Ergebnis von Breitbandmessungen: Meistens Minderungsanspruch
Seit Dezember 2021 gibt’s das Minderungsrecht bei zu langsamen Internet-Anschlüssen. Es kann aber nicht behaupten, dass sein Internetzugang zu langsam sei und dass er weniger bezahlen wolle. Es müssen Messungen durchgeführt werden und dies nach recht genauen Vorgaben.
Die Deutsche Presse-Agentur hat mal wieder bei der Bundesnetzagentur nachgefragt. Demnach seien rund 22.000 solcher Messprotokolle seit Dezember bis Ende Juni erstellt worden. Bis zum 21. März hatte man 15.000 Messungen gemeldet – 7.000 Meldungen sind seit letztem Quartal also hinzugekommen. Zur Messung wurde die vorausgesetzte App „Breitbandmessung“ genutzt, fast ausschließlich wurde dann auch ein Minderungsanspruch festgestellt.
Im März hieß es, dass dreimal so viele Messungen angefangen, aber aus unbekannten Gründen abgebrochen wurden. Dass bei den Nutzern meistens ein Minderungsanspruch festgestellt wird, ist sicherlich nicht überraschend. Sicherlich werden Menschen messen, wenn sie der Meinung sind, dass etwas mit ihrer Leitung, bzw. dem Angebot des Internetanbieters nicht stimme.
An den grundsätzlichen Entschädigungsmodellen hat sich indessen noch nichts geändert, was im letzten Quartal schon für Ärger sorgte. Verbraucherschützer merkten im März unter anderem an, dass Kunden nicht erfahren, wie sich die Minderung erklärt, sprich: wie sich der Preisabschlag zusammensetzt. Bundesnetzagentur-Präsident Müller sagte, seine Behörde stehe „im Interesse der Kundinnen und Kunden im Dialog mit der Branche, um vereinfachte Entschädigungsmodelle zu erreichen“.
Die Verbraucherzentrale bietet mittlerweile ein Werkzeug an, mit dem man seine Minderungsansprüche berechnen können soll. Als Beispiel nennt man einen Fall, bei dem der Internetanbieter einem Kunden nach Einreichen eines Messprotokolls eine Minderung von 2,50 Euro pro Monat angeboten habe, nach Prüfung aber herausgekommen ist, dass die eigentliche Minderung gar 13 Euro pro Monat betragen müsste.
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ist auch nicht sonderlich schwer den Minderungsanspruch zu erreichen, wenn dieser so niedrig gesetzt wurde.
Die meisten ISPs werden einfach die Leute in einen kleineren vertrag hinabstufen und fertig.
Da hat keine Partei irgendwie nur im geringsten etwas gewonnen.
Kannst du deine Aussage auch belegen? Zumindest die Telekom macht das nämlich nicht einfach so.
Doch die Telekom schaltet sehr konservativ … wo andere dir mehr versprechen und nicht halten können kriegst bei der Telekom eben nur den kleineren Tarif.
Und was glaubst machen all die Firmen wenn sie dann bei den Tarifen nur weniger abkassieren können? Frohlocken ?
Sicher nicht! Dann kriegts du eben nur noch Anschlüße die auch wirklich garantiert werden können und das sind dann keine schnellen. Die wollen nämlich alle Geld verdienen und nicht Abstriche hinnehmen.
Sorry, aber jeglicher Breitbandtest ist doch (zumindest bei hohen Geschwindigkeiten) komplett für die Tonne. Die sind ausgelastet, sobald ein paar User gleichzeitig testen. Einigermaßen zuverlässig seinen Anschluss testen kann man meine ich nur mit BitTorrent-ähnlichen Downloadsystemen. z.B. mit dem Battle-Net Client. 😀
Als komplett für die Tonne würde ich es nicht bezeichnen.
„Die Messkampagne muss folgende Anforderungen erfüllen:
* Es sind an drei unterschiedlichen Kalendertagen jeweils 10 Messungen durchzuführen.
