne Plastikknarre nicht anvertrauen wollen, Rohrkrepierer inc.
erinnert mich übrigens ziemlich an den Film „in the line of fire“ ..
@Hendrik
Das ist dann wieder was anderes, als das was ich gelesen und gesehen habe. Das 3D-Drucker-Sturmgewehr welches ich kenne war komplett weiß, orientierte sich nicht an der M16 und hat vollautomatisch deutlich mehr als sechs Schuss abgeben können.
Äußert unwahrscheinlich bis unmöglich. Verschluss und Lauf sind da extremen Belastungen ausgesetzt, das ist bei den 3D-Druckermaterialien unmöglich. Nur als Beispiel: Im Lauf herrschen beim Abfeuern einer z.B. 7,62x51mm Patrone Drücke bis 3200 Bar, bei 5,56x45mm ist das nicht viel weniger. Wäre der Lauf aus Plastik, hätte es den da beim ersten oder zweiten Schuss zerlegt.
Das was du gesehen hast wird eher ein Fake o.ä. gewesen sein.
Nein, das war kein Fake, ich sagte ja zu Beginn schon, dass ein paar Original Ersatzteile schon noch dazu gekauft werden mussten. Aber ist auch egal
Famoser Artikel,
fasst schon auf Spiegel Online Niveau zu dieser Thematik. Ehrlich, bitte wenn Ihr etwas zu solchen Themen schreiben wollt, von denen Ihr keine Ahnung habt (ist ja auch nicht schlimm, ist ja ein sehr gutes IT-Blog), dann fragt doch jemanden den Ihr kennt oder lasst es.
Wie schon mehrfach hier in den Kommentaren zu lesen war, ist eine solche Waffe nur TEILWEISE möglich. Bei der ersten so geprinteten Waffe, eine AR-15, war es NUR der Lower Receiver. D.H. im Grunde das Griffstück mit Abzugsvorrichtung. Aus US-amerikanischer Sicht, ist das auch logisch, da die Lower Receiver in einigen Staaten kontrolliert werden (also z.B. Seriennummern enthalten), der Upper Receiver, also Lauf und Verschluss nicht. DIESE TEILE SIND AUS METALL. HER WIRD DAS TREIBMITTEL DER PATRONE GEZÜNDET UND HEISSE GASE ENTSTEHEN!
Das gleiche ist hier auch wieder bei der Pistole. Natürlich ist es im Forbes Arikel nicht schön rausgearbeitet, aber da steht klar, das man den Barrel also den Lauf austauschen kann. Hier ist gemeint, das der Lauf und Verschluss aus Wechselsystemen (aus Metall) in die Plastik Abzugsvorrichtung eingebracht werden.
Wer sich das Foto anschaut, erkennt das auch sofort. Es handelt sich um das Griffstück mit Abzugsvorrichtung. NICHT UM EINE PISTOLE ALS GANZES! Lauf und Verschluss sind auch weiterhin aus Metall. Der REst ist Geschwätz.
In Deutschland sind (wie gesagt im Gegensatz zu US) Lauf und Verschluss wesentliche Baugruppen JEDER Waffe und fallen somit unter das WAFFENGESETZ und sind NICHT frei verkäuflich.
VG
Sven
@macheath2o2:
NEIN, es gibt keine REINE 3D-Plastikdruck-Waffe die auch NUR EINEN Schuss aushält.Und EIN PAAR ORIGINAL ERSATZTEILE heißt konkret, die wesentlichtsten Bauteile der Waffe!!! Verschluss und Lauf! Den Rest kann ich mir auch mit nem Nagel der durch den Verschluss passt und nen Hammer draufhauen bauen!
Das macht keinen Sinn, man kann sich auch eine Armbrust kaufen, um anderen in den Kopf zu schießen. Das ist sogar völlig legal, wenn es sich um Notwehr handelt!!!!
( http://www.youtube.com/watch?v=ghzt2vvQaZQ
Mountain Lion crossbow kill
http://www.youtube.com/watch?v=NCoGVzqCimw&list=FLOzHUxNNWiAFSZ6vnJElkuQ&index=1 )
Mal abgesehen davon, das es eine bizarre Bürgerrechtler Diskussion in den USA ist, mich würde echt interessieren,
wie die nächsten Generationen der 3D Drucker aussehen – bisher kann man ja nur mit mittelwertigen Plastik drucken.
