Epos Impact 1000 – Headset für das hybride Arbeiten angehört

Leser des Blogs wissen, dass wir hier des Öfteren auch mal Headsets testen, die man sowohl im Homeoffice als auch im Großraumbüro nutzen kann. Ich habe schon etliche dieser Teile auf oder in den Ohren gehabt und einen Eindruck davon, welche Geräte eher gut und weniger gut sind. Kollegen fragen auch gern mal, was man denn am besten für diesen und jenen Einsatzzweck hernehmen kann. Heute möchte ich ein paar Worte zu dem im März vorgestellten Epos Impact 1000 verlieren.

Das Headset ist ein On-Ear-Modell mit Bluetooth und für das Büro gedacht – sowohl das heimische als auch das bei eurem Arbeitgeber. Epos bietet das Teil in allerlei Varianten an: als Modell für ein oder beide Ohr(en), mit oder ohne Teams-Zertifizierung, mit oder ohne ANC und mit oder ohne Ständer. Ich habe das Modell für beide Ohren, mit ANC, mit Ständer aber ohne Teams-Zertifizierung zum Testen vorliegen. Nimmt man diese Kombination, ist der korrekte Name Epos Impact 1061 ANC.

Im Lieferumfang findet ihr das Headset, eine Transporttasche aus weichem Gewebe, einen Bluetooth-USB-A-Dongle, ein 1,2 m langes USB-C-Kabel, einen Ständer und etwas Papier. In der Tasche selbst steckt das Headset und in einer separaten Innentasche findet man dann die Kabel.

Bevor wir zum Headset selbst kommen, lasst uns einen Blick auf den Ständer werfen, der auch eine kabellose Ladestation ist. Oben im Arm verbirgt sich eine Qi-Ladefläche. Hängt man das Headset mit dem Kopfband wie gewohnt in den Ständer, wird es geladen und ist jederzeit einsatzbereit. Das ist eine feine Sache und wesentlich angenehmer als Kontaktpunkte, bei denen man das Headset ziemlich genau in die Station hängen oder stellen muss. Das gefiel mir beispielsweise bei einigen Jabra-Modellen nicht so gut.

Das Headset ist auf den ersten Blick kein Modell, das versucht, einzigartig zu sein. In puncto Design fügt man sich nahtlos in die Riege der On-Ear-Headsets ein. Lediglich die unterbrochene Polsterung des Kopfbandes und ein paar leicht abgesetzte Elemente (wie etwa das Epos-Logo) finden sich, wenn man etwas genauer hinsieht. Ansonsten ist es unaufgeregt und einfach gehalten.

Die Polsterung ist aus eben erwähnten kontaktlosen Lade-Grund nicht durchgängig. Das fällt beim Tragen aber nicht auf, da die Kissen etwas gummiert und angenehm weich sind.

Das Kopfband wird über einen Rastermechanismus verstellt und verharrt zuverlässig in seiner Position. Es lässt sich relativ einfach verstellen, bringt aber so viel Widerstand auf, dass es sich nicht selbstständig verändert und man immer wieder nachjustieren müsste.

In der größten Position sollte so ziemlich jeder noch so große Kopf darunter Platz finden. Das ist nicht bei jedem Headset so. Ich hatte schon Modelle auf den Ohren, da musste selbst ich die maximale Position nutzen.

Die Ohrmuscheln sind sehr weich gepolstert, wobei das Polster selbst mit Kunstleder bespannt ist. Beim Tragen konnte ich auch bei den aktuellen Temperaturen nicht feststellen, dass ich übermäßig darunter schwitzen würde. Die linke Muschel besitzt ein Mikro und den Button für die Geräuschunterdrückung und Talkthrough. Die rechte Muschel kommt mit dem kombinierten Schiebe-Schalter für An/Aus und Bluetooth daher. Außerdem gibt es einen Schiebe-Schalter für Lauter/Leiser, ein Mikrofon, einen Button zum Annehmen / Auflegen am Mikro-Arm und den USB-C-Ladeport. Der ebenfalls dort angebrachte Mikrofon-Arm ist klappbar und kann gebogen werden. Somit könnt ihr diesen an euer Gesicht anpassen und möglichst gut in Position bringen.

Eingerichtet ist das Teil schnell. Einfach anschalten und den Schalter für 3 Sekunden in Richtung Bluetooth-Zeichen gedrückt halten (bis zu drei Geräte können gekoppelt werden). Dann setzt das Pairing ein und ihr findet das Gerät wie gewohnt in den Kopplungseinstellungen. Fertig. Fortan kann das Teil zum Musikhören oder in dem Softphone eurer Wahl genutzt werden. Ich selbst hatte das Headset während der Arbeitstage auf den Ohren, bin damit in Meetings gewesen und habe es zum Musikhören genutzt. Epos bietet mit Epos Connect noch eine Software an, mit der ihr sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem PC/Mac die Firmware aktualisieren und ein paar Einstellungen zu ANC, Talkthrough und Co. vornehmen könnt.

