Eizo FlexScan EV2795 ausprobiert: QHD-Monitor fürs Home-Office

Letztes Jahr hatte ich mir einmal den Office-Monitor Eizo Flexscan EV3285-WT im Test angeschaut. Es handelt sich da wirklich um einen tollen Monitor zum Arbeiten, der auch für Geschäftskunden im Multi-Monitor-Betrieb gleich mehrere Kniffe auf Lager hat. Der japanische Hersteller stellte mir temporär auch den FlexScan EV2795 für einen Test zur Verfügung. Dieser Monitor kommt mit einer geringeren Diagonale und Auflösung daher, das spiegelt sich jedoch auch im Preis wider.

So sind beim FlexScan EV2795 27 Zoll Diagonale und 2.560 x 1.440 Pixel als Auflösung gegeben. Zu erwähnen ist, dass es sich auch bei diesem Monitor nicht unbedingt um den typischen Monitor für Privatkunden handelt. Die Preisempfehlung von 829 Euro wirkt also vielleicht auf manchen saftig. Inbegriffen sind jedoch 5 Jahre Garantie und ein Vor-Ort-Austausch-Service. Wer also nach einem Monitor sucht, auf den er sich beim Arbeiten verlassen kann, der denkt eventuell genau an solche Aspekte. Im Handel findet man den Monitor mittlerweile aber auch schon zum Straßenpreis von ca. 730 Euro.

EIZO FlexScan EV2795-BK 68,5 cm (27 Zoll) Monitor (HDMI, USB 3.1 Hub, USB 3.1 Typ C, RJ-45 LAN, DisplayPort, 5 ms...
  • 27“-Monitor mit 2560 x 1440 Pixeln und feiner Auflösung mit 109 ppi für hervorragende Lesbarke

Technische Daten des Eizo FlexScan EV2795

  • Diagonale: 27 Zoll
  • Format: 16:9
  • Auflösung: 2.560 x 1.440 Pixel
  • Panel-Technologie: IPS
  • Maximale Blickwinkel Horizontal / Vertikal: 178°
  • Darstellbare Farben: 16,7 Mio. Farben (Display Port, 8 Bit), 16,7 Mio. Farben
    (HDMI, 8 Bit)
  • Farbpalette / Look-Up-Table: Mehr als 1,06 Mrd. Farbtöne / 14 Bit
  • Max. Farbraum (typisch): sRGB
  • Max. Helligkeit (typisch) [in cd/m²]: 350
  • Max. Dunkelraumkontrast (typisch): 1000:1
  • Typische Reaktionszeit [Grau-Grau-Wechsel]: 5 ms
  • Typische Reaktionszeit [Schwarz-Weiß-Schwarz-Wechsel]: 14 ms
  • Bildwiederholrate [in Hz]: 60
  • Hintergrundbeleuchtung: LED
  • Features & Bedienung: USB-C-Docking, LAN-Unterstützung, DICOM-Tonwertcharakteristik, Flimmerfrei durch Hybridsteuerung, KVM-Switch, integrierter Lautsprecher
  • Voreingestellte Farb-/Graustufen-Modi: sRGB, Paper, DICOM, Movie, 2x freie Modi für Benutzerauswahl
  • Signaleingänge: USB-C (DisplayPort Alt Mode, HDCP 1.3), DisplayPort (HDCP 1.3), HDMI (HDCP 1.4) und
  • Signalausgänge/Daisy-Chain-Verfahren: USB-C
  • USB-Spezifikation USB 3.1 Gen 1
  • USB-Upstream-Anschlüsse: 1x Typ C (DisplayPort Alt Mode, LAN, Stromversorgung 70 W max.), 1x Typ B
  • USB-Downstream-Anschlüsse: 1x Typ C (DisplayPort Alt Mode, Stromversorgung 15 W max.), 3x Typ A (1x Akku-Ladefunktion mit 10,5 Watt)
  • Audio-Eingang: USB-C, DisplayPort, HDMI
  • Audio-/Kopfhörer-Ausgang: 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker
  • Leistungsaufnahme (typisch) [in Watt]: 16
  • Leistungsaufnahme (maximal) [in Watt]: 164 ( bei maximaler Helligkeit und Betrieb aller Signal- und
    USB-Anschlüsse)
  • Max. Leistungsaufnahme im Stand-by-Modus [in Watt]: 0,5
  • Energieeffizienzklasse: A++
  • Abmessung (inkl. Standfuß) (Breite x Höhe x Tiefe) [in mm]: 611 x (369 – 545) x 230
  • Gewicht (inkl. Standfuß) [in kg]: 8,5
  • Abmessung (ohne Standfuß) (Breite x Höhe x Tiefe) [in mm]: 611 x 357 x 56
  • Gewicht (ohne Standfuß) [in kg]: 5,7
  • Drehbarkeit 344°
  • Neigbarkeit vorne/hinten: 5 ° / 35 °
  • Rotation Hoch-/Querformat (Pivot): 90° (im und gegen den Uhrzeigersinn)
  • Max. Höhenverstellbarkeit [in mm]: 176,6
  • Kompatibel zu: Screen InStyle
  • Weiterer Lieferumfang: Netzkabel, Signalkabel USB-C – USB-C (5 A), Kurzanleitung, Kabelabdeckung
  • Garantie und Service: 5 Jahre inkl. Vor-Ort-Austauschservice, Null-Pixelfehler-Garantie für vollständig leuchtende Sub-Pixel (Teilbildelemente ISO 9241-307) gültig für sechs Monate ab Kaufdatum
  • Preisempfehlung: 829 Euro

