Epos Expand Vision 1 und Epos Adapt 660: Webcam und Headset fürs Office im Test
Der Hersteller Epos ist euch eventuell bekannt, wenn ihr hier im Blog schon länger mitlest. So hatten Olli und ich schon einige Gaming-Headsets des Unternehmens getestet. Allerdings ist man auch im Segment für Geschäftskunden aktiv. Hier hat man unter anderem das Modell Epos Adapt 660 im Programm. Olli hatte dieses dieses Headset fürs (Home-)Office schon zum Launch für euch angetestet. Da mir Epos die neue Webcam Expand Vision 1 für einen Test angeboten hat, schaue ich mir aber auch das Adapt 660 im Tandem für euch an.
Ihr bekommt hier also im Grunde ein Home-Office-Double-Team serviert. Beginnen wir aber eben mit dem Epos Adapt 660. Das ist eben schon eine Weile zu haben. Preislich müsst ihr hier etwas tiefer in die Tasche greifen: Die offizielle Preisempfehlung steht bei 439 Euro. Da dieses Office-Headset aber schon länger erhältlich ist, kommt ihr je nach Händler auf Kosten von um die 290 Euro. Was sollt ihr fürs Geld bekommen? Nun, Epos und Sennheiser, deren Branding ebenfalls auf der Box prangt, heben etwa Epos AI hervor, womit man letzten Endes Algorithmen meint, welche für besonders klare Telefonate sorgen sollen.
Auch adaptive, aktive Geräuschunterdrückung (ANC) ist an Bord. Vier Mikrofone kommen dafür zum Einsatz. Auch Windgeräusche will man so beispielsweise effizient reduzieren. Als Akkulaufzeit stellt man 30 Stunden ohne und 20 Stunden mit ANC in den Raum. Dank einer dedizierten Taste könnt ihr auf Knopfdruck Microsoft Teams öffnen. Allerdings ist das Epos Adapt 660 UC-optimiert, soll also auch mit anderen Diensten und möglichst breiter Gerätebasis nahtlos zusammenarbeiten.
Technische Eckdaten des Epos Adapt 660
- Over-Ear-Headset
- Adaptives ANC über vier Mikrofone
- Blutooth: Headset mit Bluetooth 5.0, Dongle mit Bluetooth 4.2
- Codecs: SBC, AAC und Qualcomm aptX
- Akkulaufzeit: bis zu 30 Stunden
- Ladezeit: ca. 3 Stunden
- Standby-Zeit: ca. 360 Stunden
- Besonderheiten: TalkThrough-Modus, Made for iPhone (MFI), zertifiziert für Microsoft Teams, UC-kompatibel
- Maße / Gewicht: 79 x 149 x 193 mm / 227 g
- Lieferumfang: Headset, USB-A-Dongle, Case, Kurzanleitung, 3,5-mm-Kabel, USB-Kabel
- Preis: ca. 290 Euro
- Kristallklare Sprachqualität: Erleben Sie herausragende Anrufklarität dank der EPOS AI-Technologie, die...
Beim Blick in die Daten fällt auf: Richtig gelesen, das Headset selbst ist zwar für Blueooth 5.0 bereit, der Dongle jedoch nur für Bluetooth 4.2. Daher sollte jener für euch nur eine Notlösung darstellen.
Ausstattung und Verarbeitung
Das Epos Adapt 660 nutzt ein sehr schlichtes Design. Selbst die eigene Marke ist nur dezent hervorgehoben. Oberhalb der rechten Ohrmuschel prangen unauffällig die Schriftzüge von Epos und Sennheiser. Leider offenbart der Ladeanschluss für Mikro-USB das Alter des Headsets. Das gibt im Jahr 2023 dann leider einen Minuspunkt.
Zu beachten ist, dass das Epos Adapt 660 nicht diesen Retro-Look versprüht, den viele Sennheiser-Modelle für sich verbuchen. Mich erinnert die Optik eher an einige Jabra-Rivalen. Wollt ihr das Headset transportieren oder nach der Arbeit verstauen, dann liegt eine stabile Tasche bei. Darin finden auch alle Kabel Platz. Ihr könnt die Kopfhörer dafür zusammenklappen. Beim „Entfalten“ knipsen sie sich im Übrigen automatisch an.
Die Bedienung ist vielfältig. Zum einen gibt es große, kapazitive Bedienfelder an beiden Ohrmuscheln. Antippen, doppeltes Antippen, langes Gedrückthalten oder auch Swipen löst dabei verschiedene Funktionen aus. Als Beispiel könnt ihr etwa per Double-Tap bei aktiviertem ANC den TalkThrough-Modus ein- und ausschalten oder über einen Wisch nach links das Mikrofon stummschalten.
Dazu kommen drei Schalter: Der erste aktiviert bzw. deaktiviert Bluetooth, der zweite dient zur Kopplung bzw. dem Aufrufen von Teams und der dritte justiert die ANC-Einstellung. Anfangs sind das ganz schön viele Bedienoptionen, gerade über die kapazitiven Oberflächen, man groovt sich aber schnell ein.