Vor allem, was das für Effekte auf die Wirtschaft hat. Werden dadurch leute hier und in Asien Arbeitslos, kann man sich dann in 20 Jahren das eigene Privatflugzeug aus Carbon, Graphen und neu entwickelten Metall dank der Nanotechnologie samt Turbinen ausdrucken und zusammstecken
Also Sven, da du ja so viel Ahnung hast, wundert es mich schon etwas, dass du in deiner Aufklärungsrede nicht einmal das Wort Feuerwaffe benutzt. Nämlich doch, es gibt reine Plastikdruck-Waffen und sind leicht zu realisieren, sobald innerhalb der Waffe mechanisch Luft verdichtet wird.
@Sven
In den Kommentaren zu dem Forbes Artikel hat der Autor noch einmal eindeutig klargestellt, daß der Lauf aus Plastik ist.
Andy Greenberg, Forbes Staff, AUTOR:
„Rob, the barrel of the gun is made of ABS plastic, as I wrote in the story.“
als ob man erst seit 3D druckern waffen herstellen könnte….
Musste der arme nicht schon einmal alle Drucker bei der Leasing Firma abgeben? Ist doch echt ein altes Thema..
Zuerst mal ein großes Mea Culpa: Natürlcih, wie konnte ich nur so unfähig sein und von Waffe im Kontext dieses Artikels sprechen, bei dem es um eine Pistole bzw. AR-15 Klon ging. Natürlich gibt es Plastik Waffen. Z.B. Plastik-Messer oder Plastik, welches man jemandem so tief in den Hals … Wegen mir auch Plastik-CO2-Druckwaffen oder ähnliches.
Aber hier hast macheath2o2 natürlich völlig recht, ich meinte Schusswaffen. Ich denke im Kontext war dies ersichtlich. Aber bitte sehr wir wollen Korinthen k…ken.
Ich bin ganz sicher KEIN Experte für Schusswaffen, weit davon entfernt, zumindest habe ich mal vor geraumer Zeit meine Waffen- und Sachkundeprüfung abgelegt und zumindest das Grundprinzip einer Schusswaffe sowie die in Deutschland geltende Rechtsbestimmungen kenne ich.
Bei der im Artikel erwänten Waffe handelt es sich um eine Schusswaffe. Der Autor behauptet er könne damit normlae Patronen (= Treibladung) daraus verschiessen und ja mir ist es sogar wurscht, ob es sich um Zentralfeuerpatronen oder Randfeuerpatroenne handelt und welches Geschossgweicht und Treibladung er dabei verwendet. Solang er eine handelsübliche Klein- oder Großkaliberpatrone dafür hernimmt.
Und genau da endet die ganze Geschichte. Derzeitig verfügbare Kunstoffe halten weder den Druck noch die Hitze der ferigesetzten Gase beim abbrennen der Treibladung aus. (Zumindest nicht , wenn es sich um Kllone gängiger Waffensysteme geht, vielleicht wären Abwandlungen im strukturellen Aufbau möglich, sprich Kanone aus Kunststoffe um eine Patrone zu verschiessen).
Und an brick: NEIN, diesen Kommnetar gab es schon bei der AR-15 Klon Geschichte vor ca. einem Jahr. Was herauskam war das viel zitierte ABS steht für Advanced Barrel System, einem ganz normalen Lauf aus Metall.
Bitte, bitte geht in Euren örtlichen Schützenverein oder auf ein Forum zum Thema Jagd oder Sportschießen, beschreibt kurz was der Autor hier behauptet KOMPLETTE SCHUSSWAFFE MIT LAUF UND VERSCHLUSS AUS KUNSTOFF und fragt einfach höflich was davon zu halten ist.
Dann fragt als nächstes vielleicht noch nach wie es sich mit Lauf und Verschluss rechtlich in manchen US-amerikanischen Staaten der Erwerb und Besitz gehandhabt wird im Vergleich zur Abzugsvorrichtung. Ich bin mir sicher Ihr werdet den Unterschied dann klar erkennen.
VG
Sven
PS: Wenn ich in diesem Fall leicht sauer auf die Kommentare reagiere, dann ist dies nur einem Umstand geschuldet. Den immer wieder unglaublich schlecht recherchierten Artikeln zu diesem Thema wie so Kracher, dass der Waffenschein = Waffenbesitzkarte wäre.