Die technischen Daten verraten noch andere Features, die den FlexScan EV2795 27 Zoll für professionelle Anwender interessant machen – etwa die Null-Pixelfehler-Garantie sowie die Ergonomiefeatures, welche auch einen Pivot-Modus und Kompatibilität zur Software Screen InStyle einschließen, die ich ein wenig in meinem Test des Eizo Flexscan EV3285-WT angerissen hatte.

Ausstattung und Verarbeitung

Etwas enttäuschend, nachdem ich Eizo zuletzt so gelobt hatte: Beim FlexScan EV2795 spart man sich nun HDMI- und DisplayPort-Kabel ein. Die hätte man angesichts des Verkaufspreises wahrlich dazugeben können. Der Ständer des Monitors ist ab Werk im Übrigen bereits angebracht. Wer das Display also stattdessen an der Wand befestigen möchte, VESA-Halterungen sind kompatibel, der muss den Ständer noch entfernen. Als positiv empfand ich auch den an den Seiten und oben schmalen Rahmen. An der unteren Kante ist er etwas breiter, zumal dort auch Bedienelemente sitzen.

Drei USB-Ports sitzen beim FlexScan EV2795 an der Seite

Was die Ergonomie betrifft, so übertrifft der FlexScan EV2795 nicht nur den zuvor von mir getesteten Flexscan EV3285-WT, sondern auch die meisten Konkurrenzmodelle. Etwa ist der Monitor um bis zu satte 176,6 mm in der Höhe verstellbar. Er lässt sich fast komplett bis auf den Standfuß absenken oder alternativ deftig nach oben fahren. Auch das Drehen um 90°, um den Monitor im Pivot-Modus hochkant zu verwenden, ist möglich. Dreh- und neigbar ist der Bildschirm ebenfalls, sodass hier beim besten Willen keine Wünsche offen bleiben. Während ich beim EV3285-WT etwas Kraft aufwenden musste, so ließ sich der EV295 zudem deutlich (!) leichtgängiger verstellen.

Insgesamt wirkt die Verarbeitung des Monitors zunächst sehr gut, sodass sich der Preisunterschied zu günstigeren Modellen durchaus bemerkbar macht. Störende Spalten, in denen sich Schmutz sammeln könnte oder billig wirkendes Plastik fehlen hier. Für das Kabelmanagement gibt es zudem abnehmbare eine Abdeckung für die Rückseite. Das Netzteil ist ins Gehäuse integriert und der Monitor lässt sich zudem über einen Netzschalter auf Wunsch auch komplett ausknipsen, damit der Stromverbrauch dann bei 0 Watt liegt.

