Eingesprochen: Sennheiser ClipMic

senneheiser clip micIch persönlich nutze kaum noch die klassischen Einzelgeräte wie die Videokamera oder die Kamera. Beides ist irgendwie da, kommt aber wesentlich weniger zum Einsatz als es noch früher der Fall war. Aber jeder kennt sicherlich das Foto, welches in schöner Regelmäßigkeit im Internet rumgeht. Es zeigt einen Menschen in den 80ern, der mit jeder Menge Technik beladen ist. Kamera, Videorecorder, Kassettenrecorder, Uhr, Taschenrechner und Co. Und heute? Passt fast alles in ein Smartphone.

Und so ist ein Smartphone – wie bei vielen von euch sicherlich auch – nicht nur Telefon, sondern wesentlich mehr. Ich nehme mir immer vor, medial etwas mehr zu machen und hatte mir seinerzeit ein Rode smartLav+ Lavalier-Mikrofon mit Mikrofonkapsel (Mono, jedoch Ausgabe auf linkem und rechtem Kanal (Pseudo-Stereo)) für Smartphone und Tablet geholt. Kostete damals irgendwas um 65 Euro und war für meine Belange ideal (bis auf den Mullu Mullu-Poppschutz, der ratz fast vom Mikro fällt).

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Nun bekam ich hier zum Testen das Sennheiser ClipMic auf den Tisch. Dieses richtet sich offenbar an Menschen, die die Technik täglich einsetzen und professionell damit arbeiten. Die Nutzerschaft ist etwas begrenzter als beim Rode smartLav+, denn man setzt auf den Lightning-Anschluss und nicht die klassische 3,5er Klinke, wie es bei anderen Mikrofonen für das Smartphone oder Tablet der Fall ist. Der rasende Reporter mit iPhone oder iPad wird hier also angesprochen.

Sennheiser verbaut ein deutliches Mehr an Technik gegenüber der von mir eingesetzten Lösung – dies zeigt sich auch im Preis. Etwas über 200 Euro kostet das Mikrofon bei Amazon. Wesentlich mehr als der Hobbyist in mir ausgeben würde, der Preis für den professionellen Einsatz steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Was ist technisch drin? Sennheiser bringt mit dem Sennheiser ClipMic gleich zwei Apps von Apogee mit, die kostenlos geladen und genutzt werden können: MetaRecorder ist eine App für Tonaufnahmen, die speziell für das ClipMic digital entwickelt wurde. Mit dieser App kann die Stärke des Eingangssignals des Mikrofons eingestellt werden und man diverse Funktionen zur Verbesserung der Aufnahmequalität aktivieren. Der MetaRecorder kann über die Apple Watch gesteuert werden.

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So kann man eine Aufnahme starten oder stoppen, eine Aufnahme zu den Favoriten hinzufügen, Marker setzen oder die Eingangssignalstärke des Mikrofons anpassen. Hier bin ich erst zuerst reingefallen. Die klassischen Mikrofone aus dem günstigen Preisbereich nehmen einfach nur auf, die Aufnahme des Sennheiser ClipMic stellt man bestenfalls ideal über die App ein.

Sennheiser setzt auf den Lightning-Anschluss und auf einen festen Schutz, der sich gut anbringen und entfernen lässt. Das Kabel ist 1,6 Meter lang und verschwindet an einem Ende im Lightning-Port von iPhone oder iPad. Das meißelt die Nutzung auf Apple-Geräte fest, erlaubt aber die parallele Nutzung eines Kopfhörers ohne irgendwelche Adapter.

Der Preis liegt sicherlich auch am Vorhandenseins eines Wandlers, den mein Rode nicht intus hat, Sennheiser setzt hier auf einen Apogee 24 Bit / 96 kHz Wandler und einen Frequenzbereich: 30 – 20.000 Hz. Man unterstützt Sampleraten von 44,1 / 48 / 88,2 / 96 kHz und 16 oder 24 Bitraten. Vielleicht interessant für Menschen, die mit Final Cut arbeiten: über die App MetaRecorder kann man die Dateien während der Aufnahme mit Metadaten-Tags versehen.

Rode smartLav+ @ 48 KHz
Sennheiser ClipMic @ 48 KHz
Sennheiser ClipMic @ 96 KHz

Und im reinen Vergleich? Nun habe ich hier ein paar Mikrofone für diverse Einsatzbereiche, kann aber nach diversen Aufnahmen und Probehören durchaus festhalten, dass das Sennheiser ClipMic die besseren Aufnahmen macht. In diversen Testumgebungen nahm das ClipMic deutlich höher das Rauschen heraus und die Stimme kam deutlicher und präziser auf den Punkt – auch im Bereich 48 KHz.

