EnBW kündigt massive Preiserhöhung beim Haushaltsstrom an

Keine gute Kunde für Kunden von EnBW – und sicherlich werden weitere Unternehmen folgen. Seit Anfang 2021 haben sich laut Aussage des Unternehmens an den Energiebörsen die langfristigen Beschaffungspreise für Strom nun bis zu versiebenfacht. Getrieben sind diese Kostensteigerungen in erster Linie durch höhere Preise für fossile Energieträger wie Kohle und Gas. Sie zwingen die EnBW dazu, zum 1. Oktober 2022 die Preise für Haushaltsstrom im Grundversorgungstarif im Durchschnitt um 31,1 Prozent anzuheben. Berücksichtigt man die Entlastung, die sich aus der Weitergabe des Wegfalls der EEG-Umlage ergibt, liegt das Preisniveau um 15,2 Prozent über Vorjahr, so EnBW. Die Tarife jenseits der Grundversorgung erhöhen sich in ähnlichem Umfang. Die Preisanpassung der EnBW bewegt sich im aktuellen Marktmittelfeld:

Der Arbeitspreis für die Kilowattstunde im Grundversorgungstarif für Haushaltsstrom liegt ab Oktober 2022 bei 37,31 Cent. Das entspricht einer Steigerung um 10,02 Cent gegenüber dem September 2022 und 5,58 Cent gegenüber dem Vorjahr, vor dem Wegfall der EEG-Umlage¹. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh ergibt sich daraus unter dem Strich eine Kostensteigerung von monatlich ca. 24,22 Euro, beziehungsweise um 13,49 Euro im Vergleich zu den Preisen bis zum Wegfall der EEG-Umlage. Beim Wärmestrom kann die EnBW zum jetzigen Zeitpunkt von einer Preisanpassung absehen.

Wie sieht das aus mit Menschen, die das nicht mehr stemmen können? Dazu teilt man mit:

Wir als EnBW haben uns gleichzeitig entschieden, insbesondere bei finanziell schwer belasteten Haushalten in der kommenden Heizperiode keine Sperrungen bei Strom und Gas durchzuführen. Denn wir möchten verhindern, dass sie durch Sperrungen in eine zusätzliche Notlage geraten. Deshalb werden wir hier – in Koordination mit Maßnahmen aus der Politik – gemeinsam mit unseren Kunden nach anderen Lösungen suchen.

Zudem plant die EnBW, eine Gassparprämie von einmalig 100 Euro einzuführen. Damit möchte das Energieunternehmen einen Beitrag leisten, den Gasverbrauch in der Heizperiode zu senken und zusätzlich seinen Kunden einen Anreiz dafür bieten. Die Prämie richtet sich ausschließlich an Gas-Bestandskunden der EnBW, die im Vergleich zur Heizperiode des Vorjahrs mindestens zehn Prozent weniger Gas verbrauchen. Über Details wird die EnBW in den kommenden Tagen unter enbw.com/gas/gassparpraemie informieren.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

77 Kommentare

  1. Verstehe die ganze Diskussion nicht. Es geht um den Tarif der Grundversorgung! Der ist hier selbst nach der Erhöhung noch günstig. Andere Anbieter lagen schon vor Monaten bei 60-80 Cent (und haben dann teilweise wieder gesenkt).

    Normalerweise nimmt eh kein normaler Mensch die Grundversorgung.

  2. otakufrank says:

    Schuld daran ist aber die Politik. Schliesslich will Deutschland ja das Klima der Welt retten, das ist dann eben der Preis. Dafür sind wir aber wahre Helden. 🙂

  3. Vielleicht sollten wir endlich mal die bestehenden Windkraftwerke bzw. PV nicht immer wieder abschalten und entsprechende Speicher bauen bzw. endlich mal die Leitungen ausbauen. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/665177/umfrage/menge-des-abgeregelten-windstroms-in-deutschland/
    Tja nur die Betreiber bekommen das Geld ja von der EEG Umlage bzw. aus anderen Quellen ersetzt während der Netzausbau von den Energieunternehmen gestemmt werden muss. Also warum sollen die Geld ausgeben wenn man den Ausfall aus anderen Geldbeuteln bezahlen lassen kann.

    Ebenso wüsste ich nicht das wir in Deutschland große Energiespeicher für Strom etc. hätten (außer die paar Wasserkraftwerke in denen der überschüssige Strom dazu verwendet wird Wasser wieder hochzupumpen)

    Aber das wurde die ganzen Jahre eben verschlafen oder einfach nicht gewollt und jetzt haben wir die entsprechende Quittung.

  4. Ich frage mich schon eine Weile, wie viele Unternehmen keine/nur geringe Mehrkosten haben, aber massiv Preise erhöhen, da man zurzeit eine bequeme Ausrede hat. Die Bilanz glänzt und die Aktionäre freuen sich.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.