Diese Anschlüsse sitzen an der Unterseite des Monitors und sind etwas schwer zu erreichen.

Geräusche, etwa Fiepen oder Brummen bei höheren oder besonders niedrigen Helligkeiten konnte ich ebenfalls beim FlexScan EV2795 nicht feststellen. Bis auf die fehlenden Kabel erfüllt der Monitor hier also alle Erwartungen. Allerdings: Bei meinem Testmodell gab es einen Schaden am oberen Rahmen des Screens. Jener hatte sich von innen nach außen gebogen. Das dürfte, so weit ich das überlicken kann, jedoch ein Einzelfall sein und daran liegen, dass das Testmuster bereits durch verschiedene Hände gewandert ist und daher mehrfach beim Transport rauen Bedingungen ausgesetzt war. Da warte ich aber noch auf ein Statement von Eizo, das ich hier ergänzen werde.

Praxistest

Gut gefallen hat mir im Praxistest, dass der neue FlexScan EV2795 an der Seite drei USB-Anschlüsse mitbringt – beim Eizo FlexScan EV3285-WT sind es nämlich nur zwei. Das führt zu noch mehr Möglichkeiten beim Kabelmanagament und der Art und Weise, wie ihr mögliche Peripherie ankoppelt. Wer über das nötige Kleingeld verfügt und sein Home-Office mit meheren Displays ausbaut, wird auch die schmalen seitlichen Rahmen begrüßen. An die Bedienung war ich durch meinen Test des anderen FlexScan-Modells schon gewöhnt, denn auch hier kommen elektrostatische Bedienelemente im Rahmen zum Einsatz, also keine haptischen Buttons. Das On-Screen-Menü sieht dann auch identisch aus.

Auch beim FlexScan EV2795 gibt es EcoView zur automatischen Anpassung des Bildes an das Umgebungslicht. Eizo gibt dazu zu Protokoll, dass sich der Sensor auch als Ausgangspunkt merkt, ob ihr eure Vorgaben für die Helligkeit bei wenig oder viel Umgebungslicht gesetzt habt. Daran orientiert sich die weitere Anpassung. Mir persönlich sagte das im Test allerdings immer noch nicht zu: Ich bin sehr lichtempfindlich und setzte mir lieber selbst ein festes Setting, um nicht den Monitor die Helligkeit bei viel Sonnenschein „glühen“ zu lassen, sondern ziehe dann lieber den Vorhang etwas zu. Das ist aber Geschmackssache, denn grundsätzlich funktioniert EcoView zugegebenermaßen sehr gut. Das ist vor allem so, weil man sich eben selbst mehrere Ausgangspunkte setzen kann, die der Sensor sich merkt.

Ich selbst arbeite nie bei völliger Finsternis, habe aber natürlich mal getestet, wie sich die Hintergrundbeleuchtung des LCDs dann so bemerkbar macht. Und bei wenig Umgebungslicht, dunklen Bildinhalten und hohen Helligkeitseinstellungen sieht man das typische Backlight Bleeding an den Rändern bzw. insbesondere den Ecken. Hier ist man im Monitorbereich noch nicht so weit wie im TV-Segment mit den neuen Mini-LED-Modellen.

Die Farbdarstellung empfinde ich hingegen als neutral und da kann man auch, wenn man denn etwas knalligere oder wiederum entsättigte Farben mag, selbst nachregeln. Ich habe den FlexScan EV2795 auf Werkseinstellungen verwendet und war sehr angetan von der Farbwiedergabe, auch bei Videos und Fotos. Für Spieler ist dieser Monitor eigentlich nicht gedacht. Ihm fehlen die entsprechenden Features wie Nvidia G-Sync oder FreeSync, zumal er auch nur mit 60 Hz operiert. Dennoch ist er nach meinem subjektiven Eindruck spieletauglicher als der Flexscan EV3285-WT, da ich in Spielen einen geringeren Input Lag bemerkte und auch die Reaktionszeiten mir im Alltag flotter vorkamen.