Generell sind die Epos Adapt 660 meiner Meinung nach sehr stilvoll gehalten und sauber verarbeitet. Gut gefällt mir da etwa auch die matte Beschichtung der Touch-Felder, die sich gut reinigen lässt und nicht so empfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist. Wie Olli damals habe ich im Lieferumfang aber einen Zwillingsadapter für Flugzeuge vermisst.
Praxistest der Epos Adapt 660
Die Epos Adapt 660 weisen eine gute Polsterung auf und wirken mit ihren 227 g auch recht leicht. Die Bauform ist sehr schlank und die Ohrmuscheln etwas kleine als üblich, sodass man auf den ersten Blick auch von einem On-Ear-Modell ausgehen könnte. Tatsächlich sitzt das Headset aber auf meinen Ohren gut abdeckend und bequem. Schon die passive Geräuschunterdrückung ist sehr gut. Ich konnte die Adapt 660 locker auf meine Größe justieren und ich denke da ist genügend Spielraum vorhanden, damit sie auch auf diverse Dickschädel passen.
Wie schon angedeutet: Der Dongle mit Bluetooth 4.2 ist dabei nur eine Notlösung und schränkt die Reichweite und Stabilität ein. Sollte euer jeweiliges Gerät also selbst Bluetooth einsetzen, nehmt den direkten Weg, da dann Bluetooth 5.0 verwendet werden kann. Es gibt im Übrigen von Epos auch eine Begleit-App für Android und iOS, in der ihr ebenfalls ANC anpassen und auch aus einigen Equalizer-Einstellungen wählen dürft. Alexa ist ebenfalls kompatibel.
Auch wenn Epos das Adapt 660 nicht als musikalisch bewirbt, so ist das Hören von diversen Künstlern für mich sehr angenehm gewesen. Der Klang der Kopfhörer ist relativ neutral und hat nur einen leichten Hang zum Tieftonbereich. Stereo-Effekte lassen sich gut orten und auch feinere Details gehen nicht unter – da hat Sennheiser wohl besonders mitgeholfen. Ähnlich wie Olli empfand ich auch die Sprachqualität bei Telefonaten als hervorragend. Die Geräuschunterdrückung war in meinem Test beim Unterdrücken von etwa Tippen, vorbeifahrenden Autos und Co. sehr effektiv.
Schade: Einen „echten“ Transparenzmodus bieten die Adapt 660 nicht. So schaltet TalkThrough zwar über einen Knopfdruck ANC aus und pausiert zeitgleich die Wiedergabe, die Mikrofone leiten aber keine Geräusche zu euch durch. Am Ende muss man den Kopfhörer also wohl doch oft abnehmen, will man sein Gegenüber vor Ort verstehen.
Ansonsten kann ich Ollis damaliger Bewertung größtenteils zustimmen, empfand den Sitz aber noch eine Ecke angenehmer als er – so ist das eben, da Kopf- und Ohrform eben individuell variieren.
Ausstattung und Verarbeitung der Epos Expand Vision 1
Kommen wir jetzt zur Epos Expand Vision 1. Diese 4K-Webcam könnt ihr mit der Begleit-App Epos Connect verwenden, die es sowohl für Windows als auch macOS gibt. Dabei deckt die Kamera ein Sichtfeld von 90° ab und bietet euch auch zwei integrierte Mikrofone an. Dazu gleich vornweg: Für ordentlichen Sound kommt ihr um ein Headset natürlich nicht drumherum.
Über die offizielle App könnt ihr im Übrigen auch Firmware-Updates durchführen und Feineinstellungen vornehmen. Beispielsweise könnt ihr zwischen dunkler, mittlerer und heller Grundeinstellung wählen, kalte oder warme Farben einrichten und in den fortgeschrittenen Settings auch manuell Kontrast, Farben, Schärfe, Belichtungsausgleich und mehr konfigurieren.
Technische Eckdaten der Epos Expand Vision 1
- 4K-Webcam mit 7-Element-Objektiv
- Sichtgeld 90° (horizontal), 56° (vertikal), 95° (diagonal)
- Fixed-Fokus
- Videoauflösung: bis zu 2.160p bei 60 fps
- Zoom: bis zu 8x digital
- Zwei ommnidirektionale Mikrofone mit Geräuschunterdrückung
- Frequenzbereich der Mikrofone: 110 – 10.000 Hz
- Maße / Gewicht: 58,4 x 29,4 x 42,5 mm / 83,5 g
- Kompatibel zu macOS und Windows (ab 10)
- Zertifiziert für Microsoft Teams, UC-kompatibel
- Lieferumfang: Webcam, 1,2 m langes USB-C -zu-USB-C 3.0-Kabel, Tragebox und Kurzanleitung
- Preis: ca. 175 Euro
Wollt ihr die Cam nicht auf dem Monitor befestigen, dann befindet sich an der Unterseite auch ein 1/4-Zoll-Gewinde zur Stativmontage.