* Die drei Messtage müssen innerhalb eines Zeitraums von maximal 14 Kalendertagen liegen.
* Zwischen den einzelnen Messtagen muss jeweils ein zeitlicher Abstand von mindestens einem Kalendertag liegen.
* Zwischen der fünften und sechsten Messung eines Messtages ist ein Abstand von mindestens drei Stunden einzuhalten und zwischen allen anderen Messungen eines Messtages müssen mindestens 5 Minuten liegen. “ (Quelle: https://breitbandmessung.de/fragen-und-antworten)
Damit relativiert sich die Messungenauigkeit gegenüber einer Einzelmessung doch deutlich.
Und jeder Dulli kann parallel von einem anderen Rechner ein priorisierten Download starten. QoS lässt sich auf der Fritze für den Laien sehr leicht einrichten. Zack das Messergebnis ist fürn Arsch.
Aber damit hast du vermutlich auch den Grund genannt, warum so viele Messungen „aus unbekannten Gründen“ abgebrochen wurden … Mir persönlich wäre es einfach zu nervig da jeden zweiten Tag dran zu denken, dass ich dieses olle Tool öffnen und starten muss …
So schafft man es auch künstlich dafür zu sorgen, dass die Messungen nicht so viele negative Ergebnisse bringen, bzw. das System „mangels Interesse der Kunden“ wieder eingestellt wird …
Das wurde mir ca 2005 so von Versatel Angeboten.
Ich bin dann aber lieber bei 12MBit im 16MBit Tarif geblieben, als auf den 8MBit Tarif zu wechseln.
Ich möchte ja kein „Rabatt haben“ sondern ich möchte die Maximale Bandbreite für meinen bezahlten Tarif.
Auch würde Ich es mal begrüßen, wenn die Politiker endlich das Recht auf Glassfaser Anschluss durchsetzen.
Sozusagen nicht das „Bürgergeld“ sondern der „Bürgerglasfaser Anschluss“!
Es wird zwar in größeren Regionen viel GF Ausgebaut. Aber genau da wo ich wohne halt nicht.
Die Zeiten haben sich geändert. Durch Lockdowns und Homeoffice, Backups in der Cloud,
Da muss für alle mehr Bandbreite her. Nicht nur für die aus der Großstadt!
Ich habe einen Glasfaseranschluss hier im Haus. Anbieter sind die, die relativ häufig mit Problemen und unsauberen Verhalten im Netz stehen (DG).
Mein Anschluß soll 400 Mbit/s liefern. Aktuell komme ich auf 130 bis 190 Mbit/s. Mit Kabel, keine anderen Anwendungen usw. Soviel zur Bandbreite.
Kann ich toppen. Glasfaser mit 300 Mbit/s lt. Vertrag. Ankommen laut Messung: 35 – 50 Mbit/s. Anbieter aus Oldenburg.
Da habe ich wohl echt Glück. 400/80 Mbit stehen im Vertrag und ich komme auf 328/75 mit dem Speedtest. Anbieter sind Stadtwerke Elmshorn.
Wie du schon merkst, es kommt darauf an, wo du wohnst. Ich wohne in einem mittelgroßen Dorf (ca. 4.000 Einwohner) und hier ist Glasfaser ziemlich gut ausgebaut. Auch würde ich die Region nicht unbedingt als „größere Region“ bezeichnen, mitten in der Lüneburger Heide.
Allerdings war das hier auch ein lokaler Anbieter, der das alles ausgebaut hat.
In meinem alten Wohnort wollte Vodafone nicht mal mein Wohngebiet mit Kabel (nicht Glasfaser) versorgen, dabei lag an der Hauptstraße bereits welches an, mir fehlten etwa 200 Meter für den Anschluss. Der lokale Glasfaser-Anbieter dort scheitert auch bereits seit ewiger Zeit an der Vorvermarktung. Heißt, es scheint einfach nicht ausreichend Interesse vorhanden zu sein.
Das stimmt die Region sagt nix aus. Da reicht schon eine Straße oder Hausnummer weiter (Mehrfamilienhaus).