Der Monitor lässt sich stark in der Höhe verstellen.

Die integrierten Lautsprecher sind wiederum eher eine Notlösung und wären einsparbar gewesen. Ich habe sie nur kurz angetestet und dann zu einem Headset gegriffen. Jeder Smartphone-Lautsprecher erreicht da einen besseren Klang. Für den Multimedia-Einsatz ist dieser Office-Monitor aber, wie auch für das Gaming, nicht die erste Wahl. Beispielsweise ergibt es wegen der QHD-Auflösung wenig Sinn hier 4K-Quellen anzuschließen. Mit 24p kommt der Monitor ebenfalls nicht wirklich klar, er ist also nicht als TV-Ersatz geeignet.

Als Arbeitstier ist der FlexScan EV2795 hingegen exzellent: Eizo verwendet spezielle Hybrid-Techniken zur Steuerung der Hintergrundbeleuchtung, was sich in der Praxis insbesondere bei meiner Nutzung – überwiegend mit geringen Helligkeiten – positiv bemerkbar macht. Das Bild wirkt in der Tat flimmerfrei und sehr angenehm für die Augen. Das fällt mir mittlerweile dann auch auf, wenn ich ab und an vor Modellen anderer Hersteller sitze – ein Mehrwert im Home-Office. Gerade wer also lange vorm Monitor sitzt und ein augenschonendes, natürliches Bild wünscht, ist hier an der richtigen Adresse. Begrüßeneswert ist zude, dass das USB-C-Port nun bis zu 70 Watt liefern kann.

Fazit

Der Eizo FlexScan EV2795 ist ein toller Office-Monitor, dessen Bildqualität überzeugt. Insbesondere die natürliche und neutrale Farbdarstellung überzeugt. Das Bild ist extrem ruhig und angenehm für die Augen. Was für Minuspunkte sorgt, ist die ungleichmäßige Ausleuchtung, die aber nur in speziellen Nutzungsszenarien wirklich auffällt.

Man sollte sich keine Illusionen machen: Eizo visiert mit diesem Monitor vor allem Office-Anwender an, die den Monitor in langen Sitzungen nutzen und die Ergonomie und Bildqualität sowie das ansprechende Design schätzen. Darauf zielt auch die großzügige Garantie von 5 Jahren ab. Für Spieler und Multimedia-Fans gibt es da geeignetere Konkurrenzmodelle. Für Menschen, die ihr eigenes Büro daheim aufbauen und nach einem Office-Monitor suchen, der gehobenen Ansprüchen standhält, ist der Eizo FlexScan EV2795 jedoch eine tolle Wahl.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Hast du auch den KVM-Switch und das Daisy-Chain-Feature getestet Das würde mich mal interessieren, wie gut die beiden funktionieren.

  2. Danke für den Test! Mit einem guten Monitor macht das Home-Office gleich noch mehr Freude.

    @Eizo: Da nun die 95er-Aktualisierung fast vollständig ist, fehlt eigentlich nur noch der 3295. Gibt es da schon Infos zum Release? Ich hätte starkes Interesse… 🙂

  3. 27″ unter 4K kommt mir nicht ins Haus. Schon gar nicht zu dem Preis …

    • Der Preis ist nicht das Problem, aber die schwanke Qualittät – für einen Markenhersteller indiskutabel (würde eher einen AOC oder Samsung kaufen). Der einzige Grund für Eizo/Nanao sind Spezialmonitore mit Spezialmaßen oder hochauflösende Graustufen.

  4. Kann der auch was anzeigen?

  5. Ich warte auf den 3295, gibt es dazu schon Informationen?

  6. Dass die Kabel eingespart werden, halte ich für richtig. Der Monitor hat immerhin eine Dockingstation integriert.
    Wenn man eine richtig gute kauft, ist man durchaus 150 bis 200 Euro los. Das macht den Monitor dann auch etwas günstiger (Achtung, wir befinden uns in der EIZO-Preisliga).

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