Hier hatte mein Rode-Mikrofon doch bei genauerem Hinhören das „Nachsehen“ – hier vernahm ich die Umgebungsgeräusche deutlicher und auch die Sprache ist weniger klar und mit etwas mehr Bass versetzt. Hier spielt Sennheiser die Stärken im richtigen Produkt aus, ist ein Ansteckmikrofon sicher etwas für unterwegs und damit mit Störgeräuschen konfrontiert.

Dennoch muss man sich natürlich den Preis vor Augen halten – und das, wofür man das Mikrofon einsetzt. Für den Hobbyisten ist der Preis des Sennheiser ClipMic sicherlich zu hoch, da macht man sicherlich Abstriche bei Ansteckmikrofonen und greift zum günstigeren Gerät, der Profi aber findet im ClipMic von Sennheiser ein gutes Werkzeug, welches nicht nur bei den Aufnahmen eine sehr gute Figur macht, sondern auch in der Nutzung über die Apple Watch oder in der Nachbearbeitung keine Wünsche offenlassen dürfte.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Preislich ziemlich happig wenn man bedenkt dass man hier schon in die Preisregion einer der größeren Zoom Recorder vordringt.

  2. Der Preisunterschied der beiden ist auch echt heftig. Da tendiere ich doch eher zum smartlav+. Das ist 140€ billiger und hat trotzdem ne echt gute Qualität.

  3. Ich habe zu Hause noch ein ziemlich gutes Klinge Mikrofon rumliegen, weiß jemand, wie ich das am iPhone / iPad zum Einsatz bringen kann?

  4. Was ist denn das für eine iPhone Case? Leder? Sieht schick aus.

  5. @Kalle
    Danke für die ausführlichen Infos. Ich werde es mal testen. Das zuletzt genannte kostet echt viel, da kann man dann ja gleich ein Lightning Mikro kaufen..
    Ich werde es mit diesem 2zu1 Adapter versuchen und ggf. mit Vorverstärker. Echt schade, dass man die guten alten Mikrofone, die zu Hause eh nur rumliegen, nicht einfacher nutzen kann!

  6. @Andi: Es gibt von ik auch den iRig. Damit kann man z.B. E-Gitarren über große Klinke ans iPhone anschließen. Inwiefern das auch für ein Mikrofon taugt, weiß ich nicht, wäre aber ggf. einen Versuch wert…

  7. Sehr interessant. Ich als Podcaster arbeite zur Zeit mit dem Sony PCM M-10 portable Recorder, bin damit auch sehr zufrieden, podcaste aber sehr viel im Auto und würde freie Hände begrüßen. Hatte vor einer Weile mal ein Shure Nackenbügel-Mikrofon ausprobiert, war mit der Qualität aber nicht wirklich zufrieden. Der Preis ist happig. Wenn du allerdings schreibst, du hast eines zum Testen bekommen, wie würde ich denn in solch einen Genuss kommen? Hast du da Kontaktdaten für mich? Mein Podcast läuft seit über 7 Jahren und hat mittlerweile etwas über 1000 Episoden, da sollte ich doch ein gewisses Maß an Interesse bei den Leuten von Sennheiser wecken können, mir so ein Teil auch mal zum Testen zu überlassen, bevor ich 200 Øren vernichte. Würde mich über eine Nachricht von dir freuen, gerne per Mail. Beste Grüße!

  8. @alerta @Kalle: Dieser Splitter erfüllt seinen Job, für knappe 10EUR durchaus eine Investition wert. Der iRig klingt vielversprechend, allerdings etwas teuer, wenn das Mikrofon „nur“ 150 gekostet hat.
    Allerdings bin ich mit der Qualität des Splitters nicht ganz zufrieden, mein Sony MD-Aufnahmegerät war deutlich besser (ein MZ-RH1, was erfreulicherweise auch unter Windows 7 funktioniert, habe ich heute herausgefunden, Infos gebe ich gern).
    Nun meine Frage: Liegt es vielleicht an der App, die ich zum Aufnehmen benutze? Hat auch da jemand Empfehlungen? Ich benutzte Audio Memos for Free, vermutlich nicht die beste, aber funktionell (man kann die Dateien einfach per WLAN übertragen).
    Was haltet ihr von GarageBand? Habt ihr Alternativen?

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