Ausstattung und Verarbeitung
An der Epos Expand Vision 1 signalisiert eine weiße LED stets, wenn sich die Kamera aktiv im Betrieb befindet. Das ist hilfreich: Selbst wenn ihr also eine Anwendung in den Hintergrund schiebt, wisst ihr immer, ob ihr noch mitgeschnitten werdet. An der Oberseite sitzt zusätzlich ein Rädchen für einen physischen Verschluss – schön gelöst. Geschmackssache wird sein, dass die Kamera via USB-C-zu-USB-C angeschlossen wird. Könnte an älteren Rechnern Probleme geben.
Das Gehäuse der Epos Expand Vision 1 besteht, ähnlich wie bei der Jabra PanaCast 20, aus Aluminium. Allerdings ist das Epos-Modell kompakter und sitzt daher auch unkomplizierter auf dem Monitor, ohne durch das Gewicht nach hinten oder nach vorne gezogen zu werden. Im Lieferumfang findet sich dabei auch ein Hardcase, in dem die Webcam samt Kabel Platz findet.
Was soll man sagen: Sauber verarbeitete und sicher sitzende Webcam ohne Makel. Einen Bonuspunkt vergebe ich für das am Endstück angewinkelte Kabel, das dadurch leichter mit dem Rechner verbunden werden kann.
Praxistest
Ich bin nun schon eine Weile mit der erwähnten Jabra PanaCast 20 unterwegs, einem direkten Konkurrenzmodell der Epos Expand Vision 1. Die Epos hat hier voraus, dass sie auch bei 4K mit 60 fps arbeiten kann – bei der Jabra sind in der höchsten Auflösung nur 30 fps drin. Auch sind die Mikrofone des Epos-Modells etwas besser – preisverdächtig ist das Gebotene aber auch nicht. Die Jabra-Cam beherrscht zudem HDR, das kann die Expand Vision 1 nicht. Auch ist das Blickfeld in der Vertikalen bzw. Diagonale kleiner.
Schön wäre auch eine Funktion, die mich beim Gespräch immer im Zentrum hält. Da bietet die Software leider nichts. Generell hatte ich auch den Eindruck, dass die PanaCast etwas besser mit schwacher Beleuchtung zurechtkommt. Selbst wenn ich in Epos Connect die helle Bildeinstellung wähle, muss ich schon sehr viel Umgebungslicht um mich haben, um ein ausgewogenes Bild zu erhalten. In meinem Arbeitszimmer kommt das Licht allerdings auch von der Seite, was ein schwieriges Szenario ist.
Übrigen benötigt ihr die Software Epos Connect nicht zwangsweise zum Betrieb, ich rate aber zur Verwendung. Zum einen erhielt ich dort sofort ein Firmware-Update auf die Version 9.46 und zum anderen sind die Anpassungsmöglichkeiten schon hilfreich, um mehr aus dem Bild herauszukitzeln.
In Zoom und Teams oder auch Apples hauseigener Kamera-App (Photo Booth) funktionierte die Epos Expand Vision 1 sofort ohne Murren. Das einzige Problem, dass ich kurzzeitig hatte, trat direkt nach dem Firmware-Update auf: Hier geriert die Connect-App in einen Loop und wollte mir partout kein Bild mehr zeigen. Nach zwei Neustarts der Anwendung lief dann jedoch wieder alles.
Müsste ich mich zwischen der Epos Expand Vision 1 und der Jabra PanaCast 20 entscheiden, wäre die Wahl nicht ganz einfach: Epos liefert die höhere Framerate und die sicherer sitzende Kamera sowie eine etwas aufgeräumtere App, bei Jabra halte ich die Low-Light-Performance für überlegen. Sehr gute Webcam-Bildqualität liefern beide Modelle.
Fazit
Das Headset Epos Adapt 660 und die Webcam Expand Vision 1 sind ein gutes Kombi-Paket fürs Home-Office. Allerdings kann Epos bei der Kamera noch ein paar Software-Kniffe drauflegen – etwa einen Modus, um den Anwender automatisch zentriert zu halten. Ansonsten liefert man hier für eine Webcam sehr gute Bildqualität. Die Jabra PanaCast 20 ist jedoch eine starke Konkurrenz – besonders, wenn die Lichtverhältnisse bei euch suboptimal sind.
Die Adapt 660 hatte Olli ja schon vor längerer Zeit vorgestellt und auch mir hat dieses Headset sehr gut gefallen. Zumal es sich überraschenderweise auch gut zum Musikhören eignet. Auch die Geräuschunterdrückung, passiv wie aktiv, lässt kaum Wünsche offen, sodass der Kopfhörer, wenn das kompakte Design euch passt, weiterhin eine Empfehlung wert ist.
- Kristallklare Sprachqualität: Erleben Sie herausragende Anrufklarität dank der EPOS AI-Technologie, die...
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