Fangen wir beim Tragekomfort an, der für mich zu den wichtigsten Dingen an einem Headset gehört. Ich kann es als Brillenträger nicht leiden, wenn mir nach zwei Stunden die Ohren glühen, weil das Headset zu viel Druck auf die Ohren ausübt. Das ist beim Impact 1000 nicht so. Die Polsterung ist, wie erwähnt, angenehm weich, mit 171 Gramm ist es nicht zu schwer und die Spannung des Kopfbandes geht sehr in Ordnung. Es hält sicher auf dem Kopf, ohne dabei eure Ohren in die Zange zu nehmen. Dafür schon mal einen Daumen nach oben.

Die Sprachqualität des Headsets ist meiner Meinung nach sehr gut. Sowohl die Ausgabe der Stimmen eurer Meetingteilnehmer als auch die Aufnahme eurer eigenen Stimme sind hervorragend. Epos nutzt hier laut eigenen Aussagen verschiedene KI-Algorithmen, die dafür sorgen, dass Nebengeräusche ausgeblendet und eure Stimme verstärkt wird. Das funktionierte in meinem Fall gut. Hintergrundgeräusche wurden einwandfrei ausgeblendet und nur meine Stimme kam vorrangig beim Gegenüber an. Zu erwähnen ist, dass auch Epos hier keine Magie wirkt und nicht alles herausgefiltert wird. Gerade Geräusche, die nicht kontinuierlich sind, werden nach wie vor mit transportiert.

Mit dabei ist auch adaptives ANC, das sich je nach Geräuschkulisse anpasst. Die Qualität der aktiven Geräuschunterdrückung ist auf einem mittleren Niveau, kann aber nicht mit den Spezialisten in dem Bereich (Apple, Sony, Bose) mithalten. Zu guter Letzt möchte Epos mit der Kombination aus diesen Dingen dafür sorgen, dass ihr euch bestmöglich konzentrieren könnt. Man hat dieser Technologie den Namen BrainAdapt gegeben. Das lässt sich natürlich schwer testen und ich habe persönlich keinen Unterschied wahrgenommen, ob ich nun mit AirPods, Jabra oder Epos unterwegs bin. Für die Interessierten hat Epos aber eine Studie dazu. TalkThrough ist Epos’ Pendant zum von anderen Kopfhörern bekannten Transparenz-Modus und ebenfalls auf einem guten Niveau. Man hört, was um sich herum passiert, das Ganze ist jedoch ziemlich gedämpft und kann nicht mit AirPods und Co. mithalten.

Und wie macht sich das Headset klanglich? Wenn ich erneut mit Jabra vergleiche, kommt das Epos-Headset mit einem etwas flacheren Preset daher. Auch hier rangiert das Gerät auf einem guten Niveau, doch in allen Frequenzbereichen ist noch Luft nach oben. Ohne Ausnahme fehlt es dem Headset ein wenig an Punch und ist mir persönlich zu „hell“. Es hängt mir zu sehr an den Höhen und Mitten, nachregeln kann man relativ wenig. Dennoch: Der Sound ist klar und detailliert und die Kritik ist allein meinem persönlichen Geschmack geschuldet. Man spürt hier deutlicher, dass Epos den Fokus auf Business und nicht auf Musik legt. Für das Lückenfüllen zwischen Meetings ist es aber mehr als ausreichend.

Was bleibt zum Schluss? Epos hat hier ein gutes Headset zusammengebaut, das sich mit einer harten Konkurrenz herumschlagen muss. Schaut man auf die Mitbewerber, gibt es das Evolve2 65 – das sehe ich als direkten Konkurrenten – bereits für 160 Euro während Epos hier knapp 300 Euro aufruft. Aus meiner Sicht lohnt sich hier das Vergleichen deutlich und man sollte ausprobieren, mit welchem Gerät man unterwegs sein möchte. Wer am Ende bei Epos hängen bleibt, wird aber ein gutes Headset sein Eigen nennen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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3 Kommentare

  1. Jürgen Graser says:

    Ich suche ein Headset, welches auch zusätzlich noch mit einem Gigaset DECT Anschluss funktioniert. Wenn das parallel zum Bluetooth funktionieren würde, wäre das für meinen Bedarf perfekt perfekt. Gibt es da eine Empfehlung?

  2. Als Tip für’s Home-Office und nicht das Großraumbüro: das Aftershockz OpenComm Headset kombiniert ein gutes Mikrofon mit Knochen-Schall. Wer keinen HiFi-Sound während der Arbeit braucht, aber vielleicht mit einem Ohr auf Kinder oder sonstige Geräusche achtgeben möchte bzw. es nicht mag, Over-Ears für längere Zeit zu tragen, könnte damit glücklich werden.

    Bei der Bestellung war ich unsicher und wollte es Mal testen, aber es hat sich tatsächlich zu meiner besten Technikanschaffung der letzten Jahre gemausert. Ich nutze es mit Multipoint Bluetooth am Arbeitslaptop und Telefon.

  3. Bei dem warmen Wetter bin ich gerade gerne am Alternativen suchen für mein Over Ear Headset ( eigentlich Kopfhörer )
    Die 300 Stutz wären mir allerdings viel zu teuer. Die angebotene Jabra-Alternative ist für das gebotene ebenfalls zu teuer, vor allem wenn man bedenkt dass das Teil „nur“ während der Arbeit , dort dann nur bei den Anrufen / Meetings trägt und ansonsten liegt es in der Ecke.

    Schliesse mich dem Erst-Poster an, gibt es Alternativen ?

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