Telekom liefert bei mir in der Nebenstraße ne bessere Leitung als bei mir. Der Wechsel zu Vodafone im (Mehrfamilienhaus) bringt trotzdem die vollen 1 GBit an meine FritzBox. WLAN direkt daneben hab ich nur noch 600.
Das mit der stark verbinderten Bandbreite via WIFI merke ich an meiner Cable Fritzbox und dem 1000er Vodafone COAX Anschluss leider auch.
Da bringt auch das 5GHz Band nichts was eigentlich fast das doppelte bei der 6591 übertragen sollte.
Aber das ist jammern auf hohem Niveau, denn selbst 300Mbit ankommend reichen mir auf meinem Tablet oder Smartphone.
Nun ja, ab einem gewissen Grad ist für das WLAN der Nutzer selbst verantwortlich, auch wenn die Box ne Providerbox ist. Wenn einem das WLAN (absolut überschätze Technologie) so wichtig ist, dann muss ein AVM Repeater 6000 oder ähnliche Produkte direkt an der Box angeschlossen werden. Dann klappts auch mit dem SuperDuberSpeed WLAN ;), vorausgesetzt Handy & Co unterstützen die Bandbreite.
Dieses „Tool“ präsentiert leider eine Milchmädchenrechnung.
Denn sehr oft hat man als Kunde einer Mindestbandbreite zugestimmt. Berechnet wird aber von der nominellen, bzw. maximalen Bandbreite.
Außerdem besteht die bezahlte Leistung ja nicht nur aus Bandbreite alleine. Da ist in der Regel ein Grundbetrag beinhaltet, der auch Dienste wie QoS, verfügbarkeit, Telefonie,…abdeckt.
Ich gehe jede Wette ein, dass es da mal zu einer ganz anderen Entscheidung kommt. Ich zweifle aber daran, dass da je ein Kunde vor Gericht ziehen wird.
Hab die Messungen über mehrere Tage gemacht (Vodafone 1000mbit Cable). Ich war deutlich unter dem vertraglichen Minimum (~ 350mbit down). Vodafone hat daraufhin meine Leitung geprüft, mir mitgeteilt, dass es kein Problem gäbe und es ab meiner Umgebung liegt. Jetzt haben sie mir ne neue Fritzbox geschickt, mit der es natürlich NICHT besser geworden ist.
Solange es keine rechtlich verbindliche Minderung des Kosten gibt, wird hier nichts passieren. Die Betreiber werden es immer auf die lokalen Gegebenheiten schieben.
so ähnlich ist es mir auch ergangen, Breitbandmessung, Musterschreiben VZ per Einwurf und Rückmeldung man könnte kein Problem feststellen.
Ich habe dann die 22€ für die VZ-BW bezahlt und diese hat den Fall mit den Unterlagen dankend übernommen. Jetzt schriftliche Antwort – es wurde tatsächlich zeitweise Auslastung zu bestimmten Tageszeiten festgestellt und das Netz wird bis September ausgebaut (Nodesplit). Bis dahin außerdem noch aus Kulanz eine Preisminderung von 4 Monate * 20%.
Letzteres lässt sich auch nachprüfen via deren API –
curl -X POST https://api.speedtest.vodafone.anw.net/v0/init/ -H „x-apikey:eiquo8HuP0aeDoinono2nao4keip1the“ -A „Mozilla/5.0 (Windows NT 10.0; Win64; x64) AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko) Chrome/100.0.4896.75 Safari/537.36“
„connection“: {
…
„plannedImprovement“: „2022-09-30“,
Das Tool ist mir schon suspekt – ich vertraue eher dem Vodafone-Speedtest. Der sagt mir nämlich, dass an meinem Router rund 1200 Mb ankommen. Das versöhnt mich mit der Firma trotz der an meinem PC gemessenen 1-2 Mb/s.
Immerhin: der Upload ist zwei bis dreimal höher :).
Geh mir wech mit BSI.